Jodi Picoult - My Sister's Keeper / Beim Leben meiner Schwester

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 19.556 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.


  • Fazit:
    Das Thema des Romans wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen.
    Das Buch nicht.


    Genauso gehts mir auch. :winken:
    Ich habe das Buch vor ein paar Wochen gelesen und war auch ziemlich enttäuscht. Obwohl die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird, hatte ich nicht das Gefühl, richtig in die Charaktere hineinblicken zu können, deshalb blieben die Figuren für mich das ganze Buch hindurch ziemlich klischeehaft. Das hat mich vor allem bei Sara und Brian gestört, aber auch bei Anna.


    Die eigentlich hochspannende Thematik wird nach meinem Empfinden das ganze Buch über nur recht oberflächlich beleuchtet. Der Schluss des Buches erstickt irgendwie alle interessanten (moralischen) Fragen im Keim. Schade.


    lg
    Dani

  • Wusstet ihr, dass der Film zu diesem Buch ins Kino kommt? Angeblich soll der Kinostart im August sein.


    Cameron Diaz wird die Rolle der Mutter übernehmen. Den Film würde ich gerne sehen, wobei ich befürchte dass er sehr traurig wird. :sauer:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Wirklich? Ein Film über das Buch?
    Ich habe es gestern gelesen und war am Schluss wirklich Rotz und Wasser am heulen. Aber irgendwie könnte ich mir Cameron Diaz in der Rolle als Mutter nicht vorstellen. :gruebel:

  • Ich wusste schon, dass das Buch verfilmt wird. Irgendwo habe ich mir schon einmal einen Trailer angeschaut, in dem mir die Besetzung irgendwie gar nicht gefallen hat....

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

  • Ich habe auch letztens im Kino einen Trailer gesehen, der die Verfilmung dieses Buches angekündigt hat. Ich glaube, ich werde mir den Film lieber nicht ansehen.

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.


  • Aber irgendwie könnte ich mir Cameron Diaz in der Rolle als Mutter nicht vorstellen. :gruebel:


    Das war auch mein erster Gedanke. Bzw. habe ich als ich gehört habe, dass es einen Film gibt und C. Diaz mitspielt, zuerst mal überlegt wen sie denn aller spielen könnte. Ich finde sie fast ein bißchen zu jung als Mutter von 3 Kindern, zumal der Junge doch schon relativ groß ist, oder? Der ist doch im Buch sicher schon 16, oder so.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Das war auch mein erster Gedanke. Bzw. habe ich als ich gehört habe, dass es einen Film gibt und C. Diaz mitspielt, zuerst mal überlegt wen sie denn aller spielen könnte. Ich finde sie fast ein bißchen zu jung als Mutter von 3 Kindern, zumal der Junge doch schon relativ groß ist, oder? Der ist doch im Buch sicher schon 16, oder so.


    Ich habe auch erst gedacht, dass sie absolut zu jung für die Rolle ist. Aber Diaz ist Jahrgang 1972, also auch schon 37 und im Film wird erwähnt, dass die Eltern irgendwo Anfang 40 sind. Für Hollywood-Verhältnisse geht dieser Altersunterschied sogar noch, aber Diaz sieht einfach noch so jung aus (in den Filmen jedenfalls).
    Ich werde mir den Film (nachdem ich gestern den Trailer angeschaut habe) wohl trotzdem schauen und wenn es nur auf DVD später ist. Ich bin immer sehr neugierig, wie die Verfilmung eines Buches gelungen ist und bis auf "Slumdog Millionaire" war ich nie am Boden zerstört vor Enttäuschung! :zwinker:

  • Nachdem ich soviel von dem Buch hörte und es auch schon eine Weile in meinem Regal stand, musste ich es jetzt auch mal lesen. Zuerst musste ich mir einen kleinen Zettel schreiben, damit ich die Personen auseinander halten konnte, aber den brauchte ich dann bald nicht mehr. Jodi Picoult hat einen schönen Stil zu schreiben. Schön waren auch die verschiedenen Sichtweisen der Charaktere. Man konnte die Verzweiflung der Eltern nachvollziehen, aber auch die Hoffnung, die Anna und alle anderen hatten. Mit dem Ende hab ich absolut nicht gerechnet. Ein schönes Buch, bei dem ich auch ein paar Tränchen verdrücken musste. Ich bin nun mal auf den Film gespannt.


    Von mir gibt es 5ratten

    Ist Buchkaufrausch gefährlich? ;)

  • Habe das Buch neulich auch gelesen und musste es erstmal ein wenig sacken lassen.


    Es war mein erstes Buch von Jodi Picoult, somit kann ich in Punkto "Strickmuster" noch nichts sagen. Habe aber schon von mehreren Seiten vernommen, dass sie immer sehr viele Handlungsstränge pro Buch miteinaner verbindet. Was "Beim Leben meiner Schwester" betrifft, gibt es von meiner Seite diesbezülich keinen Widerspruch. Man bekam Einblicke in die Leben und Entscheidungen von Anna, Jesse, Vater, Mutter, Kate, der Anwalt, die Gutachterin (und sogar teilweise auch der Schwester, wenn auch nicht aus deren Sicht).


    Trotz all der Details geriet das Buch nicht zu lang und war flüssig zu lesen. Ich konnte tweilweise auch nachvollziehen, warum Person X so handelte und warum Person Y so darauf so reagierte. Ob ich auch so oder gehandelt hätte, weiß ich nicht. Möchte ich auch ehrlich gesagt gar nicht wissen...


    Lediglich das Ende war wirklich ein Schuss zuviel des Guten. So blieb ich nach der letzten Zeile mit dem Gefühl zurück einen schnell heruntergekurbelten amerikanischen TV-Film gesehen zu haben, anstelle eines gelesenen Buches, das einen mit einem anderen Ende evtl. noch ein wenig grüblerischer zurückgelassen hätte um sich(noch ein wenig mehr) von der Massenware abzuheben.


    Irgendwann demnächst werde ich sicher noch ein oder zwei weitere Bücher von Jodi Picoult lesen, denn trotz des Endes gefiel mir das Buch gut. Und so selten ist es ja nun leider auch nicht, das man mal über den Ausgang eines an sich guten Buches den Kopf schüttelt. ;)


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Indigo ()

  • Gerade eben habe ich das Buch beendet, und ich bin noch etwas unschlüssig, wie ich es denn nun fand. Zeitweise fand ich es zu lang, nicht langatmig, einfach nur lang.


    Jedes Kapitel wird aus der Ich-Sicht erzählt. Verwirrend dabei ist, dass es sich immer um die Sicht einer anderen Person handelt. Dadurch war mir oft nicht klar, wessen Gedanken, Worte ich gerade lese. Mein Problem dabei ist auch, dass ich Überschriften meistens nicht lese, oder zumindest nicht wahrnehme. Deshalb wusste ich oft einfach nicht, wer gerade an der Reihe war.


    Aber nun zur Geschichte. Diese ist ja ziemlich heikel. Ich stelle es mir nicht einfach vor, über ein so brisantes Thema ein Buch zu schreiben. Einerseits muss man natürlich das Krankheitsbild schildern, andererseits die familiäre Situation, und das alles auf eine Art und Weise, die die Leser motiviert, weiter zu lesen. Kate ist schwer krank. Sie hat Leukämie. Um sie zu retten, entschieden sich ihre Eltern dazu ein Designerbaby zu schaffen, Kates Schwester Anna, der perfekte Spender. Anna aber sucht einen Anwalt auf. Sie möchte selber darüber entscheiden, ob sie weiterhin als Spender zur Verfügung steht oder nicht.


    Während des Lesens war ich meistens auf Annas Seite. Warum soll sie ihr Leben riskieren? Klar, es geht um das Leben ihrer Schwester, aber sie hat schließlich auch ein Recht auf Leben. Ist es nicht eines unserer Grundrechte? Doch manchmal zweifelte ich daran. Ist sie mit ihren 13 Jahren bereit dazu? Würde sie sich nicht auch für ihre Schwester entscheiden, wenn sie das gar nicht will? Nur um ihre Familie zu retten?


    Eine überraschende Wende gegen Ende des Buches half mir dies alles besser zu verstehen. Doch leider fand ich das Ende dann etwas enttäuschend.


    Alles in allem war es ein Buch mit Höhen und Tiefen, zum Lachen und Weinen. Da fällt mir noch eines ein. Der Anwalt erinnert mich sehr an den Protagonisten von About a Boy. Ich kann nicht wirklich sagen warum, aber ich sah immer Hugh Grant vor mir.

  • Ich habe das Buch am Samstag zuende gelesen und war positiv überrascht. Ich bin mit gemischten Gefühlen ans Lesen gegangen, da mich die Geschichte an sich mich schon interessiert hat, allerdings habe ich auch schon viele negative Stimmen über die Liebesbeziehung zwischen Julia und Campbell und vor allem das Ende gehört.
    Vorab kann ich schonmal sagen, dass mich beides nicht sonderlich gestört hat.
    Das Buch ist flüssig zu lesen, besonders haben mir die verschiedenen Perspektiven gefallen, die ich überhaupt nicht verwirrend fand). Es gibt eigentlich keinen Charakter, der mir wirklich unsympathisch war und auch die Julia/Campbell Geschichte fand ich eigentlich schön.
    Das Ende hätte besser sein können, das stimmt, aber ich finde es jetzt nicht dermaßen negativ, dass es mir das Buch verdorben hätte.



    Im Großen und Ganzen gebe ich dem Buch 4 Ratten, wobei ich lange überlegt hab, ob es nicht noch ein Mäuschen mehr verdient hätte :zwinker:


    4ratten

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Das Buch ist mir in der Bücherei mehr durch Zufall in den Korb gesprungen.
    Über den Inhalt steht ja schon genug da.


    Was mir besonders gefallen hat, waren die Kapitel aus den verschiedenen Ansichten der Akteure. Vor allem auch, das die Vergangenheit paralell durch die Sicht der Mutter immer mit einfloß. Auch die Personen, die nicht zur Familie gehörten, passten genau dazu.
    Das Buch ließ sich wunderbar an einem Nachmittag lesen, es war für mich flüssig geschrieben.


    Natürlich regt das Buch zum Nachdenken an. Da ich am selben Abend eine Reportage über ein Kinderhospiz gesehen habe, finde ich es ein wichtiges Thema, über das man sich auf alle Fälle Gedanken machen sollte.



    Die Hauptfrage in dem Buch war für mich aber, darf das Kind entscheiden, was mit ihm passiert oder die Eltern. Ab wann ist ein Kind reif genug für diese Entscheidung und die Konsequenzen.


    Ich finde, das Buch hat 4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus: verdient.

  • Jodi Picoult – Beim Leben Meiner Schwester


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    Die 13-jährige Anna musste ihr Leben lang Blut und Knochenmark für ihre an Leukämie-kranke Schwester Kate spenden. Schließlich verklagt sie ihre Eltern als sie Kate eine Niere spenden soll, weil deren eigene aufgrund der Behandlung versagen.


    Die Geschichte spielt nur in einem sehr kurzen Zeitraum und wird aus der Sicht von mehreren Verschiedenen Personen erzählt. Die Gefühle der einzelnen Personen werden sehr deutlich beschrieben und man merkt dass die Situation für alle beteiligten sehr schwierig ist.
    Außerdem werden auch immer wieder Ereignisse aus der Vergangenheit wiedergegeben wodurch deutlich wird, wie sehr Kates Krankheit das Leben der Familie beeinträchtigt hat.


    Über die Thematik habe ich noch länger nachgedacht da sehr deutlich wird dass man nicht immer einfach so sagen kann, was jetzt richtig und was falsch ist.


    Alles in allem ist die Geschichte sehr gefühlvoll erzählt und überrascht mit einem sehr unerwarteten Ende, bei dem ich nicht so richtig weiß, was ich davon halten soll.


    Dafür gibt es von mir 4 Ratten:


    4ratten

    [center][size=12pt]Sorge Dich nicht um die Zukunft, solange sie nicht Gegenwart geworden ist.[/size][/center]<br />[center][size=8pt][font=Euphemia][color=purple

  • Jodie Picoult - My sister’s keeper


    Die 13-jährige Anna sucht den Anwalt Campbell Alexander auf, um ihre Eltern zu verklagen. Was für ihn zunächst nach einer Teenager-Laune aussieht, erweist sich als juristisch und emotional herausfordernder Fall. Anna wurde gezeugt, um Kate, ihrer an Leukämie erkrankten Schwester, Zellen zu spenden. Im Laufe der Jahre musste sie sich immer wieder verschiedenen Operationen unterziehen, um Kate am Leben zu halten. Dieses Mal soll sie eine Niere geben und es stellt sich die Frage: wie weit darf man gehen, um das Leben eines anderen zu retten?


    Das Buch wirft die grundlegenden aller ethischen Fragen auf: wann ist ein Leben lebenswert und wie weit darf man dafür gehen. Durch die Erzählweise – abwechselnd erzählen die verschiedenen Personen aus ihrer Sicht die Ereignisse – erhellen sich alle Perspektiven und zunehmend wird klarer, dass es keine Lösung für diesen Fall geben kann. jemand muss verlieren – im schlimmsten Falle verlieren alle.


    Ein sehr gelungener Roman über ein schwieriges Thema. Das überraschende Ende hat mich schier überfahren und ich weiß nicht, ob ich damit einverstanden bin.


    4ratten

  • Meine Meinung
    Bei dieser Geschichte ist es mir schwer gefallen, Partei zu ergreifen. Jeder Betroffene hatte seine guten Gründe, so zu handeln. Vielleicht war Sara ein bisschen zu verbissen im Versuch, Kate zu helfen. Jesse hätte dagegen hätte seiner Verbitterung ein anderes Ventil suchen müssen. Hätte Anna früher mit ihren Eltern sprechen sollen? Vielleicht. Aber man darf nicht vergesse, wie jung sie ist und wie oft sie schon erleben musste dass ihre Wünsche einfach ignoriert wurden. Am besten konnte ich den Vater verstehen, der zwischen allen Stühlen saß und nur seine Familie, seine ganze Familie retten wollte.


    Beim Leben meiner Schwester ist ein sehr berührendes Buch. Der Schluss hat mich zuerst schockiert, aber eine andere Art von Ende hätte es nicht geben können.
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Jodi Picoult


    Beim Leben meiner Schwester


    My Sister´s Keeper


    Die 16jährige Kate leidet an einer schweren Form von Leukämie, seit sie ein kleines Mädchen von drei Jahren war. Damals nahm die ganze Familie den Kampf gegen den Krebs auf. Und Kate hat bereits sämtliche Lebenserwartungsvorhersagen weit überlebt. Da weder die Eltern noch Kates Bruder Jesse als Knochenmarksspender in Frage kamen, entschlossen Sarah und Brian sich, noch ein Kind zu bekommen. Und so entstand Anne, die aus mehreren Embryonen ausgewählt wurde, weil sie am besten zu Kate passt.


    Jetzt ist Anne 13. Im Laufe der Jahre hat sie schon etliche Male Blut, Knochenmark u. ä. für Kate gespendet. Kate geht es sehr schlecht, ihre Nieren versagen, und selbstverständlich soll Anne eine Niere spenden. Stattdessen wendet Anne sich an einen Anwalt, damit sie künftig selbst über ihren Körper bestimmen kann. Für Sarah bricht eine Welt zusammen, die schon gebeutelte Familie steht vor einer Zerreißprobe.


    Annes Anwalt Campbell ist entschlossen, dem Kind zu helfen. Nebenher hat er natürlich noch seine eigenen Probleme, über die der Leser lange im Dunkeln bleibt.


    Der häufige Perspektivwechsel der verschiedenen Ich-Erzähler gestaltet die Lektüre sehr unterhaltsam.


    Der Film ist mir in positiver Erinnerung geblieben. Wie ich jetzt beim Lesen feststellte, ist er dem Buch zwar durchaus sehr nah angelehnt, kann aber – wie so oft – nicht mithalten.


    Gerade am Ende gibt es eine Abweichung, die mich noch einmal mehr sehr für die Geschichte einnimmt. Ich finde den Schluss keineswegs praktisch, wie ihn einige hier genannt haben. Als wäre die Familie nicht schon gestraft genug gewesen, schlägt das Schicksal hier noch mal zu. Nur halt an einer anderen Stelle, als man dachte.



    Ein wirklich gutes Buch!


    5ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Gefühlt ist „Beim Leben meiner Schwester“ das bekannteste Buch von Jodi Picoult. Und nach etwa zehn zuvor gelesenen Büchern von ihr ist dies das erste, bei dem ich von Beginn an alle Standpunkte nachvollziehen konnte. Ob Eltern, „Spender“, „Empfänger“ oder andere Personen: Egal in welcher Position man sich befindet, es gibt für alle nachvollziehbare Gründe – ethisch, moralisch, menschlich. Klar ist: Niemand kann gewinnen.


    Es ist ein Drahtseilakt: Wie wird man allen Kindern gerecht, wenn man von Notfall zu Notfall agiert? Ist es da nicht normal, dass das Normale untergeht? Dass man vergisst, dass Kinder eine Kindheit brauchen? Niemand hat gefragt, sich in solch einer Position wiederzufinden. Und wie soll man handeln, wenn die Spende nicht nur diese eine Ausnahme ist, die man sich zu Beginn erhofft hatte. Dieses Dilemma wird anschaulich von allen Seiten ausgepackt und betrachtet.

    Etwa 100 Seiten weniger im Mittelteil wären dabei unproblematisch gewesen. Gefühlt passiert nichts Neues, für den Leser wird im Prinzip lediglich jeder Standpunkt verdeutlicht.

    Was wiederum schwierig war: Manchmal waren es mir einfach zu viele Personen und wie Aeria kam auch ich immer wieder durcheinander wer denn jetzt spricht (und teils auch, ob sich dies in der Gegenwart oder Vergangenheit abspielt). Weniger wäre hier mehr gewesen.


    Anna, die jüngste Tochter, die als Spenderin für Kate dient, sah vor meinem geistigen Auge übrigens aus wie eine Achtjährige – obwohl sie sich gar älter als ihre 13 Jahre verhalten hat. Vielleicht, weil kaum jemand MIT ihr, sondern eher ÜBER sie geredet hat und sie so unmündig behandelte.


    Und doch: Für mich stellte sich zu keinem Zeitpunkt die Frage, was richtig wäre und ich würde mich wundern, wenn es in Deutschland so ohne weiteres möglich wäre worüber hier erst noch verhandelt werden soll. Stichworte Körperverletzung und Einverständnis. Möglicherweise bin ich aber auch zu blauäugig.


    Wie gewohnt ein heikles und schwer bekömmliches Thema, dem Jodi Picoult sich da gewidmet hat. Als Leser schätzt man sich glücklich mit seinen Problemen, die im Vergleich winzig erscheinen. Zwischendurch kommt die Handlung nicht so recht von der Stelle und die Liebesgeschichte am Rande sollte wohl der Auflockerung dienen - doch das Thema an sich, der Einblick in Fragen wie Selbstbestimmung und Gewissen machen dies wieder wett. Was das Ende betrifft, bin ich nach wie vor zwigespalten – teils wirkt es wirklich wie der Notausgang, als den Saltanah es beschrieben hat, teils sehe ich das Schicksalhafte, wie Kiba es beschrieben hat.


    3ratten+:marypipeshalbeprivatmaus:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing