Susanne Gerdom - Clockwork Cologne: Der blaue Tod

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.217 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rhea.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Magnus: Ein neuer Held betritt die Bühne der Clockwork Cologne-Reihe


    Parallel zu den Abenteuern von Guy Lacroix beginnt mit dem "Blauen Tod" eine zweite Abenteuerreihe, die im rußigen Cöln spielt.


    Meine Meinung:
    Als Lord Magnus Seymour mit einem Raddampfer die Freie Reichsstadt Cöln erreicht und ganz nebenbei noch einen Kopfgeldjäger erledigt, hat er etwas Besonderes im Gepäck. Zum einen ist er mit speziellen Bauplänen auf dem Weg zu Magitronikerin Paulina, zum anderen trägt er die Blaukrankheit in sich. Diese wird durch die Droge Engelsblau verursacht und führt dazu, dass kleine Kristalle das Lungengewebe zerfressen. Der Leidensweg ist vorprogrammiert, ihm bleibt nicht viel Zeit. Im Herzen Spieler und Betrüger macht er nach außen seinem Ruf als Gentleman alle Ehre.


    "Verfluchtes Cöln. Ungeheuer von Stadt, das dich mit Haut und Knochen auffrisst, wenn du nicht achtgibst."


    "Clockwork Cologne" ist eine Steampunk-Krimiserie, die von mehreren Autoren geschrieben wird. "Der blaue Tod" ist dabei der erste Teil von Susanne Gerdom und gleichzeitig mein Einstieg in die Reihe. Die gleichnamige Internetseite bietet genug Informationen und Hintergrundwissen, dass ich mich problemlos einfinden konnte. Die Geschichten über die jeweiligen Protagonisten können unabhängig voneinander gelesen werden. Sie bewegen sich lediglich in der gleichen Steampunkwelt.


    Die Unterwelt Cöln's spielt hierbei eine große Rolle. Dort leben diejenigen, die oben keinen Platz oder etwas zu verstecken haben. Die Kriminalitätsrate ist hoch, aber hier kann auch jeder Wunsch erfüllt werden. Düster und in mehreren Ebenen mit geheimen Zugängen lädt das Ganze zum Entdecken ein. Aber lasst euch warnen: Man sollte vorsichtig sein, in welche Gassen man gerät. Das Leben hängt hier nur an einem dünnen Faden.


    Susanne Gerdom startet gewohnt temporeich und wirft mich mitten in diesen Sündenpfuhl. An die Hauptpersonen konnte ich mich dabei schnell gewöhnen. Magnus als Lord und einflussreiche Person bewegt sich in gefährlichen Kreisen. Doch er wird auch geschätzt und kann auf Hilfe zählen. Der Butler Ji Hang spielt ganz vorn mit und kann bei mir immer wieder punkten. Er ist ein richtiger Sympathieträger. Mir gefielen die Dialoge und die Selbstverständlichkeit, die er in den unmöglichsten Situationen lebt. Einige der Nebencharaktere musste ich mir jedoch immer wieder sortieren. Wer gehört wohin? Und wer hat was getan? Ein Personenverzeichnis ist vorhanden, doch ist es mir bei ebooks einfach zu umständlich.


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich die Geschichte gut unterhalten hat. Ich bin auf den Geschmack gekommen und werde sicher in weitere Abenteuer der Clockwork Cologne einzutauchen. Danke dafür! Allerdings bleibt mir auch nichts anderes übrig, denn "Der blaue Tod" endet mit einem bösen Cliffhänger. Ja, Frau Gerdom gefällt es, ihre Leser zu quälen. ;)


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Erkennt man Köln als Stadt eigentlich wieder?


    Das können wahrscheinlich nur die Kölner beantworten. Wobei.... hauptsächlich ist es der Untergrund, der hier als Schauplatz dient. :winken:

  • Danke Kati :smile: Ich würde es gern verschenken, würde so gut passen, aber bis Weihnachten ist es ja noch ein bisschen hin.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ein weiterer Held betritt die Clockwork-Cologne-Bühne


    Lord Magnus Seymour ist ein Betrüger und Kartenspieler mit Stil. Nach längerer Abwesenheit kehrt er ziemlich abgerissen nach Cöln zurück. Kaum angekommen, wird er überfallen und entkommt nur knapp dem Tod. Der Überfall hat zur Folge, daß er kurz darauf überraschend zu einem Butler und Leibwächter kommt. Dank seiner alten Beziehungen etabliert Magnus schnell wieder seine Stelllung in der Gesellschaft. Er leidet jedoch an der Blaukrankheit, die früher oder später zu einem qualvollen Tod führen wird. Bevor er stirbt, will er aber noch einen Plan in die Tat umsetzen, doch dazu braucht er die Hilfe einer alten Freundin, die geschworen hat, Magnus zu töten, wenn er nochmal bei ihr auftaucht.


    Clockwork Cologne ist ein Steampunk-Fantasy-Projekt mehrerer Schrifstellerinnen: neben diesem Buch von Susanne Gerdom habe ich bisher die beiden Bücher von Simone Keil um den Kommissär Guy Lacroix gelesen. Daher waren mir die Rahmenbedingungen des rußigen Cöln bereits bekannt, ebenso die Droge Engelsblau, auch Ambrosia genannt – und trotz der unwirtlichen Umgebung habe ich mich auf ein Wiedersehen mit der Stadt, vorallem mit der Unterstadt, gefreut. Und wurde nicht enttäuscht.


    Die Autorin liefert wieder eine packende und geheimnisvolle Geschichte, die zwar einige Fragen beantwortet, aber auch noch Einiges offen läßt, da auch für Magnus mehrere Bücher geplant sind. Teilweise begegnet man Figuren, manchmal nur namentlich, die man bereits aus den Guy-Lacroix-Geschichten kennt, die Handlungen sind jedoch vollständig getrennt.
    Bei der Beschreibung, wie ein Blaukranker stirbt, wurde es mir ganz anders, das ist furchtbar und grausam.


    Obwohl schnell ersichtlich ist, daß Lord Magnus sich in der Vergangenheit viele Feinde gemacht hat, war er mir doch sympathisch und ich fand ihn sogar vertrauenswürdig, obwohl das einige Personen ganz anders sehen und immer wieder Kopfgeldjäger auf ihn ansetzen. Neben seiner Krankheit wird er auch von Schuldgefühlen geplagt und von dem Plan getrieben, vor seinem Tod eine mysteriöse Maschine bauen zu lassen.


    Magnus' Butler Ji Hang ist ebenfalls ein spannender Charakter, vorallem ist die Art und Weise, wie er zu seinem neuen Arbeitgeber kommt, etwas ungewöhnlich. Aber nicht nur als Butler macht sich Hang bald unentbehrlich,, er ist auch ein exzellenter Leibwächter, den Magnus in seiner angeschlagenen Konstitution gut gebrauchen kann.


    Es betreten Freunde und Feinde die Bühne, wobei es nicht immer auf Anhieb ersichtlich ist, wer wirklich Freund oder Feind ist. Auch ist nicht alles oder jeder das, was er oder sie zu sein vorgibt.


    Auch wenn die wichtigste Frage in diesem Buch beantwortet wird, endet es mit einem Cliffhanger, so daß ich nun schleunigst wissen will, wie es in „Das chinesische Mysterium“ weitergeht.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Der blaue Tod lässt sich nicht aufhalten...


    Lord Magnus Seymour, ein ziemlich abgerissener Kerl, der aufgrund der Blaukrankheit auch noch auf die Droge Engelsblau angewiesen ist, kehrt nach längerer Zeit wieder nach Cöln zurück. Dort erwarten ihn scheinbar aber viel mehr Feinde als Freunde; so wird er beispielsweise direkt nach seiner Ankunft mit Tötungsabsicht angegriffen. So richtig freiwillig ist er allerdings nicht in seine alte Heimat Cöln zurückgekehrt, aber um seinen Plan zu verwirklichen, bleibt ihm keine andere Wahl.


    Wir befinden uns hier in einem Steampunk-Setting, das viele spannende Elemente bereithält. Cöln und besonders die Stadt unter der Stadt bieten so einige interessante und noch viel mehr gefährliche Abschnitte. Magnus, der aufgrund seiner Krankheit im wahrsten Sinne des Wortes durch die Stadt und in allerlei unglaubliche Situationen stolpert, war für mich ein ganz einzigartiger Protagonist. So abgerissen, krank und schwach, von allen als Drogensüchtiger verurteilt, aber dennoch voller Tatendrang, Ehrgefühl und Witz. Auch die anderen Charaktere, die sich wie zwei Pole um Magnus versammeln - die einen scheinen ihn zu hassen, die anderen zu lieben -, sind sehr liebevoll ausgearbeitet. Jeder, wirklich jeder hat in dieser Welt, in diesem Cöln etwas zu verbergen und seine ganz eigenen Geheimnisse, und es hat mir unglaublich Spaß gemacht darüber zu rätseln. Einige Male habe ich mich ein wenig schwer getan, die vielen Namen und Verbindungen zu sortieren, aber spätestens am Ende fügt sich natürlich alles zusammen. Viele Fragen werden schon in diesem Band beantwortet, für einige andere sollte man unbedingt noch Band 2 lesen.


    Insgesamt handelt es sich bei “Der blaue Tod” um eine rasante und spannungsgeladene Geschichte mit vielen Charakteren, die in Erinnerung bleiben werden. Susanne Gerdom hat die Schicksale der Einzelnen geschickt miteinander verwoben und so nach und nach immer interessantere Verbindungen hergestellt. Diese Geschichte endet mit einem Cliffhanger, doch Band 2 “Das chinesische Mysterium” ist glücklicherweise auch schon erhältlich. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die Geschehnisse weiter zuspitzen werden.


    4ratten

  • Zum Inhalt:


    Lord Magnus Seymour hat ein bewegtes Leben hinter sich. Obwohl er nicht alt ist, kommt er nach Cöln um dort zu sterben, denn er ist blausüchtig, und die Droge führt früher oder später zum Tode.


    Vorher sucht er aber noch alte Bekannte auf. Nicht alle sind ihm gut gesonnen.


    Er lernt auch neue Leute kennen, die ihm helfen die Folgen seiner Sucht zu bekämpfen.


    Meine Meinung:


    Die war der erste Steampunk Roman den ich je gelesen habe. Ich habe eine sehr gute Wahl getroffen, aber ich kannte schon ein anderes Buch von Susanne Gerdom, und das hatte mich total begeistert; daher fiel die Wahl leicht.


    Soweit ich es beurteilen kann, enthält das Buch alles, was man so von Steampunk erwartet -- und mehr. Susannes Geschichte ist hintergründig. Nichts ist so wie es scheint, aber alles ist letzten Endes klar und logisch.


    Obwohl ich nicht so der Fan von Cliffhangern bin -- das Buch endet mit einem -- verzeihe ich es, denn das Buch ist sehr schön geschrieben und macht auch ohne das relativ offene Ende Lust auf den nächsten Band.


    Sprachlich ist es sehr schön, und die Kapitelüberschriften regen zum Nachdenken an. Die Autorin überlässt nichts dem Zufall, alles ist sehr gut recherchiert und wird zu Spannungs- und Verdunklungszwecken geschickt eingesetzt.


    Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, egal ob versierter Steampunk-Leser, oder Neueinsteiger wie ich.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

  • Klappentext:
    Lord Magnus Algernon Seymour ist ein Globetrotter und zwielichtiger Geselle, der sein Geld mit Kartenspiel und Betrügereien verdient – aber immer mit Stil!
    Nach mehreren Jahren im Nahen Osten, wo er in höchst geheimer Mission unterwegs gewesen ist, kehrt er blausüchtig und abgebrannt nach Cöln zurück.
    Auf der Suche nach einer alten Freundin, die ihm den Tod wünscht, deren Hilfe er aber dringend benötigt, findet er neue Feinde, unvermutete Verbündete und verliert beinahe sein Leben.


    Hintergrund:
    Europa hat sich noch immer nicht von dem Quantenmagischen GAU erholt, der die Welt 40 Jahre zuvor erschüttert hat. Die quantenmagische Strahlung verseucht den halben Kontinent. Die Dampfmagische Gesellschaft hat einen Schutzschirm über Cöln errichtet, doch dieser Schutz hat seinen Preis. Die Dampfmagier nutzen die Furcht vor der Strahlung aus, um die Bürger zu kontrollieren.
    Die Quantenmagier sind in den Untergrund geflüchtet und haben unter den Gassen Cölns eine Welt geschaffen, die ihren eigenen Regeln folgt. Aber auch in der Oberstadt nehmen Korruption und Verbrechen erschreckende Ausmaße an. Die Dezernate des Kaiserlichen Kriminalamtes sind unterbesetzt, die Beamten überlastet. Viele haben sich korrumpieren lassen oder resigniert.


    Meine Meinung:
    Dies ist mein erster Steampunk-Roman und ich bin sehr begeistert. Auch ohne die anderen Geschichten aus der Clockwork-Cologne Welt zu kennen (ein Fehler, den ich schnell beheben werde), konnte ich mich schnell zurecht finden. Magnus gefällt mir in seiner Eigenwilligkeit, einer gewissen Imperfektion und dennoch sehr sympathischen und charmanten Art sehr gut. Die Stärke der Story liegt einfach in der sehr glaubhaften Beschreibung der einzelnen Charaktere, so dass ich bei der Erwähnung einer einzelnen Nebenfigur immer auch eine weitere erwähnen möchte, nur um sie nicht zu vernachlässigen. Die Handlung ist spannungsreich, atmosphärisch und gut aufgebaut. Das Ende verführt mich direkt zum Weiterlesen ;)


    5ratten

  • Klasse Steampunk in und um Cöln


    „Der blaue Tod“ ist der 1. Teil der Magnus-Reihe innerhalb der Clockwork Cologne-Welt. Die einzelnen Reihen sind nur ganz lose miteinander verknüpft und bieten auch eine unterschiedliche Atmosphäre. Man kann sie also voneinander unabhängig lesen. Die einzelnen Bände der Reihen bauen allerdings direkt aufeinander auf, sodass man sie unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen muss.


    Susanne Gerdom entführt uns an der Seite von Lord Magnus Algernon Seymour ins Cöln des viktorianischen Zeitalters. Nach einiger Zeit im Nahen Osten kehrt der todkranke Magnus nach Cöln zurück, entgeht nur knapp einem Mordanschlag, findet einen Butler (bzw. der Butler ihn) und frischt alte Freund- und Feindschaften auf. Wir bekommen es mit Dampf- und Æthermagie zu tun, mit einer tödlichen Sucht und einer geheimnisvollen Apparatur.


    Die Autorin hat es mal wieder geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Ihre bildhafte Sprache setzt bei mir sofort das Kopfkino in Gang und alles läuft wie ein Film vor meinem inneren Auge ab - für mich die faszinierendste Art zu lesen.


    Spannung zieht sich durch das ganze Buch, immer wieder aufgelockert durch Szenen, bei denen man einfach schmunzeln muss.


    Der Protagonist Magnus erscheint als recht zwielichtig. Er wird von vielen Personen gehasst und verfolgt, Freunde hat er eher wenige. Dabei könnte er gerade gut welche brauchen, denn er leidet unter der tödlichen Blausucht und ist ziemlich abgebrannt. Trotz allem bewahrt er sich immer seinen Stil. Er ist nicht unbedingt sympathisch, aber auch nicht wirklich unsympathisch. Manchmal tut er Gutes, manchmal stößt er Freunde vor den Kopf. Ein Mensch mit vielen Ecken und Kanten und mit Geheimnissen, die es aufzudecken gilt.


    Auch viele der anderen Figuren sind anfangs undurchsichtig (manche bis zum Schluss). Man kommt erst allmählich dahinter, wer oder was sich in ihnen verbirgt.


    Ich habe dieses Buch wirklich mit viel Vergnügen gelesen, habe mich in die gruselige Cölner Unterwelt hinab begeben, mit Magnus gelitten und gehofft. Alles war einfach super! Doch dann endete die Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger. Glücklicherweise habe ich den 2. Band „Das chinesische Mysterium“ schon auf meinem Reader, sonst müsste ich ihn jetzt sofort kaufen.


    5ratten

  • Bisher verdiente der Weltenbummler Magnus Seymour sein Geld mit Kartenspiel und Betrügereien. Nachdem er mehrere Jahre im Nahen Osten verbracht hat – auf einer geheimen Mission – führt ihn sein Weg nun wieder in seine Heimat Cöln zurück. Seine Taschen sind leer und Magnus ist derzeit dem Tod näher als dem Leben; er ist drogensüchtig, süchtig nach dem engelsblauen Ambrosia.


    Schon auf seiner Reise fallen ihm die Kopfgeldjäger auf, die hinter ihm her sind. Deswegen gestaltet er seine Reise etwas ausschweifender als eigentlich nötig gewesen wäre und er nutzt die Reiserouten auf seine Art und Weise sinnvoll indem er seine Verfolger nach und nach ausschaltet. Gott sei Dank sind die Headhunter von verschiedenen Auftraggebern, so daß sie sich weder kennen noch gegenseitig zu Hilfe kommen. In Cöln angekommen hat Lord Magnus nur noch einen einzigen Verfolger. Welchem Umstand Magnus sein Leben verdankt erschließt sich ihm nicht aber der Chinese lässt mitten im Kampf von ihm ab und bei einem erneuten Zusammentreffen wechselt Ji Hang sie Seiten – er wird zum Leibdiener von Magnus Seymour.


    Lord Magnus hat nur eines im Sinn: Er möchte Rache.
    Um seine Rache ausspielen zu können benötigt er Geld und eine Apparatur, weswegen er einige alte Freunde aber auch alte Feinde besucht um diese um Hilfe zu bitten.


    Gewähren sie ihm diese Hilfe ???


    Mein Fazit:


    Bei „Der Blaue Tod“ handelt es sich um den 1. Teil der Steampunk-Serie rund um Magnus Seymour (genauer gesagt Lord Magnus Algernon Seymour, Sohn des Herzogs von Somerset und Kalifornien) aus der Feder von Susanne Gerdom.


    Da ich kurz zuvor die beiden bisher verfügbaren Bücher um Kommissär Guy Lacroix aus der Feder von Simone Keil gelesen hatte, ging ich davon aus, daß wir auch in diesem Clockwork-Cologne-Werk auf alte Bekannte treffen würden. Ein klein wenig enttäuscht darüber, daß das nicht so ist, stellte ich aber sehr rasch fest, daß Lord Magnus durchaus auch alleine und auf eigenen Beinen stehen kann.


    Um seine Freunde und Feinde um Hilfe zu bitten, hält Magnus sich sehr oft in der dreckigen und von zwielichtigen Gestalten bewohnten Unterwelt von Cöln auf. Für die Apparatur die Magnus benötigt, sucht er eine alte Bekannte auf, die er sich jedoch vor langer Zeit zur Feindin gemacht hat und die ihm nur eines wünscht: Den Tod. Als Gegenleistung für ihre Hilfe erwartet sie, Magnus beim Sterben zuschauen zu dürfen wenn es ihn demnächst dahinrafft ..... oha......


    Ji Hang ist Magnus treu ergeben und erfüllt jeden Job. Er umsorgt ihn wie eine Mutter wenn es Magnus aufgrund seiner Entzugserscheinungen schlecht geht, und beschützt ihn wie eine Löwin ihre Jungen vor seinen Feinden. Auch wenn Ji Hang perfekt scheint behütet er sein ganz eigenes Geheimnis.


    In Magnus Bekanntenkreis finden wir sowohl hochrangige Offiziere als auch männliche und weibliche Prostituierte sowie Transhumane. Eine bunte Mischung aus allem was Cöln zu bieten hat – und nicht jeder ist ihm wohlgesonnen.


    Das Buch ist als Serie geplant und so endet der 1. Teil mit einem gaaaaanz bösen Cliffhänger. Magnus wird entführt und dann ....... Ende .....


    Ich hoffe, liebe Susanne Gerdom, daß der 2. Teil recht schnell erscheint. Du kannst das Ende doch nicht so in der Luft hängen lassen – kleines Wortspiel * grins *.
    (Ich habe das Buch schon im August 2014 gelesen/rezensiert)

    Viele Grüße Babsi

  • Clockwork Cologne3
    Magnus 1: Der blaue Tod
    Ein neuer Roman aus der Steampunk-Reihe, deren Mittelpunkt die Stadt Cologne ist, deren Gesellschaft Magie verbietet und wo die Industrie auf Dampf basiert. Ich hatte diese Welt schon kennengelernt und mich auf ein Wiedersehen gefreut. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass natürlich der Wechsel der Autorinnen auch einen Wechsel in Details der Welt bedeutet. Deshalb fühlte ich mich zunächst in dieser Welt irritiert und fremd. Es ist eben ein Unterschied, ob man die Welt gar nicht kennt oder doch glaubt, sie zu kennen.
    Wer mir aber sofort gefiel, war der Protagonist des Buches, Magnus. Er ist blausüchtig und damit dem Tod geweiht, aber er hat von Beginn an die Ausstrahlung eines Abenteurers, der viel gesehen und viel gelitten hat, gleichzeitig aber auch viel Toleranz durch seine Erfahrungen erworben hat.
    Sehr interessant war von Beginn an sein Diener. Die Art, wie er zu ihm kommt, ist schon sehr ungewöhnlich und die Art von Treue und sehr effizienter Betreuung macht einfach Spaß mitzuerleben.
    Aber es gibt immer mehr interessante Mitspieler in diesem spannenden Rätselspiel.
    Wir treffen eine Ingenieurin mit Leib und Seele, eine Nonne, die mehr kann als Kranke pflegen, eine einen Boxlehrer, der Kindheitserinnerungen beim Protagonisten wach ruft, alte Freunde und alte Feinde, aber es gibt auch neue Freunde und es gibt immer wieder auch Verbindungen, die unerwartet sind, sowohl für den Leser als auch für Magnus. Es ist spannend zu sehen, wie er beginnt, seine Fäden zu spinnen, sich Verbündete organisiert, seine Feinde ausspioniert und mit seiner Krankheit umgeht. Und bei all dem wissen wir nicht, was er eigentlich bezweckt. Warum verlängert er sein Leiden, was ist es, was er noch unbedingt erledigen muss? Wer ist er und was hat er getan?
    Er trägt an einer Schuld, aber an einer sehr persönlichen.


    Fazit:
    Eine neue Sicht auf die Welt und interessante Charaktere, eine spannende Geschichte mit vielen Wendungen und viel Detailreichtum in der Darstellung der Situationen. Ein guter erster Teil, der sofort zur Fortsetzung greifen lässt.