So, nach wochenlangem Lesen hab ich Moby Dick jetzt endlich durch.
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Inhalt:
Ismael, ein einfacher Matrose, drängt es mal wieder zur See zu fahren und sich "den wässrigen Teil dieser Welt zu besehen". Vorher verbringt er noch eine kurze Zeit in Nantucket und übernachtet in einem schmutzigen, billigen Wirtshaus, in dem er sich das Bett mit Quiqueg, einem Südseeinsulaner teilen muss. Ismaels Furcht gegen den "Wilden" wandelt sich am nächsten Morgen in Freundschaft um und sie heuern gemeinsam an der Pequod an, einem Walfänger.
Schon bald merkt Ismael, dass es auf der Pequod nicht mit rechten Dingen zugeht. Zuerst erscheint der Ahab, der Kapitän des Schiffs, erstmals auf dem Deck, als sie schon einige Tage auf See waren und dann hetzt er die Mannschaft für seinen Plan auf: Nämlich einen gigantischen weißen Wal namens Moby Dick, der ihm schon bei einem Kampf das halbe Bein abgerissen hatte, zu jagen und zu töten. Um die Mannschaft noch mehr anzuheizen, verspricht er dem, der als erstes Moby Dick sieht, eine Golddublone, die er am Mast befestigt. Während ihrer Reise treffen sie viele andere Schiffe und erlegen auch den ein oder anderen Wal. Am Schluss treffen sie auf Moby Dick und die gesamte Mannschaft plus Schiff geht in einem drei Tage andauernden Kampf unter. Der einzige Überlebende ist Ismeal der von einem anderen Walfänger gerettet wird.
Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben. Was mich nicht mehr überrascht hatte, da ich den Roman schonmal angefangen habe, ist, dass es einige Zeit dauert bis Ismael auf dem Schiff ist. Auch bis Ahab dann das erste Mal wirklich auftaucht, dauert es nochmal locker 50 Seiten. Die Geschichte wird dann immer häufiger von Abschweifungen unterbrochen, in denen der Ich-Erzähler dem Leser z. B. alle möglichen Arten von Wahlen kategorisch vorstellt und beschreibt, den Walfang an sich detialiert wiedergibt oder über falsche und richtige Bildnisse des Wals aufklärt. Für diese Abschweifungen nimmt sich der Erzähler viel Zeit und die Geschichte um Ismael, Quiqueg und Ahab rückt meines Erachtens manchmal schon fast in den Hintergrund. Erst bei den letzten 100 Seiten widmet der Erzähler sich wieder voll der eigentlichen Handlung.
Mein Fazit:
Das Buch ist gut und flüssig geschrieben. Schön ist, dass durch die ganzen Abschweifungen die Haupthandlung nicht auseinandergerissen wird, sondern sich wunderbar ins Ganze einfügt. Die Charaktere wirken sehr lebendig. Da gibt es Ahab, der besessen danach ist Moby Dick zu fangen. Oder Starbuck, der Steuermann des Schiffs, der immer gegen Ahab rebelliert und versucht in von seiner Jagd bis zum letzten Moment abzuhalten. Oder Pip, einer kleiner schwacher Junge, der bei einer Waljagd beinahe ertrunken wäre.
Zum Abschluss hab ich durch dieses Buch sehr viel über den Walfang und Wale erfahren. Da merkt man richtig, dass Melville selber mal auf einem Walfänger war.
Das Buch kriegt von mir , da es schön flüssig geschrieben ist und vor allem am Ende sehr spannend ist. Eine Ratte weniger gibts wegen den teilweise recht, für mich zwar nicht langweiligen, aber doch etwas ermüdenden Abschweifungen.
Also wer Klassiker liebt, Biologie studiert oder sich brennend für den Walfang interessiert ist das sicher was. Allen anderen empfehle ich dann doch lieber die Kinderversion zu lesen
Grüße Thomas