Hallo,
ich versuche mich mal mit meiner ersten Rezension und ich hoffe es wird nicht zu konfus:
Der Wald ist Schweigen von Gisela Klönne
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Zum Inhalt:
Einerseits spannende Kriminalgeschichte, andererseits die eindringlich erzählte Geschichte von drei Frauen.
Da ist Laura, ein einflussbares 17-jähriges Mädchen, dessen Vater vor einigen Jahren verschollen ist und die von ihrer Mutter in ein Ashram geschickt wird. Sie ist zerrissen von dem Hass auf ihre Mutter, die eine neue Partnerschaft eingangen ist, der Sehnsucht nach ihrem Vater und der Suche nach Liebe, die sie für Männer zu einer leichten Beute werden lässt.
Dann ist da Diana, die Försterin, die das Forstamt als erste Frau übernommen hat, nachdem sie 5 Jahre in Afrika gearbeitet hatte, wo sie von ihrem Chef enttäuscht wurde. Sie lebt allein mit ihrem Hund im Forsthaus im Wald, der einzige freundschaftliche Kontakt , den sie hat, ist Laura. Sie fühlt sich zunehmend bedroht und verfolgt, wenn sie im Wald unterwegs ist, besonders, nachdem sie von anonymen Anrufen in den Wald gelockt wird.
Schließlich ist da noch Judith, die Kommissarin. Sie war eine geschätzte, toughe Frau, die mit viel Instikt ihre Fälle löste, bis dann ihr Freund und Partner bei einem Einsatz, in dem er sie vertrat, ums Leben kam. Seit zwei Jahren kämpft sie mit ihren Schuldgefühlen und der Trauer über diesen Verlust. Gleichzeitig hat sich ihr Freund von ihr getrennt. Sie findet keinen Weg aus dieser Starre und der chronischen Müdigkeit, die sie überfallen hat.
Da passiert ein Mord. Diana findet die von Krähen zerfressene Leiche eines Unbekannten in einem Hochsitz. Judiths Vorgesetzter gibt Judith eine letzte Chance aus ihrer Depression herauszukommen und übergibt ihr den Fall mit einem jungen Kollegen an ihrer Seite. Sie ergreift die Chance, aber gefangen in ihren Selbstzweifeln und ihrer Müdigkeit macht sie Fehler und ihr Kollege scheint kurz vor der Lösung. Der Fall wird ihr entzogen. Da wird eine weitere Leiche gefunden und Judith folgt ihrem Instinkt und ermittelt auf eigene Faust.
Meine Meinung:
Mir gefällt das Buch sehr gut. Es hat einfach eine große Dichte und Atmosphäre. Schritt für Schritt werden die drei Frauen den Lesern nähergebracht. Was haben sie mit dem Mord zu tun? Wird die Kommissarin dem Druck standhalten? Eindringlich und mit großer Intensität werden die Gefühle und Gedanken der drei Frauen erzählt, bekommt man einen Teil ihrer Lebensgeschichte mit. Verzweiflung, Bedrohung, Unsicherheit und die Angst vor einem erneuten Mord in dem immer düster wirkenden Wald sind immer spürbar, ebenso die Angst der Kommissarin, wieder zu spät zu kommen, der Konflikt mit ihrem neuen Kollegen....Dabei wechselt das Buch die Perspektiven zwischen den Personen, man erlebt jeden sehr eindringlich.
Gleichzeitig ist es ein sehr spannender Kriminalfall mit den üblichen Ermittlungen, pathologischen Untersuchungen und Irrtümern. Beim Lesen kam bei mir keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Die Spannung hielt sich das ganze Buch über bis zum Ende. Ich wollte es kaum aus der Hand legen und war froh, nicht mitten im Wald zu wohnen.
Von mir bekommt das Buch
Liebe Grüße
Heimfinderin