I. Teil - Anfang bis Seite 88

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 15.767 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ysa.

  • Ich glaube Clete sieht zuviel von sich selbst in den kleinen Nelson, hin und wieder hasst er dieses Spiegelbild..er versucht ihn sogar noch Ratschläge zu geben für eine bessere Zukunft, also muss er selbst schwer enttäuscht worden sein.
    Es geht um den Machismo, das hält sie ab, sich objektiv zu verhalten, im Rudel potenziert sich das natürlich..
    aber grundsätzlich, meine ich, schlaue Männer können sich genausoviel in andere hineindenken, wie dumme Frauen es nicht können. Leider..und da hast du recht, ist die "Gefühls-Dummheit" unter Männern noch weit verbreitet. Da bin ich dankbar für einen Nickolas Butler, der sich mit den ersten Seiten schon in mein Herz geschrieben hat. Ich muss unbedingt auch "Shotgun Lovesongs" lesen..

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()


  • Ich finde es ebenfalls traurig - gerade auch, weil er und sein Vater, der auch anwesend ist, Welten voneinander entfernt sind. Ich habe fast das Gefühl, der Vater ist auf der anderen Seite, ihm ist sein Sohn fast peinlich. Eine kurze Pflichtstation während des Frühstücks (eher wie ein älterer Bruder), das war`s dann auch schon.
    Und die ganze Sache hat trotzdem ein Geschmäckle - gerade, was Du schreibst: er erledigt all seine Pflichten, bevor einer der anderer Jungs überhaupt wach ist. Ein bisschen hat das auch was vom Streber. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er das einem Zeltgenossen, wenn er denn einen hätte, auch unter die Nase reiben würde. Auch tat es mir weh, vom Besuch Jonathans - bzw. von beiden Besuchen, dem im Zelt als auch zum Geburtstag zu lesen - das ist definitiv keine Beziehung auf Augenhöhe.


  • Für so anders halte ich ihn gar nicht, er ist nur unbeliebt, weil er nicht gut im Sport ist und ein kleiner Nerd-Boy ist, er hat seinen Weg noch nicht gefunden, aber er ist trotzig und verschließt sich der Wahrheit nicht, er möchte den Dingen auf den Grund gehen, es war schon enorm beeindruckend, dass er als 13jähriger sich solche Fragen stellt, weil keiner kommt, er lässt sich nicht von der Mama einlullen, obwohl sie es nur gut meint.


    Naja, ich finde dieses verbissene Abzeichensammeln schon anders. Das ist das Wort, das mir fehlte: Nelson hat etwas Verbissenes aus meiner Sicht.


  • Naja, ich finde dieses verbissene Abzeichensammeln schon anders. Das ist das Wort, das mir fehlte: Nelson hat etwas Verbissenes aus meiner Sicht.


    Das stimmt. Und eigentlich fehlt ihm auch ein wenig das "Kind sein". Er benimmt sich nämlich größtenteils schon wie ein Erwachsener. Und das passt nicht so richtig.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Alice
    Verbissen ist das richtige Wort, er nimmt auch vieles sehr ernst, ist pflichtbeflissen, seiner Meinung nach, soll man sich auf ihn verlassen können,
    dass ist das, was er anbieten kann, da hält er die Nase auch gern gegen den Wind, er macht es sich nicht leicht.
    Die einen sammeln schlechte Angewohnheiten, er sammelt Abzeichen..das ist es was ihm möglich ist, in seinem kleinen Universum,
    ohne dieses Ziel, es ist ja auch Wissen ansammeln, Fertigkeiten erlernen..würde er in Stumpfsinn enden. Er hat sich sein, ihm auferlegtes "sportliches" Defizit nicht zum Klotz werden lassen, er kann sich selbst genug sein..der Himmel ist die Grenze..egal wie.. :smile:


    P.S. Ich mag ihn und daher fällt es mir schwer ihn als "anders" zu betiteln..da fehlt mir noch irgndwie die Einsicht, ich glaube, er wird schon seinen Weg finden und dann hat er mehr als alle anderen..


    schlumeline
    Das ist es.. :)


  • P.S. Ich mag ihn und daher fällt es mir schwer ihn als "anders" zu betiteln..da fehlt mir noch irgndwie die Einsicht, ich glaube, er wird schon seinen Weg finden und dann hat er mehr als alle anderen..


    Aber "anders" ist nicht wertend gemeint, zumindest nicht bei mir (obwohl mir Nelson wirklich nicht sympathisch ist). Es erfordert ja auch Mut, anders zu sein und das offen zu zeigen und das tut Nelson ja, wenn auch wahrscheinlich unbewusst. In dem Pfadfinderlager tut er ja vieles, durch das er in die Wahrnehmung der anderen Jungs gerät - ein Abzeichen nach dem anderen machen, Trompete spielen...
    Gewissermaßen hat er ja schon mehr als die anderen, auch wenn es oftmals kein Vergnügen für ihn ist

  • Guten Morgen!


    Für mich war der Anfang dieses Buches ein wenig holprig, aber mit jeder Seite bin ich besser in die Geschichte reingekommen! Und vom Erzählstil eines Nickolas Butler bin ich sowieso begeistert!


    Nelson hat im Camp und wahrscheinlich auch in der Schule die Rolle des einsamen Außenseiters, der von den anderen gehänselt wird und einiges an "Streichen" zu ertragen hat. Das tut er auch - ohne sich groß zu beklagen und ohne die anderen zu verpetzen. Es gefällt mir an ihm, dass er zwar die Lage recht realistisch einschätzt (zum Beispiel als Jonathan im die "zufällig" gefundene Brille zurückbringt), aber trotzdem nicht nachtragend ist. Er verzeiht - aber ich glaube nicht, dass er vergisst.


    Die Szene um seine Geburtstagsparty geht zu Herzen - wie schrecklich ohne Freunde aufzuwachsen!


    Seine Mutter ist in diesem System - noch? - gefangen und scheut jeden Schritt in Richtung Befreiung. Denn diese wäre ja auch beschwerlich - Job, Auto...etc.
    Ich bin neugierig, welche Konsequenzen Cletes neue Arbeitstelle auch für sie haben wird. Wird er einfach nur woanders arbeiten, räumliche Distanz (zur schon vorhandenen inneren Distanz) schaffen? Oder wird er seine Familie verlassen?


    Clete... ich kann nicht sagen, dass er ein angenehmer Charakter ist. Ganz im Gegenteil!
    Allerdings vermute ich hinter seiner Gewalttätigkeit auch eine gehörige Portion Hilflosigkeit. Kennt er die Situation des Außenseiters? Kennt er die Einsamkeit?
    Er dürfte ja auch nicht gerade die schönste Kindheit gehabt haben mit einem Alkoholiker als Vater. Die Szene, als Nelsons Zelt über ihm zusammenbricht und er in Cletes Zelt flüchtet, lässt mich vermuten, dass er nicht weiß, wie er sich seinem Sohn gegenüber tatsächlcih verhalten soll.


    Und dann ist da noch Wilbur, der Campleiter, der als Kriegsheld gefeiert wurde und dabei weiß, dass das sein Überleben nur Zufall war. Der dies als Lüge empfindet und auf seine verquere Art vielleicht Buße tun wollte, indem er sich von den Bergleuten verprügeln lässt? Seine Frauengeschichten? Natürlich bezahlt er sie. Aber verrät das nicht auch eine unheimliche Verletzlichkeit? "Wichtig ist nur, dass sie es ihm erlauben, und sei es auch nur für zehn Minuten, seinen Kopf auf ihrer Brust, ihrem Bauch oder ihrem Schoß ruhen zu lassen."(Seite 81)


    Ich freu mich, dass ich heute noch etwas Lesezeit habe und weiter Nelson, seine Familie, Wilbur, Jonathan und die anderen begleiten kann!

    Vernunft, Vernunft...

    Einmal editiert, zuletzt von ysa ()

  • Hmmm.... ich frage mich, ob Nelson immer schon so war - ehrgeizig und ohne kindliche Ausgelassenheit und warum er sich so schwer tut, Freunde zu finden. Ich glaube wirklich nicht, dass er in der Schule oder in Eau Claire überhaupt Freunde hat.



    Aber "anders" ist nicht wertend gemeint, zumindest nicht bei mir (obwohl mir Nelson wirklich nicht sympathisch ist). Es erfordert ja auch Mut, anders zu sein und das offen zu zeigen und das tut Nelson ja, wenn auch wahrscheinlich unbewusst. In dem Pfadfinderlager tut er ja vieles, durch das er in die Wahrnehmung der anderen Jungs gerät - ein Abzeichen nach dem anderen machen, Trompete spielen...
    Gewissermaßen hat er ja schon mehr als die anderen, auch wenn es oftmals kein Vergnügen für ihn ist


    Sind all diese Abzeichen für ihn nicht die beste Schule um irgendwann einmal in der Armee zu bestehen, um dort dann echte Freunde (lt Clete) zu finden?
    Ich glaube gar nicht, dass Nelson absichtlich so ist - er ist einfach so, er kann gar nicht anders!



    Es geht um den Machismo, das hält sie ab, sich objektiv zu verhalten, im Rudel potenziert sich das natürlich..
    aber grundsätzlich, meine ich, schlaue Männer können sich genausoviel in andere hineindenken, wie dumme Frauen es nicht können. Leider..und da hast du recht, ist die "Gefühls-Dummheit" unter Männern noch weit verbreitet.


    Das glaube ich auch! Obwohl ich prinzipiell daran zweifle, dass man sich objektiv verhalten kann, aber man kann sich doch zumindest tolerant verhalten. Das ist heute in vielen Bereichen noch schwer und im Jahre 1962 war das noch eine größere Herausforderung für Männer (und auch für Frauen).
    Diese Camps waren (oder sind?) doch sehr militärisch organisiert und ausgerichtet - mit Disziplin und Hierarchie... wer da nicht im Rudel mitläuft, wird automatisch zum Außenseiter.

    Vernunft, Vernunft...

  • ysa


    Ich denke auch, dass Nelson nicht anders kann.
    Meiner Meinung nach - wie auch vorher schon erwähnt - haben diese Pfadfinderlager tatsächlich etwas Paramilitärisches. Die katholische Kirche hat doch auch welche hier in Deutschland - St. Georgs-Pfadfinder und so. Ich glaube nicht, dass das dort auch so ist, aber in den Staaten und auch in den Camps, die ich besucht habe (hatten nichts mit der Kirche zu tun, sondern waren aufgebaut auf "alten" Strukturen) gibt es schon einige Aktivitäten, die ich auch mit dem Militär in Verbindung bringe. Nicht zuletzt diese Geländemarkierungen, aber bei uns gab es noch viel Vordergründigeres wie Marschieren (was aber niemand ernst genommen hat) und Luftgewehrschießen

  • Für mich ist es das erste Buch des Autors, aber ich muss sagen Butler schreibt sehr emotional und einfühlsam. Das was Nelson erlebt berührt mich schon sehr. Ich habe 2 Jungs die früher auch zu so was ähnlichem wie Pfadfinger gingen. Aber solche Dinge wären dort niemals geduldet worden. Auch wenn die Betreuer alles ehrenamltliche Mitarbeiter unserer Kirche waren, gab es eine goldene Regel
    "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg auch keinem andern zu!"
    Für mich war der erste Abschnitt jedenfalls schon sehr emontional und es kullerten schon ein paar Tränen. Ich weiß selbst wie das ist ein Außenseiter zu sein und mein ältester Sohn war auch oft einer in seiner Schule.


    So und nun habe ich mal meine Gedanken zu den einzelnen Kapitel aufgeschrieben:


    1.
    Nelson scheint mir ein verständnisvoller Junge zu sein, wenn er sich ausgegrenzten Kindern annahm. Wahrscheinlich weil er selbst so ein Außenseiter, bzw. ausgegrenzt ist. Er kann einem wirklich leid tun, wenn man das liest wie er an seinem Geburtstag allein gelassen wird. Ich kann mich da gut hinein versetzen, weil ich als Kind auch oft gehänselt wurde. Die Eltern scheinen auch nicht gerade sehr einfühlsam zu sein wie man am Geburtstag merkte. Das Beispiel mit dem Schützengraben fand ich echt krass. Ich kann verstehen das unter der Ablehnung seiner Freunde Nelsons Selbstwertgefühl leidet. Sein Vater scheint ja ein richtiger Choleriker zu sein, wenn er sich wegen dem Weinen so rein steigert. Es ist ja nicht mehr schlagen, das ist ja schon Missbrauch was der Vater da macht. Zum Glück kommt dann dieser Jonathan gerade zur rechten Zeit.
    2.
    Eigentlich traurig zu sehen, das das Ziel eines Jungen die Umarmung seines Vater sein soll. Alle Achtung ein achtzig jähriger Pfadfinderleiter, der nackt morgens durch den See badet. Was Wilbur da wohl gemeint hatte, ich denke da sind doch die Jungs alle überfordert. Aber ich glaube er wollte nur denjenigen wachrütteln. Toll finde ich Wilburs ergreifende Worte für Nelson, ich denke das tut ihm gut. Man merkt seine Erfahrung als Leiter und ich finde es schade, das Nelson gerade auch bei den Pfadfinder ein Außenseiter ist. Ich glaube insgeheim würde sich Nelson gern solche Worte von seinem Vater wünschen.
    3.
    Nelson tut mir hier richtig leid, wie sie ihn willkürlich in eine Falle locken um seine Trompete zu stehlen oder zu zerstören. Eigentlich hätte ich vermutet das sie bei den Pfadfinder mehr Disziplin lernen. Meine Jungs waren zwar nicht bei den Pfadfindern, sondern bei den Rangern und da wäre so ein Verhalten undenkbar gewesen. Den da gab es eine Wahlspruch, das man niemanden etwas tun soll, was man selbst nicht erleben will.
    4.
    Eigentlich traurig zu sehen was Dorothy mit Clete für eine Ehe führen. Nun scheint Dorothy Wunsch das ihr Mann eine besser Stelle findet in Erfüllung zu gehen, nur glücklich scheint sie nicht zu sein. Hat sie sich erhofft ihn vielleicht doch irgendwann zu verlassen und ist deshalb so enttäuscht?
    5.
    Dieser Abschnitt macht mich richtig traurig, am liebsten würde man Nelson sofort in den Arm nehmen und trösten. Für mich ist es unbegreiflich das niemand etwas bemerkt oder bemerken will und sich dazu äußert. Auch das mit der Trompete entsetzt mich was sie da getan haben.
    6.
    Gut das Jonathan wenigstens etwas zu Nelson hält auch wenn ich ihn noch nicht recht einschätzen kann. Ich frage mich warum Nelson nicht die Wahrheit seinem Vater gesagt hat. Hatte er Angst das er ihm nicht glauben würde? Aber trotz allem reagiert er nur mit Vorwürfen, sein Vater wirkt für mich immer noch sehr kühl und distanziert.
    7.
    Ich finde es nur noch traurig was die Jungs da mit Nelson anstellen, das hat doch nichts mehr mit Kameradschaft bei Pfadfindern zu tun. Ich wäre an seiner Stelle auch zum Vater gegangen. Aber was hätte er getan wen sein Vater nicht dabei gewesen wäre? Ich kann auch verstehen das er seine Mutter vermisst, sie ist die einzige die ihn liebt.
    8.
    Auch Wilbur hat keine schöne Vergangenheit, das er sich fast das Leben nehmen wollte finde ich schon schlimm. Aber jetzt wundert mich auch nichts warum die Betreuer nicht groß eingreifen im dem Camp. Es sind alles selbst Männer die ihre eigene Geschichte mitbringen und keine Pädagogen.
    9.
    Wilbur hat also doch alles bemerkt was man Nelson angetan hat, ihm ist es nicht entgangen. Wieder baut er Nelson auf mit seinen Worten auch wenn ich nicht weiß ob er den Jungen mit dieser Vision überfordert.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Pfadfinder sind jetzt auch nicht meine Welt und ich muss gestehen, dass ich mich damit bislang auch nicht intensiv beschäftigt habe. Ich habe das Geschehen jetzt einfach einmal so auf mich wirken lassen und es als eine Art "Jugendcamp" betrachtet. Wobei ich sagen muss, dass ich es merkwürdig finde wenn alle Väter dabei sind.


    Also ich kenne Pfadfinder von der evangelischen Kirche, eigentlich sollte das schon auch ein Camp sein wo es um Glaube, aber auch lernen um Disziplin und der Natur geht. Von daher kommt mir dieses Camp auch eher wie ein Jugendzeltlager vor. Den was Recht und Disziplin anbelangt, scheinen die Jungs ja gar nichts zu kennen. Ich finde es schon sehr traurig zu sehen wie keiner einschreitet, bei dem was sie Nelson antun.




    Warum er seinen Sohn so behandelt ist mir überhaupt nicht klar. Ja, er ist ganz anders als sein Vater, aber damit muss er als Mann versuchen klar zu kommen. Scheinbar kann er das aber nicht. Aber durch Prügel wird er seinen Sohn auch nicht verändern. Und dieser strebt eigentlich (wie das eben so ist) doch nur nach Anerkennung durch den Vater.


    Ich vermute mal das Clete das auslebt was er auch bei seinem Vater als Sohn erlebt hat. Allerdings finde ich es sehr traurig dieses Verhalten zu sehen. Aber es war zu der Zeit gang und gebe seine Kinder zu züchtigen. Das man Kinder nicht schlagen soll, das kam erst später auf.



    Ja, aber vermutlich ist Wilbur Nelson auch im Wesen ähnlicher und kann sich dadurch einfach besser in ihn hineinversetzen.


    Ich vermute mal das Wilbur vielleicht in Nelson den Enkel sieht, den er nie haben konnte. Deshalb reagiert er auch so väterlich auf ihn. Ich bin mir nur nicht sicher ob er ihn in manchen Aufgaben nicht etwas überfordert.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Da habe ich mich auch gefragt, warum sein Vater dabei ist. Vielleicht gehört er zu dem Team der Betreuer... weil man von anderen Vätern nichts erfährt, aber vielleicht folgt das ja noch.


    Bei unseren Rangern sind auch öfters Väter dabei gewesen. Normalerweise machen die Betreuer das alles ehrenamtlich und es sind oft Jugendliche. Es ist nicht wie bei Wilbur das sie angestellt werden. Deshalb ist man immer froh wenn eben auch noch ein paar ältere Betreuer mit dabei hat.



    Aus meiner Sicht bisher ein Männerbuch! Gut geschrieben, zweifelsohne, aber mit dieser "Hackordnung" tue ich mich eindeutig ein bisschen schwer - die zieht sich ja bis in die Familie hinein, wo der Vater offenbar auch Probleme hat, ein normales Verhältnis zu seinem Sohn aufzubauen. Sieht er ihn als Konkurrenten? Oder schämt er sich für ihn bzw. macht sich lustig, ähnlich wie es die Gleichaltrigen tun.


    Also ich finde nicht das es ein Männerbuch ist. Vielleicht finden Männer und Jungs das Thema interessant, aber ich da ich 2 Jungs habe finde das Buch bisher toll.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Was sollte ich jetzt mit dieser Aussage verstehen??
    Was bitte soll ich mir merken und warum?? :rollen:

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Ich habe leider selber Pfadfinder-Erfahrungen, bin von meinem Vater -einem sehr lieben Menschen - dort hingeschickt worden. Aber im Gegensatz zu mir fand er es in der Jugend dort super (wahrscheinlich ist es generell eher eine Jungs-Sache) und ich habe sofort damit aufgehört, als ich selbst entscheiden konnte. Aber bis 16 musste ich hin, zwar nicht jeden Sommer, aber bestimmt so 4,5 Mal und meine Kindheitserinnerungen wären ohne diesen Teil angenehmer!


    Zu solchen Lagern sollte man seine Kinder nie zwingen, ich finde wenn dann sollte das nur freiwillig geschehen. Denn nur so kommt das auch an was man dort lernen soll.



    Auch wie der Vater über Freundschaften denkt und redet.... er scheint selbst im Leben keine guten Erfahrungen und vielleicht einige Enttäuschungen gemacht zu haben.


    Ich vermute mal das Clete ebenfalls eine schwere Kindheit hatte. Was aber kein Grund ist, das an seinen Sohn weiterzugeben. Aber Nelson sagt ja das sein Großvater alles versoffen hat, von daher war er sicher Alkoholiker. Ich vermute das er dann Clete auch oft verprügelt hat.
    Ihr müsst auch immer daran denken, das war die Generation wo die Jungs noch nicht weinen durften. Ich kenne das von meiner Schwiegermutter, als mein ältester Sohn das zu hören bekam. Glaubt mir ich dachte ich höre nicht recht und habe ihr gleich gesagt das meine Söhne das sehr wohl dürfen.
    Da ich zwar gut 12 Jahr später wie Nelson geboren wurde, kann ich mich gut in die Generation hineinversetzen.



    Für mich ist er anders. Jedenfalls ist er anders als der Vater und ich glaube auch, dass das das große Problem zwischen Vater und Sohn ist. Clete kann seinen Sohn überhaupt nicht verstehen. Er scheint ihm fremd. Sein Wesen ist ihm nicht ähnlich und damit kommt er nicht klar. Ich glaube Männer halten sich ohnehin lieber unter Gleichgesinnten auf. Ihnen fällt es schwerer sich in andere Personen hinein zu versetzen. Oder was meint ihr?


    Da hast du recht Nelson ist anders, ich glaube er schlägt mehr nach seiner Mutter. Wahrscheinlich ist es auch das, was Clete belastet, den er will ja am liebsten einen richtigen Mann aus ihm machen.
    Ich denke es gibt auch Männer die sich sehr gut in andere hineinversetzen können. Das ist Charaktersache und hat weniger mit dem Geschlecht zu tun, finde ich zu mindestens.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Nein, dieser Junge scheint keinen Hass zu kennen, auch Neid will er nicht zulassen..der Vater hat auch ein Problem, der kann sich selbst nicht leiden.. Da kommt noch eine berührende Szene..


    Ja das denke ich auch das er keinen Hass und Neid kennt und ich hoffe das er das niemals zulässt. Ich weiß nicht ob der Vater sich selbst nicht leiden kann, zu mindestens seine jetzige Situation kann er nicht leiden.



    Ich finde es ebenfalls traurig - gerade auch, weil er und sein Vater, der auch anwesend ist, Welten voneinander entfernt sind. Ich habe fast das Gefühl, der Vater ist auf der anderen Seite, ihm ist sein Sohn fast peinlich. Eine kurze Pflichtstation während des Frühstücks (eher wie ein älterer Bruder), das war`s dann auch schon.
    Und die ganze Sache hat trotzdem ein Geschmäckle - gerade, was Du schreibst: er erledigt all seine Pflichten, bevor einer der anderer Jungs überhaupt wach ist. Ein bisschen hat das auch was vom Streber. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er das einem Zeltgenossen, wenn er denn einen hätte, auch unter die Nase reiben würde. Auch tat es mir weh, vom Besuch Jonathans - bzw. von beiden Besuchen, dem im Zelt als auch zum Geburtstag zu lesen - das ist definitiv keine Beziehung auf Augenhöhe.


    Ja ich habe auch so den Eindruck das es für Clete nur eine Pflichtveranstaltung ist. Ich hatte auch ehrlich gesagt Angst, das er ihn in der Nacht aus seinem Zelt wegschickt.
    Natürlich ist Nelson ein Streber, das sieht man doch schon daran das er so viele Abzeichen hat. Deshalb sind die andern Jungs auch neidisch auf ihn und können ihn nicht leiden. Ist doch heute noch so, das Kinder ausgrenzt werden die schlau und fleißig sind.
    Aber ich denke Nelson schreit damit auch um Anerkennung. Er möchte seinem Vater zeigen, das er sehr wohl ein guter Junge ist und er wartet auf Lob von ihm.
    Das leider nicht kommen wird, so sehr er sich auch anstrengen wird.
    Aber ich denke nicht das Nelson einem anderen Kind was unter die Nase reiben würde. Den er selbst merkt ja wie schrecklich es ist ausgegrenzt zu sein, das würde er keinem antun. (Hoffe ich zu mindestens)


    Die Beziehung Jonathan, Nelson sehe ich auch noch mit gemischten Gefühlen. Den Jonathan ist mind. 3-4 Jahre älter wie Nelson. Ich frage mich was für ein Interesse hat er an Nelson. Ist es weil er selbst das durchgemacht hat, sucht er auch einen Freund oder treibt er ein doppeltes Spiel mit Nelson. Ich hoffe nicht das es das letztere ist, den das würde Nelson sehr treffen.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • . Jedenfalls ist er anders als der Vater und ich glaube auch, dass das das große Problem zwischen Vater und Sohn ist. Clete kann seinen Sohn überhaupt nicht verstehen. Er scheint ihm fremd. Sein Wesen ist ihm nicht ähnlich und damit kommt er nicht klar. Ich glaube Männer halten sich ohnehin lieber unter Gleichgesinnten auf. Ihnen fällt es schwerer sich in andere Personen hinein zu versetzen. Oder was meint ihr?


    Ich glaube ausser, dass er mit seinem Sohn gezwungenermaßen verwandt ist verbindet ihn sonst nichts. Da ist nicht viel... ausser Ablehnung und Mißgunst. Werder der Vater kann sich in ihn versetzen noch anders rum, weil sie sich ja gar nicht mit dem Gegenüber befassen. Er wünscht sich einen richtigen Vater aber dieser ist warum auch immer nicht in der Lage einer zu sein. Vielleicht erfahren wir ja noch im Verlauf warum.


  • Ich finde es ebenfalls traurig - gerade auch, weil er und sein Vater, der auch anwesend ist, Welten voneinander entfernt sind. Ich habe fast das Gefühl, der Vater ist auf der anderen Seite, ihm ist sein Sohn fast peinlich. Eine kurze Pflichtstation während des Frühstücks (eher wie ein älterer Bruder), das war`s dann auch schon.


    Ich habe es auch so empfunden, als ist es dem Vater fast peinlich. Eher so als stattet er einen kurzen Pflichtbesuch beim ihm am Tisch ab um nach dem Rechten zu sehen und ergreift fast die Flucht weil er sich in seiner Gergenwart nicht wohlfühlt und mit ihm irgendwie nichts anfangen kann. Als Vater würde man doch zumindest mal erwarten das er ihm einen Guten Morgen wünscht und mit ihm redet und fragt wie war die Nacht, was machst du so ... usw.... Der Vater ist einfach nur zum Fremdschämen.


  • Die Szene um seine Geburtstagsparty geht zu Herzen - wie schrecklich ohne Freunde aufzuwachsen!


    Das ging mir richtig ans Herz und hat mich sehr traurig gemacht, weil ich mir bildlich vorgestellt habe, wie er da am gedeckten Geburtstagstisch sitzt... wartet und keiner kommt... wie schlimm und traurig muss das sein. Gerade als Mitglied der Pfadfinder hätte ich erwartet, dass sie ihm zumindest einen kurzen Anstandsbesuch abstatten.