01 - Seite 7 bis 83 (ab "Voyage, Voyage")

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 9.046 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von claudi-1963.

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier startet die Leserunde zu "In der ersten Reihe sieht man Meer" von Volker Klüpfel und Michael Kobr.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.
    Bitte beachtet auch die Hinweise zur Aktivität und Qualität.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.



    Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 7 bis 83 (ab "Voyage, Voyage") schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


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  • Ich habe gerade den ersten Abschnitt noch bei Sonnenschein auf der Terrasse gelesen, genau das richtige Feeling. Hoffentlich haben mich die Nachbarn nicht kichern hören!


    Das ist ja mal Zeitreise-Horror! Wer will denn schon in die 80er zurück?! Dieses Jahrzehnt modischer Totalentgleisung *grusel*
    Und dann noch wieder im Körper des dicklichen, pickligen Teenagers von einst stecken, doppelter Horror!


    Besonders grinsen muss ich ja immer an den Stellen, an denen Alex sich zusammenreißen muss, damit er nichts sagt, was die damals noch gar nicht kennen und verstehen.
    Und diese unglaublichen Vorurteile - eigentlich ja gar nicht komisch, aber ich finde, die Deutschen und ihr Klischeedenken wird wunderbar vorgeführt. Und eigentlich ist die ganze Familie Klein ja sowieso ein wandelndes Klischee!


    Ich hab mich übrigens gefragt, was der Opa denn macht, wenn seine Frau mit der Familie nach Italien fährt?


    Obwohl ich es bisher ziemlich witzig und unterhaltsam finde, viel passiert ist ja bisher noch nicht. Ich bin gespannt, ob sich das noch steigert und wenn nicht, ob das Buch mich dann auf Dauer wirklich begeistern kann, diese Klischee-Aneinanderreihung könnte irgendwann auch etwas platt werden. Aber ich lass mich überraschen und bin gespannt auf eure ersten Eindrücke.


    Wenn ihr mögt, verratet doch mal so ungefähr, wie alt ihr seid bzw. wie aktiv ihr die 80er selbst erlebt habt. Hattet ihr auch solche Urlaube am Teutonengrill?
    Ich bin Jahrgang 79 und wir sind eher nach Frankreich und Spanien gefahren - die Ferienanlagen haben aber wahrscheinlich dort damals auch nicht viel besser ausgesehen, aber da erinnere ich mich zum Glück nicht mehr dran :breitgrins:

    LG, Dani


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  • Zunächst hatte ich einen lustigen Einstieg, weil die Lektüre des Inhaltsverzeichnisses wie ein musikalisches Potpourri-Déja-Vu ist. Tatsächlich konnte ich fast alle Titel mitsummen. Eine nette Idee!


    Das erste Kapitel bringt wohl die Rahmengeschichte, die Jetztzeit. Ein bisschen komisch finde ich, dass es doch anscheinend auch in der Rahmengeschichte um eine Autoreise geht, jedenfalls schleppt die Ehefrau Mona so viel Gepäck an, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man das in den Bahn-, Bus- geschweige denn Flugurlaub mitnehmen kann. Außerdem bringt der Vater des Ich-Erzählers ja einen Straßenatlas mit, obwohl man doch ein Navi hat.
    Später aber - nach dem Zeitsprung, steht auf S. 34:
    Ich fuhr doch nicht mehr mit dem Auto nach Italien, quälte mich über verstopfte Autobahnen, wenn ich in derselben Zeit die exotischsten Orte mit dem Flugzeug erreichen konnte.(Das gilt, so habe ich zumindest aus dem Kontext verstanden - auch für andere Reiseziele.)


    Mir kam's am Anfang ungewöhnlich hochdeutsch vor, wohl wegen der Klufti-Gewöhnung, jetzt habe ich mich aber eingelesen. Am Anfang fand ich den Roman weniger amüsant, aber nun kommen auch die humorvoll-sarkastischen Sprüche, für die die Autoren bekannt sind.
    Die Stammtischsprüche über die Ausländer und insbesondere Südländer, die besonders schicke und geschmackvolle Freizeitmode der 80er, der Musikgeschmack von damals: Der Wiedererkennungswert ist doch recht hoch! Allerdings wirkt das Ganze auf mich noch etwas gewollt, kommt nicht so locker wie sonst. Es könnte tatsächlich etwas platt werden. Mal sehen.


    Zu deinen Fragen,@Dani: Ich war in den Achtzigern jung erwachsen, habe also meine Familienurlaube in den Siebzigern gemacht und nie in Italien: Meine Eltern sind meist mit uns nach Frankreich, aber auch ans Meer, gefahren. Allerdings waren wir eigentlich immer an nicht so stark besuchten Orten, so richtigen Massentourismus habe ich nicht mitgekriegt.

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()

  • Hallo zusammen.


    Gestern Abend habe ich auf meinem Kindl angefangen zu lesen. Ich wollte nur mal vorsichtig anlesen, musste ja eigentlich schlafen weil es heute morgen früh raus ging. Und was war? Ich habe mich direkt festgelesen und mir fast den gesamten ersten Abschnitt reingezogen.


    Ich muss ja gestehen dass ich bisher noch nichts von diesen Autoren gelesen habe. Noch nicht einmal die Namen haben mir was gesagt. Wie es aussieht habe ich da was versäumt. Mir gefällt die Art wie der Roman erzählt wird. Der Humor ist genau mein Ding.


    Ich selbst bin 82 geboren und ich war in meiner Kindheit genau einmal mit meiner Familie in Urlaub. Da war ich ungefähr 10 (glaube ich), das muss also zwischen 91 oder 92 gewesen sein. Damals waren wir in Spanien, in Fuengirola, und beim lesen musste ich so lachen, denn, unser Urlaub fing genauso an wie bei der Romanfamilie:
    - Wir mussten mitten in der Nacht aufstehen, denn wir wollten ja nicht im Stau stecken bleiben.
    - Das Auto war bis obenhin vollgepackt. Da hätte nicht mal mehr eine Briefmarke zwischen gepasst.
    - Die Kleinste musste den Platz in der Mitte nehmen. Ich hatte Glück, ich durfte hinter dem Beifahrer, also meiner Mutter sitzen. Bekam während der Fahrt aber immer den Zigarettenqualm mit.
    - Wir besaßen einen Walk-man den wir uns teilen mussten. Dieser war bestückt mit einer selbst aufgenommenen Kassette mit Nena drauf. Deswegen musste ich beim zweiten Kapitel lachen als das Bravo-cover mit Nena drauf erschien. Mein Mann meinte damals wäre jeder Junge in Nena verliebt gewesen. Er ist 72 geboren, man verzeihe es ihm :smile:
    - Bei der Sonnencreme musste ich aber wirklich lachen. Ich glaube, das erste mal wirklich eingecremt habe ich mich damals in Spanien. Und ich weiß noch genau dass das Sonnenschutzfaktor 6 war.


    Also, ein paar Klischees haben wir auch erfüllt damals. Und dabei sind wir noch nicht mal Deutsche :zwinker:
    Was ich aber gar nicht verstehe ist, warum man auch noch Konserven und Kaffee mitbringen muss. Selbst meine Eltern hätten das nicht gemacht, und die waren immer sehr sparsam.


    Das erste Kapitel bringt wohl die Rahmengeschichte, die Jetztzeit. Ein bisschen komisch finde ich, dass es doch anscheinend auch in der Rahmengeschichte um eine Autoreise geht, jedenfalls schleppt die Ehefrau Mona so viel Gepäck an, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man das in den Bahn-, Bus- geschweige denn Flugurlaub mitnehmen kann. Außerdem bringt der Vater des Ich-Erzählers ja einen Straßenatlas mit, obwohl man doch ein Navi hat.
    Später aber - nach dem Zeitsprung, steht auf S. 34:
    Ich fuhr doch nicht mehr mit dem Auto nach Italien, quälte mich über verstopfte Autobahnen, wenn ich in derselben Zeit die exotischsten Orte mit dem Flugzeug erreichen konnte.(Das gilt, so habe ich zumindest aus dem Kontext verstanden - auch für andere Reiseziele.)


    Also, ich habe das so verstanden das Alex mit der Familie mit dem Auto fährt, sonst seine Dienstreisen aber nur mit dem Flugzeug. Oder die sollten ursprünglich mit dem Flieger, und Niki und die Eltern haben sich kurzfristig rangehängt weswegen die nun doch selber fahren?


    Die Idee mit der Zeitreise finde ich klasse. Ich frage mich die ganze Zeit ob ich die Reise von damals noch mal wiederholen wöllte. Ich glaube nicht, mich wieder von den Eltern bevormunden lassen, die Eltern entscheiden was gemacht wird, wann man sich was gönnen kann und so weiter... und dann meine Geschwister :rollen::zwinker:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • So, ich habe auch die erste Runde fertig! Der Erzählstil gefällt mir sehr gut, der Humor ist genau meiner. Herrlich finde ich, dass Alex nicht nur einfach den Urlaub träumt, sondern ihn als Teenager aber mit dem Hirn von heute erlebt. Die Klischees sind teilweise übertrieben, oder etwa nicht?? Die Autofahrt hat mich stark an die in unsere Gardasee-Urlaube erinnert. Meine Mutter mit uns vier Kindern (Baujahr 56, 61, 64, 67) in einem uralten Citroën- Schiff. Da gab es auch schonmal öfter eine Panne. Mein Vater war schon am Ziel. Wir hatten Glück - meine Eltern hatten nicht viel Geld, aber mein Vater war handwerklich sehr begabt. In unserem Bekanntnkreis gab es zwei unverheiratete aus meiner damaligen Sicht uralte Schwestern mit einer Villa am Gardasee. Mein Papa hat da zwei Wochen die nötigen Arbeiten am Haus vorgenommen, dafür durften wir zwei Wochen dort wohnen. Das war Luxus pur. Direkt am See, mit Privatstrand. Das war 1978 bis 1983. ich bin übrigens 1964 geboren.



    Zurück zum Buch: ich hoffe auch, dass noch ein bisschen mehr an Handlung kommt, ein Mord oder so.... :totlach: , sonst wird es wahrscheinlich irgendwann langweilig. Bei uns schneit !!!! es, Gassi waren wir schon, also weiterlesen. :daumen:

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Also gestern abend habe ich mal angefangen mit dem Buch, habe leider noch nicht ganz den ersten Abschnitt geschfft aber vielleicht komme ich nachher noch dazu. :eis:
    Bei ABBA Musik, den ich dachte das passt am besten dazu habe ich mich bisher köstlich amüsiert. Schon die Vorstellung aufzuwachen und wieder Kind zu sein o Gott nee das wollte ich nicht. Vorallem wenn man dann vom Kopf her eigentlich erwachsen ist aber alles drum herum eben nicht. Aber ich habe mich in so vielen Dingen wiedergefunden auch wenn ich 1963 geboren bin, sei es die Streiterei mit seiner Schwester im Auto, genau so ging es bei uns zu.(mein Vater tut mir heute noch leid wie er das ertragen konnte)


    Später aber - nach dem Zeitsprung, steht auf S. 34:
    Ich fuhr doch nicht mehr mit dem Auto nach Italien, quälte mich über verstopfte Autobahnen, wenn ich in derselben Zeit die exotischsten Orte mit dem Flugzeug erreichen konnte.(Das gilt, so habe ich zumindest aus dem Kontext verstanden - auch für andere Reiseziele.)

    Ja genau Finsbury den Satz fand ich auch klasse.
    Wir haben zwar mit der Familie wenig Urlaub gemacht und wenn dann eher nach Südtirol aber einmal sind wir auch ans Meer nach Italien und sofort kam mir dieser Urlaub in den Kopf. Die Hitze Italiens das man wenn man barfuß über den Sand läuft das Gefühl hat man verbrennt. Die Sprachschwierigkeiten, wir hatten so eine nette Erfahrung die ich nie vergesse. Meine Mutter wollte unbedingt Kondensmilch und wie es so ist bei uns in Deutschland haben wir nach einer Dose geschaut und tatsächlich eine mit einer Kuh drauf gefunden, das musste esdoch sein. Meine Mutter machte ein Loch aber nichts kam heraus und dann öffnete sie die Dose und es war Corned Beef. Aber irgendwann haben wir dann tatsächlich Kondensmilch gefunden, so viel zu Sprachschwierigkeiten im Ausland. :eis:
    -Und auch das bis obenhin vollbepackte Auto kam mir sofort bekannt vor, allerdings war es bei uns von der Fahrt Italien nach Deutschland und der Grenzbeamte meinte nur "Jetzt möchte ich sie lieber nicht auf die Waage stellen."
    -wir sind noch mit Sonnenschutzfaktor 3 nach Italien und meine Oma war die erste wo einen Sonnenbrand hatte sogar mit riesigen Blasen. Wenn ich heute dran denke eigentlich unverantwortlich das war ja schon Verbrennung.
    - köstlich fand ich auch das anstehen für die Wohnung und als der Hintermann dann sagte sie haben doch auch vorgebucht?
    und das er danach nochmals anstehen musste weil Oma und Frau die Wohnung nicht passte. :smile:
    - Ach ja und die Putzteufel die erst Mal alles sauber machen habe ich sofort meine Mutter wiedererkannt. Zwar war sie nicht ganz so schlimm aber geputzt musste auf alle Fälle das Bad vorher.
    -auch das sie nicht mehr wussten ob sie die Garage zugemacht haben und nochmals zurückfuhren grandios. :breitgrins:
    - Und dann stehen sie in der Ferienanlage vor dem Pool der abgezäunt ist mit dem Hinweis von 10-17 Uhr, so was kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das war Urlaub früher !! :zwinker:
    Ach ja und die Lieder Major Tom,Jenseits von Eden,I like Chopin, What a feeling alles alte Schinken aus meiner Jugend.
    - Ach ja und der mitgenommene Kaffee in der Thermoskanne kam mir doch sofort wieder bekannt vor, das musste sein.
    Ich freue mich schon aufs weiterlesen, kenne die beiden Autoren seither nur von den Kluftinger Krimis, aber ich muss sagen das gefällt mir viel besser.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Die Klischees sind teilweise übertrieben, oder etwa nicht??



    Zurück zum Buch: ich hoffe auch, dass noch ein bisschen mehr an Handlung kommt, ein Mord oder so.... :totlach: , sonst wird es wahrscheinlich irgendwann langweilig. Bei uns schneit !!!! es, Gassi waren wir schon, also weiterlesen. :daumen:


    Meinst du das die Klischees zu übertrieben sind?? Finde ich jetzt nicht unbedingt.


    Ich glaube kaum das ein Mord passiert, ich finde es passiert doch schon genug. Die werden bestimmt noch einiges kurioses im Urlaub erleben nehme ich mal an. Aber wir werden ja sehen was noch passiert auf alle Fälle rechne ich nicht mit einem Mord.

  • Also, ich habe das so verstanden das Alex mit der Familie mit dem Auto fährt, sonst seine Dienstreisen aber nur mit dem Flugzeug. Oder die sollten ursprünglich mit dem Flieger, und Niki und die Eltern haben sich kurzfristig rangehängt weswegen die nun doch selber fahren?


    Normalerweise machen Alex und seine Familie heute wohl andere Reisen. Aber er hat sich von seinen Eltern zu diesem "Revival" überreden lassen... irgendwo stand, dass er sich jahrelang dagegen gewehrt hatte, aber nun ist er wohl eingeknickt :zwinker:
    Und je nachdem, wo man in D wohnt und wo in Italien man hinwill, macht es ja wirklich keinen Sinn, zu fliegen. Deswegen also diesmal ausnahmsweise mal wieder eine Autofahrt in den Urlaub.
    Und gerade weil die Urlaubsvorbereitungen heute ja denen von damals so ähnlich sind, passt es für mich, dass es dann zu dieser Zeitreise kommt.

    LG, Dani


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  • Meinst du das die Klischees zu übertrieben sind?? Finde ich jetzt nicht unbedingt.


    Ich glaube kaum das ein Mord passiert, ich finde es passiert doch schon genug. Die werden bestimmt noch einiges kurioses im Urlaub erleben nehme ich mal an. Aber wir werden ja sehen was noch passiert auf alle Fälle rechne ich nicht mit einem Mord.


    Die Klischees finde ich überhaupt nicht übertrieben. Ich habe jahrelang in einem Hotel gearbeitet und hatte auch oft mit Deutsche zu tun. Die bestellen (die älteren Semester, die jungen sind viel weltoffener) Kaffee Hag, verstehen nicht warum man kein deutsches Bier anbietet und das Essen ist sowieso immer viel zu teuer. Haben sie keine Klöße? Einen "kalten Kaffee, bitte" Häh? Und das allerallerallerschlimmste: "Sie nehmen doch bestimmt auch RICHTIGES Geld" oder "hier kann ich doch sicher mit Mark bezahlen (nach dem Essen!) und stapeln schon ihr Kleingeld auf dem Tisch und rechnen selber den Wechselkurs. Einer hatte sich beschwert weil die Rechnung auf Französisch geschrieben war.
    Einmal hatte ich ganz mutige Leute aus Deutschland. Die hatten Froschschenkel bestellt, weigerten sich aber die mit den Fingern zu essen :smile: Die hatten unfreiwillig den ganzen Laden unterhalten.
    Seit wir den Euro haben, haben sich aber viele Probleme von selbst gelöst, mittlerweile trauen sich viele unsere hiesigen Spezialitäten zu probieren. Sogar das Kriek (Kirschbier) probieren sie, und die meisten sind ja auch verdammt nett.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • :breitgrins: Gut, dass wir hier auch nicht-deutsche Mitleser haben und du das alles direkt bestätigen kannst (natürlich nicht gut, dass es so ist, ich bekomme schon wieder akute Fremdschämeritis :redface: )

    LG, Dani


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  • :breitgrins: Gut, dass wir hier auch nicht-deutsche Mitleser haben und du das alles direkt bestätigen kannst (natürlich nicht gut, dass es so ist, ich bekomme schon wieder akute Fremdschämeritis :redface: )


    Musst du nicht. Die Belgier sind ja auch nicht besser. Wir sind viel zu laut, "die Fritten sind in Belgien aber viel besser", deutsches Bier ist doch nur "Pferdep...e", die Deutschen können nur Schnitzel, und überhaupt...
    Ich glaube jede Nation hat so seine Macken. Wäre ja auch langweilig wenn es anders wäre.
    Die Italiener sind übrigens dafür bekannt im Restaurant den Tisch unter aller Sau zu hinterlassen. Selbst wenn die nur was trinken kannst du hinterher alles wechseln.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Die Chinesen sind die neuen Deutschen, habe ich neulich irgendwo gehört :breitgrins:


    Klischees haben eben doch immer ihren Ursprung irgendwo, sonst wären sie ja nicht entstanden. Aber ich hoffe doch, dass die Mehrheit heute etwas anders ist als ihr jeweiliges Klischee!

    LG, Dani


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  • Hach dieses Buch ist einfach ein Gedicht, ein Brüller jagt den nächsten. Auch wenn ich nie in Italien war, so sind unsere Familienurlaube doch ähnlich abgelaufen.


    Meine Eltern schmieren sich heute noch Stullen für die Fahrt. :rollen:


    Ich finde aktuell am besten die Oma und die Schwester, weil die so herrlich Sprüche klopfen können. Wir (meine Schwester und ich) hatten nur einen Walkman, der heilig war. Mit so einem Audioteiler (weiß gerade nicht wie dieser Adapter heißt) konnte man 2 Kopfhörer an den Walkman anschließen.


    Ricky King habe ich mal gegoogelt und der Musik gelauscht, boah echt grausam.


    Die Stauszenarien waren auch herrlich, vor allem wie alle Muttis am Autobahnrand pinkeln sind. :breitgrins:


    Familie Klein schleppt ja so einiges mit in den Urlaub, selbst Omas Porzellankanne darf nicht fehlen. :zwinker:


    Ich glaube bei einem 45 minütigen Fußmarsch zum Strand wäre ich ausgetickt, erst recht bei der Hitze. Ich habe im Sommerurlaub auf Rügen das Fischessen für mich entdeckt. Fisch fand ich ja gnadenlos ekelig als Kind, was spielte es für eine Rolle, dass ich nie probiert hatte. Da aber jeden Tag Currywurst oder Pommes nicht meins waren, probierte ich doch und eine neue Leidenschaft entstand. :breitgrins:


    Bei den Sätzen "So etwas gäbe es bei uns nicht." musste ich mit den Äuglein rollen, denn das hat vor der Wende oft der Realität entsprochen, dass es nichts gab. So waren Leute mit einem Autoradio die Kings. :breitgrins: Bei unserem Trabi damals konnte man sich hinten nicht anschnallen und ob wir Sonnencreme dabei hatten weiß ich gerade auch nicht...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Die Klischees finde ich überhaupt nicht übertrieben. Ich habe jahrelang in einem Hotel gearbeitet und hatte auch oft mit Deutsche zu tun. Die bestellen (die älteren Semester, die jungen sind viel weltoffener) Kaffee Hag, verstehen nicht warum man kein deutsches Bier anbietet und das Essen ist sowieso immer viel zu teuer. Haben sie keine Klöße? Einen "kalten Kaffee, bitte" Häh? Und das allerallerallerschlimmste: "Sie nehmen doch bestimmt auch RICHTIGES Geld" oder "hier kann ich doch sicher mit Mark bezahlen (nach dem Essen!) und stapeln schon ihr Kleingeld auf dem Tisch und rechnen selber den Wechselkurs. Einer hatte sich beschwert weil die Rechnung auf Französisch geschrieben war.
    Einmal hatte ich ganz mutige Leute aus Deutschland. Die hatten Froschschenkel bestellt, weigerten sich aber die mit den Fingern zu essen :smile: Die hatten unfreiwillig den ganzen Laden unterhalten.
    Seit wir den Euro haben, haben sich aber viele Probleme von selbst gelöst, mittlerweile trauen sich viele unsere hiesigen Spezialitäten zu probieren. Sogar das Kriek (Kirschbier) probieren sie, und die meisten sind ja auch verdammt nett.


    Hihi schön das aus deiner Perspektive zu hören.


    Ich habe direkt nach dem Abi vor meinem Ausbildungsbeginn 2 Monate in einer Rehaklinik im Service gejobbt und da waren auch hauptsächlich ältere Register und die Herrschaften haben sich auch über alles mögliche beschwert. Mein Highlight war immer, dass 6 Leute an einem Tisch saßen und mich jeder extra zum Trinken holen hat rennen lassen anstatt zu sagen, dass alle 6 etwas zu trinken wollen. Da erst war mir bewusst geworden, dass man gerade mit Servicepersonal anständig umgehen sollte, denn viel gab es für den Job nicht...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Hallo liebe MitleserInnen :)


    Ich habe gerade den 1. Abschnitt beendet. Obwohl das Wetter nicht gerade dazu passt, habe ich mich gut mit dem Buch amüsiert. Was muss das für ein dämliches Gefühl sein, wenn man plötzlich in seinem pubertären Körper aufwacht, aber sein erwachsenes Bewusstsein hat? Und sich dann immer von den Eltern alles vorschreiben und sich behandeln lassen wie ein kleines Kind. Boah, ich glaube, ich würde ausrasten. Ich würde das nicht so seelenruhig mitmachen wie Alex.


    Das Verhältnis der Geschwister finde ich ziemlich krass. Das war weder bei meinen Geschwistern und mir so noch bei meinen eigenen Kindern. Aber ich habe schon gehört, dass es in anderen Familien tatsächlich so abläuft. *grusel*


    Es gab natürlich schon einige Szenen, wo ich schmunzeln musste. Z.B. als der Vater den Shell-Atlas vorbeibringt, sogar quasi die beinahe aktuelle Ausgabe :breitgrins:


    Oder als der 1. Grenzbeamte sie sogar mit abgelaufenem Pass durchwinkt, obwohl die ganze Familie (außer Alex natürlich) gebibbert hat vor Angst.


    Oder als ein Dutzend Frauen bei Auflösung des Staus über die Leitplanken hechten und die Klopapierrollen hinter sich herziehen.


    Ich war zwar noch nie in Italien, aber irgendwie stelle ich mir vor, dass es damals genau so abgelaufen ist, wie es hier dargestellt wird. Und an das Tiroler Nussöl kann ich mich auch noch erinnern. Das habe ich selbst natürlich auch benutzt ;)

  • Ich habe gerade den 1. Abschnitt beendet. Obwohl das Wetter nicht gerade dazu passt, habe ich mich gut mit dem Buch amüsiert. Was muss das für ein dämliches Gefühl sein, wenn man plötzlich in seinem pubertären Körper aufwacht, aber sein erwachsenes Bewusstsein hat? Und sich dann immer von den Eltern alles vorschreiben und sich behandeln lassen wie ein kleines Kind. Boah, ich glaube, ich würde ausrasten. Ich würde das nicht so seelenruhig mitmachen wie Alex.


    Na ja, was blieb Alex eigentlich anderes übrig, die anderen wussten ja schließlich nicht, dass er nicht der gegenwärtige, sondern der zukünftige Alex war.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Vermutlich hat Alexander seine Eltern genauso gestresst wie ihn jetzt seine Tochter Felicitas stresst.


    Und die Mutter nimmt den Sohn in Schutz. Dieser Jakob würde mich auch nerven. Ein bisschen Respekt sollte man vor seinen Eltern schon noch haben.


    Und Niki, Alex‘ Schwester sagt auch was anderes als Alex glaubt zu wissen. Von wegen Schatten und so.


    Alex Vater traut ihm nicht zu, den Weg zu finden. Wenn das Buch in unserer Zeit spielt, dann ist der Atlas aber schon veraltet.


    Dann ausruhen, und Rotwein trinken, Bilder schauen und plötzlich ist er in seinem Körper von damals, mit dem Wissen von heute.. Da bin ich jetzt aber mal gespannt.


    Puh zu fünft mit Gepäck bis an die Adria? Na ja, vom Allgäu ist das nicht soooo weit. Und trotzdem, keine will ja was zu Hause lassen. Ich vermute, dass der Wagen überladen war.


    Da muss sich Alex ja erst mal noch reinfinden und immer daran denken, dass er wie der Junge wirken muss. Das ist glaube ich gar nicht so einfach. Ich denke da mal an das ‚Schengener Abkommen‘!


    Das lustige ist ja, dass er sich in eine um einiges älteres Frau verguckt. Maria dürfte wohl näher an den 40 sein als an den 30.


    Ja, viel passiert ist bis jetzt nicht, aber vielleicht kommt ja da noch was.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren


  • Und diese unglaublichen Vorurteile - eigentlich ja gar nicht komisch, aber ich finde, die Deutschen und ihr Klischeedenken wird wunderbar vorgeführt. Und eigentlich ist die ganze Familie Klein ja sowieso ein wandelndes Klischee!


    Eigentlich mag ich Klischees ja gar nicht, aber hier sind sie natürlich unabdingbar. Natürlich ist auch alles ein bisschen überspitzt dargestellt, hoffe ich zumindest. Ich habe das ja damals nicht so erlebt.


    Zitat

    Ich hab mich übrigens gefragt, was der Opa denn macht, wenn seine Frau mit der Familie nach Italien fährt?


    Das habe ich mich auch gefragt. Vielleicht musste er arbeiten, hat keinen Urlaub bekommen zu der Zeit? Oder wahrscheinlicher war er der Meinung, Urlaub ist was für Frauen und junge Leute ;) Mein Vater wollte auch nie in Urlaub fahren. Meine Mutter war dann auch ein paar Mal mit meiner Schwester allein weg.


    Zitat

    Obwohl ich es bisher ziemlich witzig und unterhaltsam finde, viel passiert ist ja bisher noch nicht. Ich bin gespannt, ob sich das noch steigert und wenn nicht, ob das Buch mich dann auf Dauer wirklich begeistern kann, diese Klischee-Aneinanderreihung könnte irgendwann auch etwas platt werden.


    Da muss ich dir recht geben. Es könnte jetzt wirklich mal was Unvorhersehbares passieren, um ein bisschen Spannung reinzubringen.


    Zitat

    Wenn ihr mögt, verratet doch mal so ungefähr, wie alt ihr seid bzw. wie aktiv ihr die 80er selbst erlebt habt. Hattet ihr auch solche Urlaube am Teutonengrill? :breitgrins:


    Ich bin Jahrgang 62, und wir sind fast nie in Urlaub gefahren. Und wenn, dann zur Verwandtschaft nach Ungarn. Das war allerdings schon in den 70ern. Ich kann mich aber auch erinnern, dass wir immer mitten in der Nacht losgefahren sind, um nicht in den Stau zu kommen ;)

  • Ich bin 1952 geboren, aber unseren ersten Urlaub haben wir 1966 gemacht. Mit dem Bus nach Österreich. Ein Auto hatten wir nicht, und mein Vater auch keinen Führerschein.


    Uralub in Italien habe ich zum ersten Mal mit meinem Mann 1981 gemacht. Wir waren in Cesenatico und froh, in einem Hotel gelandet zu sein, wo auch Deutsch gesprochen wurde. Ich war damals mit meinem Sohn schwanger.
    Unser zweiter Italien-Urlaub war 1986. Da war mein Sohn viereinhalb Jahre alt. Etwas was mit sehr gut im Gedächtnis geblieben ist ist folgendes: Wie hatten Vollpension und beim Abendessen rief der Kleine plötzlich: Ich will Spaghetti! Und zwar ganz laut, der ganze Speisesaal lachte. Aber er bekam seine Spagetti.
    Spoäter waren wir noch einmal dort, ich weiß aber nicht mehr, wann es war. Ich glaube, das war sogar schon zur Euro-Zeit, denn mein Sohn hatte schon seinen Führerschein. Wenn es nicht so elendig weit zu fahren wäre, ich ginge gerne nochmal hin. Aber es ist halt doch ziemlich weit. Wir müssten etwa vier Stunden länger fahren als Kleins.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren


  • Zunächst hatte ich einen lustigen Einstieg, weil die Lektüre des Inhaltsverzeichnisses wie ein musikalisches Potpourri-Déja-Vu ist. Tatsächlich konnte ich fast alle Titel mitsummen. Eine nette Idee!


    Mir sind auch alle Titel bzw. Melodien geläufig :)


    Zitat

    Das erste Kapitel bringt wohl die Rahmengeschichte, die Jetztzeit. Ein bisschen komisch finde ich, dass es doch anscheinend auch in der Rahmengeschichte um eine Autoreise geht, jedenfalls schleppt die Ehefrau Mona so viel Gepäck an, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man das in den Bahn-, Bus- geschweige denn Flugurlaub mitnehmen kann. Außerdem bringt der Vater des Ich-Erzählers ja einen Straßenatlas mit, obwohl man doch ein Navi hat.
    Später aber - nach dem Zeitsprung, steht auf S. 34:
    Ich fuhr doch nicht mehr mit dem Auto nach Italien, quälte mich über verstopfte Autobahnen, wenn ich in derselben Zeit die exotischsten Orte mit dem Flugzeug erreichen konnte.(Das gilt, so habe ich zumindest aus dem Kontext verstanden - auch für andere Reiseziele.)


    So wie ich das verstanden habe, ist das der erste Großfamilienurlaub, und da fahren sie halt ausnahmsweise mit dem Auto.




    Was ich aber gar nicht verstehe ist, warum man auch noch Konserven und Kaffee mitbringen muss. Selbst meine Eltern hätten das nicht gemacht, und die waren immer sehr sparsam.


    Ich kann mich an meine ersten selbstständigen Urlaube in den 80ern erinnern. Da war ich öfter in Frankreich campen. Aber die Sparsamkeit hatte ich auch von meinen Eltern gelernt. Im Gepäck haben Konserven und Kaffee, H-Milch usw. den meisten Platz gebraucht. ;)