Ken Follett - Die Säulen der Erde

Es gibt 162 Antworten in diesem Thema, welches 40.181 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Also, ich habe Buch I gelesen und war wenig begeistert. Daraufhin habe ich noch Buch II quer gelesen, ohne daß mich darin etwas überrascht hätte. Dann habe ich mir in gleicher Weise noch das letzte Kapitel vorgenommen und kann mir jetzt vermutlich ungefähr vorstellen, was dazwischen passiert. Lesen werde ich es aber auf keinen Fall, dafür liegt hier genügend Lektüre, die mich mehr reizt. Immerhin weiß ich jetzt wenigstens, was hinter diesem Buch steckt, weiß außerdem, daß ich es guten Gewissens aus meinem Regal entfernen kann und zukünftig um diesen Autor einen Bogen mache, weil wir einfach nicht kompatibel sind. Das ist ja immerhin auch etwas. Aber insgesamt ist es mir zu langweilig konstruiert, zu platt in den Charakteren und wenn ich mich noch mal darüber informieren will, wie Kathedralen gebaut wurden, dann greife ich lieber zu diesem Buch, das ich schon als Kind mehrfach gelesen habe:


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    David Macaulay: Sie bauten eine Kathedrale


    Macaulay ist Architekt und Kunsthistoriker, also Fachmann, und schafft in seinen Büchern gemeinhin auf rund 80 Seiten mit vielen Zeichnungen ein gutes Verständnis für das Bauwesen früherer Jahrhunderte. Sein Vorbild ist hier zwar eine gotische Kathedrale, also zeitlich eigentlich etwas nach diesem Roman, wo die Gotik ja bestenfalls gerade an die Tür klopfen kann, aber an den Arbeitsprozessen, Werkzeugen etc. hat sich in der Zeit sicher nicht so viel verändert.


    Schönen Gruß
    Aldawen

  • Du hast doch länger durchgehalten, als ich erwarte hatte :breitgrins:. Ich mochte Follett mal ganz gerne, aber inzwischen kann ich ihm auch nichts mehr abgewinnen.

  • wenn ich mich noch mal darüber informieren will, wie Kathedralen gebaut wurden


    O.k.. sollte ich mich jemals wirklich dafür interessieren, wie ein Kathedrale gebaut wird, dann werde ich bestimmt auch nicht nochmal Follett lesen :lachen:
    Schade, dass Du nichts damit anfangen konntest - ich liebe dieses Buch und es ist eines der wenigen, die ich sogar mehrmals gelesen habe :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Du hast doch länger durchgehalten, als ich erwarte hatte :breitgrins:.


    Ich gebe Büchern ja immer eine Chance in Abhängigkeit von ihrem Umfang, aber genug ist genug :breitgrins:




    O.k.. sollte ich mich jemals wirklich dafür interessieren, wie ein Kathedrale gebaut wird, dann werde ich bestimmt auch nicht nochmal Follett lesen :lachen:


    Daß es nicht ausschließlich darum gehen würde, das war mir schon klar, und als Aufhänger ist es ja nicht schlecht gedacht. Nur die ganze Umsetzung ... Nein, das ist einfach so gar nicht meins.

  • Hihi, ich hätte auch nicht gedacht, dass Du so lang am Ball bleibst.


    Deine Kritikpunkte kann ich allesamt nachvollziehen, ich mag das Buch aber trotzdem sehr als leichte Unterhaltungslektüre. (Ich könnte Dir ja jetzt den Film empfehlen, aber ich fürchte, der käme auch nicht so viel besser weg :breitgrins: )

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Deine Kritikpunkte kann ich allesamt nachvollziehen, ich mag das Buch aber trotzdem sehr als leichte Unterhaltungslektüre. (Ich könnte Dir ja jetzt den Film empfehlen, aber ich fürchte, der käme auch nicht so viel besser weg :breitgrins: )


    Der hat ja nicht mal mir sonderlich gut gefallen :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Die ersten drei Teile fand ich gut, nur im letzten haben sie gegenüber dem Buch viel zu sehr überdramatisiert. Und die Schauspieler extrem schlecht auf alt getrimmt.

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    Leonard Cohen





  • Ich muss dieses Buch nach beinahe 200 Seiten leider abbrechen.
    Ich komme damit einfach nicht klar.
    Der Anfang war zwar nett zu lesen, dann wurde es etwas schwächer und nach einer Lesepause kam ich nun nicht mehr in die Geschichte rein. Irgendwie ging es jetzt um Aliena und William und ich habe nichtmal Lust, ein paar Seiten vorzublättern und mich nochmal reinzulesen... Ist irgendwie langweilig. Schade.


  • Über den Prolog bin ich noch nicht hinausgekommen, und der ist ja nun wirklich nicht so lang. Aber wenn man mir da bereits verkaufen will, daß zwei Ledergerber zu den führenden Bürgern der Stadt gehören, dann rollen sich mir schon die Zehennägel auf. Gerber wurden in separate Viertel abgeschoben, weil sie ein im wahrsten Sinne des Wortes „anrüchiges“ Gewerbe ausübten, was an den zur Gerberei notwendigen Substanzen lag. Und entsprechend galten auch die Gerber selbst als „unreine Handwerker“. Gerber konnten vielleicht manches werden (vor allem schnell krank), aber sicher keine angesehenen Bürger. Das läßt ja schon Schlimmstes erwarten :rollen:


    Ah ja... genau.
    Ich melde mich eigentlich nie spontan in Foren an, aber diesmal hab ichs doch getan.
    Ich lese gerade Die Säulen der Erde – und bin eigentlich sehr angetan von diesem Buch, wenn es auch das Mittelalter natürlich sehr finster zeichnet.
    Als ich mich gerade durchs Internet klickte, um Eindrücke anderer Leute zu diesem Buch zu finden, landete ich hier.
    Es ist ja schön, wenn man auf historische Details achtet – das tue ich auch – aber wenn man etwas kritisiert sollte es auch richtig sein. Dein Beitrag klingt ein bisschen wie eine Paraphrase des Wiki-Artikels, sorry.
    „Ledergerber“ konnten sehr wohl zu den wohlhabendsten und angesehendsten Bürgern einer Stadt gehören: Man muss nur v.a. unterscheiden, ob es sich um Weiß- oder Rotgerber handelte.
    Zwar arbeiteten beide mit nicht sehr appetitlichen Dingen, aber doch war ihre Stellung eine ganz andere.


    Die Weißgerber (Irher, Ircher) stellten vor allem aus Kalbs-, Schafs- und Ziegenfellen durch Mineralgerbung mit Alaun oder Kochsalz die edleren und dünneren Ledersorten (beispielsweise Glacé- und Kidleder beziehungsweise Chevreaux) her.



    Die Rot- oder Lohgerber (Loher, Lorer, Lauer) verarbeiteten die Häute fast aller Tierarten zu Sohl- , Brandsohl- und Oberteilleder, zu Riemen-, Koffer- und Möbelleder, zu Wagenverdeck-, Geschirr-, Zeug- und Blankleder für die Sattlerei und den Wagenbau. Als Gerbstoffe benutzte man besonders Rinden, zum Beispiel von Eiche, Fichte, Tanne, Weide, Hemlocktanne, Birke und Erle. Rotgerber waren ferner spezialisiert auf die Herstellung von Luxusleder wie Lack-, Saffian-, Marokkoleder und Juften oder Juchten und zählten, im Gegensatz zu den Weißgerbern, meist zu den wohlhabenden und sozial angesehenen, oft im Rat einer Stadt vertretenen Handwerkern.


    http://www.austria-lexikon.at/af/Heimatlexikon/Lederer



    Auf fliessendes Wasser angewiesen, lagen G.en an Flüssen und Bächen; Wasserverschmutzung und Geruchsbelästigung verwiesen sie an den Stadtrand oder in Vorstädte (in Zürich u.a. im Niederdorf; in Luzern an den Ledergassen). Städte siedelten ihre Gerber mit finanziellen Anreizen auch um, Bern 1314 an den Unterlauf des Stadtbachs, 1326 in den Gerberngraben, 1471 in die Matte. (...)


    Wie in ganz Mitteleuropa waren auch die Gerber in spätma. Städten im Gebiet der Schweiz wohlhabend und angesehen, obwohl ihre Betriebe am Stadtrand lagen. Vermögen erwarben die Gerber und Kürschner durch den Handel mit Häuten, Leder und Pelzen. Lederhändler belieferten die Messen im In- und Ausland mit Schiff- und Wagenladungen voller Häute (Leder). Die Ware wurde auch aus permanenten Lagern wie in Zurzach, bis 1800 grösster Umschlagplatz für Leder des süddt.-schweiz. Raums, geliefert. Neben der Metallverarbeitung und der Tuchproduktion war die G. das wichtigste Exportgewerbe der spätma. Stadt. Ihr kam zugute, dass die Rohstoffe (Häute, Felle, Baumrinde) dank der Nähe zu Viehwirtschaft und Wäldern verfügbar waren und zu dieser Zeit eine Vorliebe für Lederbekleidung und Pelzfutter bestand. V.a. Rotgerber brauchten jedoch aufgrund ihrer langen Produktionszeiten und für ihre Bauten (Wasserwerkstatt mit Spültrögen und Gerbgruben, Lagerräume, Trockengeschosse) viel Kapital. Zu den reichsten Gerbern und Lederhändlern zählten Werner von Gundoldingen in Luzern, Jakob Glentner in Zürich und die Mossu in Freiburg, im 18. und 19. Jh. dann die Mercier in Lausanne.


    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13972.php (aus dem historischen Lexikon der Schweiz, aber so viel anders war es in anderen Gegenden auch nicht…)


    Also, wenn man schon unhistorische Dinge kritisiert, sollte man sich erst informieren. Danke ;)


  • Es ist ja schön, wenn man auf historische Details achtet – das tue ich auch – aber wenn man etwas kritisiert sollte es auch richtig sein. Dein Beitrag klingt ein bisschen wie eine Paraphrase des Wiki-Artikels, sorry.


    Dafür brauche ich kein Wikipedia und ich bin durchaus in der Lage, selbst zu formulieren, danke.



    „Ledergerber“ konnten sehr wohl zu den wohlhabendsten und angesehendsten Bürgern einer Stadt gehören:



    Wie in ganz Mitteleuropa waren auch die Gerber in spätma. Städten im Gebiet der Schweiz wohlhabend und angesehen,


    Wenn wir hier schon im Spätmittelalter wären und wenn die Aufsplittung in die verschiedenen Fachgruppen schon stattgefunden hätte, dann würde ich Dir sogar recht geben. Sind wir aber nicht und hat noch nicht. Und selbst wenn diese Veränderungen (natürlich sind Wahrnehmungen und Ansehen nicht statisch, sondern entwickeln sich) schon passiert wären, so wäre doch immer noch die hier geschilderte Stadt kaum groß genug, um für die angeführten Luxusgüter ernstlich eine Abnehmerschaft zu haben. Es ist, nennen wir es mal: administratives Zentrum und Marktplatz für die umliegenden Dörfer und bäuerlichen Anwesen, da wird vorwiegend Gebrauchsleder benötigt. Aus all diesen Gründen bleibe ich dabei, daß die Gerber hier nicht in den Stadtrat gehören.

  • Der Thread hat meine Neugier noch mehr gesteigert. Ich habe mir das Buch für den Urlaub bestellt, es sollte mitte nächster Woche eintreffen und ich habe mir vorgenommen es über Weihnachten/Neujahr zu lesen. Ich habe bis jetzt ausschließlich Gutes über das Buch gehört und vor allem eine nette Arbeitskollegin hat es mir wärmstens empfohlen.


    Ich bin sehr gespannt :klatschen:

    Einmal editiert, zuletzt von InaBell ()

  • Hallo InaBell,


    Herzlich Willkommen bei uns :winken: Ich wünsche Dir ganz viel Spaß mit einem meiner Lieblingsbücher :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ein schöner Urlaubsschmöker! :smile: (Und am besten gleich noch die Verfilmung anschauen - auch wenn die leider im letzten Teil doch recht stark vom Buch abweicht.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Dankeschön :winken:


    Ich bin sehr froh, dass ich den Film noch nicht gesehen habe. Aber je nachdem wie mir das Buch gefällt werde ich mich sicher mal nach dem Film umsehen.

  • Ich fand den Film (im Gegensatz zum Buch) irgendwie gar nicht so gut. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber der Film hat mich doch ziemlich gelangweilt, während das Buch mich fesseln konnte.

  • Hallo!


    Ich fand, dass der Film mit jedem Teil weiter vom Buch abgewichen ist. An sich war er nicht schlecht, aber dem Buch konnte er nicht das Wasser reichen. Das ist auch verständlich, so komplex wie es ist.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hatte mir von der Verfilmung auch mehr versprochen (und ich bin eigentlich niemand, der Buch und Film direkt vergleicht). Irgendwas hat mir gefehlt. Herz, Emotion... das alles berührte mich mehr im Buch.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo!


    Irgendwas hat mir gefehlt. Herz, Emotion... das alles berührte mich mehr im Buch.


    Da hst du recht! Eigentlich sollte man meinen, dass so etwas in einem Film besser gezeigt werden könnte. Hier mal ein Blick, da eine besondere Geste.... aber in diesem Fall konnte der Autor besser beschreiben als die Schauspieler es umsetzen konnten.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Da hst du recht! Eigentlich sollte man meinen, dass so etwas in einem Film besser gezeigt werden könnte. Hier mal ein Blick, da eine besondere Geste.... aber in diesem Fall konnte der Autor besser beschreiben als die Schauspieler es umsetzen konnten.


    Ja, das drück es sehr gut aus. Ich muss auch gestehen, dass ich nicht alle Teile des Films mir angeschaut habe, weil der Film mir zu wenig rüber gebracht hat.
    Und direkte Vergleiche ziehe ich auch eher selten, nimue. Aber es war einfach so, dass ich mich beim Film langweilte, während die Seiten des Buches nur so durch meine Hände flogen.

  • Mir hat die Verfilmung zu Beginn auch besser gefallen, was aber weniger an der Besetzung lag (die mir mit wenigen Ausnahmen gut gefallen hat) als am Drehbuch. Die Romanvorlage hatte schon genug Drama, da hätte man nicht noch künstlich welches reinbringen müssen, z.B.

    Außerdem war ich ziemlich enttäuscht von den schlechten Perücken im letzten Teil. Die Kostüme fand ich sehr gelungen, da hätte ich auch ein wenig mehr Mühe beim "Altern" der Darsteller erwartet.

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    Leonard Cohen