02 - Teil 3 und Teil 4

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 8.105 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Hier könnt Ihr zum zweiten Abschnitt (Teil 3 und 4) schreiben.


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    :lesen:





  • Wie schwer die Mutter traumatisiert war, konnte man auch daran erkennen, wie sie darauf reagiert hat, dass Emma Russisch gelernt hat. Für die Tochter ist das alles dadurch auch nicht leichter geworden und diese Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter macht mich immer wieder traurig. In meiner Familie gibt es zwischen Kindern und Vater eine ähnliche Situation und ich weiß, was so etwas mit den Kindern machen kann. Emma ist sehr stark, weil sie das alles so wegsteckt.


    Dass es Irma ist, die schließlich Alice erkennen lässt, dass Mutter und Schwester gar nicht weit noch immer quicklebendig sind, hätte ich nicht gedacht. Warum hat sie die Briefe nicht bekommen? Steckt da vielleicht Grigorjew dahinter? Ich denke nicht, dass es Sergej war. Obwohl ich am Schluss dieses Abschnittes dachte, dass auch er sehr egoistisch ist und sich nicht wirklich freut, dass Alice ihre Schwester wiedergefunden hat. Und dass er nicht verstehen könnte, wenn sie ihr nahe sein will. Alice hat ja nur eine relativ kurze Zeit wirklich bei ihm gewohnt und war dann im Heim. Und davor war sie 11 Jahre mit ihrer Familie zusammen. Ich dachte, die Russen halten viel von Familienbanden. Aber Sergej denkt nur an seine eigenen Befindlichkeiten nicht daran, wie schwer das Alles für Alice ist.


    Die ersten Treffen der beiden Schwestern waren sehr bewegend. Und nach und nach spüren sie, wie unterschiedlich sie ich entwickelt haben. Noch glaubt Alice an das DDR-Regime. Wird sie in der DDR bleiben, wenn die Mauer entsteht? Wird sie ihre Entscheidungen irgendwann bereuen?

    :lesen:





  • Was ich auch sehr spannend finde ist, dass auf beiden Seiten jetzt die Geheimdienste den Schwestern näher kommen. Zum einen ist da Max, der eine interessante Berufschance für sich sieht - und der auch aus Überzeugung gegen den Kommunismus agieren möchte.


    Und was wollte Grigorjew von Alice? Soll sie ihre Schwester ausspionieren? Oder zumindest sich an Max ranmachen... Da hatte ich ja eh die Vermutung, dass sich eine Liaison ergeben könnte. Max und Emma trauen sich ja offensichtlich nicht, über ihre Freundschaft hinaus zu gehen. Nur weil das Knutschen als Kinder nicht so doll war. ^^ Und wahrscheinlich scheuen sie davor zurück, weil die Freundschaft in die Brüche gehen könnte, wenn aus der Liebe nichts wird. (Sorry ich kupple schon wieder.) Gibt ja noch einige junge Herren, die hier durch das Buch wuseln. Bin mal gespannt, wo die Reise hingeht. 8o


    Und dann ist da noch Kais Vater. Der Mann ist echt gefährlich. Der droht ständig und irgendwann fürchte ich, könnte er etwas Tun, was Max schadet. Und überall sind diese Nazis noch und haben auch noch das Sagen. Der Kollege von Max, der auf den Karteikarten rassistische Einträge macht, Boa, solche Typen sind mir ja so was von zuwider. <X

    :lesen:





  • Für die Tochter ist das alles dadurch auch nicht leichter geworden und diese Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter macht mich immer wieder traurig.

    Ja, das stimmt. Diese Sprachlosigkeit ist ja auch wie eine Mauer durch die man den anderen nicht mehr erreichen kann und Emma ist dadurch innerlich auch sehr allein gelassen.

    Ich denke nicht, dass es Sergej war. Obwohl ich am Schluss dieses Abschnittes dachte, dass auch er sehr egoistisch ist und sich nicht wirklich freut, dass Alice ihre Schwester wiedergefunden hat. Und dass er nicht verstehen könnte, wenn sie ihr nahe sein will. Alice hat ja nur eine relativ kurze Zeit wirklich bei ihm gewohnt und war dann im Heim.

    In gewisser Weise hast Du schon recht. Unterbewusst spielt bei Sergej dabei sicher die Angst mit, er könnte Alice verlieren, zu der er ja eine enge emotionale Beziehung entwickelt hat. Und der Gedanke, sie könnte sich durch ihre Schwester zum "kapitalistischen Westen" hingezogen fühlen - der für ihn nach wie vor ein Sinnbild des faschistischen Deutschlands von früher darstellt - ist ihm einfach unerträglich. Darüber hinaus gibt es aber vielleicht noch andere Gründe. Mehr beim ... :lesen:

    Max und Emma trauen sich ja offensichtlich nicht, über ihre Freundschaft hinaus zu gehen. Nur weil das Knutschen als Kinder nicht so doll war. ^^ Und wahrscheinlich scheuen sie davor zurück, weil die Freundschaft in die Brüche gehen könnte, wenn aus der Liebe nichts wird. (Sorry ich kupple schon wieder.) Gibt ja noch einige junge Herren, die hier durch das Buch wuseln. Bin mal gespannt, wo die Reise hingeht.

    Oh, herrlich! Ich habe ganz vergessen, wie sehr ich die Leserunden hier mit Euch liebe. Mal schauen, ob Du noch überrascht wirst ...:herz:

  • Und überall sind diese Nazis noch und haben auch noch das Sagen. Der Kollege von Max, der auf den Karteikarten rassistische Einträge macht, Boa, solche Typen sind mir ja so was von zuwider.

    Leider war das ja wirklich so. Dass die KgU in ihren Beurteilungen übrigens antisemitische Tendenzen hatte, entspricht übrigens leider auch der Wahrheit.

  • Und überall sind diese Nazis noch und haben auch noch das Sagen. Der Kollege von Max, der auf den Karteikarten rassistische Einträge macht, Boa, solche Typen sind mir ja so was von zuwider.

    Leider war das ja wirklich so. Dass die KgU in ihren Beurteilungen übrigens antisemitische Tendenzen hatte, entspricht übrigens leider auch der Wahrheit.

    Es ist ja immer wieder erschreckend, was wir aus Deinen Bücher erfahren, liebe Claire. Diese BND-Hintergründe im letzten von Dir haben mich gleich doppelt betroffen gemacht. Der Freund meiner Schwägerin arbeitet ja seit über 20 Jahren bei den Verein und wenn ich so mit ihm debattiere - ich bin mir nicht sicher, ob da nicht wirklich in der Organisation einiges hängen geblieben ist aus den "alten" Zeiten. X/ Unter dem Aspekt finde ich es irgendwie auch wieder nicht so toll, dass Max dorthin möchte. Ich fürchte um seine Integrität. :/

    Oh, herrlich! Ich habe ganz vergessen, wie sehr ich die Leserunden hier mit Euch liebe. Mal schauen, ob Du noch überrascht wirst ... :herz:

    Edith und Jules aus "Die verbotene Zeit",:love: hach, das war eines meiner Lieblings-Liebes-Paare ever. Ihr Schicksal und ihre Gefühle haben mich echt total berührt.

    :lesen:





  • Der Freund meiner Schwägerin arbeitet ja seit über 20 Jahren bei den Verein und wenn ich so mit ihm debattiere - ich bin mir nicht sicher, ob da nicht wirklich in der Organisation einiges hängen geblieben ist aus den "alten" Zeiten. X/ Unter dem Aspekt finde ich es irgendwie auch wieder nicht so toll, dass Max dorthin möchte. Ich fürchte um seine Integrität. :/

    Wahrscheinlich gibt es da auch so einen sehr eigenen Korpsgeist bei solchen Institutionen ... Aber die Ergebnisse der Unabhängigen Historikerkommission, die sich sehr ausführlich mit dem BND beschäftigt hat, sind doch recht eindeutig, finde ich.

    Was Max angeht würde ich an dieser Stelle wieder mal zu gerne etwas sagen, aber das muss warten ...;):)

    Edith und Jules aus "Die verbotene Zeit", :love: hach, das war eines meiner Lieblings-Liebes-Paare ever. Ihr Schicksal und ihre Gefühle haben mich echt total berührt.

    Oh, danke! Wie schön!!! :) Ich mochte die beiden auch sehr. Solche Figuren entwickeln beim Schreiben ja oft ein erstaunliches Eigenleben und es fiel mir deshalb so schwer, die Geschichte so zu schreiben, wie sie sich dann entwickelt hat ...

  • Dass es Irma ist, die schließlich Alice erkennen lässt, dass Mutter und Schwester gar nicht weit noch immer quicklebendig sind, hätte ich nicht gedacht. Warum hat sie die Briefe nicht bekommen? Steckt da vielleicht Grigorjew dahinter? Ich denke nicht, dass es Sergej war. Obwohl ich am Schluss dieses Abschnittes dachte, dass auch er sehr egoistisch ist und sich nicht wirklich freut, dass Alice ihre Schwester wiedergefunden hat. Und dass er nicht verstehen könnte, wenn sie ihr nahe sein will. Alice hat ja nur eine relativ kurze Zeit wirklich bei ihm gewohnt und war dann im Heim. Und davor war sie 11 Jahre mit ihrer Familie zusammen. Ich dachte, die Russen halten viel von Familienbanden. Aber Sergej denkt nur an seine eigenen Befindlichkeiten nicht daran, wie schwer das Alles für Alice ist.

    Ich bin da sehr zwiegespalten: Ich glaube, dass Sergej sich in gewisser Weise auch auf "dünnem Eis" bewegt. Noch immer undurchsichtig, diese Figur und das Einzige, das ich ihm absolut abnehme, ist seine Zuneigung Alice gegenüber, die in gewisser Weise die Rolle seiner verstorbenen Tochter einnimmt (so etwas gibt es, wie ich feststellen durfte in meinem eigenen Leben, öfter bei Menschen).

    Das ist in gewisser Weise sein "Trauma", dass er ihr nicht helfen konnte - und das verloren hat, was er am meisten liebte: Frau und Kind.

    Ich bin ziemlich sicher, dass er Zugang zum KGB hat - oder einer anderen Organisation, der er sich verpflichtet fühlt. Seine Stimmungsschwankungen muss ich noch weiter erforschen ^^, sie sind auffallend....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Liebe Claire, liebe MitleserInnen,


    es ist hier so un.er.träg.lich heiß heute Abend (Hitzewarnung morgen) und ich ertrage große Hitze so wenig, dass ich morgen meine (3 Seiten umfassenden) Notizen zum Besten gebe. Auf jeden Fall ist der 2. LA sehr politisch - und höchst interessant wie auch spannend!


    Das Schönste war natürlich das Wiedersehen von Emma und Alice - aber auch irgendwie verstörend, da klar wird, welche Einflüsse politische Systeme (unterschiedlicher Art) auf Menschen und deren Entwicklung haben (können)....

    Also, bis morgen!! :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das ist in gewisser Weise sein "Trauma", dass er ihr nicht helfen konnte - und das verloren hat, was er am meisten liebte: Frau und Kind.

    Ja, so habe ich das auch gesehen - und etwas in Alice erweckt eben auch in ihm wieder etwas zum Leben, das durch den Verlust und die Kriegserlebnisse wie tot gewesen war ...

  • Liebe Sagota,

    diese Hitze ist es wirklich am Rande des Erträglichen ... Ich habe vollstes Verständnis! :):) Man fühlt sich wie in einem Backofen und ich glaube, in Berlin ist es sogar etwas weniger warm ...

    Ich freue mich aber schon mal sehr, dass Du den 2.LA spannend und interessant findest und ja, Emma und Alice haben sich in der Tat sehr unterschiedlich entwickelt. Sie sind fremd und vertraut zugleich ...

  • Wieder ein spannender und interessanter Abschnitt. Ich schreibe erst meine Eindrücke bevor ich eure Beiträge lese.


    Emma ist tatsächlich Dolmetscherin geworden und das so gut. Wenn ich daran denke, wie schwer ich mich mit Sprachen tue. Wir hatten übrigens ab der fünften Klasse russisch Unterricht. Aber fragt mich mal heute was ich davon noch weiß^^

    Das Rosa nicht verstanden hätte, wenn sie gewusst hätte, dass Emma russisch lernt, kann ich verstehen.

    Ich bin ehrlich betroffen und traurig, dass Rosa es nicht geschafft hat. Wie schön wäre es gewesen, ihre beiden Mädchen wieder bei sich zu haben. Andererseits habe ich mich aber auch gefragt, wie sie mit Alice ihrer politischen Einstellung und das Alice nicht in den Westen möchte, klargekommen wäre. Wahrscheinlich nicht gut.

    Auch wie Rosa sich verabschiedet hat, fand ich traurig und schade. Emma konnte sich nicht richtig verabschieden und Rosa wollte anscheinend keinen anderen Abschied. So hat Rosa über ihre Art zu gehen entschieden.

    Aber, Rosa hat sich zum Ende hin doch noch geöffnet, zu groß war die Last des Vergangenen.

    Irma wirft ein paar Rätsel auf. Warum hat sie die Briefe nicht bekommen, lag es an Sergej oder gibt es da noch eine höhere Instanz? Sie kommt mir wie eine Verräterin vor, doch man kann sich auch irren. Denn die Frage ist doch, hat sie es gemacht, weil sie bedroht wird/wurde, oder macht sie es freiwillig? Ich fand es aber nett von ihr, dass sie Alice von der Karte erzählt hat.

    So war es möglich, dass Alice sich auf die Suche machen konnte. Und nun sind sie wieder veeint, worüber ich mich mehr als gefreut habe. Doch diese unsichtbare Mauer ist wohl für Alice unüberwindbar. Sie ist immer noch tief verletzt das sie die Zurückgelassene ist. Obwohl Emma ihr alles erzählt hat, bleibt bei Alice diese Eifersucht, weil Emma bei ihrer Mutter sein konnte. Dann ist Rosa tot und Alice hat nun keine Möglichkeit mehr sie in die Arme zu nehmen.

    Es ist logisch, diese ganzen letzten Jahre sind auch nicht spurlos an Alice vorbei gegangen, dass verändert einen Menschen. Doch was mir besonders auffällt ist die politische Überzeugung. Ich kenne das ( DDR ) wir haben im geheimen zu den ganz überzeugten immer " rote Socke" gesagt. Und Alice wurde natürlich die letzten Jahre sehr von verschiedenen Seiten, ich denke besonders von Sergej, geprägt. Und diese eine entscheidende Sache wird bestimmt zwischen den beiden stehen bleiben, egal wie groß die Sehnsucht zueinander ist.


    Schmunzeln musste noch, wie Emma an ihren fast Ex-Verlobten gedacht hat. Die Vorstellung von diesem, was Frauen für Aufgaben haben, hätte so gar nicht zu ihr gepasst. Dafür ist sie zu selbständig und hat sich zu viel erkämpft.


    Max sein Leben bleibt auch nicht uninteressant, er hat sogar Jura studiert. Das bewundere ich, genau wie bei Emma, wo sie doch beide Außenseiter waren. Auch was er nebenbei noch alles leistet ist nicht gerade wenig. Ich habe natürlich noch gegoogelt, nach dem Notaufnahmelager Marienfelde. Ich weiß nicht ob ich dieses Leid der Menschen, von dem diese berichteten ertragen hätte. Fluchtversuche stehen auch jetzt unter Strafe. Klar, wenn nicht behandelt worden wäre, hätte die DDR bald keine Menschen mehr gehabt, bis auf den harten roten Kern.

    Und nun geht er vielleicht zum BND, keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist.


    Dann ist da noch Kai und sein Vater...einfach ein schrecklicher Mann. Viele Männer die aus dem Krieg zurück kamen, hatten sich grundlegend verändert. Viele leider auch zum negativen. Als ich gelesen hatte, dass er bald frisch frisiert und im Anzug zu sehen war, wusste ich gleich das da etwas nicht gut läuft.


    Ach noch etwas, Sergej hat sich, als er und Alice in Moskau waren, ihr anvertraut, dass sie ihn an seine Tochter erinnert. Aber irgendwie ist nun zwischen ihrer Beziehung ein kleiner feiner Vertrauensriss.


    Nicht vergessen darf ich den Physiker Dr. Sigmund Haushofer, der sich in den Westen abgesetzt hat. Ich mag nicht so recht glauben, dass er das alleine nur wegen des Geldes getan hat. Da muss noch etwas anders dahinter stecken.

    Julius steht natürlich unter Generalverdacht, klar, er war ja Haushofer sein bester Freund. Vielleicht hat Julius sein Vater gar nicht so Unrecht, er sollte auch in den Westen gehen.


    Ich muss jetzt erst einmal Schluss machen, sonst artet das hier bei mir aus.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Dass es Irma ist, die schließlich Alice erkennen lässt, dass Mutter und Schwester gar nicht weit noch immer quicklebendig sind, hätte ich nicht gedacht. Warum hat sie die Briefe nicht bekommen? Steckt da vielleicht Grigorjew dahinter? Ich denke nicht, dass es Sergej war. Obwohl ich am Schluss dieses Abschnittes dachte, dass auch er sehr egoistisch ist und sich nicht wirklich freut, dass Alice ihre Schwester wiedergefunden hat. Und dass er nicht verstehen könnte, wenn sie ihr nahe sein will. Alice hat ja nur eine relativ kurze Zeit wirklich bei ihm gewohnt und war dann im Heim. Und davor war sie 11 Jahre mit ihrer Familie zusammen. Ich dachte, die Russen halten viel von Familienbanden. Aber Sergej denkt nur an seine eigenen Befindlichkeiten nicht daran, wie schwer das Alles für Alice ist.

    Ich bin da sehr zwiegespalten: Ich glaube, dass Sergej sich in gewisser Weise auch auf "dünnem Eis" bewegt. Noch immer undurchsichtig, diese Figur und das Einzige, das ich ihm absolut abnehme, ist seine Zuneigung Alice gegenüber, die in gewisser Weise die Rolle seiner verstorbenen Tochter einnimmt (so etwas gibt es, wie ich feststellen durfte in meinem eigenen Leben, öfter bei Menschen).

    Das ist in gewisser Weise sein "Trauma", dass er ihr nicht helfen konnte - und das verloren hat, was er am meisten liebte: Frau und Kind.

    Ich bin ziemlich sicher, dass er Zugang zum KGB hat - oder einer anderen Organisation, der er sich verpflichtet fühlt. Seine Stimmungsschwankungen muss ich noch weiter erforschen ^^, sie sind auffallend....

    Ich bin da ganz bei euch. Das ist alles sehr verworren und geheimnisvoll. Wobei ich bei Sergej glaube, dass über ihm weit mächtigere Männer stehen, die die Fäden ziehen. Für mich ergibt es nur keinen richtigen Sinn, schon bei Mädchen ihre Macht zu demonstrieren.

    So wie gagamaus schreibt, es geht um Familien die im Krieg auseinander gerissen wurden. Da geht der Hass schon ziemlich weit, wenn man sich sogar an Kindern rächt.

    Ja, diese Stimmungsschwankungen sind komisch, die werfen bei mir auch Rätsel auf.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Wie schwer die Mutter traumatisiert war, konnte man auch daran erkennen, wie sie darauf reagiert hat, dass Emma Russisch gelernt hat. Für die Tochter ist das alles dadurch auch nicht leichter geworden und diese Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter macht mich immer wieder traurig. In meiner Familie gibt es zwischen Kindern und Vater eine ähnliche Situation und ich weiß, was so etwas mit den Kindern machen kann. Emma ist sehr stark, weil sie das alles so wegsteckt.



    Die ersten Treffen der beiden Schwestern waren sehr bewegend. Und nach und nach spüren sie, wie unterschiedlich sie ich entwickelt haben. Noch glaubt Alice an das DDR-Regime. Wird sie in der DDR bleiben, wenn die Mauer entsteht? Wird sie ihre Entscheidungen irgendwann bereuen?

    Ich finde dieses Schweigen zwischen Mutter und Tochter auch ganz traurig. Jeder kapselt sich in einen Kokon und muss mit sich klar kommen. Wobei sie doch glücklich sein können, sich noch zu haben. Emma würde es so gut gehen, doch Rosa blockt alles ab.

    Du kennst ja meine Geschichte mit meiner Mutter, bei mir war es dann so, dass sie sagte.....wenn wir uns sehen, brauchen wir gar nicht über das und das Thema sprechen, ansonsten kannst du gleich wegbleiben....

    Mein Vater war auch so ein Duckmäuser und hat sich nie getraut seine Meinung zu sagen. Und so war ständig eine angespannte Stimmung zu Hause, da hätte nur ein Funke gereicht. So wie du schreibst, dass macht was mit Kindern.

    Emma denkt, sie hätte ihrer Mutter gerne noch so viel gesagt oder sie auch etwas gefragt. Das bleibt nun alles unausgesprochen.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich bin ehrlich betroffen und traurig, dass Rosa es nicht geschafft hat.

    Das fiel mir auch wirklich schwer zu schreiben. Es gibt ja manchmal Momente, in denen man die Geschichte doch anders erzählen möchte und der gehörte dazu ...

    Auch wie Rosa sich verabschiedet hat, fand ich traurig und schade. Emma konnte sich nicht richtig verabschieden und Rosa wollte anscheinend keinen anderen Abschied. So hat Rosa über ihre Art zu gehen entschieden.

    In gewisser Weise hat Rosa sich auch hier wieder verweigert, in dem sie ihren bevorstehenden Tod und die Schwere ihrer Krankheit verschwiegen und bewusst nicht darüber geredet hat. Ihr war das vielleicht nicht anders möglich, aber für Emma ist das sehr schwierig ...

    Es ist logisch, diese ganzen letzten Jahre sind auch nicht spurlos an Alice vorbei gegangen, dass verändert einen Menschen. Doch was mir besonders auffällt ist die politische Überzeugung. Ich kenne das ( DDR ) wir haben im geheimen zu den ganz überzeugten immer " rote Socke" gesagt. Und Alice wurde natürlich die letzten Jahre sehr von verschiedenen Seiten, ich denke besonders von Sergej, geprägt. Und diese eine entscheidende Sache wird bestimmt zwischen den beiden stehen bleiben, egal wie groß die Sehnsucht zueinander ist.

    Ja, Alice ist von diesen Werten und Einstellungen geprägt und wird sie ganz sicher nicht so leicht aufgeben.

    "Rote Socke" finde ich übrigens sehr passend ... :):thumbup:

    Schmunzeln musste noch, wie Emma an ihren fast Ex-Verlobten gedacht hat. Die Vorstellung von diesem, was Frauen für Aufgaben haben, hätte so gar nicht zu ihr gepasst. Dafür ist sie zu selbständig und hat sich zu viel erkämpft.

    Absolut. Leider war das Frauenbild ja damals noch nicht so modern. Wenn man verheiratet war und arbeiten wollte, musste man in der BRD sogar die Erlaubnis seines Ehemannes vorweisen. Emma hat also ganz gut daran getan, dass sie sich von ihrem Ex-Verlobten getrennt hat.

    Ich habe natürlich noch gegoogelt, nach dem Notaufnahmelager Marienfelde. Ich weiß nicht ob ich dieses Leid der Menschen, von dem diese berichteten ertragen hätte.

    Das kann ich verstehen. Mich hat dieses Notaufnahmelager auch sehr berührt. In Berlin gibt es eine sehr tolle und beeindruckende Ausstellung auf dem ehemaligen Gelände des Lagers. Zum Teil sind noch die Türen der "alliierten Sichtungsstellen" (Geheimdienste) erhalten, hinter denen die Leute befragt wurden ...

    Ich mag nicht so recht glauben, dass er das alleine nur wegen des Geldes getan hat. Da muss noch etwas anders dahinter stecken.

    Dazu kann ich nur sagen, mehr später ...:lesen::lesen:

  • Emma denkt, sie hätte ihrer Mutter gerne noch so viel gesagt oder sie auch etwas gefragt. Das bleibt nun alles unausgesprochen.

    Noch als Ergänzung zu oben: Ja, und Emma hat keine Chance das zu ändern, sondern muss damit leben.

  • Die ersten Treffen der beiden Schwestern waren sehr bewegend. Und nach und nach spüren sie, wie unterschiedlich sie ich entwickelt haben. Noch glaubt Alice an das DDR-Regime. Wird sie in der DDR bleiben, wenn die Mauer entsteht? Wird sie ihre Entscheidungen irgendwann bereuen?

    Darauf bin ich auch sehr gespannt: Wir werden es erfahren. Ich kann mir aber schon jetzt vorstellen, dass Alice ihre eigene Entscheidung fällen wird: Sie ist irgendwie eine starke Persönlichkeit und auch kritikfähig - trotz ihrer Überzeugung, dass der Sozialismus die bessere Staatsform ist...

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • so, noch immer 22°C hier - aber, was soll's? Die heißeste Leserunde ever ;)

    Habe aber diverse Notizzettel hier liegen :) und versuche, sie auf das Wesentliche hin wiederzugeben:


    Der 2. Leseabschnitt, also Teil 3 und 4 des Romans, haben mich wieder - sowohl von den Hauptprotas her als auch von der Handlung, besonders aber durch die immer mal wieder "so zwischendurch" hineingeflochtenen" realen politischen Entwicklungen und Eckdaten sehr mitfiebern lassen!


    - Ich wusste z.B. nichts über die bis dahin noch "offene Sektorengrenze" - ein Arbeiten von Ost nach West war also möglich (aber in der DDR gar nicht so gerne gesehen)- Telefonkontakt hingegen nicht (????) merkwürdig irgendwie.


    - ich teile die Ansichten von Max vollkommen, da ich die frühere DDR zweimal bereist habe und ein wenig kennenlernte (Mitte der 80er Jahre; vor dem Mauerfall), gebe ihm aber auch recht, dass auch hier einiges schiefgelaufen ist: Die ehemaligen Nazis in Gerichten, Ministerien etc. auch nach dem Krieg wiederzufinden waren - und Seilschaften (übelster Art) bilden konnten.


    - Ich musste mal kurz die KgU googeln - und erschrak, da vieles doch sehr viel mit Gewalt zu tun hatte, was die Aktionen betraf. Kein Wunder, dass ich noch immer befürchte, dass die Aktivitäten von Max für ihn bedrohlich werden könnten (so sehr ich diesen Charakter mag...)


    - Lebensmittelkarten gab es wohl zu Zeiten meines Besuchs (mit meinem Vater, er wollte - nach seiner Berentung war dies erst möglich (.....) seinen Freund besuchen in Torgau, ich war die "Fahrerin" ;) nicht mehr, aber ich kann mich an Warteschlangen erinnern bzgl. Trabireifen.... und war auch in einem Konsum; hörte von dem Mangel am Warenangebot (gegenüber dem Westen). Wir schickten auch jedes Jahr mehrere Päckchen zu den Freunden meines Vaters, die ich dann noch kennenlernte. Ich werde diese Reise (es war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit - wie vor ca. 50 Jahren) nicht vergessen und was ich daraus für Empfindungen mitgenommen habe (um die Neugierde Claire's zu stillen aus einem anderen Post ;)

    Ich kann mich z.B. gut daran erinnern, dass es Schlangen vor der Tanke gab und ich mich wunderte, dass ein (gutgepflegter) Wartburg an all den Trabis (und uns) vorbeifuhr, der nicht warten musste: Es war ein Parteifunktionär, die hatten Privilegien... (was ich in Sachen Gleichheit, Brüderlichkeit and so on gar nicht lustig fand, mein Vater auch nicht).... - nur ein Bsp.


    - Die emotionalsten Momente in diesem Abschnitt sind für mich die Momente, in denen Alice überhaupt erfährt, dass ihre Angehörigen noch leben - und sich die Schwestern wiedersehen. Sehr ergreifend. "Doppelt" im wahrsten Sinne des Wortes ergreifend, da sie Zwillinge sind, die sich jedoch völlig anders entwickelten - und beängstigend, wie sehr ein System, in dem ein Kind aufwächst, dieses eben prägt.


    - Irma finde ich übrigens sehr zwielichtig: Sie hat einiges zu verbergen und ich habe den Verdacht, dass sie sich "kaufen" ließ: Die Produktion einer Schallplatte muss enorm viel Geld gekostet haben - aber nur eine Vermutung. Die andere ist, dass sie als ehemalige "Spezi" dazu gezwungen wurde - ebenfalls sehr vorstellbar für mich.


    - Frage an Claire:

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich bei Emma und Alice um eineiige Zwillinge handelt? (wegen dem Satz "Der andere Teil von sich selbst.. jahrelang vermisst...)


    - Die eingeflochtenen politischen Ereignisse finde ich sehr gut mit der Geschichte von Emma und Alice verwoben: Nato-Beitritt, Wiederbewaffnung der BW....


    - Rosa war für mich eine bewundernswert starke und auch weitblickende Frau (so ähnlich erlebte ich auch meine Mutter): Sie unterstützte Emma letztendlich, ihre Ausbildung zur Übers/Dolmetscherin abzuschließen - toll! Vor allem in der damaligen Zeit. Die beruflichen Aufträge und Einsätze Emmas hören sich für mich sehr spannend (wenn auch sicher sehr anstrengend) an:


    - nochmal eine Frage an Claire:

    Was denkst Du (ich glaube, Du bist auch in diesem Beruf tätig gewesen?), war es vor ca. 40 Jahren einfacher, diesen Beruf zu erlernen und davon leben zu können als heute? Stichwort Digitalisierung.....

    Ich wollte mit 21 ein Jahr nach Frankreich gehen - und mich dann an der Uni in SB im FB für angewandte Sprachwissenschaften anmelden (Übers/Dolmetscher, Französisch, Englisch) - oder mit Menschen arbeiten: Also soziale Arbeit.

    Die Entscheidung fiel, als mein Zulassungsbescheid kam... beides gleichzeitig konnte ich unschwer angehen - wenn ich es auch mit Ü30 und einer fremdsprachlichen Ausbildung etwas ausgeglichen habe ;)

    Sorry, da es nicht zum Thema gehört eigentlich - aber mich beschäftigt dies zuweilen und mein Vater hat mir damals zum Sprachenstudium abgeraten, aus guten Gründen, denke ich...trotzdem habe ich das zuweilen bedauert, eben nicht beides machen zu können...


    - Es war ein Wettlauf mit der Zeit: Kernenergie, Atomforschung, später dann die Aufrüstung.... - die Konkurrenz war/ist ja heute noch ein nicht zu unterschätzender Faktor, was gerade auch die Regierung Trampeltier zum Ausdruck bringt... Die Kompetenzen der Wissenschaftler waren natürlich gefragt: Von allen Systemen - und die Anwesenheit der Spitzel, Spione und Agenten geht auf dieses Thema, das uns noch heute beschäftigt in vielerlei Hinsicht, zurück (same as it ever was....)


    - Sehr übel finde ich die Tatsache, dass die DDR so viele Bürger - hier auch Wissenschaftler wie Julius, beschatten ließ, bespitzelte: Diese Methode des "Ausspionierens" glich in gewisser Weise auch dem Denunziantentum des 3. Reichs - gruselig!!


    - Max ist für mich eindeutig in Gefahr: Stasi und KGB haben als oberste Priorität die Zerschlagung, Vernichtung des KgU - dieses "subversiven imperialistischen Verbands" zur Aufgabe...


    - Die zögerliche Annäherung von Alice und Emma ist von Alice's Seite aus zu verstehen: Sie hat es definitiv schwerer, sich Emma zu öffnen, sie braucht Zeit, währenddessen Emma freier, unbefangener wirkt...


    - So, nun wird Kai und Max auch für den BND angeworben: Was wohl aus der Bewerbung wird? (Max "mag den Nervenkitzel" ... :entsetzt:)


    - Zum Schluss habe ich mich natürlich gefragt, WAS in der Akte steht, die Alice vorgelegt wurde im russischen Sperrgebiet (ebenfalls mit Privilegien behaftet für die haute volée, würde der Franzose jetzt sagen :breitgrins:) - ich denke, wir werden es noch erfahren....


    - Sergej: Ich vertraue ihm nicht und denke, dass er von den verschwundenen Briefen an Irma wusste wie auch an der Fehlinformation, dass die Mutter und Schwester Emmas nicht mehr leben...

    Vielleicht muss er auch schweigen? Denn Grigorjew hat ihn in der Hand....

    Da ich ihn für sehr intelligent halte, weiß er um diese Gefahr und darf keinen Fehler zulassen: Auch um Alice nicht zu verlieren.

    Ein tragischer Charakter hier für mich - in so vieles verstrickt, dennoch mag ich ihn irgendwie (wegen seinem Akt der Menschlichkeit) und hoffe, ich werde am Ende nicht enttäuscht sein

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Der 2. Leseabschnitt, also Teil 3 und 4 des Romans, haben mich wieder - sowohl von den Hauptprotas her als auch von der Handlung, besonders aber durch die immer mal wieder "so zwischendurch" hineingeflochtenen" realen politischen Entwicklungen und Eckdaten sehr mitfiebern lassen!

    Vielen Dank - ich freue mich sehr, dass Du das so empfindest. Ich recherchiere ja immer sehr intensiv - auch weil es immer so ungeheuer spannend ist, in eine Zeit einzutauchen - aber solche politischen Entwicklungen und Eckdaten befruchten bei mir letztendlich auch immer die fiktive Geschichte des Romans, sodass es eine Wechselwirkung zwischen beidem gibt.

    - Ich wusste z.B. nichts über die bis dahin noch "offene Sektorengrenze" - ein Arbeiten von Ost nach West war also möglich (aber in der DDR gar nicht so gerne gesehen)- Telefonkontakt hingegen nicht (????) merkwürdig irgendwie.

    Also, vieles war wirklich nicht sehr logisch. Diese sogenannten Grenzgänger waren der DDR-Regierung natürlich ein Dorn im Auge. Es gab während der 50er-Jahre zwischen 40.000- 60.000 Menschen, die im Osten wohnten und im Westen arbeiteten. Darüber gab es auch andauernd Auseinandersetzungen zwischen den Regierungen in beiden Teilen Berlins. Diese Grenzgänger waren übrigens auch mit ein Grund, warum die DDR-Regierung die Mauer an einem Sonntag gebaut bzw. geschlossen hat (damals war es ja eigentlich noch keine Mauer, sondern nur eine Grenze aus Stacheldraht und Spanischen Reitern etc.).

    Dass man die Telefonleitung vom Osten aus schon 1952 gekappt hat, um diese Kontaktaufnahme zwischen West- und Ostberlinern zu verhindern, hing wahrscheinlich damit zusammen, dass 1952 auch bereits die Grenze zwischen der DDR und BRD geschlossen worden ist. Damals hat man übrigens auch einige Straßen nach West-Berlin für den Verkehr sperren lassen.

    - ich teile die Ansichten von Max vollkommen, da ich die frühere DDR zweimal bereist habe und ein wenig kennenlernte (Mitte der 80er Jahre; vor dem Mauerfall), gebe ihm aber auch recht, dass auch hier einiges schiefgelaufen ist: Die ehemaligen Nazis in Gerichten, Ministerien etc. auch nach dem Krieg wiederzufinden waren - und Seilschaften (übelster Art) bilden konnten.

    Da bin ich ganz bei Dir und meiner Meinung nach wird das zu oft unter den Tisch fallengelassen, wenn man über diese Zeit spricht. Es gab eben auch Schattenseiten.

    - Ich musste mal kurz die KgU googeln - und erschrak, da vieles doch sehr viel mit Gewalt zu tun hatte, was die Aktionen betraf. Kein Wunder, dass ich noch immer befürchte, dass die Aktivitäten von Max für ihn bedrohlich werden könnten (so sehr ich diesen Charakter mag...)

    Ja, die KgU - ich muss zugeben, ich wusste auch wenig über sie, als ich anfing, für diesen Roman zu recherchieren. Aus heutiger Perspektive hat so eine "zivile antikommunistische Organisation", die u.a. ein eigenes Informanten-Netz in der DDR und Ost-Berlin besaß, doch etwas Unglaubliches, oder? Mehr will ich hier aber nicht verraten ...

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich bei Emma und Alice um eineiige Zwillinge handelt? (wegen dem Satz "Der andere Teil von sich selbst.. jahrelang vermisst...)

    Ja, Emma und Alice sind eineiige Zwillinge. Wobei sich der Satz "der andere Teil von sich selbst" vor allem auf ihre seelische Verbundenheit bezieht.

    Was denkst Du (ich glaube, Du bist auch in diesem Beruf tätig gewesen?), war es vor ca. 40 Jahren einfacher, diesen Beruf zu erlernen und davon leben zu können als heute? Stichwort Digitalisierung.....

    Ich habe zwar Französisch studiert und während meines Studiums ein wenig übersetzt, aber wirklich professionell gedolmetscht habe ich nie. Obwohl mich der Beruf immer sehr fasziniert hat. Generell glaube ich, dass es damals zu Emmas Zeiten einfacher war, als Dolmetscher zu leben, weil es weniger Menschen gab, die Fremdsprachen beherrschten und alles im Aufbau begriffen war. Heute ist die Konkurrenz bestimmt größer. Was die Digitalisierung angeht bin ich mir nicht sicher, welche Auswirkungen sie wirklich hat. Auf jeden Fall kann man einen guten Dolmetscher sicher nie ersetzten.

  • Claire Winter


    Ganz lieben Dank für Deine Antwort zu so später Stunde :daumen:

    Eine frühere Freundin von mir hat nach 1 Semester der soz. Arbeit abgeschworen und ist schon lange Dipl. Übersetzerin (Franz/Engl.) in Köln; ich denke aber auch, dass die Konkurrenz sehr groß ist - und im digitalen Zeitalter nicht eben leichter, diesen Beruf zu ergreifen. Froh bin ich immer über ganz tolle Übersetzer, die mit Verlagen arbeiten und eben - das übersetzen, was wir alle so gerne lesen: Bücher :breitgrins: Ich habe großen Respekt vor deren Arbeit.


    In Sachen Zwillingsforschung muss ich mich endlich mal weiterbilden: Das interessiert mich schon soooooooo lange....


    Ich stelle mir den Beginn des Mauerbaus bzw. die Aufstellung des Drahtzauns und der Spanischen Reiter wirklich schlimm vor - und meine, ich hätte auch bei meinem Besuch in B-Kreuzberg einen Teil der Mauer gesehen (wir fuhren von Fulda aus die Transitstrecke, das war auch eine sehr merkwürdige Erfahrung für mich, bedrückend und - beängstigend.)


    Durch Zufall habe ich kurz in eine Sendung mit einer saarländischen Autorin hineingehört (Deana Zinßmeister auf SR3), die in Kürze ein Buch über die Flucht ihrer Eltern aus der DDR veröffentlicht - erst durch die Demenz ihres Vaters kamen Details von 1961 endlich ans Tageslicht....


    Und: Der Bau der Berliner Mauer ist morgen exakt 59 Jahre her! (13.08.1961)


    https://www.lpb-bw.de/mauerbau


    Das werde ich noch kurz lesen und wünsche ein gut's Nächtle - bis morgen! :winken:


    Edit: Zum Bau der Mauer in Berlin - besser kann man es nicht ausdrücken (letzter Satz)


    Die Mauer wurde weltweit zum Symbol für den Kalten Krieg, der die Welt politisch in eine östliche und eine westliche Hemisphäre spaltete. Von der einen Seite wurde die Mauer als "Friedensgrenze" und "Antifaschistischer Schutzwall" gepriesen, von der anderen Seite als "kommunistische Schandmauer" verdammt. Sie wurde zum Symbol für den Bankrott einer Diktatur, die ihre Existenz nur dadurch zu sichern vermochte, dass sie ihre Bevölkerung einsperrte.


    Edit (die zweite):

    Mich interessierte noch, ob die BRD die DDR jemals anerkannte - im Grundlagenvertrag bin ich fündig geworden. Erst 1973.... (staatsrechtlich) - zu Zeiten Willy Brandts..... (solche Politiker gibt es leider heute nicht mehr....)


    Hier ein interessanter link dazu:


    https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag7164.html



    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

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