Literaturnobelpreis 2015: Swetlana Alexijewitsch

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  • Ich auch nicht.


    :herde: Allerdings wird sich das dank meiner Literaturnobelpreisträgerliste ändern :breitgrins: Ich bin schon gespannt, was mich bei ihr erwarten wird :smile:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Haha, ich hatte heute einen dieser seltenen Momente im Leben...


    Bei Gesprächen mit polnischen Freunden hatte man mir vor einigen Wochen die Autorin sehr ans Herz gelegt, woraufhin ich ihr Buch 'Secondhand-Zeit' bei meinem Buchhändler bestellt habe. Ich war aber zwischenzeitlich noch nicht dazu gekommen, es abzuholen. Heute konnte ich dann in die Buchhandlung segeln und so tun, als hätte ich NATÜRLICH schon vor zwei Wochen gewusst , dass sie den Preis bekommen würde... :breitgrins: :zwinker:

  • Ich kenne die Autorin nicht, werde sie aber irgendwann lesen, da ich ebenfalls eine Liste der Nobelpreisträger habe, die alle an die Reihe kommen sollen. Von ihren Büchern klingen einige für mich recht interessant. Sie spricht wichtige Themen an, von daher ist es gut nachvollziehbar, dass sie die Auszeichnung bekommt.



    @ Suse
    In deinem Artikel auf der Hauptseite fehlt eine Zahl beim Geburtsdatum der Autorin.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()


  • Heute konnte ich dann in die Buchhandlung segeln und so tun, als hätte ich NATÜRLICH schon vor zwei Wochen gewusst , dass sie den Preis bekommen würde... :breitgrins: :zwinker:


    :lachen: So kann man auch Eindruck schinden. Meiner Mutter ging es mit Mo Yan so. Kurz vorher bestellt und pünktlich abgeholt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ehrlich gesagt frage ich mich, ob dies auch eine politische Entscheidung war. Immerhin gehört Alexijewitsch zur Opposition, kritisiert darüber hinaus auch über die Landesgrenze hinweg - vor allem Putin - und unterstützt eine sozialdemokratische Politikerin.


    Fast schon obligatorisch, dass auch sie erwähnt, dass sie im Moment der Bekanntgabe Hausarbeiten erledigt hat, oder?


    Es freut mich für Swetlana Alexijewitsch - auch wenn ich gestehen muss, dass ihre Art von Literatur eher nichts für mich ist.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ehrlich gesagt frage ich mich, ob dies auch eine politische Entscheidung war.


    Ist es ja meist. Die Amerikaner gehen immer leer aus.

  • Die Frage politische Entscheidung bringt mich zu einem anderen Punkt. Jeder Preisträger erlebt einen kurzen Hype. Aber wie viele der Preisträger der vergangenen Jahre schaff(t)en es über den Hype hinaus? Wer von denen wird in 100 oder 200 Jahren noch gelesen?

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Wer von denen wird in 100 oder 200 Jahren noch gelesen?


    Die Frage halte ich für nicht beantwortbar. Es ist nicht wahrscheinlicher, dass ein Murakami oder Philip Roth in 100 Jahren noch gelesen wird als die diesjährige Nobelpreisträgerin. Das kann auch das Nobelpreiskomittee nicht vorhersehen.

  • Die Amerikaner gehen immer leer aus.


    Wenn Du US-Amerikaner meinst: Gemäss Wikipedia haben bisher 10,5 US-amerikanische Autoren oder Autorinnen den Preis erhalten. Damit stehen die USA auf der Rangliste auf Platz 3, hinter Frankreich und Grossbritannien und noch vor Deutschland. Bisher hat es aber noch kein Lichtensteiner zum Literaturnobelpreis gebracht ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • In den letzten Jahren sah es aber eher mau für die US-Amerikaner aus.

  • Wenn Du US-Amerikaner meinst: Gemäss Wikipedia haben bisher 10,5 US-amerikanische Autoren oder Autorinnen den Preis erhalten.


    Wer ist denn der halbe? :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Die Frage politische Entscheidung bringt mich zu einem anderen Punkt. Jeder Preisträger erlebt einen kurzen Hype. Aber wie viele der Preisträger der vergangenen Jahre schaff(t)en es über den Hype hinaus? Wer von denen wird in 100 oder 200 Jahren noch gelesen?


    Das finde ich nicht ganz so wichtig. Entscheidend ist doch erst einmal, ob die oder der Preisträger uns heute etwas relevantes zu sagen hat und das in der Form so tut, dass der Preis gerechtfertigt ist. Ob nachfolgende Generationen das ebenso bedeutsam finden, kann man - wie Klassikfreund ja treffend sagt - nicht wirklich wissen. Und mancher Autor wird ja auch nach vielen Jahren überhaupt erst wiederentdeckt.


  • Entscheidend ist doch erst einmal, ob die oder der Preisträger uns heute etwas relevantes zu sagen hat


    Wenn dem so wäre, warum sind die meisten Preisträger vor der Verleihung so unbekannt. Wenn sie was zu sagen haben, sollten sie nicht nur von einer handvoll Leute gelesen worden sein.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Wenn dem so wäre, warum sind die meisten Preisträger vor der Verleihung so unbekannt. Wenn sie was zu sagen haben, sollten sie nicht nur von einer handvoll Leute gelesen worden sein.


    Es ist leider aber auch so, dass viele, die wichtiges zu sagen haben, nicht unbedingt gehört werden. Ich finde es daher schon auch gerechtfertigt, dass sich die Jury nicht nur die populären Autoren anschaut, sondern auch unbekannte. Alexijewitsch ist durchaus keine Unbekannte gewesen, wenn man ihre vergangenen Auszeichnungen anschaut.


    Spannender finde ich die Frage, was die Voraussetzungen oder Berechtigungen sind, diesen Preis zu erhalten. Geht es dabei "nur" um gute Literatur oder auch darum, dass der Autor eine Botschaft transportiert?

  • Was soll denn "nur gute" Literatur sein? Was heißt denn "gut"?


    Gibt es "nur schöne" Bilder? Zumindest hängen diese nicht in den Museen, sondern werden eher als Kitsch auf Flohmärkten verkauft. Literatur muss immer mehr sein als nur gut lebsbar.


    Dennoch: Mein Eindruck ist, dass die politische Dimension vom Kommittee relativ stark gewichtet wird. Was ist mit der literarischen Bedeutung? Wann wurde mal jemand ausgezeichnet, der eine neue Art von Literatur erschaffen hat?


    Gruß, Thomas

  • Für mich persönlich hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass es eher Wert ist, einen Pulitzer-Preisträger als einen Nobelpreisträger zu lesen.



    Was ist mit der literarischen Bedeutung? Wann wurde mal jemand ausgezeichnet, der eine neue Art von Literatur erschaffen hat?


    Sehr gute Frage.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Wenn dem so wäre, warum sind die meisten Preisträger vor der Verleihung so unbekannt. Wenn sie was zu sagen haben, sollten sie nicht nur von einer handvoll Leute gelesen worden sein.


    Das trifft wohl nur auf sehr wenige der Nobelpreisträger zu. Die meisten davon sind ja zumindest in ihrem Sprach- und Kulturkreis bereits bekannt und oft auch anerkannt. Dass man sie hierzulande mitunter bis zur Nobelpreisvergabe nicht kennt, hat mit Mechanismen zu tun, die nichts mit der Qualität ihrer Arbeit zu tun haben.


  • Was wäre denn für Dich eine 'neue Art von Literatur'? Die literarische Qualität vieler der Preisträger steht für mich außer Frage.


    Allein die Deutschen Grass, Müller, Mann und Hesse machen dem Preis jedenfalls keine Schande und sind auch nicht 'rein politisch'.