Shari Lapena - The Couple next door

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    Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn eingeladen. Cynthia will nicht, dass Dora, das Baby der Contis, bei der Geburtstagsfeier von Graham dabei ist. Die Babysitterin ist kurzfristig auch verhindert. Also lassen die Contis das Kind alleine zu Hause. Sie gehen abwechselnd alle halbe Stunde nachsehen und kontrollieren ansonsten per Babyfon. Aber als sie dann nach Hause kommen, steht die Tür offen und Cora ist verschwunden.
    Der Schreibstil der Geschichte ist recht nüchtern. Wir erfahren hauptsächlich aus der Sicht von Anne und Marco, was geschehen ist.
    Als Detective Rasbach auf den Plan tritt, gehen noch alle davon aus, dass die Lösegeldforderung sehr bald eingehen wird. Aber es dauert einige Tage, bis es soweit ist. In der Zwischenzeit gibt es zwar keine eindeutigen Spuren, aber eine ganze Reihe Indizien, die dafür sorgen, dass der Leser genau wie Rasbach eigentlich alle beteiligten Personen für verdächtig hält.
    Marcos Firma läuft nicht gut und er braucht frisches Geld. Annes Eltern haben zwar für das Haus und eine Finanzspritze bei der Gründung von Marcos Unternehmen gesorgt, aber sie lassen ihren Schwiegersohn auch spüren, dass sie nichts von ihm halten. Besonders Richard, der selbst nur durch die Hochzeit mit Alice zu Reichtum kam, kanzelt Marco laufend ab und der wehrt sich kein einziges Mal. Anne leidet seit der Geburt zwar auch unter Depressionen, aber sie hat auch Geheimnisse. Da ist sie nicht die einzige, auch Cynthia und Graham wollen etwas geheim halten. Mir gefällt eigentlich nur Rasbach, der distanziert und sorgfältig in alle Richtungen ermittelt, aber trotzdem sehr rücksichtsvoll mit den panischen Eltern umgeht.
    Der Plot bietet eigentlich alles, was ein guter Psychothriller braucht. Eigentlich… Aber ich bekam nicht wirklich einen Zugang zu dieser Geschichte. Immer wieder gibt es Wendungen, die meine Überlegungen bezüglich des Täters über den Haufen warfen. Wer sagt eigentlich die Wahrheit? Immer hatte ich das Gefühl, dass alle lügen. Anne und Marco sind verzweifelt, das ist deutlich spürbar, aber zunehmend verspürend sie auch Misstrauen gegenüber dem Partner. Aber auch rundherum sind die unterschiedlichsten Abgründe im Spiel, so viele, dass es mir schon fast zu viel wurde. Mit keinem der Charaktere konnte ich mich identifizieren und Mitgefühl empfinden. Am Ende klärt sich dann zwar alles schlüssig, aber recht abrupt.
    Vielleicht waren aufgrund der Vorschusslorbeeren meine Erwartungen zu hoch. Aber für mich hielt sich die Spannung in Grenzen.



    3ratten

  • Ich frage mich bei diesem Buch wie bei so vielen anderen, ob es nicht auch "Das Paar von nebenan" als Titel getan hätte :gruebel:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Immerhin gibt es einen deutschen Untertitel :rollen: Buchtitel und ihre Übersetzung sind offensichtlich ein schwieriges Thema.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Überzeugendes Thriller-Debüt


    Die kanadische Autorin Shari Lapena legt hier ein Thriller-Debüt vor, das mich mit leichten Abstrichen absolut überzeugen konnte.


    Die frischgebackenen Eltern Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn zum Essen eingeladen und lassen auf Wunsch der Gastgeber die kleine Cora mit einem Babyfon allein zuhause zurück. Obwohl die beiden regelmäßig nach ihrem Kind sehen, geschieht das Unfassbare: Cora verschwindet spurlos.Detective Rasbach übernimmt die Ermittlungen und startet eine fieberhafte Such nach Cora. Doch wie soll die Polizei das Kind finden, wenn alle Beteiligten ihre Geheimnisse haben, die auf keinen Fall ans Tageslicht kommen sollen ?


    Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Anne, Marco und Detective Rasbach und lässt die Leser so einerseits hautnah an der Suche und der Gefühlswelt der Eltern teilhaben und bietet andererseits einen umfassenden Blick auf das Geschehen.


    Die Geschichte kommt dabei weitestgehend ohne echten Symphatieträger aus, da hier wirklich jeder seine Geheimnisse und auch dunklen Seiten aufweist und diese dann auch nach und nach offenbart (werden). Und Detective Rasbach agiert hier zwar als Fels in der Brandung, kommt dabei aber eher wie ein Mann ohne Eigenschaften rüber und kann so auch keine großen Symphatien wecken. Dennoch hat es die Autorin geschafft, mich über ihren fesselnden Schreibstil, die überzeugend gezeichneten Charaktere und eine gut konstruierte Story in ihren Bann zu ziehen.


    Gewiefte Krimi- und Thriller-Leser werden zwar relativ früh ahnen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, dennoch hält die Auflösung auch dann noch die eine oder andere Überraschung bereit.


    Eine Autorin, die man sich merken sollte.


    4ratten

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)

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    Marco und Anne verbringen einen ausgelassenen Abend bei ihren Nachbarn. Weil ihre Freundin Cynthia den Geburtstag ihres Mannes in Ruhe feiern will, bittet sie die beiden doch ihr Baby zu Hause zu lassen. Anne ist nicht wohl bei der Sache, aber Marco beruhigt sie, sie hatten doch das Babyphone dabei und zusätzlich sahen sie abwechselnd alle halbe Stunde nach Cora. Als sie jedoch nach Hause kommen und Anne nochmals nach Cora schaut, ist ihr Bettchen leer. Völlig aufgewühlt rufen sie die Polizei, den wo soll schon ein Baby mit einem halben Jahr hingehen? Detectiv Rasbach und sein Team befragen die Eltern, den er hat, in seiner polizeilichen Laufbahn schon alles erlebt. Anne die eine postnatale Depression hat, wird immer mehr verunsichert, den an dem Abend hatte sie getrunken und kann sich nicht mehr an alles erinnern. Hat sie Cora noch lebend angetroffen als sie das letzte Mal nach ihr geschaut hat? Als sich später die Entführer bei den Eltern melden, wollen sie 5 Millionen Dollar, doch dies können die beiden nur mit Hilfe Annes Eltern bezahlen. Wird die Übergabe des Geldes gelingen und lebt Cora noch?

    Meine Meinung:

    Die Leseprobe dieses Buches hat mich neugierig gemacht und ich wollte deshalb dieses Buch lesen. Die Geschichte war jetzt nicht unbedingt, was Neues aber trotz allem wollte ich wissen was weiter passiert. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut, interessant und man konnte es flüssig lesen, durch die verschiedenen Einblicke und Gedanken wird der Leser neugierig gemacht. Gut hat mir auch gefallen, das ich in die Gefühlswelt der Eltern hinein blicken konnte. Allerdings war es ab einer gewissen Zeit schon vorhersehbar, wer der Täter sein könnte. Das ganze war eine interessante Geschichte, allerdings fehlte mir der Thrill an der Story. Auch das Ende des Buches hat mir so gar nicht zugesagt. Das Cover mit seinen Farbtönen gefällt mir gut, auch wenn es nicht zum Inhalt des Buches passt. Was bei einigen Büchern die Personen zu viel sind, war es mir hier fast zu wenig, da fast nur aus der Sicht von Marco und Anne beschrieben wird. Auch die Ermittler waren mir zu unscheinbar und der Bezug zu den Nachbarn, wie es der Titel verspricht, ging ebenfalls etwas unter. Die Autorin hat Potenzial, aber hier ist durchaus noch Luft nach oben und deshalb von mir gute 3 von 5 Sterne.

  • Meine Meinung
    Ein Thriller der mich gut unterhalten hat. Die Autorin hat keinen hochgestochenen Schreibstil, sondern es ist einfach, gut zu lesen und zu verstehen. Die Story ist in einem durchgehend, es gibt nur einen Erzählstrang und im Grunde erscheinen immer dieselben Personen. Also keine Menge an verschiedenen Protagonisten, sondern meist nur Anne, deren Eltern, Marco und Detective Rasbach. Aber diese Anzahl an Menschen reicht aus, um mich zu verwirren und zwar so, das ich irgendwie alle in Verdacht hatte, etwas mit der Entführung von Cora zutun zu haben.
    Vom Beginn der Ermittlungen an, hat Rasbach die Eltern im Visier, zu viele Ungereimtheiten, zu viele Zufälle und Geheimnisse, die erst nach und nach aufgedeckt werden. Mit kleinen versteckten Andeutungen und ausgesprochenen Hinweisen, darf man sie auch sicher verdächtigen. Der Detective ermittelt sogar so weit zurück, das er mit einer ehemaligen Lehrerin und Mitschülerin von Anne spricht.
    Den Großteil der Story wird bestritten von Anne, Marco und Rasbach, so bekommt man direkte Einblicke in deren Gefühle und Gedanken.
    Als ich dachte, aha der war es, hatte ich nach dem nächsten Kapitel wieder wen anderes in Verdacht. Bis zum Ende schwankte ich hin und her, aber dann kam es anders als gedacht. Der Schluss hat mich dann trotzdem überrascht.
    Alle Personen haben es so gedreht, wie es ihnen in den Kram passte um möglichst unschuldig zu wirken.
    ★★★★ von 5*

    **Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn**<br />Zitat von &quot;Erasmus von Rotterdam&quot;

  • Anne und Marco verbringen einen Abend bei ihren Nachbarn. Ihre kleine Tochter Cora schläft nebenan, das Babyfon ist eingeschaltet und alle halbe Stunde geht einer nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Als die Eltern dann mitten in Nacht endgültig nach Hause kommen, steht die Haustüre offen und von Cora fehlt jede Spur!


    Man wird direkt mitten ins Geschehen geworfen. Das mag ich normalerweise bei Thrillern ganz gern, hier fiel es mir jedoch schwer, eine Beziehung zu Anne und Marco aufzubauen, da man fast sofort mitten in die Polizeiermittlungen verstrickt war und erst nach und nach etwas über die Personen und ihre Gefühle erfahren konnte. Auch kam bei mir aufgrund dieses Schreibstils im gesamten Buch kein richtiges Spannungsgefühl auf. Ich wollte schon wissen, was denn nun passiert ist und ob Cora noch lebt - aber mich hat die Geschichte eher an einen Krimi, also die Aufklärung eines Verbrechens, als an einen Thriller, von dem ich mir durchgehende Spannung und ein Bedrohungsgefühl wünsche, erinnert.


    Die Charaktere waren, wie das Buch an sich, nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Die depressive Mama Anne war zwar eine Hauptfigur, aber mir bis zum Ende eher ein Rätsel als eine Identifikationsfigur. Ihre steinreichen Eltern mochte ich genausowenig wie die schnöseligen Nachbarn und die Polizisten brachten selbst überhaupt keine Hintergrundgeschichten mit, sondern dienten einzig der Fallermittlung. Schade, denn der Detective schien mir ein aufgeweckter, intelligenter Mann zu sein, über den man sicherlich noch mehr hätte schreiben können. Aber das hätte wohl den Rahmen des Buches gesprengt. So blieb für mich einzig Papa Marco, mit dem ich einigermaßen mitfühlen konnte und der eine interessante Person war.


    Bereits nach der Hälfte des Buches weiß man, wer der Entführer ist und warum das Kind entführt wurde. Doch die Autorin füllt auch den Rest des Buches mit weiteren Ermittlungen und Verdächtigungen - denn natürlich hat die Sache längst ein Eigenleben entwickelt und es steckt viel mehr dahinter, als man auf den ersten Blick ahnt. Die Auflösung hat mir gut gefallen, alle Fäden wurden logisch zusammengeführt, aber leider hat mich der Weg dahin stellenweise etwas gelangweilt.


    Ich fürchte, dieser Thriller wird mir leider nicht besonders im Gedächtnis bleiben.
    3ratten

  • Das Ehepaar Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn nebenan eingeladen. Da ihr Babysitter kurzfristig absagen musste, die Nachbarin aber kein Fan von quengelnden Babys ist, entschließen sie sich, die kleine Cora daheim zu lassen, das Babyfon mitzunehmen und alle halbe Stunde nach ihr zu sehen. Was soll schon passieren, sie sind ja schließlich nur nebenan!
    Doch als Anne nachts um ein Uhr nachhause geht, ist das Undenkbare auf einmal wahr geworden. Cora ist weg, ihr Bettchen leer, keine Spur von ihr.


    Die Polizei wird gerufen, doch niemand hat etwas gehört oder gesehen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Natürlich sind die Eltern die Hauptverdächtigen, doch ihre Verzweiflung wirkt echt – oder sind sie nur exzellente Schauspieler? Wer könnte sonst für das Verschwinden des Babys verantwortlich sein?


    Ich hatte am Rande schon einige eher negative Rezensionen zu dem Buch gesehen oder zumindest überflogen, wollte mir dann aber doch lieber selbst ein Bild machen. Und ich wurde positiv überrascht, ich fand das Buch richtig spannend!


    Während man am Anfang noch völlig im Dunkeln tappt, kristallisieren sich nach und nach einige Spuren heraus und irgendwann bekommt man als Leser auch die scheinbare Auflösung bereits gezeigt – doch so einfach ist es nicht! Mir hat das Spiel mit verschiedenen Spuren und Verdächtigen gut gefallen und auch wenn ich dann irgendwann einen recht konkreten und letztlich auch richtigen Verdacht hatte, blieb es bis zum Ende spannend.


    Für mich war es kein absolut herausragender Thriller, aber durchaus spannende und fesselnde Unterhaltung.


    4ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Als Ann und Marco von einer Party bei den Nachbarn nach Hause kommen, ist ihre kleine Tochter Cora verschwunden. Dabei hatten sie das Babyfon dabei, sind regelmäßig nach ihr schauen gegangen und waren sich sicher, dass sie tief und fest schläft. Nun aber ist das Bettchen leer und von dem Baby gibt es keine Spur. Detective Rasbach, der den Fall übernimmt, geht jedem noch so kleinen Hinweis nach, merkt aber schnell, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Denn nicht nur Marco hat Probleme, die er geschickt zu vertuschen versucht. Auch Ann und ihre Eltern verschweigen etwas. Und dann ist da noch die charmante Nachbarin, die mehr als nur Freundschaft mit Marco will.


    „The Couple next Door“ ist ein Thriller, der geschickt mit den Geheimnissen seiner Figuren spielt. Jeder hat etwas zu verbergen und tut gut daran, es für sich zu behalten. Bis auf den ermittelnden Detective, dessen Aufgabe es ist, tief in das Geflecht aus Lügen und Halbwahrheiten zu dringen und herauszufinden, was in der Partynacht geschehen ist. Aber nicht nur er lernt die beteiligten Personen und ihre Makel immer besser kennen, sondern auch der Leser, der stets an seiner Seite ist. Nur dass er auch in die Köpfe von Ann und Marco schauen kann und ihre Gedanken und Vermutungen erfährt. Deshalb gelingt es ihm beizeiten, das Verbrechen zu durchschauen, obwohl er dadurch lange noch nicht weiß, wie alles enden wird.


    Erzählt werden die verhängnisvollen Ereignisse geradlinig hintereinander weg, während es durch die Gedankenwelt der Figuren immer wieder Einblicke in die Vergangenheit gibt. Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil und sorgen dafür, dass der Thriller in einem Rutsch gelesen werden kann und trotz seiner Oberflächlichkeit gut unterhält. Nur Sympathien für die handelnden Personen wird der Leser nicht entwickeln und wenn dann nur für den ermittelnden Detective. Denn er ist der Einzige, dessen Verhaltensweisen durchschaubar sind, während alle anderen entweder manipulieren oder in ihren Reaktionen einfach nicht zu verstehen sind.


    Fazit:
    „The Couple next Door“ ist ein wendungsreicher und unterhaltsamer Thriller, der leider zu wenig Spannung und Tiefgang besitzt. Wer aber ein kurzweiliges Lesevergnügen sucht und undurchsichtige Verbrechen mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen.


    3ratten

  • Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen. Ich hatte es - obwohl ich nur wenig Zeit zum Lesen hatte - innerhalb von 3 Tagen durch. Ich fand es total spannend und konnte es am dritten Tag dann nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere fand ich nicht sonderlich sympathisch und die Handlungsweisen konnte ich auch überhaupt nicht nachvollziehen, aber die ständig neuen Enthüllungen haben den Spannungsbogen hoch gehalten. Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil - ich hab das Buch auf Englisch gelesen und es war flüssig wegzulesen.


    Ich würd das Buch bedenkenlos weiterempfehlen, für allem für Krimi- und Thrillerfans, die es nicht so blutig mögen. Von mir gibt es 5ratten .

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

    Einmal editiert, zuletzt von Dottie ()

  • Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn zu einer Geburtstagsparty eingeladen, es wird reichlich getrunken. Die 6 Monate alte Cora lassen sie zu Hause, nehmen ein Babyfon mit und gehen abwechslungsweise und alle halbe Stunde um nach dem Baby zu schauen. Um 1 Uhr früh, als sie nach Hause kommen, ist das Gitterbett leer und Cora spurlos verschwunden. Die Polizei, die sofort eingeschaltet wird ist ratlos, denn von der Kleinen fehlt jede Spur.



    Was mit einer beschaulichen Dienerparty beginnt, entwickelt sich langsam aber sicher zum Albtraum, den wohl viele Eltern nachvollziehen können. Das eigene Kind wird entführt, etwas was einem den Boden unter den Füssen weg zieht. Dies wird sehr authentisch beschrieben. Die Autorin hat geschickt und abwechslungsweise beide Elternteile in den Mittelpunkt gerückt. So dass die Beziehung untereinander und zu dem Baby sehr überzeugend zum Leser transportiert wird. Man erkennt, die typische Rollenverteilung in der Beziehung und, dass die Mutter teilweise sehr überfordert ist. Ebenfalls zur Sprache kommen Postnatale Depressionen und eine leichte Unzufriedenheit mit dem Dasein als " nur " Hausfrau und Mutter.

    Sehr schnell hat die Autorin es geschafft Spannung aufzubauen, ich habe mitgerätselt und mitgefiebert. Immer neue Wendungen in der Geschichte haben meine Vermutungen immer wieder in einen andere Richtung gehen lassen. Der gut durchdachte Plot weist keine Logiklöcher auf, alles empfand ich als rund und logisch. Der Titel auf dem Cover "Psychothriller " wird seinem Namen gerecht.


    Dies war definitiv so bis Mitte Buch. Dann wurde ich abrupt in meiner Spannung gebremst. Denn die Autorin deckt auf, wer für die Entführung von Cora verantwortlich ist. Dies nicht etwa als Ergebnis der Ermittlungen, sondern indem der Täter " vor sich hin denkt ".

    Leider wird es ab da langatmig mit vielen Wiederholungen, die Handlung plätschert und tritt auf der Stelle. Speziell und als ganz und gar nicht prickelnd empfand ich die Situation, dass man als Leser den Ermittlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schaut und den Täter schon kennt. Hier habe ich mich etwas gelangweilt, denn es geht vor allem um Gefühle des Paares , die sie für Schwiegereltern, Nachbarn usw empfinden.

    Schade, meiner Meinung nach sehr schade, hat die Autorin den Leser nicht noch eine Weile mit der Täterfrage zappeln lassen.

    Eine überraschende Wendung fast ganz am Schluss hat mich jedoch damit etwas versöhnt.

    4ratten

  • Meine Meinung

    Dass das Kind verschwindet, ist wohl das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Anne fühlt sich besonders schuldig, weil sie ihre kleine Tochter alleine gelassen haben, während sie bei den Nachbarn zum Dinner eingeladen waren. Marco und sie haben jede halbe Stunde nach Cora gesehen und trotzdem war das nicht genug. Jemand hat sich in ihr Haus geschlichen und das Mädchen entführt.


    Für Detective Rasbach ist die Geschichte nicht stimmig, auch wenn er den Finger nicht darauf legen kann, was ihn stört. Für die Öffentlichkeit sind die Eltern die Bösen, denn welche Eltern lassen schon sein kleines Kind alleine zuhause, wenn sie feiern gehen. Für Annes Eltern ist Marco der Schuldige, aber ihr Schwiegersohn konnte ihnen ohnehin nie etwas recht machen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn es gibt keine echten Ansatzpunkte für die Polizei.


    Die Geschichte beginnt spannend, aber weil die Ermittlungen nicht vorankommen, nimmt die Spannung ab. Dann habe ich die Hintergründe der Entführung erfahren und die Spannung nahm wieder zu. Am Ende wurde es noch einmal spannend, denn wie sich im Verlauf der Handlung immer wieder angedeutet hat, lohnt sich ein zweiter Blick auf die Dinge.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.