Jane Austen - Emma

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 34.073 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tári.


  • Naja, schwierig fand ich "Emma" jetzt nicht, aber unheimlich langweilig und trivial.


    Darum gehts ja auch vor allem in diesem Roman - den ich nun vor einiger Zeit beendet habe. Und gerade das - dieses Hervorheben des trivialen Lebens damals - in dem es eigentlich nur um Besitz, Geld, reich zu heiraten als Frau (außer man war schon vermögend) und wie man den Tag verbringt geht, ist das was Jane Austen uns hier nahe bringen wollte.
    Und wie ich finde, hat sie das außerordentlich gut gemacht. Die einzelnen Personen mit ihren vielen kleinen und großen Macken (die immerzu quasselnde Miss Bates, die immer im Vordergrund stehen wollende Frau vom Pfarrer usw). kann man sich (ich zumindest) bildlich vorstellen und auch miterleben.


    Ihre Spitzfindigkeiten die sie ständig zu Tage fördert - einfach köstlich, ich musste wirklich oft lachen und ganz viel schmunzeln dabei. Und dann eben noch Emma die denkt sie sei die Beste im Kuppeln was sich aber immer wieder als falsch herausstellt und ihr anscheinend bei ihrer angeblich so guten Beobachtungsgabe doch so viel entgeht.


    Einige der Mitwirkenden haben zwar Berufe - über die man aber eigentlich nie etwas erfährt bzw. man erlebt keinen Tagesablauf eines arbeitenden Menschen. Es geht einfach nur um das Vergnügen, die Tagesbeschäftigungen, neue und alte Liebeleien und wer aufgrund seines Vermögens und Herkunft zu wem passt und wer eben nicht.


    Ich war wieder mal begeistert von Jane Austen und werde wohl demnächst meinen nächsten Roman von ihr angehen. Außerdem muss ich mir die fehlenden alle noch besorgen - unbedingt!


    Ich vergebe 5ratten

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Jane Austen - "Emma"


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    Ach fantastisch! Jane Austen ist einfach die perfekte Herbst/Winter Lektüre. Ihre Sprachverwendung könnte man leichtfüssig nennen, die Wörter scheinen immer treffend gewählt, da ist nichts holprig oder überflüssig. Mir wird beim Lesen immer warm ums Herz, darum ist Austen für mich auch eine Autorin für die kältere Jahreszeit. :zwinker: Um der Wahrheit die Ehre zu erweisen: ich habe erst zwei Austen Romane gelesen, Pride and Prejudice und Emma. Beide sind in ihrem Aufbau doch sehr ähnlich, jeder für sich aber absolut toll.


    Charaktere wie Mrs. Bates hat man sofort lebhaft vor Augen, ihre Art zu sprechen brachte mich mehr als einmal zum Grinsen. Weniger begeistert bin ich dagegen von Mr. Knightley, der ist mir einfach zu alt. :zwinker: Die Figur der Emma ist in ihrer Selbstüberschätzung und ihrem verzerrten Selbstbild ebenfalls liebenswert.


    Der Charme von Austens Roman liegt vor allem in der Erzählweise: Lange vor Emma weiß der Leser um den Fortlauf der Geschichte und kann fasziniert verfolgen, wie sich für sie alles erst langsam und nach und nach zusammenfügt.


    Durch das Fehlen von Action, die wunderbare Sprache, die liebevoll charakterisierten Figuren und die vielen Details des häuslichen Lebens konnte ich mich während des Lesens absolut entspannen. Wie wenn man während eines Sturmes im geheizten Zimmer bei einer Tasse Tee sitzt, so ist für mich das Leseerlebnis Austen. Eine ruhige, nur in Dosen tragische Welt. Persuasion ist schon bestellt! :smile:


    4ratten
    Eine Ratte Abzug, weil mir Pride and Prejudice noch mehr gefallen hat. :zwinker:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Es gab mal wieder viele interessante und vielfältige Charakteren. Am unsympathischsten war mir wohl Mrs. Elton. Dicht gefolgt von Mr Elton. :breitgrins:
    Faszinierend fand ich, wie wieder einmal die verschiedenen Gesellschaftsschichten aufgezeigt wurden. Es war ja wirklich genau vorgegeben, wer mit wem verkehren und wer wen einladen oder Besuchen durfte und was widerum ein Affont wäre.
    Besonders stark ist das natürlich bei Emma hervorgekommen, die ja nun fast ganz oben in der Gesellschaft von Highbury steht. Sie ist sehr liebenswürdig und herzensgut und was mir besonders gut gefallen hat - auch nach wirklich schwierigen Situationen ist sie immernoch so gut gelaunt und von Natur aus ein Optimist. Ich denke durch ihr dadurch wirkendes Verhalten hat sie auch die Leute in ihrer Umgebung positiv beeinflußt.
    Was mir allerdings nach einiger Zeit ein wenig auf die Nerven ging war das Ewige analysieren verschiedener Blicke, Worten, Taten und Situationen zwischen Leuten und ihr dadurch feststehendes Resümee. So und nicht anders kann es gewertet werden. Und dem müssen Taten folgen.
    Leider bringt sie sich und vor allem andere dadurch ab und an in unangenehme Situationen.


    Generell hat mir das Buch, bis auf die kleine Störung der Daueranalyse, sehr gut gefallen. Mr Knightley hat mein Herz erobert. Genauso wie Mr Darcy oder Mr Parker schon zuvor.
    In Studivz gibt es eine schöne Gruppe, die sich nennt : "A woman of good taste must be in want of a Jane Austen Guy!".


    Ich gebs zu. Ich kann nicht ohne die Jane Austen Männer. :herz: :breitgrins:


    4ratten

  • Nicole
    Interessant Das Du Emme als liebenswürdig beschreibst. Ich hab sie eigentlich eher etwas eingebildet im Kopf. Gut sie ist nicht bösartig oder so, aber ich finde schon das sie trotzdem nicht immer so sympathisch beschrieben wird. Das hat mir aber durchaus gut gefallen, so hatte sie auch ihre Fehler.


  • Nicole
    Interessant Das Du Emme als liebenswürdig beschreibst. Ich hab sie eigentlich eher etwas eingebildet im Kopf. Gut sie ist nicht bösartig oder so, aber ich finde schon das sie trotzdem nicht immer so sympathisch beschrieben wird. Das hat mir aber durchaus gut gefallen, so hatte sie auch ihre Fehler.


    Ich finde liebenswürdig und eingebildet schließen sich nicht aus. Es hätte ihr nicht geschadet, wenn sie mal ein wenig von den gesellschaftlichen Zwängen abgeworfen hätte und dementsprechend auch gehandelt hätte. Und sich nicht als die begehrenswerteste Frau, die jeder Mann am Liebsten heiraten möchte, gesehen hätte.
    Aber ihr Verhalten an sich, zumindest den Meisten gegenüber, fande ich sogar sehr liebenswürdig. Für Harriet Smith wollte sie, aus ihrer Sichtweise heraus, nur das möglichst beste. Und ihrem Vater gegenüber war sie generell eh die Liebenswürdigkeit in Person.

  • Ich fand Emma auch sympathisch und irgendwie auch liebenswürdig. Eingebildet, ja. Sie hat sich maßlos überschätzt, aber hinter ihrem Handeln stand kein böser Wille, sondern ein guter. Sie wollte helfen und den Menschen ein möglichst glückliches Leben bescheren. Allerdings war sie zu übermütig und naiv, um einzusehen, dass sie es nicht konnte. Aber trotzdem wollte sie was Gutes tun.

  • Ich mag Emma auch so ist es ja nicht^^ ich find trotzdem das liebenswürdig ihren Charakter nicht richtig wiedergibt^^ aber das ist ja auch immer eine Gefühlssache. Außerdem würd ich sie auch nicht als bösartig bezeichnen oder so, das ist sie ja auch nicht. Sie ist weit davon entfernt eine Mrs. Eton zu sein.^^ Ich mag aber wie sie Harriet Smith unter ihrer Fitiche nimmt auch wenn dann am Ende alles etwas anders verläuft wie gedacht :lachen:


    Ich kann mich ja nach wie vor nicht entscheiden ob ich nun eigentlich Emma oder Stolz und Vorurteil lieber mag. Das kommt immer drauf an welchen Band ich momentan gelesen habe^^


  • Ich kann mich ja nach wie vor nicht entscheiden ob ich nun eigentlich Emma oder Stolz und Vorurteil lieber mag. Das kommt immer drauf an welchen Band ich momentan gelesen habe^^


    Und wie siehts mit Sanditon aus? Hast du das schon gelesen?
    Ich würde mein Ranking so gestalten:
    1. Sanditon
    2. Stolz und Vorurteil
    3. Emma

  • Das hab ich bisher noch nicht gelesen, allerdings würde ich es eh außer Konkurenz laufen lassen weil Austen es ja nicht selbst beendet hat.
    Verführung liebe ich auch sehr... und ich würd ihn sogar noch über Emma und Stolz und Vorurteil stellen... ^^

  • Oh, ich seh schon, ich muss unbedingt noch die anderen Jane Austen-Romane lesen. Vielleicht wäre es Zeit für eine Jane-Austen-Liste. :breitgrins:


    Ob ich "Emma" oder "Stolz und Vorurteil" lieber mag, kann ich jetzt so auch gar nicht sagen. Dazu hab ich die Bücher auch in einem zu großem Abstand gelesen.

  • Da misch ich mal mit - ich mag Stolz und Vorurteil lieber, aber Emma finde ich auch klasse. Sanditon fand ich jetzt nicht sooo berauschend. Allerdings muss ich noch lesen: Mansfield Park, Northanger Abbey und Sinn und Sinnlichkeit. Vielleicht muss die einer von euch auch noch lesen und wir machen es mal zusammen. :winken:

    Liebe Grüße JaneEyre

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    Theodor Fontane

    Einmal editiert, zuletzt von JaneEyre ()

  • Hallo,


    ich habe heute mit diesem Buch begonnen, denn es steht auf meiner SLW-Liste für dieses Jahr.


    Nach den ersten drei Kapiteln kann man natürlich noch nichts grundlegendes zum Buch sagen. Im dritten Kapitel ist mir Emma jedoch etwas negativ aufgefallen, wie sie da über die Leute denkt, die nicht ihres gehobenen Standes sind und dass es für die junge Miss Smith ungeeignet ist, mit solchen Leuten zu verkehren. Ich fand das zeigt schon ein wenig Emmas Charakter, auch wenn damals zu der Zeit bestimmt der Großteil der Großgrundbesitzer so gedacht haben mag...


    Eine Person ist mir indess sehr sympathisch und das ist Mr. Knightley! Ich finde es gut, dass er Emma auf deren Fehler aufmerksam macht.

  • Mir ging es damals ähnlich, ich habe Emma sogar relativ lang nicht wirklich gemocht. Die Atmosphäre und die beschriebenen "Zwischenmenschlichkeiten" gefielen mir aber von Anfang an.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Emma ist wirklich nicht unbedingt eine Figur die man mag. In den Vefilmungen kommt sie mir immer viel sympathischer rüber. Vor allem in der neuesten BBC Vefilmung ist mir das extrem aufgefallen. So warmherzig ist Emma meiner Meinung nach im Roman nicht.

  • Stimmt - sie klingt schon sehr von oben herab, aber ich glaube früher war das einfach so. Du wurde eben nach dem "Stand" gesehen und die "niederen" anders betrachtet bzw. hatten die eher keinen Kontakt mit den reicheren Leuten.
    Aber zum Glück bringt Mr. Knightley Emma immer wieder mal in die Spur.

    Liebe Grüße JaneEyre

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  • Emma ist wirklich nicht unbedingt eine Figur die man mag. In den Vefilmungen kommt sie mir immer viel sympathischer rüber. Vor allem in der neuesten BBC Vefilmung ist mir das extrem aufgefallen. So warmherzig ist Emma meiner Meinung nach im Roman nicht.


    Du meinst die mit Romola Garai, oder? Da fand ich Emma ganz schrecklich. Die Verfilmung hat mir überhaupt nicht zugesagt. Schöne Bilder, schöne Musik, aber meiner Meinung nach Mr. Knightly völlig fehlbesetzt und die Handlung und Dialoge auf seltsame Art zusammengekürzt. Das verfälscht das schöne Bild, das ich von Emma im Buch hatte. Klar, sie ist nicht perfekt, sie weiß alles besser und kann alles besser, aber irgendwie hat man sie gerade deshalb so lieb. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wendy
    Ja genau die meine ich. Ich fand Emma vollkommen falsch dargestellt. Eben weil sie mit der Figur im Roman nicht mehr viel zu tun hat. Ich mag eigentlich alle BBC Verfilmungen von Jane Austens Romanen die ich bisher gesehen habe aber bei dieser bin ich das erste Mal nicht mehr so angetan gewesen. Da fand ich die neueste Sinn und Sinnlichkeit Verfilmung um Meilen besser.


  • Klar, sie ist nicht perfekt, sie weiß alles besser und kann alles besser, aber irgendwie hat man sie gerade deshalb so lieb. :zwinker:


    So ging es mir dann auch irgendwann mit ihr. Ein bisschen wie eine Lisa Simpson des 19. Jahrhunderts :breitgrins:

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