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Stoner wächst zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einer kleinen Farm auf und wird vom Vater aufs College geschickt, um dort Agrarwissenschaften zu studieren. Eine Pflichtvorlesung zu englischer Literatur wird zu einer Erweckungsveranstaltung für ihn: er wechselt das Studienfach. Den Rest seines Lebens wird er an der englischen Fakultät verbringen.
Bei seiner Neuauflage 2006 wird dieser vergessene Roman von 1965 als Meisterwerk gefeiert…
Solche Lobpreisungen ignoriere ich ja gerne, finde sie eher abschreckend, aber Cover und Titel haben mich von Anfang an angesprochen und nach einer positiven Besprechung in einem Blog habe ich dann doch zugegriffen. Ich kann schon verstehen, dass der Roman einen gewissen Abstand zum Erzählzeitpunkt brauchte, um lesbar zu werden, denn eigentlich ist er voller belangloser Alltäglichkeiten und von denen mag man wohl nur lesen, wenn sie für einen selber nicht (mehr) alltäglich sind.
William Stoners Leben kann man leider kaum als schön bezeichnen, doch er ist stoisch, die Unbilden des Lebens nimmt er so regungslos hin, wie ein Farmer schlechtes Wetter und ein schlechte Ernte hinnimmt. Weder seine unerträgliche, weil meiner Meinung nach psychisch kranke Ehefrau noch die Intrigen eines Kollegen können ihn aus seinem Trott reißen, Ausbruchsversuche sind nur von kurzer Dauer, dann gibt er auf und geht weiter den Weg des geringsten Widerstands. Davon zu lesen deprimiert einen schon und so tue ich mich mit einem Gesamturteil schwer. Schön oder angenehm war das Buch eigentlich nicht, trotzdem las es sich sprachlich ansprechend und ich habe mich nicht eine Minute gelangweilt. Für Leser, die sich von Normalität und realem, nichtssagendem Leben in einem Buch nicht abgeschreckt fühlen, durchaus eine Leseempfehlung.