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Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, was er oder sie mit einer Million Euro anfangen würde?
John Fontanelli ist ein junger Amerikaner, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt, indem er per Fahrradkurier in New York Pizzen ausfährt.
Eines Tages wird er zu einem Anwaltsgespräch eingeladen, wo man ihm eröffnet, dass er von einem Vorfahren aus dem 16. Jahrhundert sage und schreibe eine Billion Dollar geerbt hat. Giacomo Fontanelli hatte in seinem Testament verfügt, dass sein jüngster lebender Nachkomme im Jahre 1995 das Geld erhalten sollte, um damit der Welt "die Zukunft zurückzugeben".
Für John wird plötzlich alles ganz anders. Seine Geldsorgen ist er auf alle Fälle los, doch erst langsam begreift er, was diese Riesensumme tatsächlich bedeutet. Er muss lernen, sich in der Finanz- und Geschäftswelt, aber auch in der High Society zurechtzufinden, unzählige Bittsteller melden sich zu Wort, und eines Tages willigt er ein, sich mit dem seltsamen anonymen Anrufer zu treffen, der ihn seit Wochen belästigt.
Dieser Malcolm McCaine will als gewiefter Geschäftsmann in Johns Dienste treten, und da John vom Big Business keine Ahnung hat, stellt er ihn ein. Mit McCaines Hilfe baut sich ein riesiger Konzern auf, der in alle wichtigen Wirtschaftszweigen tätig ist und nicht nur die Finanzwelt, sondern auch die Weltpolitik beeinflusst.
John treibt dabei ständig die Frage um, wie er der Menschheit die Zukunft zurückgeben soll, und ist mehr als einmal schockiert von McCaines brutalen Geschäftsmethoden, die auf dem Rücken der Angestellten und der Umwelt ausgetragen werden, die er eigentlich schützen wollte...
Hauptfazit dieses Buches ist wohl, dass nicht alles Gold ist, was glänzt - Konzernchefs und Finanzbosse kommen gar nicht gut weg in Eschbachs Buch. Dafür stellt er gewagte, teils ziemlich beängstigende, aber nicht uninteressante Theorien über Marktmechanismen, Geldwesen und die Zukunft der Welt auf.
Im Mittelteil wird das Buch erst einmal etwas zäh - nachdem man mit John die "Gewöhnungsphase" erlebt hat, geht es dann hauptsächlich um Akquisitionen des Fontanelli-Konzerns und andere Geschäfte, um Markt und Börse, was ich teils etwas langweilig fand. Doch dann zieht das Buch wieder etwas an und gipfelt in einem spannenden Schlussteil, in dem auch einige Persönlichkeiten der Zeitgeschichte eine tragende Rolle spielen, als John sich endlich klar wird, was er tatsächlich mit seiner Macht anfangen will.
Sprachlich ist das Buch ab und zu ein wenig holprig, seltsame Metaphern und Ausdrücke, die wie eine nicht sehr gelungene Übersetzung aus dem Englischen wirkten, haben mich gelegentlich ein wenig genervt.
Sehr schön fand ich die Ausstattung des Buches, nicht nur den Umschlag, der in Farbe und Schriftart US-Dollarscheinen nachempfunden ist, sondern auch das "Dollarnoten-Muster" auf dem Vorsatzblatt.
In der Bibliothek läuft das Buch unter "Thriller" - nach der Hälfte des Buches fand ich die Bezeichnung immer noch nicht passend, doch aufgrund der Entwicklungen im letzten Drittel kann man das durchaus so stehen lassen.
Abrechnung mit den menschenverachtenden Geschäftsmethoden großer Konzerne, Warnung vor der Endlichkeit der Ressourcen der Erde, Übervölkerung und wachsender Umweltbelastung und viele Bezüge zur Zeitgeschichte (das Buch spielt 1995-1998 ) machten das Buch für mich trotz der kleinen Mängel für mich durchaus lesenswert, auch wenn das eine oder andere ein wenig dick aufgetragen schien oder mir zu durchschaubar war.
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