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Titel: Gezeitengrab
Autor: Elly Griffiths
Allgemein:
400 S.; Wunderlich, 2013
Inhalt:
Eigentlich ist Ruth Gallowy, forensische Archäologin und Expertin für die Polizei, noch nicht ganz in ihrer Rolle als allein erziehende Mutter angekommen. Die Frage einer Taufe ihrer kleinen Tochter steht dabei genauso im Raum, wie deren Betreung. Außerdem bekommt sie Besuch von Tatjana, einer alten Freundin aus ihrer Zeit während der Aufklärung von Kriegsverbrechen in Bosnien.
Und dann stürzt sie sich in ihren nächsten Fall. An den Klippen von Norfolk werden Knochen entdeckt die sich als mindestens 6 Tote herraustellen. Ruth entdeckt das sie wohl aus der Zeit des zweiten Weltkrieges stammen, doch zum möglichen Zeitpunkt des Todes war nur die Heimwehr vor Ort. Und die Toten waren allesamt Deutsche wie sich nach einer Untersuchung ergibt. Doch das allein befeuert den Verdacht eines Verbrechens noch nicht, als aber die letzten Mitglieder der Heimwehr nach und nach scheinbar eines natürlichen Todes sterben, wird selbst DCI Harry Nelson misstrauisch...
Meine Meinung:
Ich bin hin und her gerissen Denn wenn ich das so Resümiere fand ich den Roman an sich ziemlich gut. Aber nicht als Krimi... Leider wird der eigentlich ziemlich interessante Mordfall immer wieder stark in den Hintergrund. Ruth Galloway ist seit kurzem allein erziehende Mutter, verheimlicht den Vater mit dem sie einen One-Night Stand hatte (das wird wohl in einem der vorherigen Fälle genauer thematisiert) und folglich macht sie sich auch Gedanken darüber ob sie eine gute Mutter ist - natürlich ist das nachvollziehbar, nimmt aber einfach sehr viel Raum ein. Auch der Vater der kleinen Tochter nimmt sich mehr Zeit dafür über sein Privatleben zu sinnieren und der Fall wird eigentlich unwichtig. Das fand ich sehr schade, ich hätte mir etwas mehr Ausgewogenheit zwischen Privat und Berufsleben gewünscht. Krimitechnisch war ich daher etwas enttäuscht. Außerdem gab es auch Figuren die irgendwie fehl am Platz wirkten. Tatjana, einst die mit beste Freundin von Ruth, ihre Rolle war irgendwie sehr konstruiert und hat sich einfach nicht in die Handlung eingefügt.
Die Lösung des Mordfalls war mir dann auch etwas zu konstruiert, schade das man hier einen Mörder kreiert hat den man überhaupt nicht im Blick hatte. Das hat mich dann sehr gestört, einfach weil es glaubwürdiger gewesen wäre, wenn der Mörder genauso im Blick der Ermittlungen gestanden hätte.
Während des Lesens habe ich mich im Grunde schon sehr wohl gefühlt. Vor allem die stürmische See und das raue Klima, das für die Handlung durchaus wichtig wird, das kam schön rüber. Wenn man einen Krimi erwartet könnte man aber eben ein klein wenig enttäuscht werden, der Fokus lag zum Teil eben doch zu wenig auf dem Mordfall.
edit: Reihennummer in Titel ergänzt, illy