Bram Stoker - Dracula

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    Inhalt:
    Man muss sich einmal vorzustellen versuchen, wie dieser Urvater aller Blutsaugerromane 1897 auf ein Publikum gewirkt hat, das noch nie einen Vampirroman gelesen, noch nie einen Vampirfilm gesehen und nie gehört hatte von Untoten wie Dracula, Nosferatu oder Edward Cullen. "Keine Lektüre für Schwachnervige" kündigt die Werbung für die deutsche Übersetzung von 1908 an, und das ist nicht übertrieben. Das schaurige Geschehen entrollt sich wie ein Tatsachenbericht Stück für Stück in Tagebuchaufzeichnungen, Gesprächsnotizen, Briefen, Telegrammen und Zeitungsartikeln, und ganz allmählich erst kommt der Leser dahinter, welch fürchterliche Bedrohung sich hinter den rätselhaften Ereignissen verbirgt, deren Zeuge die Protagonisten werden. Die Handlung führt von Budapest durch die nächtlichen Karpaten nach Siebenbürgen (heute dank dieses Romans als Transsylvanien bekannt) auf das Schloss des Grafen Dracula, nach Whitby an der englischen Ostküste und nach London, bevor es nach einer langen Verfolgungsjagd wieder in der Nähe des Schlosses zum großen Showdown kommt. Nicht wenige der Beteiligten lassen unterwegs ihr Blut.


    Teilnehmer:
    Elsie
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    Gytha
    Jari
    Zara
    yanni
    dreizehn
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    MsPleasant

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • So, die ersten beiden Kapitel sind gelesen, und ich muss sagen, der Anfang gefällt mir sehr gut.


    Bislang begleiten wir den jungen Anwalt Jonathan Harker auf seiner Reise nach Transsylvanien, wo er den Verkauf einer Immobilie in London mit dem Grafen Dracula abwickeln soll. Die Umstände seiner Reise, die Reaktionen der Einheimischen und Mitreisenden auf sein Ziel, sowie die ersten Begegnungen mit dem Grafen rufen ein beklemmendes Gefühl in dem jungen Harker hervor.


    Atmosphärisch sehr dicht, passt gerade gut zu dem nebligen Wetter hier.


    Einziger Minuspunkt: mir gelingt es nicht, die bislang aus diversen Filmen abgespeicherten Bilder zu verdrängen. Es wäre schön, wenn mein Kopfkino nicht immer von „Einblendungen“ bereits vorhandener Eindrücke gestört würde. Wie geht es euch dabei so, oder habt ihr noch nie einen Dracula-Film gesehen?


  • Einziger Minuspunkt: mir gelingt es nicht, die bislang aus diversen Filmen abgespeicherten Bilder zu verdrängen. Es wäre schön, wenn mein Kopfkino nicht immer von „Einblendungen“ bereits vorhandener Eindrücke gestört würde. Wie geht es euch dabei so, oder habt ihr noch nie einen Dracula-Film gesehen?


    Ich fange heute erst mit dem Buch an. Bin mal gespannt, wie das mit meinem Kopfkino wird.
    Ich habe schon einige Dracula Filme gesehen. Mal schauen, ob ich diese Bilder irgendwie in einer Schublade einsperren kann. :smile:


  • Einziger Minuspunkt: mir gelingt es nicht, die bislang aus diversen Filmen abgespeicherten Bilder zu verdrängen. Es wäre schön, wenn mein Kopfkino nicht immer von „Einblendungen“ bereits vorhandener Eindrücke gestört würde. Wie geht es euch dabei so, oder habt ihr noch nie einen Dracula-Film gesehen?


    Ich weiß, dass ich vor zig Jahren zumindest eine der vielen Verfilmungen gesehen habe, die Erinnerungen daran sind allerdings so gering, dass sie mich nicht weiter stören. Vor allem, weil ich sie womöglich mit ähnlichen Filmen verwechsle. :breitgrins:



    Inzwischen habe ich die ersten vier Kapitel gelesen. Die Sprache gefällt mir sehr gut. Meine Übersetzung ist von Bernhard Willms.
    Die Atmosphäre bei der Anreise ist herrlich beschrieben, vor allem ohne zu übertreiben. Dabei fand ich Harkers Bemerkungen in Klammern gekonnt gesetzt, so hat man als Leser wirklich das Gefühl, die Aufzeichnungen eines Reisenden zu lesen.
    Die Bemerkungen der Mitreisenden, die er dank Wörterbuch teilweise übersetzen kann, hätten mich wesentlich mehr verunsichert als ihn. Dabei stellte ich mir immer wieder die Fragen, in wie weit man vor Dracula, ein Werk, das Harker verständlicherweise nicht kennen kann, überhaupt von Vampiren im heimischen England oder auch im restlichen Europa wusste. Stammen die Legenden/Mythen über Vampire nicht aus den östlichen Ländern? Ich habe auch keine Ahnung, wie weit zurück der Beginn dieses Aberglaubens zu suchen ist.


    Gruselig beschrieben wurde die Fahrt mit der gräflichen Kutsche durch die Dunkelheit und den stets gegenwärtigen Wölfen. Die Bedeutung der blauen Flammen wurde glücklicherweise im Gespräche zwischen Harker und Dracula geklärt. Schade, dass uns nicht auch noch erklärt wurde, wie die Schätze denn zu heben wären. :zwinker:
    Sehr erstaunt hat mich das Aussehen Draculas. Ich hatte nicht erwartet einem alten Mann zu begegnen. Aber inzwischen scheint sich dieser Umstand ja aufzuheben. Hat das mit den Inhalten der Tasche zu tun? Ihr merkt schon, ich bin in dieser Richtung etwas ungebildet. Ich frage mich nur, wenn er durch Blut wieder jung wird, warum ist er dann überhaupt so alt geworden, äußerlich meine ich. An Nachschub wird es doch nicht gemangelt haben. :gruebel:


    Die Erkenntnis, dass er ein Gefangener ist, war ein schrecklicher Schlag für Harker, der mir übrigens recht sympathisch ist. Dabei frage ich mich, warum er? Wenn Dracula seine Geschäfte unter Dach und Fach bringen möchte, macht es doch keinen guten Eindruck den Boten verschwinden zu lassen. Aber vielleicht sind die nötigen Papiere ja schon unterzeichnet auf den Weg gebracht worden. Für Dracule war es meiner Meinung nach doch von Anfang an klar, dass Harker ein Leckerbissen für die drei Damen werden soll. Von denen ich zumindest bei einer annehme, dass sie zur Familie gehört. Die Blonde, die Harker an jemanden erinnert, könnte sie zu den Wirtsleuten gehört haben? Was ich ja gerne gesehen hätte, das wäre der Ausblick aus den hinterem Zimmer, in dem er sich zum Schlafen niederlegte. Das Schloss des Romans soll ja sehr an Schloss Bran erinnern und nachdem ich mir Bilder davon angesehen habe, denke ich, der Ausblick war wirklich eine Wucht! :breitgrins:


    Ein wenig Probleme hatte ich mit Dracula als Spiderman. Kann Vampir das echt? Ok, Harker konnte es auch ein wenig, aber sicher nicht kopfüber!
    Diese Zigeuner, auf die nicht nur Harker so viel Hoffnung setzte, sind wohl so etwas wie Lakaien für den Grafen. Was sie vor ihm schützt, wüsste ich gerne. Auch die Furchtlosigkeit der Männer, die die Kisten lieferten, hat mich erstaunt. Wie auch immer, unser Held saß ganz schön in der Klemme. Oder besser sitzt er immer noch. Nun hat er es ja geschafft sich selbst einzuschließen. :rollen: Bin gespannt, wie er da wieder rauskommen will. Auf die Mithilfe der Damen sollte er sich nicht zu sehr verlassen. :teufel:

  • Nachdem ich mal in Dracula reingelesen habe und festgestellt hatte, dass ich durchaus gerade Lust darauf habe, habe ich spontan beschlossen, mich Euch anzuschließen ;)



    Einziger Minuspunkt: mir gelingt es nicht, die bislang aus diversen Filmen abgespeicherten Bilder zu verdrängen. Es wäre schön, wenn mein Kopfkino nicht immer von „Einblendungen“ bereits vorhandener Eindrücke gestört würde. Wie geht es euch dabei so, oder habt ihr noch nie einen Dracula-Film gesehen?


    Ich muss mich outen: Bisher habe ich keinen richtigen gesehen. Nur die Leslie Nielson-Version! :breitgrins:
    Allerdings habe sogar ich bei Harker trotzdem immer Keanu Reeves vor Augen, obwohl ich nur ein paar Szenen des Films je gesehen habe. Aber als störend empfinde ich das bisher nicht.




    Atmosphärisch sehr dicht, passt gerade gut zu dem nebligen Wetter hier.


    Oh ja, das fällt finde ich extrem auf: Wie detailliert alles beschrieben wird. Wobei ich das keineswegs als negativ empfinde, bisher passt das alles sehr gut zusammen.



    Die Sprache gefällt mir sehr gut. Meine Übersetzung ist von Bernhard Willms.


    Mir auch. Ich lese auf Englisch und hatte anfangs noch gewisse Bedenken, weil ich doch mal gehört zu haben glaubte, dass die Sprache recht altertümlich und eher schwierig sei. Aber entweder irre ich mich oder das kommt erst nocht ;)
    Bisher liest es sich jedenfalls sehr schön.



    Inzwischen habe ich die ersten vier Kapitel gelesen.


    Ich auch. Was mich ehrlich gesagt am meisten überrascht: Bereits zu diesem Zeitpunkt wissen wir schon eine ganze Menge über Dracula - eigentlich war fast von Anfang an klar, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Und spätestens seit den drei "Damen" ist klar, dass es um das Trinken von Blut geht.
    Eigentlich hatte ich eher erwartet, dass die Anfangsspannung und Unsicherheit Harkers in dieser Hinsicht noch etwas länger gehalten wird, bevor Dracula als Vampir "enttarnt" wird. Damit bin ich sehr gespannt, was uns im Rest des Buches erwartet...




    Ich frage mich nur, wenn er durch Blut wieder jung wird, warum ist er dann überhaupt so alt geworden, äußerlich meine ich. An Nachschub wird es doch nicht gemangelt haben. :gruebel:


    Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass er seinen Appetit da zügeln muss, sonst könnte ihm sehr wohl der Nachschub ausgehen. Es ist nicht klar, von welchen Zahlen wir ausgehen müssten, aber bei einem Menschen pro Nacht wären das schon sehr schnell eine ganze Menge. Mal abgesehen davon, dass die ihm dann früher oder später ausgehen würden: Bei diesen Mengen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Menschen in Reichweite der Burg bleiben würden. Oder was meint Ihr?
    So scheint es mir im Moment, dass die Bewohner zwar wissen/den Verdacht haben, dass der Graf böse ist, aber die Furcht scheint sie im Zaum zu halten. Hätte er bei noch mehr vielleicht mit Massenflucht oder im Gegenteil mit einem Aufstand zu rechnen?



    Ich hatte nicht erwartet einem alten Mann zu begegnen.


    Noch ein anderer Gedanke: Könnte es sein, dass er sich so darstellen will? Körperlich scheint es seiner Kraft nach zu urteilen ja nicht zu seinem Nachteil zu sein. Und gerade wenn er das Bild eines ehrwürdigen Grafen präsentieren will, so kommt da doch gerade ein älterer Mann besser? In der heutigen Zeit spielt Jugend eine größere Rolle als sie es damals tat, würde ich annehmen. Oder anders herum: Hatte das Alter vielleicht noch ein größeres Gewicht?




    Ein wenig Probleme hatte ich mit Dracula als Spiderman. Kann Vampir das echt? Ok, Harker konnte es auch ein wenig, aber sicher nicht kopfüber!


    Die Szene fand ich ehrlich gesagt ziemlich klasse: Damit wurde eindrucksvoll klargestellt, dass der Graf kein Mensch ist. Gerade dieses Unnatürliche schafft erst recht, die Bedrohung durch den Grafen noch zu verstärken.
    Und welche Kräfte ein Vampir hat, hängt doch letzten Endes vom Schöpfer ab, oder? Ich bin mal gespannt, ob er sich auch in einen Fledermaus verwandeln kann ;)



    Interessant an Dracula als Bösewicht finde ich bisher vor allem die Tatsache, dass er äußerst höflich und zuvorkommend ist. Scheinbar der perfekte Gastgeber, obwohl ihm ja auch klar sein muss, dass Harker den Braten bereits gerochen hat.
    Überrascht hat mich dann aber doch, dass Dracula sehr leichtfertig mit seinem Wesen umzugehen scheint: So hat er z.B. keine Hemmungen, Harker sehen zu lassen, dass er Spiegelbild hat.
    Andererseits zeigt das nur wieder, wie sicher er sich seiner Sache ist und wie aussichtslos die Lage für Harker ist.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Schön, dass du mitliest, Llyren! :winken:



    Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass er seinen Appetit da zügeln muss, sonst könnte ihm sehr wohl der Nachschub ausgehen. Es ist nicht klar, von welchen Zahlen wir ausgehen müssten, aber bei einem Menschen pro Nacht wären das schon sehr schnell eine ganze Menge. Mal abgesehen davon, dass die ihm dann früher oder später ausgehen würden: Bei diesen Mengen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Menschen in Reichweite der Burg bleiben würden. Oder was meint Ihr?
    So scheint es mir im Moment, dass die Bewohner zwar wissen/den Verdacht haben, dass der Graf böse ist, aber die Furcht scheint sie im Zaum zu halten. Hätte er bei noch mehr vielleicht mit Massenflucht oder im Gegenteil mit einem Aufstand zu rechnen?


    Wenn er durch langen Nahrungsentzug lediglich altert, dabei seine Kräfte aber nicht verliert, ist so eine Nahrungskarenz nicht weiter schlimm. Dann müssten die Damen damit besser versorgt gewesen sein, da sie sich ihr jugendliches Aussehen so gut bewahrt haben. Aber vielleicht hängt das ja davon ab, wie lange sie schon in diesem Zustand sind. Da bin ich dann schon bei einer Frage, die mir im Hinterkopf herumspukt. Sicher so eine schwammige Vorstellung aus zahlreichen Vampirfilmen. Wenn man von einem Vampir gebissen wird, wird man denn dann auch zum Vampir oder bedarf es da etwas mehr. Ich meine, sonst müsste die Welt doch inzwischen von Vampiren nur so strotzen.
    Wäre es nicht sinnvoller, wenn man sich täglich eine kleinere Dosis einverleibt und sich somit ein paar Blutspender im Keller hält, als mit knurrendem Magen weiterexistieren zu müssen? Oder kommt hier dieser oft beschriebene Blutrausch zum Tragen? Vielleicht wird dies im Laufe des Buches ja noch geklärt.


    Scheinbar wusste die örtliche Bevölkerung noch nicht einmal genau, wie der Graf im Moment aussieht, da die Mutter des entführten Kindes zwar schnurstracks zum Schloss kam, aber Harker zur Herausgabe aufforderte.



    Noch ein anderer Gedanke: Könnte es sein, dass er sich so darstellen will? Körperlich scheint es seiner Kraft nach zu urteilen ja nicht zu seinem Nachteil zu sein. Und gerade wenn er das Bild eines ehrwürdigen Grafen präsentieren will, so kommt da doch gerade ein älterer Mann besser? In der heutigen Zeit spielt Jugend eine größere Rolle als sie es damals tat, würde ich annehmen. Oder anders herum: Hatte das Alter vielleicht noch ein größeres Gewicht?


    Das wäre sicher eine Möglichkeit, an die ich gar nicht gedacht habe. Aber du hast recht. Harker weiß bisher ja nichts über den Grafen und aus älterer Herr, der sich als Freund seines Ziehvaters vorstellt, entspricht er einem recht seriösen Bild. Aber könnte er ohne die Hilfe eines Spiegels sein Äußeres so gut einschätzen? Da tendiere ich doch eher dazu, dass es sich bei seiner gegenwärtigen Darstellung um sein wirkliches Aussehen handelt und er sich jetzt durch den häufigen Genuss von Blut wieder verjüngt.



    Interessant an Dracula als Bösewicht finde ich bisher vor allem die Tatsache, dass er äußerst höflich und zuvorkommend ist. Scheinbar der perfekte Gastgeber, obwohl ihm ja auch klar sein muss, dass Harker den Braten bereits gerochen hat.
    Überrascht hat mich dann aber doch, dass Dracula sehr leichtfertig mit seinem Wesen umzugehen scheint: So hat er z.B. keine Hemmungen, Harker sehen zu lassen, dass er Spiegelbild hat.
    Andererseits zeigt das nur wieder, wie sicher er sich seiner Sache ist und wie aussichtslos die Lage für Harker ist.


    Gerade die subtile Art des Grafen erzeugt diesen Gruseleffekt. Würde er ganz offen reden und handeln, hätte Harker womöglich schneller und aggressiver darauf reagiert. So kann man schon hin und wieder an seinem Verstand zweifeln, ob man es sich vielleicht aufgrund von Übermüdung nur einbildete. Ein freundlicher Gegner erscheint unberechenbarer als ein offen feindlicher. Selbstverständlich kann es sich hierbei auch um Überbleibsel seiner guten Erziehung handeln oder er übt schon mal gentlemanlike zu sein. :zwinker:


    Was mich verwunderte, dass der Graf wirklich keinen einzigen Bediensteten hat. Die Zigeuner scheinen ja kein Angst vor ihm zu haben, ebenso wenig wie die Kistenlieferanten. Weshalb hat er sich unter ihnen nicht für die Zeit des Aufenthalts Harkers jemanden gesucht? Dabei fiel mir auf, dass Harker erwähnte, er hätte das Kreuz über sein Bett gehängt, der Graf aber seelenruhig das Bett richtete. Ist die Sache mit dem Kreuz also reiner Aberglaube? Kann ich dann auch den Knoblauch zu Hause lassen, wenn ich mich dort mal näher umsehen möchte?

  • Ich habe das Buch erst im November zum dritten Mal gelesen, denn ich liebe es einfach. :smile:


    Ein Tipp: Wenn Ihr euch schon beim Lesen eine Verfilmung vorstellt, dann nehmt am besten die mit Keanu Reeves, Winona Ryder, Gary Oldman usw. Die ist nämlich am dichtesten an der Handlung des Buches. :breitgrins:


    Viel Spaß beim Lesen! :winken:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Sehr interessant, was die einzelnen Personen so beim Lesen beschäftigt.


    Was ich als etwas merkwürdig empfand war in Kapitel 4 die längere Zeitlücke zwischen seinem Eintrag vom 28. Mai (es waren alle Unterlagen, Papiere, etc. entfernt worden) und dem dann folgenden Eintrag vom 17. Juni. Das ist eine Zeitspanne von knapp drei Wochen. Da er in seiner Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt ist und keine sozialen Kontakte hat, womit verbringt er seine Zeit? Sein Tagebuch wurde ihm offensichtlich ja nicht abgenommen. Warum also hat er so lange keine Gedanken mehr festgehalten, zumal es eine der wenigen Möglichkeit ist, die Zeit rumzukriegen?


    Seine Ableitungen zu den Dingen, die um ihn herum geschehen, sind in meinen Augen schon erstaunlich. Ich hätte viel länger gebraucht, um 1 und 1 zusammen zu zählen. :redface:


    Mir stellte sich die gleiche Frage wie Yanni: reicht ein Biss dazu aus, dass man selbst zum Vampir wird? In meiner Erinnerung scheint ein Teil der Opfer reines "Futtermaterial" zu sein, und der andere Teil sich sozusagen in die nächste Generation Vampir zu verwandeln. Gibt es Experten hier?


    Trotz der kleinen Umgereimtheiten habe ich viel Spaß beim Lesen.


  • Was ich als etwas merkwürdig empfand war in Kapitel 4 die längere Zeitlücke zwischen seinem Eintrag vom 28. Mai (es waren alle Unterlagen, Papiere, etc. entfernt worden) und dem dann folgenden Eintrag vom 17. Juni. Das ist eine Zeitspanne von knapp drei Wochen. Da er in seiner Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt ist und keine sozialen Kontakte hat, womit verbringt er seine Zeit? Sein Tagebuch wurde ihm offensichtlich ja nicht abgenommen. Warum also hat er so lange keine Gedanken mehr festgehalten, zumal es eine der wenigen Möglichkeit ist, die Zeit rumzukriegen?


    Ah, das fiel mir auch auf. Ich habe es auf seinen Frust geschoben. Seine Tage wird er in einer solchen Monotonie verbracht haben, dass es ihm nicht berichtenswert erschien. Tja, was konnte er schon tun, außer sich der umfangreichen Bibliothek zu bedienen und aus den Fenstern zu starren.

  • Ich hinke krankheitsbedingt leider etwas hinterher. Ich habe die ersten drei Kapitel gelesen. :abinsbett:


    Der Anfang "flutschte" gut, ich hatte ja wirklich bisserl Angst vor der Sprache. Aber meine deutsche Ausgabe ist gut zu lesen, mit der englischen auf meinem Kindle würde ich aber auch gut klarkommen.
    Ich kenne auch noch keine Dracula-Verfilmung. Die nehme ich mir dann vor, wenn ich mit dem Buch durch bin.


    Graf Dracula finde ich von der Beschreibung her echt gruselig. Ich glaube in seiner Gegenwart hätte ich ständig Gänsehaut.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Mir stellte sich die gleiche Frage wie Yanni: reicht ein Biss dazu aus, dass man selbst zum Vampir wird? In meiner Erinnerung scheint ein Teil der Opfer reines "Futtermaterial" zu sein, und der andere Teil sich sozusagen in die nächste Generation Vampir zu verwandeln. Gibt es Experten hier?


    Das ist eigentlich von Vampir-Variante zu Variante unterschiedlich: Mal reicht ein Biss, mal muss das Opfer bis zu einem gewissen Grad leergetrunken werden, so dass er gerade eben nicht daran stirbt. Oder das Opfer muss zusätzlich Blut des Vampirs zu sich nehmen.
    Ich schätze aber mal, das werden wir noch genauer erfahren :teufel:



    Ah, das fiel mir auch auf. Ich habe es auf seinen Frust geschoben. Seine Tage wird er in einer solchen Monotonie verbracht haben, dass es ihm nicht berichtenswert erschien. Tja, was konnte er schon tun, außer sich der umfangreichen Bibliothek zu bedienen und aus den Fenstern zu starren.


    Mir ehrlich gesagt überhaupt nicht. Auf das Datum habe ich gar nicht geachtet... :redface:



    Was mich verwunderte, dass der Graf wirklich keinen einzigen Bediensteten hat. Die Zigeuner scheinen ja kein Angst vor ihm zu haben, ebenso wenig wie die Kistenlieferanten. Weshalb hat er sich unter ihnen nicht für die Zeit des Aufenthalts Harkers jemanden gesucht?


    Ja, das wundert mich eigentlich auch. Aber vielleicht kann er seine Damen da nicht genug unter Kontrolle halten?



    Dabei fiel mir auf, dass Harker erwähnte, er hätte das Kreuz über sein Bett gehängt, der Graf aber seelenruhig das Bett richtete. Ist die Sache mit dem Kreuz also reiner Aberglaube? Kann ich dann auch den Knoblauch zu Hause lassen, wenn ich mich dort mal näher umsehen möchte?


    Wobei den Grafen das Kreuz ja sehr wohl gestört hat, als sich Harker geschnitten hatte. Aber eben auch erst, als er es (fast?) berührt hatte. Da kann ich mir schon vorstellen, dass ein Kreuz, das einfach über dem Bett hängt ihn wenig juckt.

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  • Ich hinke auch etwas hinter euch her, weil ich momentan fast nicht zum Lesen komme und noch viel weniger Zeit zum Schreiben habe. Begonnen habe ich schon einmal und bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Sobald sich bei mir die Lage wieder beruhigt hat, werde ich in die Runde voll einsteigen. :winken:

  • Mein Buch ist heute angekommen und ich habe bereits mit Lesen begonnen. Die Sprache gefällt mir sehr :herz: Und ich mache mich daran, etwas aufzuholen :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Ich hinke wohl auch noch etwas hinterher, fange gerade erst mit kapitel 5 an.
    Die Stimmung zu Beginn des Buchs gefällt mir auch sehr gut und wäre ich in Draculas Burg gefangen würde ich vermutlich wahnsinnig werden vor Angst.
    Wie Dracula selbst beschrieben wird finde ich auch gelungen, ich kann ihn mir richtig gut vorstellen. Das Problem einen Film in Kopf zu haben, habe ich nicht. Das letzte mal als ich einen Dracula Film gesehen habe ist schon sehr lange her und ich hab den gar nicht mehr so im Kopf ;)
    Was ich mich frage ist was Dracula mit ihm vor hat, denn bisher hält er ihn ja lediglich gefangen und hat ihn ja sogar vor den drei Damen beschützt. Es scheint als wolle er, dass ihm, zumindest momentan noch, nichts geschieht. Aber warum dann so lange gefangen halten?

    Einmal editiert, zuletzt von Pepperm1nt ()

  • Einschließlich Kapitel 7


    Meine Güte, ich wusste gar nicht, dass hier so viele Leute zu Wort kommen. Dadurch, dass dies nur über ihre Tagebucheinträge oder Briefe geschieht, ist es verständlich, dass wir in den Tagen oder auch Wochen munter vor- und zurückreisen. Was mich beim ersten Mal etwas verwirrte, war, dass auch Minas Tagebuch hin- und herspringt. Lag es nun daran, dass ein bestimmtes Thema konstant zu Ende gebracht werden sollte? Zumindest kam es mir so vor.


    Witzig war auch, dass alle drei Bewerber um Lucy sich kannten. Dr. Sewards Teil mit dem Patienten fand ich herrlich passend zum Buch. :breitgrins:


    Mina macht sich Sorgen, weil sie länger nichts von Jonathan hört. Mal eben anrufen, war damals ja auch noch nicht. Sie hat sich inzwischen mit dem Ehrenwerten, nun hab ich doch glatt den Namen vergessen, aber ihr wisst sicher wenn ich meine, in Verbindung gesetzt. Wie lange wird der wohl warten, bis er in irgendeine Richtung etwas unternehmen wird? Auch wir sind ohne jede Nachricht von dem jungen Mann und dabei würde ich zu gerne wissen, wie es ihm geht.


    Wer für die ungewöhnlichen Vorkommnisse auf dem russischen Schiff verantwortlich ist, muss nicht genauer erklärt werden. Ich gehe ja nun mal davon aus, dass Graf Dracula ein Gestaltwandler ist und in Form des Hundes das Schiff verlassen hat. Dabei wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, er könne sich in einen Hund verwandeln. Schließlich denkt man bei Vampir doch gleich an Fledermäuse. Hoffentlich stellt das Buch nicht mein gesamtes, kaum vorhandenes, Vampir-Weltbild auf den Kopf. :zwinker:



    Was ich mich frage ist was Dracula mit ihm vor hat, denn bisher hält er ihn ja lediglich gefangen und hat ihn ja sogar vor den drei Damen beschützt. Es scheint als wolle er, dass ihm, zumindest momentan noch, nichts geschieht. Aber warum dann so lange gefangen halten?


    Der Graf beabsichtigt ja nach England überzusiedeln. Von den Damen war in dieser Richtung nicht die Rede. Dann könnte Harper doch so etwas wie ein Vorratslager darstellen.


  • Nachdem ich mal in Dracula reingelesen habe und festgestellt hatte, dass ich durchaus gerade Lust darauf habe, habe ich spontan beschlossen, mich Euch anzuschließen ;)


    Schön, dass du mitliest!



    Oh ja, das fällt finde ich extrem auf: Wie detailliert alles beschrieben wird. Wobei ich das keineswegs als negativ empfinde, bisher passt das alles sehr gut zusammen.


    Ich finde es auch klasse, dass alles so im Detail beschrieben ist. Es gibt Bücher, bei denen mich das ziemlich stört, aber hier passt es wirklich sehr gut.



    Die Szene fand ich ehrlich gesagt ziemlich klasse: Damit wurde eindrucksvoll klargestellt, dass der Graf kein Mensch ist. Gerade dieses Unnatürliche schafft erst recht, die Bedrohung durch den Grafen noch zu verstärken.
    Und welche Kräfte ein Vampir hat, hängt doch letzten Endes vom Schöpfer ab, oder? Ich bin mal gespannt, ob er sich auch in einen Fledermaus verwandeln kann ;)


    Da schließe ich mich Llyren an. Auch wenn ich es im ersten Moment tatsächlich etwas befremdlich fand.
    Aber es stimmt, das zeigt wunderbar, dass der Graf nicht menschlich sein kann.



    Interessant an Dracula als Bösewicht finde ich bisher vor allem die Tatsache, dass er äußerst höflich und zuvorkommend ist. Scheinbar der perfekte Gastgeber, obwohl ihm ja auch klar sein muss, dass Harker den Braten bereits gerochen hat.
    Überrascht hat mich dann aber doch, dass Dracula sehr leichtfertig mit seinem Wesen umzugehen scheint: So hat er z.B. keine Hemmungen, Harker sehen zu lassen, dass er Spiegelbild hat.
    Andererseits zeigt das nur wieder, wie sicher er sich seiner Sache ist und wie aussichtslos die Lage für Harker ist.


    Gerade das macht ihn so unheimlich. Und ich mag dieses "alte gentleman" Auftreten. Das zeigt auch ein bisschen, wie alt Dracula schon ist. Er hat halt diese alten Sitten nicht wirklich abgelegt.



    Ich bin jetzt im 6. Kapitel. Und ich bin wirklich begeistert. Ich mag die Sprache sehr gern. Ich hatte erst überlegt, das Buch auf Englisch zu lesen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Warum weiss ich auch nicht so genau. Habe ja ins Englische reingelesen und keine Probleme damit gehabt.
    Meine Übersetzung ist von Wulf H. Bergner. Und ich finde sie gelungen.


    Bis jetzt bin ich begeistert von der Atmosphäre, die dich durch Harkers Reise zieht. Dieses immer weiter voran kriechende unbehagen ist wunderbar beschrieben.


    Mich wundert es nur, dass Dracula die Wölfe kontrollieren kann.
    Das ist mir neu. (Zwar ist es bei dem Van Helsing Film so, dass


    Außerdem finde ich es für den ersten Vampirroman wirklich großartig!
    Ohne Stoker gäbe es dieses Bild von Graf Dracula gar nicht. (Oder vielleicht doch, aber anders... Wer weiss???)


  • Dabei stellte ich mir immer wieder die Fragen, in wie weit man vor Dracula, ein Werk, das Harker verständlicherweise nicht kennen kann, überhaupt von Vampiren im heimischen England oder auch im restlichen Europa wusste. Stammen die Legenden/Mythen über Vampire nicht aus den östlichen Ländern? Ich habe auch keine Ahnung, wie weit zurück der Beginn dieses Aberglaubens zu suchen ist.


    Das weiss ich im Moment auch nicht genau, wenn dich das aber interessiert, dann kann ich dir das Buch "Die Geschichte der Vampire - Metamorphose eines Mythos" von Claude Lecouteux empfehlen. Ich habe es selbst noch nicht geschafft das Buch zu lesen. Habe nur ein bisschen durchgeblättert und einiges überflogen. (Habe das Buch mal von meinem Dad geschenkt bekommen, weil ich mich selbst seeeehr für Vampire interessiere.)

  • Ich bin nun bis einschließlich Kapitel 7 gekommen.
    Ich bin recht überrascht, wie mysteriös und spannend alles ist. Ehrlich gesagt habe ich mit etwas trockenem und verstaubtem gerechnet :redface: Aber ich bin total gefesselt.


    Die Sache mit dem Hund, der vom Schiff läuft, hat mich etwas gestört. Vampire sind für mich eigentlich keine Gestaltwandler... das passt so gar nicht in mein Vampir-Bild. Die Kontrolle über andere Tiere (wie die Wölfe) finde ich interessant. Ich finde es sogar irgendwie logisch, dass Dracula über die "Tiere der bösen Seite" Kontrolle hat.


    Die Geschichten von Mina und Lucy kann ich noch nicht so recht einordnen, aber ich bin gespannt.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.