Charlotte Brontë - Jane Eyre

Es gibt 106 Antworten in diesem Thema, welches 19.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

  • Das finde ich auch etwas schräg. Bei mir läuft die Numerierung einfach durch (ich glaube, die Penguins orientieren sich relativ eng am Original).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja blöd - ich glaube das müsste das 27. Kapitel oder so sein

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane


  • Ich glaube schon, dass sie neben den damaligen Moralvorstellungen auch ihren Gefühlen hier nicht so ganz über den Weg traut. Oder denkt, dass sie die große Liebe als kleine "Dienstbotin" nicht verdient hat.


    Das könnte beides auch mit in ihre Entscheidung hineinspielen. Bezüglich deines zweiten Punktes habe ich ganz aktuell an anderer Stelle gelesen, dass die weiblichen Dienstboten so gut wie nie eine offizielle Beziehung mit ihrem Dienstherren eingegangen sind. Heimliche Techtelmechtel hat es zwar bestimmt haufenweise gegeben, aber die Standesunterschiede waren zu ausgeprägt für solche Verbindungen.

  • Ich bin jetzt im 4. Kapitel des 3. Buches. Jane hat einige harte Tage hinter sich, durch das überstürzte Abreisen hat sie praktisch alles nötige zu Hause vergessen. Und als sie aus der Kutsche aussteigt dann auch noch den kleinen Rest den sie dabei hatte. Nun hat sie kein Geld und nur ein mini Stück Brot. Die erste Zeit kann sie noch im Freien schlafen, bekommt die Reste der Hafergrütze die für die Schweine bestimmt war usw. Dann der Regen und nichts mehr zum Essen. Als sie sich überwindet und nach einem Stück Brot für ihr Halstuch fragt - was ihr nicht gegeben wird - ist sie praktisch am Tiefpunkt angelangt. Nach langem Umherirren sieht sie ein Licht und steuert darauf zu, als sie endlich anklopft wird sie von der Haushälterin abgewiesen.


    Zum Glück erscheint kurz drauf St. John und nimmt sie mit ins Haus. Von da an geht es wieder aufwärts, denn sie wird gut aufgenommen und fühlt sich sehr wohl mit Diana und Mary. St John ist sehr eigentümlich und selten anwesend, außerdem spricht er kaum mit ihr.


    Sie verleben eine herrliche, glückliche Zeit zusammen aber das Ende naht,, denn die Schwestern müssen wieder zu ihren Arbeitsstellen zurück. Dass bedeutet Jane muss weiter ziehen. St John verspricht ihr eine Arbeitsstelle für sie zu suchen und er macht eigenartige Andeutungen.

    Liebe Grüße JaneEyre

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    Theodor Fontane

  • Das könnte beides auch mit in ihre Entscheidung hineinspielen. Bezüglich deines zweiten Punktes habe ich ganz aktuell an anderer Stelle gelesen, dass die weiblichen Dienstboten so gut wie nie eine offizielle Beziehung mit ihrem Dienstherren eingegangen sind. Heimliche Techtelmechtel hat es zwar bestimmt haufenweise gegeben, aber die Standesunterschiede waren zu ausgeprägt für solche Verbindungen.


    Evtl. spielt dass ja auch eine Rolle bei Jane..

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  • Ich habe das Buch nun gestern zu Ende gelesen.


    Eure Argumente, warum Mr. Rochester handelt, wie er handelt, sind schlüssig und nachvollziehbar - und trotzdem kann ich mich so gar nicht für ihn erwärmen. Wie schon erwähnt kann es sein, dass ich hier noch allzusehr "Sargassomeer" im Hinterkopf habe, aber schon wie er über seine erste Frau spricht und mit ihr umgeht, wirft kein gutes Licht auf ihn, denn was hat sie denn getan, außer geisteskrank zu sein, was sie sich sicher nicht ausgesucht hat.
    Dass er sich in dieser Situation nach einer neuen Liebe sehnt, ist verständlich, aber er geht dabei ohne Rücksicht auf Verluste vor und macht eben auch nicht davor Halt, Jane zu belügen und zu hintergehen. Ihr danach noch die Stelle als Mätresse anzubieten, ist für mich blanker Hohn und glücklicherweise hat Jane ihren Verstand noch beisammen und lehnt diesen Vorschlag ab.


    Den letzten Teil des Romans hatte ich, wie den ersten, auch komplett vergessen, ich wusste nur noch, dass Jane durch eine Erbschaft zu Geld kommt. Dabei stolpert sie geradewegs, ohne es zu ahnen, in das Haus ihrer Verwandtschaft und gerät dann in den Bann ihres Cousins, der sie fast dazu gebracht hätte, ihn zu heiraten und mit ihm nach Indien zu gehen, hätte sie nicht Mr. Rochesters Hilferuf vernommen, der sie dazu bringt, alles stehen und liegen zu lassen und nach Thornfield zurückzueilen. Dort erfährt sie von dem Feuer und von Berthas Tod und kann den erblindeten Mr. Rochester doch noch heiraten.
    Das Glanzstück des Buches ist dieser letzte Teil meiner Meinung nach nicht, dafür gibt es zu viele unrealistische Zufälle.
    Mit St. John ist Charlotte Bronte dann aber noch eine zwar unsympathische, aber interessante Figur gelungen. Sein Heiratsantrag ist wohl der unromantischste, von dem ich ja gehört oder gelesen habe und mich wundert es, dass Jane überhaupt darüber nachdenkt, ihn anzunehmen. Anscheinend sieht sie es auch als ihre Pflicht an, St. John in seiner Missionarsarbeit zu unterstützen. Ihre wahre Aufgabe findet sie dann aber doch in der Pflege von Mr. Rochester.


    Ich habe irgendwo gelesen, dass Jane zu Mr. Rochester zurückkehrt, weil sie die Einzige ist, die ihn vom Pfad des Verderbens abhalten kann und tatsächlich ist es ja so, dass sie sich oft darüber Gedanken macht, ob er nach den Vorfällen in sein altes Lotterleben zurückgekehrt ist, was sie nicht ertragen könnte. Was haltet ihr von diesem Gedanken? Passen die beiden vielleicht wirklich so gut zusammen, weil Jane ihn durch ihr Vorbild einem moralisch gutem und einfachen Leben näherbringt und ihr das auch das Gefühl gibt, eine gute Tat zu vollbringen?
    Ihr seht schon, mit "die beiden lieben sich halt einfach" kann ich mich nicht so ganz abfinden...

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Kapitel 35 St. John macht weiter mit seiner Gehirnwäsche. Das ist wirklich geschickt von ihm, so auf die sanfte Tour und ohne Unterlass. Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, dass er bei Jane im richtigen Moment den wunden Punkt getroffen hat und sie es sich anders überlegt, aber dann hat sie doch die richtige Entscheidung getroffen. Wenn ich diesen Priester so höre, kann ich gut nachvollziehen, dass Menschen fragwürdige Taten im Namen Gottes begehen und sich dabei im Recht glauben. Auf seine Art ist St. John auch ein Extremist.



    Eure Argumente, warum Mr. Rochester handelt, wie er handelt, sind schlüssig und nachvollziehbar - und trotzdem kann ich mich so gar nicht für ihn erwärmen. Wie schon erwähnt kann es sein, dass ich hier noch allzusehr "Sargassomeer" im Hinterkopf habe, aber schon wie er über seine erste Frau spricht und mit ihr umgeht, wirft kein gutes Licht auf ihn, denn was hat sie denn getan, außer geisteskrank zu sein, was sie sich sicher nicht ausgesucht hat.
    Dass er sich in dieser Situation nach einer neuen Liebe sehnt, ist verständlich, aber er geht dabei ohne Rücksicht auf Verluste vor und macht eben auch nicht davor Halt, Jane zu belügen und zu hintergehen. Ihr danach noch die Stelle als Mätresse anzubieten, ist für mich blanker Hohn und glücklicherweise hat Jane ihren Verstand noch beisammen und lehnt diesen Vorschlag ab.


    Ich kenne Sargassomeer nicht und bin Rochester gegenüber deshalb unvoreingenommen. Oben habe ich schon geschrieben, dass es bei seinen finanziellen Mitteln und seinem gesellschaftlichen Status normal gewesen wäre, dass er seine Frau in eine Anstalt steckt. Letztere kann natürlich nichts für ihren Geisteszustand, aber er ihr die Pflege daheim ermöglicht, war bestimmt nicht üblich damals. Es lässt sich nicht leugnen, dass er Jane belügt. Er hätte früher sagen müssen, um wen es sich auf dem Dachboden handelt, aber dann hätte er Jane auch gleich abschreiben können. Sie ist eine so rechtschaffene Person, die sich in nie in eine Ehe gedrängt hätte, egal, wie was sie für ihn empfindet. Letztlich hat sie sein Angebot ja auch abgelehnt. Dass Rochester in sozialer Hinsicht kein Unmensch ist, zeigt sich auch daran, dass er seinem Mündel eine gute Ausbildung ermöglicht.



    Das Glanzstück des Buches ist dieser letzte Teil meiner Meinung nach nicht, dafür gibt es zu viele unrealistische Zufälle.


    Der letzte Teil gefiel mir auch nicht so gut. Es war zu viel, dass fast allen der weniger sympathischen Charakterer ein schlechtes Ende widerfährt. Rochester wird durch seinen Unfall zum Pflegefall und Jane hat ihre Erbschaft, wodurch sie sich gesellschaftlich etwas mehr annähern. Außerdem regt sich doch auch Mitleid mit Rochester, nachdem er erblindet.



    Mit St. John ist Charlotte Bronte dann aber noch eine zwar unsympathische, aber interessante Figur gelungen.


    Für mich war der Teil bei St. John und seinen Schwestern der interessanteste. Jane hat da ihre Entwicklung zur Frau schon so weit abgeschlossen, dass sie für sich selbst sprechen und entscheiden kann, und sie beweist das mit ihrer Entscheidungen gegen ihren Cousin. Diese subtile Beeinflussung hätte auch andere Auswirkungen haben können. Das sind Mittel, die manchen Leuten gar nicht auffallen, bis sie mitten im Schlamassel sitzen und keinen Ausweg mehr haben.



    Ich habe irgendwo gelesen, dass Jane zu Mr. Rochester zurückkehrt, weil sie die Einzige ist, die ihn vom Pfad des Verderbens abhalten kann und tatsächlich ist es ja so, dass sie sich oft darüber Gedanken macht, ob er nach den Vorfällen in sein altes Lotterleben zurückgekehrt ist, was sie nicht ertragen könnte. Was haltet ihr von diesem Gedanken?


    Darüber muss ich mir erst noch Gedanken machen.

  • Ich bin inzwischen auch fertig.


    Die Häufung der Zufälle hat mich auch ein wenig gestört, aber trotzdem mochte ich die letzten Kapitel.


    St. John ist in der Tat eine Art religiöser Extremist, und es ist nur gut, dass Jane so sehr in sich ruht, dass sie sich nicht von seinem frömmlerischen Geschwafel in eine Ehe pressen lässt, in der sie nie glücklich gewesen wäre.


    Rochester stehe ich ein wenig zwiegespalten gegenüber. Dass er Jane die Existenz einer Ehefrau verschweigt, ist natürlich höchst fragwürdig, seine Gefühle für Jane nehme ich ihm jedoch absolut ab. Und wenn ich es richtig verstehe, war die Heirat mit Bertha auch eher eine Muss-Ehe als eine Liebesheirat, somit ist auch verständlich, warum er nicht sehr liebevoll von ihr spricht.

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    Leonard Cohen





  • [quote='Doris','https://literaturschock.de/neuesforum/forum/index.php?thread/&postID=997189#post997189']
    Kapitel 35 St. John macht weiter mit seiner Gehirnwäsche. Das ist wirklich geschickt von ihm, so auf die sanfte Tour und ohne Unterlass. Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, dass er bei Jane im richtigen Moment den wunden Punkt getroffen hat und sie es sich anders überlegt, aber dann hat sie doch die richtige Entscheidung getroffen. Wenn ich diesen Priester so höre, kann ich gut nachvollziehen, dass Menschen fragwürdige Taten im Namen Gottes begehen und sich dabei im Recht glauben. Auf seine Art ist St. John auch ein Extremist.


    [quote='knödelchen','https://literaturschock.de/neuesforum/forum/index.php?thread/&postID=997092#post997092']


    Für mich war der Teil bei St. John und seinen Schwestern der interessanteste. Jane hat da ihre Entwicklung zur Frau schon so weit abgeschlossen, dass sie für sich selbst sprechen und entscheiden kann, und sie beweist das mit ihrer Entscheidungen gegen ihren Cousin. Diese subtile Beeinflussung hätte auch andere Auswirkungen haben können. Das sind Mittel, die manchen Leuten gar nicht auffallen, bis sie mitten im Schlamassel sitzen und keinen Ausweg mehr haben.


    Doris das hast du gut beschrieben mit St. John und der Gehirnwäsche. Ja er hat sie so lange bequatscht bis er den wunden Punkt bei ihr getroffen hat und sie weich wurde. Am Ende hat sie tatsächlich darüber nachgedacht ob sie ihn nicht doch heiraten sollte... zum Glück hat sie sich dann doch noch dagegen entschieden.

    Liebe Grüße JaneEyre

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  • Ich mochte den letzten Teil auch wenn es viele glückliche Zufälle gab. Allerdings gab es vorher ja auch ziemlich viel schlimmes in den anderen Kapiteln.


    Mich hat es gefreut, das Jane doch noch etliches Gutes widerfahren ist. Sie hatte schon genügend schlimmes in ihrem doch noch jungen Leben mitgemacht.


    Hmm ich mag Mr. Rochester trotzdem - wenn auch nicht alles total positiv ist was er gemacht hat und wie er sich verhielt.
    Aaber ich glaube diese beiden lieben sich wirklich und wahrhaftig. So unterschiedlich wie sie auf der einen Seite sind - auf der anderen Seite sind sie Seelenverwandte - so würde ich es beschreiben.
    Wie schön, dass man noch kurz erfährt was mit Adele passiert und dass sich Jane um sie kümmert...


    Ich hatte auch einiges vergessen.

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  • Hmm ich mag Mr. Rochester trotzdem - wenn auch nicht alles total positiv ist was er gemacht hat und wie er sich verhielt.
    Aaber ich glaube diese beiden lieben sich wirklich und wahrhaftig. So unterschiedlich wie sie auf der einen Seite sind - auf der anderen Seite sind sie Seelenverwandte - so würde ich es beschreiben.


    So kommt es mir auch vor. Da ist nichts gespielt oder erzwungen (Jane hätte sich auch bestimmt nicht wieder auf die Suche nach ihm gemacht, wenn sie es nicht gewollt hätte).


    Man mag das, was Rochester widerfahren ist, als Bestrafung für vergangene "Sünden" interpretieren, und ich war zwischendurch auch ziemlich sauer auf ihn, wie er mit Janes Gefühlen gespielt und den Bogen fast überspannt hat - am Ende aber freut es mich doch, dass er und Jane am Ende zusammen und glücklich sind. Ich denke, beide, vor allem aber er, haben aus der Vergangenheit gelernt und sich weiterentwickelt. (Das ist in meinen Augen auch der große Unterschied zwischen ihm und Heathcliff in "Sturmhöhe". Der ist von Anfang bis Ende einfach irre.)

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    Leonard Cohen





  • Ich denke, für Jane war das auch ein Lernprozess und Abwägen. Sie weiß, dass ihre Aussichten auf einen gutsituierten Gatten nicht allzu hoch sind, und mit Rochester kann sie es in der Hinsicht nicht besser treffen. Gut, das Vertrauen zwischen den beiden war anfangs noch nicht so ausgeprägt, sonst hätte Rochester vielleicht viel eher von seiner Frau gesprochen. Wäre er aber von Beginn an so ehrlich gewesen, hätte Jane sofort einen Rückzieher gemacht und sich nicht erlaubt, die Gefühle noch tiefer werden zu lassen. Auf emotionaler Ebene hat es bei ihnen einfach gepasst. Ist das nicht wichtiger als alles andere? Nach St. John hat Jane Rochester sicherlich mit anderen Augen gesehen und das Wesentliche erkannt, nämlich dass er sie um ihrer selbst willen liebt und nicht, weil sie sich gut als Arbeitskraft eignet.

  • Eure Argumente, warum Mr. Rochester handelt, wie er handelt, sind schlüssig und nachvollziehbar - und trotzdem kann ich mich so gar nicht für ihn erwärmen. Wie schon erwähnt kann es sein, dass ich hier noch allzusehr "Sargassomeer" im Hinterkopf habe, aber schon wie er über seine erste Frau spricht und mit ihr umgeht, wirft kein gutes Licht auf ihn, denn was hat sie denn getan, außer geisteskrank zu sein, was sie sich sicher nicht ausgesucht hat.


    Ich werde Sargassomeer bald kennenlernen, nach deiner Erwähnung habe ich es mir direkt besorgt :winken:


    Ich bin mittlerweile auch mit den Buch fertig, aber ich bin nach dem etwas hektischen Wochenende noch nicht dazu gekommen, meine Gedanken zu sammeln (leider nicht nur zu diesem Buch :rollen:). Aber eine abschliessende Meinung und ein paar Kommentare kommen noch, versprochen :winken:


    Wer möchte, kann Saragassomeer gerne haben, wenn ich es fertig gelesen habe. Meldet euch einfach mit einer PN.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Um was gings da nochmals Kirsten?


    Doris das hast du schön ausgedrückt - kann ich so unterschreiben... wobei sie es ja nicht mehr nötig hatte einen gutsituierten Mann zu suchen - sie war ja selbst wohlhabend.

    Liebe Grüße JaneEyre

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  • Den letzten Teil des Romans hatte ich, wie den ersten, auch komplett vergessen, ich wusste nur noch, dass Jane durch eine Erbschaft zu Geld kommt.


    Das hatte ich vor der Lektüre schon nicht mehr auf dem Schirm. Was zwischen der "Hochzeit" und dem Ende passierte, hatte ich vergessen.



    Ich habe irgendwo gelesen, dass Jane zu Mr. Rochester zurückkehrt, weil sie die Einzige ist, die ihn vom Pfad des Verderbens abhalten kann und tatsächlich ist es ja so, dass sie sich oft darüber Gedanken macht, ob er nach den Vorfällen in sein altes Lotterleben zurückgekehrt ist, was sie nicht ertragen könnte. Was haltet ihr von diesem Gedanken?


    Viel. Rochester kommt mir wie ein Süchtiger vor und Jane ist seine (Ersatz)Droge. Auch wenn sich die Beiden lieben, ist es doch eine schwere Aufgabe, der sich Jane stellt. Sie wirkt am Ende auf mich nicht überschäumend glücklich, sondern eher zufrieden und auch erleichtert, dass die schlimmste Zeit jetzt hinter ihnen liegt. Auf der anderen Seite war sie nie jemand, der überschäumende Gefühle gezeigt hat. Von daher passt es schon mit den Beiden.



    Die Häufung der Zufälle hat mich auch ein wenig gestört, aber trotzdem mochte ich die letzten Kapitel.


    Da stimme ich dir zu, es war fast zu viel des Guten. Einer anderen Autorin hätte ich das nicht so leicht verziehen.


    St. John ist in der Tat eine Art religiöser Extremist, und es ist nur gut, dass Jane so sehr in sich ruht, dass sie sich nicht von seinem frömmlerischen Geschwafel in eine Ehe pressen lässt, in der sie nie glücklich gewesen wäre.


    Ich finde den Gegensatz in seiner Persönlichkeit extrem. Auf der einen Seite ist er der freundliche, fürsorgliche Pastor und auch Bruder, dann ist er wieder streng und unversönlich. Als ob ein Schalter umgelegt worden wäre.


    Ich gehe mir jetzt mal Gedanken über eine Rezi machen :wegrenn:

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  • Ich muss gestehen, dass ihr mich ein bißchen abgehängt habt. :redface:
    Bedingt durch ein Rezensionsexemplar und die Lockwood-Leserunde krebse ich bei Jane Eyre immer noch im 6. Kapitel herum.
    Demnächst werde ich aber wieder mehr Zeit zum Weiterlesen haben und auch eure Kommentare hier, entsprechend meinem Lesefortschritt, anschauen!

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Oh - da hast ja noch einiges vor dir - trotzdem viel Spaß.

    Liebe Grüße JaneEyre

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    Theodor Fontane

  • kaluma: so bleibt die Leserunde am Leben und wir können uns auch nach Ende der Lektüre noch lange über das Buch unterhalten. Die habe ich sonst eher selten, außer wenn im Thread zum entsprechenden Buch etwas geschrieben wird.

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  • Ich muss gestehen, dass ihr mich ein bißchen abgehängt habt. :redface:
    Bedingt durch ein Rezensionsexemplar und die Lockwood-Leserunde krebse ich bei Jane Eyre immer noch im 6. Kapitel herum.
    Demnächst werde ich aber wieder mehr Zeit zum Weiterlesen haben und auch eure Kommentare hier, entsprechend meinem Lesefortschritt, anschauen!


    Du bist nicht alleine. Lockwood musste ich unbedingt dazwischen schieben. Und dann bin ich einmal ausversehen hier ganz fett gespoilert worden (ich bekam raus wer auf dem Dachboden sitzt). Das lag aber nicht an euch sondern kam nur durch die komische Kapitelaufteilung die ja bei jedem anders ist.
    Ich bin aber jetzt im dritten Teil und habe noch um die hundert Seiten vor mir und das Buch ist einfach nur toll. Aber ich traue mich nicht mehr die Kommentare zu lesen weil ich nicht schon wieder gespoilert werden möchte.
    Aber ich denke ich werde hinterher noch alles nachlesen und vielleicht einiges kommentieren.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.