Nicht das beste Buch der Autorin!
Melanie Raabe - Die Wälder
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Nina, David und Tim sind seit der Kinderzeit sehr gute Freunde. Die Kindheit in einem kleinen Dorf, umgeben von Wäldern, hat sie zusammen geschweisst. Dementsprechend ist Nina entsetzt, als sie die Nachricht erreicht, dass Tim tot ist. Kurz vor seinem Tod hatte er noch versucht, sie anzurufen. Nina, die als Ärztin arbeitet, hatte jedoch zu viel zu tun um sofort zu antworten.
Kurz darauf bekommt Nina einen Brief von Tim. In dem bittet er, seine Schwester Gloria, die mit 17 Jahren spurlos aus dem Dorf verschwunden ist, zu finden. Nina nimmt Kontakt zu David auf. Denn David hat auch einen Brief von Tim bekommen. Die beiden beschliessen, zum Dorf, das sie 20 Jahre nicht mehr betreten haben, zu fahren. Obwohl sie sich geschworen haben, dorthin nie mehr einen Fuss zu setzen. Zu viel ist geschehen….
Ich bin ein grosser Fan der Autorin Melanie Raabe. Nach " die Falle ", " der Schatten " und " die Wahrheit" war ich sehr gespannt auf ihr neustes Buch. Leider machte sich schnell eine kleine Ernüchterung breit. Denn " die Wälder " ist meiner Meinung nach ihr bisher schlechtestes Werk.
Der Plot ist an und für sich gut. Wenn ich auch einige Entwicklungen, die die Handlungen von Nina und David betreffen, nicht nachvollziehen konnte. Wie zum Beispiel, dass sie blind den Plan von Tim, der den verdächtigen Entführer seiner Schwester zur Rede stellen wollte, weiter verfolgen. Da steigt Nina zu ihm ins Auto um kilometerweit durch abgelegene Wälder zu fahren, hat dann Angst und überlegt sich andauern, ob ihr was geschehen wird. Für mich war das so unglaubwürdig, dass sehr schnell der Verdacht aufkam, dass hier die Story und der Plot gepusht werden sollte.
Der Aufbau der Geschichte war es, der mich am meisten beschäftigte. Immer wieder werden kursiv geschriebene Kapitel, in denen Kinder, die ich lange nicht einordnen konnte, im Mittelpunkt stehen. Als ich sie einordnen konnte, das heisst die Identität von der Autorin verraten wurde, musste ich leider feststellen, dass Melanie Raabe zu einem billigen Mittel gegriffen hat, um die Namen zu verschleiern.
Es wird also in diesen Kapiteln die Freundschaft der Kinder und die Kindheit auf dem Land beschrieben. Was mich etwas ermüdet hat, denn das Ganze ist ziemlich langatmig und gefüllt mit Details über Streitigkeiten oder Erlebnisse. Und diese Kapiteln haben die Spannung der Hauptgeschichte immer wieder unterbrochen.
Dazu kommt, dass auch in der Hauptgeschichte immer wieder Passagen, in denen Nina oder David an früher denken und Kindheitserinnerungen aufleben lassen, auftauchen. Manchmal fand ich das sehr wirr und hätte mir eine klarere Struktur gewünscht. Vielleicht auch mit Zeit und Ortsangaben.
Die Cliffhanger an jedem Kapitelende, sollen wohl dazu verführen, immer mehr und schneller lesen zu wollen. Aber wenn es dermassen viele sind, nutzt sich leider auch der beste Cliffhanger irgendwann ab.
Der Schreibstil ist einfach und liest sich an und für sich gut. Bei der Charakterisierung der Figuren hätte die Autorin etwas mehr Gewicht legen dürfen. Denn mit der Protagonistin Nina, wurde ich einfach nicht warm. Überzogene Handlungen und Gedanken haben mich oft den Kopf schütteln lassen. Der Täter konnte mich zum Glück überzeugen. Sehr mysteriös wurde seine Figur charakterisiert. Und so konnte ich ihn lange nicht einordnen.
Potentiellen Lesern rate ich, lieber zu den drei oben genannten Thrillern zu greifen. Da zeigt die Autorin ihr ganzes Können!