Sabine Both - Ein Sommer ohne uns

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.181 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

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    Kurzbeschreibung


    Eine große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue. Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden? Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache wendet sich Sabine Both den Themen offene Beziehung, Fremdgehen und Treuebruch zu, das viele Jugendliche bewegt, und lässt es ihre Protagonisten durchleben. Sie schildert, wie vorsichtig man in einer Beziehung mit Vertrauen und den Gefühlen des Partners umgehen sollte, ohne pädagogisch belehrend daherzukommen. Eine unterhaltsame, besondere Liebesgeschichte mit Tiefgang.


    [hr]


    Am 19. Februar startet eine Leserunde zu diesem Buch, das wird bestimmt spannende Diskussionen geben!
    Wer mag noch dabei sein? Der Lostopf ist bis Freitag geöffnet.


    Sabine Both schreibt auch als Franziska Moll :winken:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was hält Liebe wirklich aus?


    Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema "erlaubtes Fremdgehen" in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin bisher noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne große Erwartungen zu lesen.


    In der Geschichte geht es um Tom und Verena, die sich schon von klein auf kennen und seit ihrem 13. Lebensjahr ein Pärchen sind. Doch Verena plagt die Sorge, dass niemals etwas mit jemand anderem gehabt zu haben, ihre Beziehung irgendwann zerstören würde. Könnte da nicht erlaubtes Fremdgehen Abhilfe schaffen, um die Beziehung zu prüfen? Wie viel hält Liebe aus?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und dieser begleitet mal Verena und mal Tom, so dass wir beide Sichtweisen sehr intensiv erleben. Gut gefällt mir hier die Wahl der unterschiedlichen Schriftart, denn so weiß man wem man gerade beisteht.


    Anfänglich war ich ungemein begeistert von dem Roman, da ich mich durch die Alltagssorgen der Jugendlichen beim Lesen 10 Jahre jünger fühlte. Leider nahm dieses Wohlgefühl immer mehr ab.


    Die dargestellten Charaktere entwickeln sich kaum weiter, so dass einem irgendwann der Zugang zu den Protagonisten fehlt. Ich konnte dann nicht wirklich nachvollziehen, warum Verena dieses und Tom jenes tut.


    Völlig unnötig empfand ich die Geschichte mit den Eltern, da dies nichts für die Handlung tut auf den wenigen Seiten und zu sehr von den Teenagern ablenkt. Um das intensiv und nachvollziehbar erzählen zu können, hätte es definitiv mehr Seiten gebraucht.


    Für meinen Geschmack verspricht der Klappentext dem Leser viel zu viel. Erst nach der Hälfte des Buches geht es überhaupt erst los mit dem erlaubten Fremdgehen, so dass der eigentliche Konflikt auf sehr wenigen Seiten abgehandelt wird und das auch eher unzureichend.


    Das Ende schenkt ein wenig Hoffnung, war mir aber letztendlich zu übertrieben. Es muss nicht immer alles positiv enden, um eine Botschaft zu übermitteln.


    Fazit: Ein Buch, das stark angefangen hat, aber seine Sogwirkung nicht lange aufrecht erhalten konnte. Daher nur bedingt empfehlenswert, ich hatte mir mehr davon versprochen.


    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Viel Handlung auf wenig Raum


    Klappentext
    „Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden?“


    Gestaltung
    Die Aufmachung von „Ein Sommer ohne uns“ ist einfach bombastisch. Auf der Frontseite sieht man ein Mädchen, das sich an eine Wand anlehnt. Auf der Rückseite ist ein Junge abgebildet, welcher sich von der anderen Seite an dieselbe Mauer stützt. Auf dem Buchrücken berühren sich die Hände der beiden Figuren. So werden sowohl die Protagonisten Verena und Tom als auch ihre Situation toll von der Gestaltung aufgegriffen. Ich finde die Idee ganz toll! Vor allem gefällt mir auch der Zeichenstil und dass das Cover aussieht wie eine Aquarellzeichnung auf dickerem, rauen Papier (dies passt auch perfekt zum haptischen Feeling des Buches, da es nicht glatt ist, sondern man die Papierfasern spürt).


    Meine Meinung
    Puh, wo fange ich an? Am besten zunächst einmal mit einer Warnung, denn nachdem ich „Ein Sommer ohne uns“ beendet habe fühle ich mich ein wenig geplättet. Warum? Es war ganz anders, als es der Klappentext vermuten ließ. Von daher: Wenn ihr nicht mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangehen möchtet, so lest den Klappentext nicht oder versteift euch nicht darauf. Der Grund hierfür ist einfach erklärt. Der Klappentext weckt die Erwartung, dass die Handlung sich auf Verena und Tom konzentriert und auf die Beziehungs-Auszeit, die sie sich nehmen. Eine solche gibt es in dem Buch auch, keine Frage, jedoch dauerte sie nur gefühlte 10 Seiten lang.


    Vielmehr überschlägt sich die Handlung von „Ein Sommer ohne uns“ mit Nebenhandlungen, die in den Fokus rücken. Die Beziehung von Verena und Tom, die der Klappentext aufgreift, rückt vollkommen in den Hintergrund. Es gibt so viele Figuren und Handlungen, dass das Buch mit seinen 250 Seiten einfach vollkommen überladen ist. Man weiß am Ende gar nicht mehr wo vorne und hinten ist. Entweder hätten hier mehr Seiten hergemusst oder weniger Erzählstränge. So war es einfach zu wenig Raum für zu viel Erzählung.


    Die einzelnen Handlungsstränge für sich genommen waren (trotz ihrer Fülle) jedoch authentisch und real, was wiederum einen Pluspunkt darstellt. Sie hätten zwar ruhig noch ein wenig mehr miteinander verwoben werden können, doch insgesamt hat man schon Zusammenhänge erkennen können und den Eindruck gehabt, als wären die Geschichten aus dem echten Leben entnommen.


    Doch für mich wurde das alles ein wenig davon überschattet, dass ich auf die im Klappentext angekündigte Auszeit der beiden Protagonisten gewartet habe. Diese kam jedoch erst im letzten Drittel des Buches und dauerte auch nur kurz an. Anschließend erwartete mich ein Ende, das mir das Gefühl vermittelte, vor den Kopf gestoßen worden zu sein. Es gibt einen Zeitsprung, durch den es für mich schwer war, zu verstehen, warum die Figuren am Ende so handeln, wie sie handeln. Man konnte die Entwicklung, die sie im Verlauf des Zeitsprunges durchlebt haben müssen, überhaupt nicht nachvollziehen. Daher war für mich ihr Entschluss eher verwunderlich statt verständlich.


    Sprachlich hatte ich zwar keine Schwierigkeiten, jedoch ist mir das ein oder andere Mal aufgefallen, wie die Autorin sich bemüht, eine jugendliche Sprache zu verwenden (dabei fielen dann unter anderem Begriffe wie „Schwanz“ oder „pissen“). Da solche Begriffe jedoch eher selten verwendet wurden, stachen sie mir jedes Mal ins Auge, da es dann meiner Meinung nach nicht so recht zum restlichen Schreibstil, welcher eher kurze Sätze in „gehobener“ Sprache verwendet, passen wollte. Dass die Geschichte dabei aus den beiden Perspektiven von Tom und Verena erzählt wurde, war gut gelöst. Vor allem gefiel mir, dass dies optisch durch unterschiedliche Schriftarten visualisiert wurde.

    Fazit

    „Ein Sommer ohne uns“ hat auf wenigen Seiten viel zu viele Handlungsstränge präsentiert, die mich als Leser einfach nur erschlagen haben. Viel Handlung auf wenig Raum schien hier die Devise zu sein. Zwar waren die Nebenhandlungen authentisch, sie drängten sich jedoch zu sehr in den Vordergrund und langweilten teilweise auch eher. Die im Klappentext angekündigte Auszeit spielte in der Geschichte nur eine Nebenrolle, dabei hatte ich erwartet, dass das Buch sich hauptsächlich um diese drehen würde.
    Gute 2 von 5 Sternen!
    2ratten
    Reihen-Infos

    Einzelband

  • Erster Satz:
    5 Jahre zuvor:
    "Verena schaut gegen die Sonne zur Terrassentür, legt die Hand schützend über die Augen."


    Meine Meinung zum Buch:
    Den Schreibstil der Autorin fand ich einfach fürchterlich. Er ist zwar einfach gehalten, aber die kurzen, abgehackten Sätzen haben meinen Lesefluss extrem gestört. Ich mag diese Art von Schreibstil, mit den kurzen Sätzen, einfach überhaupt nicht. Aber auch Tom und Verena konnte ich nicht leiden. Ich fand beiden extrem unsympathisch und alles andere als glaubwürdig.


    Erzählt wird die Story abwechselnd aus der Sicht von Tom und Verena, und wie ich bereits erwähnt habe, fand ich beide extrem unsympathisch. Hinzu kommt, dass die abwechselnde Sichtweise exakt die Gleiche ist. Handlungen, Gefühle und Emotionen aus Verenas Sicht, sind demnach die gleichen wie bei Tom. Schrecklich, einfach schrecklich. Man liest, ohne etwas Neues zu erfahren. Deren größtes Problem basiert einfach darauf, das sie nicht miteinander reden. Keiner hat dem anderen von seinen Ängsten, Wünschen oder Träumen erzählt. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, denn wenn man seinem Partner/in so einen Vorschlag unterbreitet, sollte man auch die Eier in der Hose haben und über seine Probleme reden können.


    Von dem Buch "Ein Sommer ohne uns" hatte ich mir etwas komplett anderes erhofft. Gerechnet hatte ich mit einer tiefgründigen Idee mit emotionaler Tiefe, aufgetanen Problemen und viel Gefühl. Leider war dem nicht so! Im Vordergrund der Story stehen Themen wie fremdgehen, Alkohol und Sex. Was wirklich schade ist, denn das angebrachte Thema "Auszeit von der Treue" hätte so gut verpackt werden können. Hinzu kommen die vielen Nebenhandlungen.


    Die Autorin hat zu viele klischeehafte Nebenhandlungen mit eingebaut, sodass die Story übertrieben wirkt. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber Sabine Both hätte sich meiner Meinung nach auf eine max. zwei Nebenhandlungen konzentrieren sollen, anstatt auf 10 verschiedene.


    Fazit:
    Erhofft hatte ich mir eine tiefgründige und sehr gut verpackte Story. Der Fokus der Story hätte viel mehr auf die Auszeit und deren Probleme liegen sollen, anstatt auf Nebenhandlungen.


    Für mich eines der enttäuschendsten Bücher die ich 2016 bisher gelesen habe.


    2ratten

  • Tom und Verena kennen sich von klein auf, sind ein Paar seit sie dreizehn sind. Aber ein Gedanke lässt Verena nicht mehr los. Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn mehr. Doch sie liebt Tom, Trennung oder fremdgehen kommt also nicht in Frage. Somit treffen sie eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach soll alles sein wie vorher und die beiden wieder ein Paar.


    Das Buch beginnt mit Verenas und Rollos dreizehntem Geburtstag, welcher gleichzeitig auch der Tag ist, an dem Verena und Tom ein Paar wurden. Danach springt die Geschichte auf 5 Jahre später um, den 18ten Geburtstag.
    Hier wird klar, dass in der Beziehung was fehlt... sie wollen später nicht bereuen, dass sie niemals jemand anderen hatten. Deswegen treffen sie diese Vereinbarung. Die danach auftretenden Probleme sind eigentlich vorhersehbar und verständlich...


    Die Geschichte wird in recht einfachen Sätzen erzählt, ist gut verständlich und flott zu lesen. Mir persönlich gefällt jedoch die Schreib- und Ausdrucksweise der Autorin nicht. Die teilweisen derben Wortlaute gehören meiner Meinung nach nicht in ein Kinderbuch ab 13 Jahren. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich eine andere Generation bin, aber ich würde dieses Buch nicht unbedingt einem 13jährigen Kind zum Lesen anbieten.


    Leider konnte ich mich mit dem Buch, der Geschichte und den Personen null anfreunden. Ich hatte etwas vollkommen anderes erwartet. Immer wieder wird behauptet, dass sie sich so sehr lieben und sie planen ihre Zukunft zusammen. Leider wird, mir als Leser, davon überhaupt nichts vermittelt. Mir fehlt das Gefühl in dieser Geschichte, denn nur damit hätte ich den Versuch der Austobzeit akzeptiert.
    Die beiden sind solange zusammen und schaffen es nicht, vernünftig über ihre Zukunft und ihre Probleme zu reden, sind sich aber sicher, dass sie für immer zusammenbleiben wollen.


    Alles in allem war ich enttäuscht von dem Buch, da es ein Thema ist mit Potential. Aber in dieser Weise hat es mich leider gar nicht berührt. Es waren auf den wenigen Seiten auch einfach noch zuviele Nebengeschichten und -handlungen, die meiner Meinung nach entweder nicht hätten sein müssen, oder das Buch hätte ein wenig ausgebaut werden können. Das Buchende kam mir dann einfach zu flott, da hat für mich noch ein Teil gefehlt!
    Ich hätte gerne Hintergründe erfahren, wie die beiden miteinander reden, vor der Austobzeit, währenddessen oder danach. Leider Fehlanzeige!
    1ratten

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Kann man sich als Teenager schon für das Leben binden? Vermisst man es nicht irgendwann, keinerlei Erfahrungen gesammelt zu haben? Kurz vor dem Abitur quälen Verena diese Fragen. Sie ist mit Tom seit fünf Jahren zusammen und fragt sich nun, ob ihnen beiden eine Auszeit vor dem Studium, in der sie sich mit anderen ausprobieren dürfen, gut tun würde.


    Sabine Both wagt sich mit ihrem kurzen Jugendbuch "Ein Sommer ohne uns" an ein gewagtes Thema. Kann eine offene Beziehung funktionieren? Gibt es die eine große Liebe des Lebens überhaupt? Wie wichtig ist Treue generell?


    Dabei will sie zuviel auf zu wenig Raum. Die Handlung wird in vorwiegend kurzen, abgehackten Sätzen abwechselnd aus der Perspektive von Verena und Tom erzählt. Es wird sich zu sehr auf Sex und Alkohol konzentriert, sowie Nebensträngen Raum gegeben, der der eigentlichen Handlung dann fehlt. Anstatt mit Tiefgang wird lieber mit Klischees gearbeitet. Schnell weggelesen, bleibt ein fahler Nachgeschmack des Belanglosen zurück.


    Wenig empfehlenswert.

  • Oh wie schade! Das Buch hatte sich so viel versprechend angehört, aber nachdem ich eure Meinungen gelesen habe, streiche ich das Buch wieder von meiner Wunschliste :rollen:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Tom und Verena sind ein Paar, seit sie 13 waren. Ihre Familien leben Haus an Haus, sie kennen sich von klein auf und für sie und alle anderen steht fest, dass sie für immer zusammen bleiben werden. Doch nun, mit 18, kurz vor dem Abi, kommen leise Zweifel auf. Ist es richtig, mit der ersten großen Liebe für immer zusammen zu sein? Wird man sich nicht irgendwann fragen, ob man etwas verpasst hat? Sind sie nicht eigentlich in einem Alter, in dem man auch mal etwas ausprobieren sollte?


    Obwohl sie sich eigentlich sicher sind, dass sie sich lieben und ihre Beziehung das Richtige für sie ist, beschließen sie aufgrund dieser Verunsicherung, sich eine Auszeit zu erlauben, in der jeder von ihnen auch andere Partner treffen darf. Danach wollen sie weiter und endgültig zusammen sein. Wird das gutgehen?


    Ein spannendes Thema, gerade für ein Jugendbuch. Leider konnte mich die Umsetzung nicht richtig überzeugen. Das Buch umfasst gerade mal 240 Seiten, die Geschichte hat also nicht viel Platz, um detailliert ausgeführt zu werden. Neben dem Handlungsstrang um Tom und Verena gibt es eine Reihe weiterer Figuren, die teilweise als Gegenentwurf zu den beiden eine durchaus wichtige Rolle spielen, aber so kommen alle etwas kurz, und die Handlung wirkt zu gepresst.
    Eine der Nebenfiguren fand ich zu Beginn sehr interessant und voller Potential, im weiteren Verlauf wird sie allerdings dermaßen klischeehaft dargestellt, dass es für mich sehr enttäuschend war. Ihre Motive und Hintergründe bleiben sowieso völlig im Dunkeln.


    Auch das eigentliche Thema wurde für mich nicht so gut ausgearbeitet, wie ich es nach der Buchbeschreibung erwartet hatte. Es hätte da meiner Meinung nach wirklich spannende Ansätze gegeben. Jedoch dauert es ziemlich lange, bis das eigentliche Thema zwischen den Protagonisten überhaupt aufkommt und auch dann geht es weniger um eine wirklich offene Beziehung, sondern vielmehr darum, dass sie beide jeweils dem Reiz in Bezug auf eine konkrete Person nachgeben wollen. Da die beiden nicht miteinander reden, versäumen sie, Regeln für ihre Auszeit festzulegen und kommen nicht mit der Situation zurecht, in die sie sich selbst manövriert haben. So bleibt das Ganze eine relativ banale Teenager-Beziehungsdrama-Geschichte ohne den erhofften Tiefgang.


    Der Schreibstil der Autorin ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Sie erzählt die Geschichte im Präsens, in kurzen, knappen Sätzen, manchmal in recht derben Worten. Mir persönlich hat das gut gefallen und es passte für mich auch zur Handlung.


    Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllen können. Ich fand es nicht schlecht, aber das eigentliche Thema kam mir zu kurz und es waren mir zu viele Handlungsstränge auf zu wenig Seiten.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Tom und Verena kennen sich von klein auf und sind seit Verenas 13. Geburtstag ein Paar. Inzwischen sind sie beide 18, schreiben gerade ihre Abiprüfungen und wollen danach zusammenziehen und studieren. Doch war das wirklich schon alles? Sie vereinbaren eine Auszeit, um neue Erfahrungen zu sammeln und danach soll alles wieder beim alten sein. Aber kann das funktionieren?


    In ihrem Jugendroman „Ein Sommer ohne uns“ geht es um das Leben von Teenagern, die sich im Zwiespalt zwischen „ewiger Liebe“ und „Abwechslung“ befinden. Der Schreibstil ist geprägt von abgehakten, kurzen Sätzen, was erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig ist. Der Klappentext verrät schon ziemlich viel, weshalb das Buch erst ab der Hälfte wirklich etwas neues erzählt.


    Sabine Both verknüpft in dem Buch geschickt drei Handlungsstränge, die verschiedene Beziehungsformen repräsentieren. Zum einen gibt es Verena und Tom, die füreinander bestimmt zu sein scheinen, aber trotzdem Angst haben, etwas in ihrem Leben zu verpassen und sich deshalb auf die vereinbarte Auszeit einlassen. Rollo, Verenas Zwillingsbruder, hingegen verliebt sich in ein Mädchen, dass selbst nur Spaß will und sich nicht auf eine feste Beziehung einlassen möchte. Und die Eltern der Protagonisten haben in ihren Langzeitbeziehungen mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen.


    Leider werden durch die Kürze des Buches alle Geschichten nicht wirklich in der Tiefe behandelt, man hat beim Lesen oft das Gefühl, nur an der Oberfläche zu kratzen. Die kurzen Sätze führen dazu, dass es zunächst schwerfällt, sich emotional auf die Handlung einzulassen. Im Laufe des Buch habe ich mich daran allerdings gewöhnt und gegen Ende hin auch mit den Figuren mitgefühlt. Gut gefallen hat mir, dass abwechselnd aus Verena und Toms Perspektive berichtet wurde, so dass man sich von beiden ein Bild machen konnte.


    Ich hätte mir gewünscht, dass die Figuren miteinander mehr über ihre Probleme sprechen und auch den Teil mit der Auszeit, um die es ja eigentlich in dem Buch gehen sollte, hätte man stärker in den Vordergrund stellen müssen. So machte die Auszeit nur einen geringen Teil der Seiten aus und als Leser konnte man nicht viel daraus mitnehmen. Auch die Charaktere wirkten auf mich etwas blass.


    Kurz gesagt: Sabine Both hatte hier eine interessante und ungewöhnliche Grundidee, hätte allerdings mehr daraus machen können. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und werde der Autorin auf jeden Fall eine zweite Chance geben.


    „Ein Sommer ohne uns“ wird vom Verlag ab 13 Jahren empfohlen – ich persönlich würde es eher Jugendlichen ab 16 zu lesen geben, da die Kernthemen „langjährige Beziehung“ und „Auszeit“ vermutlich mit der Lebenswelt von 13jährigen wenig zu tun haben.
    3ratten

  • Die Buchbeschreibung hörte sich ganz interessant an und veranlasste mich, das Buch zu lesen. Doch dann war ich sehr schnell enttäuscht.
    Seit fünf Jahren sind Verena und Tom zusammen. Alle gehen davon aus, dass sie zusammenbleiben und nach dem Abi gemeinsam in Marburg eine Studentenwohnung beziehen. Doch dann kommen Verena erste Zweifel. Sie hat noch nie jemand anderen geküsst, immer nur Tom. Kann das gutgehen? Oder wird sie irgendwann bereuen, dass sie sich so früh für immer gebunden hat? Sie vereinbaren eine Auszeit bis zum Semesterbeginn, die ihnen die Möglichkeit gibt, frei zu sein und frei zu handeln, keine Rechtfertigungen, keine Vorwürfe. Doch kann das funktionieren?
    Mit dem Schreibstil habe ich mich schwer getan, er ist sehr außergewöhnlich mit den einfachen kurzen Sätzen.
    Zunächst lernen wir Verena und Tom kennen, als sie mit 13 Jahren entdecken, dass sie mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft. Dann geht es fünf Jahre später weiter. Das Abi steht bevor, die Zukunftspläne sind geschmiedet, die Beziehung funktioniert – wenn da nicht Zweifel wären. Als die beiden dann eine Auszeit vereinbaren, ist haben wir die Hälfte des Buches schon hinter uns. Dabei gibt es noch jede Menge Nebenschauplätze, die viel Raum einnehmen, aber für dieses Hauptthema zwischen Tom und Verena zum Teil unerheblich sind. Dabei war jeder Strang für sich gesehen schon interessant, aber es wurde mir auf den recht wenigen Seiten einfach zu viel abgehandelt und Wesentliches nicht genügend vertieft. Am Ende gibt es noch einmal einen Sprung von einem Jahr, um die Geschichte zu einem Abschluss zu bringen.
    Viele Charaktere blieben ziemlich farblos, damit konnte ich ihr Handeln auch nicht immer nachvollziehen. Auch die Hauptprotagonisten waren für mich nicht genügend beschrieben, so dass auch sie mir fremd blieben.
    Eine Geschichte über Liebe, Zweifel und Vertrauen, die mich nicht recht überzeugen konnte.



    2ratten

  • Der Klappentext von "Ein Sommer ohne uns" verspricht eine Geschichte über eine offene Beziehung, über ein junges Pärchen, das feststellt, dass sie nicht für immer die einzigen füreinander sein wollen, aber dennoch für immer zusammen bleiben möchten. Mit diesem Hintergrund habe ich mir erhofft, dass ich hier zwei junge Menschen kennenlerne, die zwar nicht immer sofort genau wissen, was sie wollen, sich aber deshalb umso mehr darüber Gedanken machen und vor allem: darüber reden. Über eine alternative Beziehungsform. Das war dann wohl ein klassischer Fall von: Der Klappentext weckt ganz falsche Erwartungen.


    Verena und Tom sind ein Paar, seit sie 13 sind. Jetzt sind sie 18 und schreiben bald ihre Abiturprüfungen. Ihr Leben schien schon immer klar vordefiniert zu sein. Nach dem Abi ziehen sie zusammen, studieren, heiraten? So langsam schleichen sich Unsicherheiten in die Köpfe der beiden. Obwohl sie zu wissen scheinen, dass sie weiterhin zusammen sein möchten, sind sie sich nicht so sicher, ob sie sich nicht ihr Leben lang fragen werden, wie es denn wäre, Erfahrungen mit anderen zu sammeln. An dieser Stelle kommen meine Erwartungen und die Tatsachen ins Spiel: Bis zur Hälfte dieses schmalen Büchleins, das immerhin nur knapp 240 Seiten hat, ist von einer offenen Beziehung noch überhaupt nicht die Rede. Verwirrung und Unsicherheiten gibt es schon, aber eher einzeln in den Köpfen der beiden. Denn das ist der Knackpunkt hier: Eine Kommunikation darüber findet einfach nicht statt. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich die beiden Gedanken darüber machen, ob eine offene Beziehung für sie passen könnte. Warum oder warum nicht? Wie geht man danach mit der Eifersucht um? Doch das passiert einfach nicht. Stattdessen schießen sie sich eher auf bestimmte Personen ein, auf die sie neugierig sind, und lügen sich gegenseitig an.


    Sabine Boths Schreibstil ist außergewöhnlich. Man könnte ihn „einfach“ nennen, aber das würde nur an der Oberfläche kratzen. Es soll viel Gefühl vermittelt werden, gleichzeitig aber wirkt es durch die abgehackten Sätze eher distanziert. Insgesamt wirkt die Erzählung dadurch ziemlich nüchtern, das verwendete Vokabular ist oftmals derb. Nach jeweils eher kurzen Abschnitten wechseln die Abschnitte zwischen Tom und Verenas Perspektiven hin und her, erzählt werden Handlungen und Gedanken der beiden aus der dritten Person im Präsens.


    Leider hat "Ein Sommer ohne uns" meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllen können. Zu Beginn konnte mich die Geschichte noch überzeugen, vor allem weil es durch den Schreibstil etwas besonderes war. Allerdings fand wider Erwarten überhaupt keine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema offene Beziehung statt. Dazu kommt leider auch, dass dieses Buch viel zu kurz war. Tom und Verenas Beziehung ist nämlich nicht das einzige Thema dieser Geschichte, einige interessante Nebencharaktere und die Beziehungsprobleme der Eltern gibt es auch noch. Diese hätten viel Tiefe und eine weitere Dimension hineinbringen können, allerdings war überhaupt nicht genug Zeit und Platz, um all dies zufriedenstellend ausarbeiten zu können.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Tom und Verena sind schon seit vielen Jahren ein Paar, doch als sie mit dem Abi fertig sind, bzw kurz vor ihren Prüfungen steht, soll sich in wenigen Monaten ihr Leben komplett ändern. Auch in ihrer Familie ist gerade die bisher bekannte Ordnung dabei sich zu verändern. Verwirrt und orientierungslos wissen sie nicht mehr auf was sie sich verlassen können.


    Aufgrund des Klappentextes erwartet man als Leser ein spannende, differenzierte Geschichte von zwei jungen Menschen, die in Liebe verbunden, trotzdem eine Auszeit wollen, neue Menschen kennen lernen, sich ausprobieren und schauen, ob sie später nochmal zusammen finden. Davon ist dieses Buch weit entfernt. Es geht eher um zwei Menschen, die überlegen, ob sie eine offene Beziehung wollen. Wirklich viel Raum nimmt die offene Beziehung aber nicht ein und auch die Gespräche, die zu dieser Entwicklung führen, nehmen eher wenig Raum ein. Stattdessen bekommt man die etwas brüchige Beziehung eines jungen Paares, das schon sehr lange (für das zarte Alter) zusammen ist, aus beiden Perspektiven geschildert. Verunsicherung, Angst, Verwirrung. Das sind die Emotionen, die herüber kommen. Tiefe lässt das Buch vermissen, was aber aufgrund der knappen Seitenzahl auch nicht machbar wäre.


    Neben dieser Geschichte entwickelt sich schnell ein Nebenstrang, der sich um die Ehen der Eltern dreht. Für mich hätte es diesen Nebenstrang nicht geben müssen und der Platz, der dafür anberaumt wurde, hätte besser in eine etwas intensivere Beschreibung der Beziehung des jungen Paare gesteckt werden können. An sich war das eine nette Idee und schöne Ergänzung, aber nur wenn das Buch doppelt so lang gewesen wäre. So war es nichts Halbes und nichts Ganzes, was sehr schade war, da die Idee ein sehr großes Potenzial hatte.


    Die Charaktere sind eher oberflächlich beschrieben, wobei in jedem eine Entwicklung zu spüren ist, was mir sehr gefällt, vor allem da sich die meisten Charaktere in einem Alter und in einer Zeit des Umbruchs befinden. Dies lässt sich daran auch ablesen und wurde gut gemacht. Auch der Schreibstil gefiel mir, er hat zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Er ist eher abgehackt, mit kurzen Sätzen, die teilweise nur aus einigen Worten ohne richtige Satzstruktur bestehen. Wer sowas nicht gerne mag, dem würde ich davon abraten. Wem das nichts ausmacht oder sogar zusagt, wird am Stil seine Freude haben!


    Das Cover finde ich sehr stimmig gestaltet, es bringt die beiden Perspektiven, aus denen erzählt wird, sehr gut zur Geltung.


    3ratten