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Rückentext:
"Buffalo Bill" geht um: Ein geistesgestörter Frauenmörder gibt dem FBI Rätsel auf. Nur ein Mann könnte die entscheidenden Hinweise auf den bestialischen Serientäter geben: Der Psychiater Dr. Hannibal Lecter, der in der geschlossenen Abteilung einer Klinik sitzt. Lecter ist hochintelligent, beherrscht und äußerst gefährlich – ein menschliches Monster, polizeiintern nicht ohne Grund "Hannibal, der Kannibale" genannt. Die junge Agentin Clarice Sterling soll ihn verhören …
Meine Meinung:
Kaum zu glauben, dass es zu diesem Buch noch keinen eigenen Thread gibt. Ich habe den Eindruck, als wäre ich die letzte, die weder Buch noch Film kannte. Da ich von allen Seiten schief angeschaut wurde, weil ich diesen Klassiker noch nicht kannte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch.
Der Beginn war arg holprig – ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung lag, aber ich kam einfach nicht in diesem Lesefluss. Es schien, als wären die englischen Sätze einfach ins Deutsche übersetzt worden, ohne dass auf übliche Sprachmuster Rücksicht genommen wurde. Dazu dann an manchen Stellen jede Menge Fachwörter hintereinander und ich war leicht genervt.
Davon abgesehen ist das Buch durchaus spannend und Hannibal Lecter ist nicht umsonst eine Figur, die fast jeder kennt. Harris hat mit ihm einen solch unnahbaren, unmenschlichen und faszinierenden Psychopathen erschaffen, dass ich als Leser trotz allem irgendwie auf seiner Seite stand. Die Passagen mit Clarice Sterling und ihm waren die Highlights des Buches.
Dagegen hat der aktuell gesuchte Täter kaum eine Chance. Selbst zum Schluss noch empfand ich diese Person als facettenlos, sodass mir jetzt auch keine Eigenschaften einfallen, mit denen sie beschrieben werden könnte. Insgesamt gibt es fast ein wenig zu viele Personen, die ... nicht ganz fertig wirkten.
Was mich am meisten verwunderte: An kaum einer Stelle fand ich das Buch unheimlich oder schockierend. Dass Menschen die Haut abgezogen wird, ist abstoßend, aber mir fehlte im Buch die Atmosphäre, sodass ich solche Stellen fast schon überlas, wo ich doch sonst ein Angsthase bin.
Kurzgefasst: Der Star der Handlung ist Hannibal Lecter, das Buch könnte als Vorlage für eine Criminal Minds-Folge dienen und wartet mit Spannung auf, die jedoch durch sonst blasse Charaktere und (zumindest in dieser Fassung) stockender Übersetzung etwas an Reiz verliert.
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