Bram Stoker - Dracula

Es gibt 83 Antworten in diesem Thema, welches 16.034 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.


  • Meine Güte, ich wusste gar nicht, dass hier so viele Leute zu Wort kommen. Dadurch, dass dies nur über ihre Tagebucheinträge oder Briefe geschieht, ist es verständlich, dass wir in den Tagen oder auch Wochen munter vor- und zurückreisen. Was mich beim ersten Mal etwas verwirrte, war, dass auch Minas Tagebuch hin- und herspringt. Lag es nun daran, dass ein bestimmtes Thema konstant zu Ende gebracht werden sollte? Zumindest kam es mir so vor.


    Ich sehe schon, ich sollte wirklich mehr auf die Daten achten *kopfschüttel* Mir ist das nämlich mal wieder überhaupt nicht aufgefallen. Entsprechend habe ich mich auch an nichts gestört - es kann also gut sein, dass erst das eine und dann das andere Thema drankommen sollte.
    Die Mischung aus Briefen und Tagebucheinträgen der unterschiedlichen Leute finde ich recht gelungen. Ich hatte eigentlich nur erwartet, dass Mina zu Wort käme. Aber dass wir noch eine ganze Reihe Leute mehr bekommen, gefällt mir bisher sogar noch besser.
    Besonders durch die Briefe zwischen Lucy und Mina erfährt man einiges über die beiden. Sympathisch sind sie mir jedenfalls schon mal.



    Witzig war auch, dass alle drei Bewerber um Lucy sich kannten.


    Definitiv. Bei diesem Bewerbermarathon musste ich auch amüsiert die Augen verdrehen: Das waren damals eben noch ganz andere Ansichten. Aber wie süß von Lucy, dass ihr ihre Abgelehnten so furchtbar leid tun ;)


    [quote author=MsPleasant]
    Habe ja ins Englische reingelesen und keine Probleme damit gehabt.
    [/quote]
    Nur bei dem netten älteren Herrn wurde es etwas anstrengend, da hier doch sehr viel Dialekt enthalten ist. Aber das wichtigste ist (hoffentlich) angekommen ;)



    Ich bin recht überrascht, wie mysteriös und spannend alles ist. Ehrlich gesagt habe ich mit etwas trockenem und verstaubtem gerechnet :redface: Aber ich bin total gefesselt.


    Absolut. Auch der eher altertümliche Sprachstil passt finde ich super zum Buch.
    Mein einziges Problem ist, dass ich meist direkt vor dem Schlafengehen noch kurz ein Kapitel lese und da fallen mir dann momentan immer schon fast die Augen zu...



    Vampire sind für mich eigentlich keine Gestaltwandler... das passt so gar nicht in mein Vampir-Bild. Die Kontrolle über andere Tiere (wie die Wölfe) finde ich interessant. Ich finde es sogar irgendwie logisch, dass Dracula über die "Tiere der bösen Seite" Kontrolle hat.


    Fledermäuse wären bei mir das Naheliegendste. Irgendwo habe ich im Geiste auch noch ein "kann sich in Nebel verwandeln" abgespeichert - zumindest bei Ulrike Schweikerts Vampiren ist das eine Fähigkeit.
    Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass die Macht eines Vampirs mit dem Alter zunimmt. Anfangs geht vielleicht noch gar nichts, dann kommt die Fledermaus und mit den Jahrzehnten/-hunderten kommen dann andere Tiere.


    Was mich übrigens zu der Frage bringt: Von wie vielen Vampiren reden wir eigentlich? Nur Dracula? Plus seine 3 Frauen? Oder gibt es schon mehr als das?
    Ich hatte im Kopf, dass Dracula immer der erste seiner Art ist und erst durch ihn überhaupt neue geschaffen wurden.



    Ach ja, übers Wochenende werde ich wohl kaum zum Lesen kommen, weil ich bei einem Umzug helfe. Aber Sonntag Abend oder spätestens Montag bin ich dann wieder da ;)

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

    Einmal editiert, zuletzt von Llyren ()


  • Das weiss ich im Moment auch nicht genau, wenn dich das aber interessiert, dann kann ich dir das Buch "Die Geschichte der Vampire - Metamorphose eines Mythos" von Claude Lecouteux empfehlen. Ich habe es selbst noch nicht geschafft das Buch zu lesen. Habe nur ein bisschen durchgeblättert und einiges überflogen. (Habe das Buch mal von meinem Dad geschenkt bekommen, weil ich mich selbst seeeehr für Vampire interessiere.)


    Danke für den Tipp! :winken: Das muss ich mir mal genauer ansehen.



    Besonders durch die Briefe zwischen Lucy und Mina erfährt man einiges über die beiden. Sympathisch sind sie mir jedenfalls schon mal.


    Ich mag die beiden auch sehr gern. Allerdings frage ich mich immer öfter, ob Lucy eventuell krank sein könnte, da Mina so oft erwähnt, wie rosig ihre Wangen nun wären. Also muss sie recht blass gewesen sein. Auch ihre ständigen Alpträume müssen doch irgendwoher rühren. Oder meint sie damit nur ihr Schlafwandeln?



    Fledermäuse wären bei mir das Naheliegendste. Irgendwo habe ich im Geiste auch noch ein "kann sich in Nebel verwandeln" abgespeichert - zumindest bei Ulrike Schweikerts Vampiren ist das eine Fähigkeit.
    Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass die Macht eines Vampirs mit dem Alter zunimmt. Anfangs geht vielleicht noch gar nichts, dann kommt die Fledermaus und mit den Jahrzehnten/-hunderten kommen dann andere Tiere.


    Mit dem Hund war ich nicht sehr glücklich. Ich hätte auch nach einer Fledermaus Ausschau gehalten. Aber dein Erklärungsversuch mit der Weiterentwicklung klingt ja schon mal nicht schlecht.



    Was mich übrigens zu der Frage bringt: Von wie vielen Vampiren reden wir eigentlich? Nur Dracula? Plus seine 3 Frauen? Oder gibt es schon mehr als das?
    Ich hatte im Kopf, dass Dracula immer der erste seiner Art ist und erst durch ihn überhaupt neue geschaffen wurden.



    Nach dem, was bisher zu lesen war, müssten es eigentlich nur diese 4 sein. Da bin ich doch schon bei der nächsten Frage: Beißen Männer nur Frauen und umgekehrt, oder ist das egal. Bei den Kinder hat es wohl keine Rolle gespielt. Und können sich Vampire auch von Tierblut ernähren?


    Ich kann mich euch allen nur immer wieder mit meiner Meinung anschließen. Nie hätte diesen Stil erwartet. Ich befürchtete schon, ich müsse mich regelrecht durchquälen. Dabei ist es der reinste Genuss und ich bedauere nicht mehr Lesezeit zu haben. :smile:

  • Ich habe fleissig gelesen und es mal bis zum Anfang des fünften Kapitels geschafft.


    Und:
    Ich finde das Buch klasse :klatschen: Die Sprache ist richtig toll, ich muss mal schauen, wer meine Version übersetzt hat.
    Auch die Geschichte überzeugt bisher. Jonathan finde ich sehr sympathisch und irgendwie tut er mir auch leid, dass er ohne es zu wollen, in diese Misere geraten ist. Dracula finde ich einen spannenden Charakter. Auch ich habe nicht damit gerechnet, einen äusserlich alten Mann zu treffen. Nun scheint er aber wieder jünger zu werden. Seine Freundlichkeit und Höflichkeit machen ihn nur noch spannender.


    Einen Teil der Briefe zwischen Mina und Lucy habe ich ebenfalls schon gelesen. Das ist eine ganz andere Atmosphäre und der Wechsel kommt wie eine kalte Dusche. Sehr geschickt eingefädelt :daumen:


    So macht Lesen richtig Spass!

    //Grösser ist doof//


  • Die Stimmung zu Beginn des Buchs gefällt mir auch sehr gut und wäre ich in Draculas Burg gefangen würde ich vermutlich wahnsinnig werden vor Angst.


    Das geht mir zum Beispiel gar nicht so...
    Ich glaube dafür finde ich Vampire zu faszinierend. (Also wenn ich mit meinem jetzigen Wissen da wäre.)
    Wahrscheinlich würde ich ewig betteln, dass er mich doch zum Vampir macht...

  • Nach dem, was bisher zu lesen war, müssten es eigentlich nur diese 4 sein. Da bin ich doch schon bei der nächsten Frage: Beißen Männer nur Frauen und umgekehrt, oder ist das egal. Bei den Kinder hat es wohl keine Rolle gespielt. Und können sich Vampire auch von Tierblut ernähren?


    Ich kann mich euch allen nur immer wieder mit meiner Meinung anschließen. Nie hätte diesen Stil erwartet. Ich befürchtete schon, ich müsse mich regelrecht durchquälen. Dabei ist es der reinste Genuss und ich bedauere nicht mehr Lesezeit zu haben. :smile:


    Da bin ich ja gespannt, was wir so erfahren. Ich habe gar nicht daran gedacht, dass vielleicht gleichgeschlechtliche nicht gebissen werden können... muss das "Opfer" denn vielleicht halbwegs willig sein, um dann zum Vampir zu werden? Z.B. die Kinder haben sich bestimmt gewehrt und wollten es nicht, aber ein Biss während einer zärtlichen Umarmung könnte ja anders ausgelegt werden, oder?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Das geht mir zum Beispiel gar nicht so...
    Ich glaube dafür finde ich Vampire zu faszinierend. (Also wenn ich mit meinem jetzigen Wissen da wäre.)
    Wahrscheinlich würde ich ewig betteln, dass er mich doch zum Vampir macht...


    Ich würde ihn wohl fragen, ob er nicht irgendwo einen Werwolf-Kollegen hat :lachen: Im Ernst: Ich hätte einfach nur Schiss.

    //Grösser ist doof//

  • 8. und 9. Kapitel


    Kaum in England angekommen, hat er sich schon die arme Lucy geschnappt und angezapft. Liegt es nun daran, dass er alleine ist, dass das Opfer erwachsen ist, oder nimmt ein Vampir nur so wenig Blut zu sich, dass das Opfer zwar geschwächt, aber nicht lebensgefährlich ausgeblutet ist? Hat Lucy instinktiv ihren Kragen zusammengehalten, oder wirkt da schon etwas in ihr? Vielleicht wird man er erst zum Vampir, wenn man über längere Zeit angezapft wird und dann so geschwächt ist, dass dieses Andere ganz von einem Besitz ergreifen kann.


    Hoffentlich muss Lucy nicht noch eher als ihre Mutter das Zeitliche segnen. :entsetzt:
    Dr. Seward, der verständlicherweise keine Diagnose stellen konnte, hat nun van Helsing ins Spiel gebracht. Immerhin ein Name, der mir durch Kinowerbung doch recht vertraut ist. Heißt nicht sogar ein Film so? Vertraut mit den ungewöhnlichsten Krankheiten soll er nun Abhilfe schaffen. Einen Verdacht scheint er ja bereits zu haben. Nur zu dumm, dass Seward nicht versteht, wovon jener redet und wir somit genau so unwissend bleiben, welche Meinung sich von Helsing gebildet hat.


    Seward ist vielleicht zu sehr mit seinem randalierenden Patienten beschäftigt. Der verhält sich nun wirklich reichlich seltsam. Irgend eine Verbindung muss zwischen ihm und Dracula bestehen. Könnte es sein, dass sich etwas ähnliches zwischen Dracula und Lucy abspielt? Ihre Albträume könnten daher stammen.


    Höchst erstaunt war ich, wie schnell es zur Vermählung von Mina und Harker kam. Und wieder lässt man uns im Regen stehen. Wie um Himmels Willen ist Harker denn aus dem Schloss entkommen? Ja, er weiß es wohl auch nicht, im Moment. Aber er könnte doch auch mal etwas alpträumen, damit wir auf dem Laufenden sind. :breitgrins:
    Nachdem uns Mina mit dem Einpacken des Journals schon so im Stich gelassen hat. :grmpf: Sie hätte doch wenigstens ein wenig reinlinsen können.
    Ich hoffe nur, dass mein Mann dieses Buch nicht zu lesen wünscht. Denn wenn er ständig über treue Pflichterfüllung, die so glücklich macht, läse, könnte er auf dumme Gedanken kommen und mir die Vorzüge erfüllender Hausarbeit gegenüber zeitraubenden Lesens erklären wollen. :teufel:

  • So, ich habe jetzt die ersten zwölf Kapitel hinter mich gebracht und begeistere mich mehr und mehr für das Buch.


    Drei Fragen beschäftigen mich:
    - Warum scheint sich Dracula für seinen Blutkonsum auf Lucy zu beschränken?
    - Warum weiht Van Helsing nicht zumindest Dr. Seward in seine Befürchtungen ein.
    - Was sollte die kurze Episode mit dem Wolf (hab ich nicht ganz verstanden)?


  • Vielleicht wird man er erst zum Vampir, wenn man über längere Zeit angezapft wird und dann so geschwächt ist, dass dieses Andere ganz von einem Besitz ergreifen kann.


    Ich hatte mich auch gewundert, warum sie sich nicht verwandelt, denn damit hatte ich gerechnet. Vielleicht dauert es aber auch einfach Zeit bis der "Vampir-Virus" vom Menschen besitz ergreift?



    Seward ist vielleicht zu sehr mit seinem randalierenden Patienten beschäftigt. Der verhält sich nun wirklich reichlich seltsam. Irgend eine Verbindung muss zwischen ihm und Dracula bestehen. Könnte es sein, dass sich etwas ähnliches zwischen Dracula und Lucy abspielt? Ihre Albträume könnten daher stammen.


    Den Patienten finde ich auch sehr seltsam. Mein Gedanke war auch gleich: Oh hoffentlich wird Lucy jetzt nicht so verrückt.



    Wie um Himmels Willen ist Harker denn aus dem Schloss entkommen?


    So gemein :grmpf: Man lässt uns wirklich schmoren.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • - Warum scheint sich Dracula für seinen Blutkonsum auf Lucy zu beschränken?


    Ich habe den Eindruck, der Graf will expandieren. In Transsylvanien hat er drei Damen zurückgelassen, die die dortige Filiale weiterführen werden und nun baut er eine neue in England auf. Da Lucy sich nicht nach den ersten Bissen verwandelte, wird es anscheinend länger dauern, damit es zu einer Transformation kommen kann.
    Wenn sich das Opfer nach jedem Biss schon verwandeln würde, wären die normalen Menschen recht schnell ausgerottet. Also muss mehr dazu nötig sein um ein Vampir zu werden. Allerdings begreife ich nicht, warum van Helsing sich in Kapitel 12 in Lucys Zimmer Arthur gegenüber so panisch verhalten hat. :gruebel:
    Da stellt sich die Frage, muss ein Mensch erst sterben um zum Vampir zu werden, oder kann er das bereits zu Lebzeiten sein? Ist ein noch lebender Vampir dann gefährlicher als ein toter?




    - Warum weiht Van Helsing nicht zumindest Dr. Seward in seine Befürchtungen ein.


    Damit wir Leser länger zappeln. :breitgrins:




    - Was sollte die kurze Episode mit dem Wolf (hab ich nicht ganz verstanden)?


    Du meinst den Wolf aus dem Zoo? Das sollte meiner Meinung nach verdeutlichen, dass Dracula Macht über diese Tiere hat. Der Wolf ebnet ihm dem Weg. Er hat sich dabei ja verletzt, wie zu lesen war. Wollte Dracula dieses Risiko nicht eingehen? Oder kann er sich nur in eine Fledermaus verwandeln - was sollte dann aber die Szene mit dem flüchtendem Hund, der vom Schiff sprang?
    Der Wolf zeigt keinerlei Anzeichen, dass ihn dieses Zwischenspiel in negativer Weise verändert hat. Ähnlich wie der Patient von Dr. Seward.


  • Seward ist vielleicht zu sehr mit seinem randalierenden Patienten beschäftigt. Der verhält sich nun wirklich reichlich seltsam. Irgend eine Verbindung muss zwischen ihm und Dracula bestehen. Könnte es sein, dass sich etwas ähnliches zwischen Dracula und Lucy abspielt? Ihre Albträume könnten daher stammen.


    Zumindest gehe ich davon aus, dass Renfield Dracula als seinen Meister bezeichnet. Wobei mich dabei interessieren würde, ob diese Beziehung schon früher bestand und Renfield auch deshalb eingewiesen wurde. Oder ob er einfach verrückt ist und Dracula erst jetzt von der Ferne (?) Einfluss auf ihn nimmt und ihn in seinen Bann zieht.
    Letzteres liest sich zumindest bei Lucy so: Selbst wenn sie auch bisher schon schlafgewandelt hat, ist es wohl eher kein Zufall, dass sie genau zu der Stelle geht, an der Dracula sie dann das erste Mal beißt.
    Interessieren würde mich hier noch: Hat Dracula Lucy bewusst ausgesucht? Vielleicht aufgrund ihrer Nähe zu Mina? Von der müsste er ja aufgrund von Harkers Briefen wissen...



    Ich habe den Eindruck, der Graf will expandieren. In Transsylvanien hat er drei Damen zurückgelassen, die die dortige Filiale weiterführen werden und nun baut er eine neue in England auf. Da


    Hat er sie denn tatsächlich zurückgelassen? Bei den Ausschnitten aus dem Schiffslogbuch ist doch von 3 Kisten die Rede. Da bin ich davon ausgegangen, dass es sich um die "Särge" der Vampire handelt. Wobei Dracula natürlich 3 Bräute hat...

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  • Hat er sie denn tatsächlich zurückgelassen? Bei den Ausschnitten aus dem Schiffslogbuch ist doch von 3 Kisten die Rede. Da bin ich davon ausgegangen, dass es sich um die "Särge" der Vampire handelt. Wobei Dracula natürlich 3 Bräute hat...


    Den Hinweis auf drei Kisten kann ich in meiner Ausgabe nicht finden. Dort ist im Auszug aus dem Logbuch von Kisten die Rede, die an die Agenten Billington in Withby adressiert waren. Sowohl Billington als auch Harker im Schloss sprachen von 50 Kisten, die angeblich Erde bzw Lehm enthalten sollten. Zumindest eine davon wurde zweckentfremdet, um Dracula zu transportieren. Die Besatzung des Schiffes sprach immer nur von einer Gestalt, die der an Lucys Bank ähnelte, daher nahm ich an, dass nur der Graf die Überfahrt angetreten hat.

  • Ich stecke irgendwo im 8. Kapitel und freue mich schon darauf, weiterzulesen.


    Die Szene auf dem Schiff fand ich sehr tragisch. Das muss fürchterlich sein! Immer mehr Leute verschwinden und man kann nirgends hin. Den Kapitän fand ich grossartig, kommt seiner Pflicht nach bis zum Schluss!


    Mina finde ich auch toll, sie kümmert sich sehr aufopfernd um Lucy. Diese Schlafwandlungen sind auch ziemlich deftig. Ob da Dracula seine Finger im Spiel hat?



    Wer für die ungewöhnlichen Vorkommnisse auf dem russischen Schiff verantwortlich ist, muss nicht genauer erklärt werden. Ich gehe ja nun mal davon aus, dass Graf Dracula ein Gestaltwandler ist und in Form des Hundes das Schiff verlassen hat. Dabei wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, er könne sich in einen Hund verwandeln. Schließlich denkt man bei Vampir doch gleich an Fledermäuse.


    Das war auch mein erster Gedanke. Vor allem, da man den Hund ja nicht mehr findet. Vielleicht kann sich Dracula auch in eine Fledermaus verwandeln? Denn die flatterte später ja um Lucys Fenster herum... :entsetzt:


    Den Hinweis auf drei Kisten kann ich in meiner Ausgabe nicht finden. Dort ist im Auszug aus dem Logbuch von Kisten die Rede, die an die Agenten Billington in Withby adressiert waren. Sowohl Billington als auch Harker im Schloss sprachen von 50 Kisten, die angeblich Erde bzw Lehm enthalten sollten. Zumindest eine davon wurde zweckentfremdet, um Dracula zu transportieren. Die Besatzung des Schiffes sprach immer nur von einer Gestalt, die der an Lucys Bank ähnelte, daher nahm ich an, dass nur der Graf die Überfahrt angetreten hat.


    In meiner Version tauchen auch nur die 50 Kisten auf. Vielleicht waren die Mädels ja auch mit von der Partie und haben sich in anderen Teile Englands niedergelassen? Dracula ging während der Fahrt auf die Jagd und hinterher taten sie sich gemeinsam am Opfer gütlich?

    //Grösser ist doof//

  • Den Hinweis auf drei Kisten kann ich in meiner Ausgabe nicht finden. Dort ist im Auszug aus dem Logbuch von Kisten die Rede, die an die Agenten Billington in Withby adressiert waren. Sowohl Billington als auch Harker im Schloss sprachen von 50 Kisten, die angeblich Erde bzw Lehm enthalten sollten. Zumindest eine davon wurde zweckentfremdet, um Dracula zu transportieren. Die Besatzung des Schiffes sprach immer nur von einer Gestalt, die der an Lucys Bank ähnelte, daher nahm ich an, dass nur der Graf die Überfahrt angetreten hat.


    Äh, ja... Ich hab noch mal nachgelesen: Anscheinend hat mein Hirn aus den "big wooden boxes" "three wooden boxes" gemacht... :spinnen:

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  • Langsam aber sicher habe ich euch eingeholt. Ich lese Dracula wie Llyren in Englisch und komme eigentlich ganz gut klar damit. Nur die Dialoge zwischen Minna und dem alten Einheimischen von Whitby waren durch seinen Dialekt etwas schwieriger zu verstehen. Momentan stecke ich mitten in Kapitel 8.


    Meiner Ausgabe ist ein Vorwort von Elizabeth Kosova vorangestellt, dass eigentlich ein Nachwort sein sollte. Hat der Leser noch keine Ahnung vom Roman, erfährt er einfach viel zu viel dadurch. Andererseits hat sie auf sehr interessante Aspekte im Buch hingewiesen, die mir so vielleicht gar nicht wirklich so bewusst geworden wären.


    Zum Beispiel weist sie auf den voyeuristischen Stil hin, in dem das Buch gehalten ist. Als Leser liest man intime Tagebucheinträge und Briefe, macht quasi einen verbotenen Blick in das Innenleben der Protagonisten.


    Mich würde übrigens interessieren, ob sich Minna ihrer Rolle als unbezahlte Gesellschafterin von Lucy bewusst ist? Für die Kosten eines Urlaubs halsen ihr die reichen Westenras die komplette Betreuung von Lucy auf. Mich wundert, dass Mina in ihren Tagebüchern noch so frisch klingt. Sie hat seit Wochen keine Nacht mehr durch geschlafen und versucht tagsüber Lucy durch körperliche Ertüchtigung so zu ermüden, dass sie eine Nacht ohne Störung schlafen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()


  • Zum Beispiel weist sie auf den voyeuristischen Stil hin, in dem das Buch gehalten ist. Als Leser liest man intime Tagebucheinträge und Briefe, macht quasi einen verbotenen Blick in das Innenleben der Protagonisten.


    Mir wäre so etwas gar nicht aufgefallen :breitgrins: Aber das Voyeuristische kommt demnach in allen Brief- und Tagebuchromanen vor. Ausserdem könnte es ja sein, dass die Figuren sich einverstanden erklärt haben, dass ihre Tagebücher veröffentlich werden? :breitgrins:



    Mich würde übrigens interessieren, ob sich Minna ihrer Rolle als unbezahlte Gesellschafterin von Lucy bewusst ist? Für die Kosten eines Urlaubs halsen ihr die reichen Westenras die komplette Betreuung von Lucy auf. Mich wundert, dass Mina in ihren Tagebüchern noch so frisch klingt. Sie hat seit Wochen keine Nacht mehr durch geschlafen und versucht tagsüber Lucy durch körperliche Ertüchtigung so zu ermüden, dass sie eine Nacht ohne Störung schlafen kann.


    Ich denke, für Mina ist das selbstverständlich. Eine Art Freundschaftsdienst. Sie hängt an Lucy und sorgt sich um sie. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass Mina das weibliche Idealbild der damaligen Zeit war: Ruhig, fleissig, immer um andere besorgt, aufopferungsvoll. Vielleicht gewinnt Mina auch dadurch Kraft, dass sie jemanden hat, um den sie sich kümmern kann? Es scheint sie auch von den Sorgen um Jonathan abzulenken, was ihr bestimmt auch gut tut.

    //Grösser ist doof//

  • Ich habe soeben mit Kapitel zwölf begonnen und finde -wie anderweitig bereits diskutiert- die Sache mit den Bluttransfusionen ziemlich erschreckend :entsetzt: Damals wusste man es nicht anders, aber die hatten echt mehr Glück als Verstand...


    Lucys Zimmer mit den weissen Blumen stelle ich mir übrigens recht hübsch vor. Aber für die Mutter muss es auch seltsam angemutet haben, ihre Tochter so gebettet anzutreffen. Mir tut Lucy immer noch unglaublich leid :sauer: Lange hält sie das nicht mehr durch...


    Ich bin übrigens überrascht, wie indirekt bzw. wie wenig Dracula selbst auftaucht. Momentan sind Mina und Lucy die Hauptfiguren, zusammen mit den Ärzten. Dracula ist eigentlich nur im Hintergrund anzutreffen und sogar das nur sehr selten. Gefällt mir.

    //Grösser ist doof//


  • Ich denke, für Mina ist das selbstverständlich. Eine Art Freundschaftsdienst. Sie hängt an Lucy und sorgt sich um sie. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass Mina das weibliche Idealbild der damaligen Zeit war: Ruhig, fleissig, immer um andere besorgt, aufopferungsvoll. Vielleicht gewinnt Mina auch dadurch Kraft, dass sie jemanden hat, um den sie sich kümmern kann? Es scheint sie auch von den Sorgen um Jonathan abzulenken, was ihr bestimmt auch gut tut.


    Minna ist das absolute weibliche Idealbild der damaligen Zeit. An ihrer Figur kann man trotzdem die im neunzehnten Jahrhundert vorherrschenden Verhaltensmuster der Gesellschaft erkennen: sie ist die gut erzogene und aus einwandfreiem Haus stammende mittellose Freundin von Lucy. Sie wird zu einem Urlaub eingeladen, wobei es selbstverständlich ist, dass sie sich im Gegenzug dafür ohne Pause als Krankenschwester, Kindermädchen und Gesellschafterin von Lucy zur Verfügung stellt.


  • Ich bin übrigens überrascht, wie indirekt bzw. wie wenig Dracula selbst auftaucht. Momentan sind Mina und Lucy die Hauptfiguren, zusammen mit den Ärzten. Dracula ist eigentlich nur im Hintergrund anzutreffen und sogar das nur sehr selten. Gefällt mir.


    Ja, das macht die Stimmung gleich viel mysteriöser.
    Ich dachte eigentlich dass es aus Draculas Sicht oder so erzählt wird (wie gesagt, ich kannte bisher nicht mal ansatzweise etwas über das Buch).


    [hr]


    Ich bin schon bis einschließlich Kapitel 14 gekommen.


    Über eine Sache bin ich gestolpert (ich weiß leider nicht mehr die genaue Stelle). Jonathan meint Dracula auf offener Straße zu sehen - und zwar bei Tag. Jetzt bin ich doch einigermaßen überrascht: Hat Jonathan einen Doppelgänger gesehen oder kann Dracula jetzt auch tagsüber draußen sein. (oder habe ich das falsch verstanden?)


    In Kapitel 14 beim "Tagebuch des Jonathan Harker" musste ich noch über eine Ausdrucksweise von ihm Lachen. Da sagt er zu van Helsing, er wisse nicht wie das ist, wenn man allem und jedem misstraut. "...Sie, ein Mann mit solchen Augenbrauen". :lol:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Gerade eben habe ich das 12. Kapitel beendet :winken:



    Ich hatte mich auch gewundert, warum sie sich nicht verwandelt, denn damit hatte ich gerechnet. Vielleicht dauert es aber auch einfach Zeit bis der "Vampir-Virus" vom Menschen besitz ergreift?


    Nach dem, wie es bei Lucy beschrieben wird, scheint es so zu sein, dass es entweder generell eine gewisse Zeit dauert oder alternativ erst nach dem Tod durch schrittweises Aussaugen (oh, diese Eloquenz... :breitgrins:) geschieht. Kurz vor Lucys Tod wird ja z.B. auf die Eckzähne hingewiesen. Und auch ihr Verhalten war gegen Ende sehr wechselhaft.
    Und immerhin wissen wir, dass Knoblauch grundsätzlich vor Vampiren schützt...



    So gemein :grmpf: Man lässt uns wirklich schmoren.



    Nachdem uns Mina mit dem Einpacken des Journals schon so im Stich gelassen hat. :grmpf: Sie hätte doch wenigstens ein wenig reinlinsen können.
    Ich hoffe nur, dass mein Mann dieses Buch nicht zu lesen wünscht. Denn wenn er ständig über treue Pflichterfüllung, die so glücklich macht, läse, könnte er auf dumme Gedanken kommen und mir die Vorzüge erfüllender Hausarbeit gegenüber zeitraubenden Lesens erklären wollen. :teufel:


    Ob wir überhaupt darauf hoffen können, dass wir aus seinem Tagebuch mehr erfahren? Wenn er wirklich geflohen ist, hätte er doch wohl eher keine Zeit mehr gehabt, Tagebuch zu schreiben, oder?
    Vielleicht hat Dracula ihn doch ziehen lassen? Warum auch immer?


    Interessant ist ja der Hinweis auf Mr. Hawkins' Tod. Ob Dracula da irgendwie seine Hände im Spiel hatte? Oder ist das einfach nur Zufall?




    - Warum scheint sich Dracula für seinen Blutkonsum auf Lucy zu beschränken?


    Na ja, direkt töten will er sie ja nicht. Ich nehme mal an, er will sie verwandeln? Wenn er tatsächlich seine Bräute in seinem Schluss zurückgelassen hat, will er sich vielleicht mit neuen umgeben?



    - Warum weiht Van Helsing nicht zumindest Dr. Seward in seine Befürchtungen ein.


    Nach dem wie Dr. Seward auch über Renfield denkt, scheint er sehr bodenständig zu sein. Vermutlich würde er ihm trotz seines Respekts für Helsing nicht glauben? Und ihn womöglich sogar vom Fall abziehen?
    Und letzten Endes: Dr. Seward vertraut ihm ja auch so genug, dass er alles tut, worum Helsing ihn bittet. Da hätte eine detailliertere Aufklärung vermutlich auch nicht viel mehr gebracht...



    - Was sollte die kurze Episode mit dem Wolf (hab ich nicht ganz verstanden)?


    Ich ehrlich gesagt auch nicht ganz. Macht? Weil er nicht direkt in Erscheinung treten wollte?
    Wobei es andererseits nicht dazu passt, dass er sich als Fledermaus ja absolut nicht versteckt...
    Und da fällt mir gerade ein, dass ja in Zusammenhang mit den Fledermäusen endlich mal das Wort Vampir fiel ;)




    Zum Beispiel weist sie auf den voyeuristischen Stil hin, in dem das Buch gehalten ist. Als Leser liest man intime Tagebucheinträge und Briefe, macht quasi einen verbotenen Blick in das Innenleben der Protagonisten.


    Das ist schon richtig. Aber das gilt ja dann eigentlich für jeden personalen Erzähler, der den Leser in die Köpfe der Figuren schauen lässt, oder?
    Wobei es hier durch die Mischung richtig gut wirkt: Da lesen wir erst noch einen zutiefst betroffenen Eintrag Dr. Sewards' nach einem schweren Rückfall von Lucy und direkt im Anschluss einen fröhlichen Brief von Mina, in dem sie sich nichts ahnend nach Neuigkeiten erkundigt...




    Ich habe soeben mit Kapitel zwölf begonnen und finde -wie anderweitig bereits diskutiert- die Sache mit den Bluttransfusionen ziemlich erschreckend :entsetzt: Damals wusste man es nicht anders, aber die hatten echt mehr Glück als Verstand...


    Das ist mir allerdings auch eher negativ aufgefallen! Bei einer Person könnte man ja noch darüber hinwegsehen, aber dreimal so unverschämtes Glück zu haben, kann ich mir eigentlich schon nicht mehr vorstellen. Kann es sein, dass sich Bram Stoken dessen auch nicht bewusst war? Und deswegen darauf auch gar nicht näher eingeht?

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.