Nobelpreis für Literatur 2023 - Jon Fosse

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Bericht im Spiegel:

    Nobelpreis für Literatur 2023 geht an Jon Fosse
    Der Preisträger der namhaftesten literarischen Auszeichnung der Welt steht fest: Jon Fosse. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm zeichnet…
    www.spiegel.de


    Er war auf der Frankfurter Buchmesse 2019. Ein Buch habe ich von ihm signiert. Er war sehr unwillig, was zu signieren, war schlecht gelaunt und hatte wohl am vorigen Abend etwas zu ausgiebig gefeiert.

  • Danke fürs Teilen, habe es gerade auch gelesen.


    Mir sagt er bislang nur dem Namen nach etwas, unter Nobelpreis-Kaliber hatte ich ihn gar nicht abgespeichert.


    Kennt jemand was von ihm?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der DLF rezensiert seine "Heptalogie I-II. Der andere Name." Da kann man reinlesen und spürt sofort, welch große Sprachkraft seine Prosa hat. Auch auf der Buchmesse 2019 war er schillernd.

  • Nichts gegen Fosse an sich - ich habe nichts von ihm gelesen - aber eine interessante Wahl war das meiner Meinung nach nicht. Wieder ein weisser europäischer Mann. Überraschend an der Wahl war wohl nur, dass er den Preis nun tatsächlich bekommen hat - er wurde schon seit Jahren als möglicher Kandidat geführt.


    Unbekannt ist er nicht gerade. In viele Sprachen übersetzt und er hat auch mindestens zwei Mal in den letzten Jahren auf der Internationalen Bookerpreislonglist gestanden.


    Bisher hat mich sein Werk nicht sonderlich gereizt. Dramen (er wurde zumindest hier in Schweden zuerst als Dramatiker bekannt) lese ich eher selten und seine zuletzt erschienen Romane, die, soweit ich mich erinnere, um einen Künstler und seinen Doppelgänger kreisen, interessieren mich nicht.


    Ach ja, das für mich interessanteste an seinem Werk ist die Tatsache, dass er auf Nynorsk, der kleineren der beiden norwegischen Schriftsprachen, schreibt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ach ja, das für mich interessanteste an seinem Werk ist die Tatsache, dass er auf Nynorsk, der kleineren der beiden norwegischen Schriftsprachen, schreibt.

    Vielleicht war das einer der Beweggründe?


    Ich dachte aber auch "wieder so ein alter weißer europäischer Mann" ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe mal Schlaflos, ein Erzählung, von ihm gelesen. Das hat mich nicht unbedingt beeindruckt, eigentlich kann ich mich an gar nichts mehr davon erinnern.

  • Ehrlich gesagt sollte sich die Kommission mal länger von Europa wegbewegen. Europa war über ein Jahrhundert im Fokus des Preises.

    Hab den Eindruck man dachte ok, nehmen wir halt einen der eh immer wieder gehandelt wurde. Statt mal das Renommee des Preises zu nutzen um Autor:innen eine Stimme zu geben, die gebauso auszeichnugswürdig wären, aber noch kaum übersetzt werden zb.

    Joa hat schon Gründe warum es mich irgendwie nicht mehr so interessiert wer ausgezeichnet wird.

  • Von Fosse habe ich Morgen und Abend abgebrochen, u.a. weil ich auf Kapitel, die nur aus einem Satz bestehen, nicht gut zu sprechen bin. :vogelzeigen:


    Die Auswahl Fosses festigt bei mir nur den Eindruck, dass der Preis für mich persönlich keine Relevanz mehr hat.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Hab den Namen noch nie gehört; die Rezensionen hier sind auch nicht gerade.... federführend :/


    und die Titel der Trilogie von ihm, die in der hiesigen Bibliothek zu finden sind


    Trilogie: Schlaflos / Olavs Träume / Abendmattigkeit
    Item found at Stadtbibliothek Saarbrücken
    opac.saarbruecken.de


    incl. Kurzangabe des Inhalts .... reißen mich jetzt auch nicht vom Hocker.

    Seit Jahren verfolge ich die Vergabe des Nobelpreises für Literatur eher mit .... Staunen.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • In den letzten paar Jahren ist ein Muster zu erkennen.

    Mann-Frau- Mann - Frau -Mann - Frau - Mann

    nächstes Jahr kommt dann wieder eine Frau dran.


    Nicht übersetzte Autor:innen aus anderen Kulturen haben den Nachteil, dass das Komitee wahrscheinlich auch deren Sprache nicht spricht. Somit können sie es auch nicht lesen. Der Nobelpreis bleibt meist in seinen kulturellen Sphären. Europäisch geprägte Literatur. Nord- und Südamerika ist ja auch europäisch geprägte Literatur. Hin und wieder gibt es asiatische oder afrikanische Gewinner:innen, die aber auch oft literarisch von Kolonialmächten beeinflusst sind.


    Eine Bewertung von Literatur im Sinne von - was ist das beste Buch - ist meiner Meinung nach sowieso nicht nachvollziehbar.


    Natürlich gibt es Kriterien und Merkmale, die sich messen lassen, aber am Ende bleibt es wohl Geschmacksache.


    Ich habe von Fosse bisher auch noch nichts gelesen, somit kann ich nicht sagen, ob mir seine Art zu Schreiben gefällt oder nicht.

  • b.a.t.

    Zumindest die Sprachbarriere könnte man aufbrechen in dem man die Zusammensetzung der Jury neu denkt.

    Aber gut Transparent ist der Preis ja auch nicht unbedingt...

    Bin gespannt ob Du recht behälst und nächstes Jahr dann eine Frau gewinnt. ^^

  • Seit dem Skandal und dem Aussetzen war es zumindest so. Abwechselnd Mann und Frau als Gewinner;innen.


    Klar fände ich es auch gut, wenn frischer Wind in Stockholm wehen würde, allerdings bezweifle ich es, weil ich denke, dass die Akademie nicht flexibel genug ist.

  • Ach, an der Sprachbarriere alleine kann's nicht liegen. Erstens schreiben doch sehr viele AutorInnen gerade aus Afrika oder auch Süd- und Südostasien auf Englisch, Französisch oder Portugiesisch. Und in Süd- und Mittelamerika schreiben die meisten auf Spanisch oder Portugiesisch.

    Zweitens gibt es doch wirklich sehr viel Literatur auch aus ungewöhnlichen Sprachräumen übersetzt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich finde die Diskussion hier in _diesem_ Thread wird dem Preisträger nicht gerecht. Hier sollte es doch vor allem um die Literatur von Jon Fosse gehen, nicht ob es vielleicht "bessere" Preisträger gegeben hätte und ob das Komitee richtig besetzt ist etc.

  • Ich finde die Diskussion an dieser Stelle durchaus legitim. Es ist ja kein Thread über den Autor, sondern über die Nachricht, dass er den Nobelpreis bekommen hat (Forenkategorie: Feuilleton). Wenn du speziell über Fosse diskutieren willst, mach doch gerne beim entsprechenden Genre einen Thread auf oder eben spezielle Threads zu den einzelnen Werken. :winken:

  • Hier habe ich etwas zu Fosses Theaterstück "Hav" (Meer) geschrieben.


    Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass Fosse auch Kinder-/Jugendliteratur schreibt? Er hat 2007 sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen, für sein Buch "Schwester". Die hiesige Bibliothek besitzt das Buch leider nicht, aber sein "Hundemanuskripta", auf Deutsch erschienen unter dem genialen Titel "Von Kötern, Kläffern und feinen Hundedamen" habe ich vorbestellt.


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