Beiträge von rubenselfe

    So, ich Schnarchnase bin nun auch endlich fertig geworden mit Lesen.



    Sieht so aus, als geht es uns mit dem Ende hier allen gleich.


    Im Prinzip schon. Die Sache mit dem Autounfall hat die Autorin schon ganz schön aufgebauscht: dass Celeste zufällig als Passantin alles miterlebt hat und das Finn eigentlich nur in dem Auto saß weil seine depressive und völlig weggetretene Mutter meinte Auto fahren zu müssen und er mit einem Hechtsprung (!) ins Auto auf den Rücksitz gelangt. (Wenn ich mit nem Irren Auto fahre, schnalle ich mich da nicht wenigstens an?).


    Julies Reaktion fand ich wie ihr überzogen, erst schmollt sie monatelang und dann fliegen sich die beiden geradezu in die Arme. Aber irgendwie auch wieder Teenager-typisches Verhalten, oder?


    Ich glaube aber, ich habe mich über das Ende nicht so sehr geärgert wie ihr. Irgendwie war ja klar was kommt; mir haben die Dialoge gefallen; bei einem Jugendbuch darf für mich die Liebesgeschichte auch mal etwas kitschiger ausfallen. Und mittendrin waren auch wieder ein paar gelungene Szenen, zum Beispiel: wie Julies alles herausfindet (in dem Schmuckladen), was Roger über Matt und den Anhänger der Halskette erzählt und ganz zum Schluss die Idee der Abschiedsparty und das Fallschirmspringen.


    Was soll ich denn sagen? Ich bin mit Telefonen mit Wählscheibe groß geworden ...


    Als ich Kind war, war in unserer Gegend ein eigenes Telefon keine Selbstverständlichkeit. Wir sind zum Telefonieren immer runter auf die Straße in eine Telefonzelle. :breitgrins: Mit der Zeit hatte ich eine schöne Sammlung mit Telefonkarten.
    (Off-Topic aus)

    Ich habe gestern nur bis Teil 3 (also Kapitel 21+22) gelesen, also das mit Weihnachten und Sylvester.


    Wo Julie und Matt unter den Weihnachtsbaum gekrochen sind war eine schöne Szene. Und dann die Geschenke die sich die beiden gegenseitig gemacht haben .. Jaja, da geht noch was. :breitgrins:


    Julies Vater ist ja so ein Arsch! :grmpf: Das lässt er sie zu Weihnachten und Sylvester sitzen. Und das obwohl sie ihn davor immer vor ihrer Mutter verteidigt hat. Das ist sicherlich auch nicht das erste Mal passiert. Ob sie ihn deswegen noch zur Rede stellt oder einfach so den Kontakt abbricht?


    Aber danach folgt die für mich beste Szene des Buches: eine betrunkene Julie am Telefon! :lachen: Das war schon ziemlich lustig.

    Ich habe immer mehr den Eindruck, das Buch ist vorallem für die Generation Facebook geschrieben worden. Die Status-Updates am Anfang eines jeden Kapitels, der lange Chat in Kapitel 15 und immer wieder Facebook. Ich selbst kann ja ganz gut ohne all das, aber ich bin ja auch schon alt. (fast dreißig ;) )
    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das einer der Gründe ist, warum das Buch in den USA so erfolgreich ist.



    In Kapitel 15:

    Zitat

    Finn ist Gott: "Was ist mit deinen Eltern? Magst du sie oder würdest du sie am liebsten an Walmart zurückschicken?"


    :totlach:



    Obwohl ich Julie immernoch sehr mag, fand ich sie in einer Szene total daneben. Als sie in Kapitel 16 Matt den Pulli hochziehen will wegen dem Nerd-Shirt. Warum echauffiert sie sich so wegen dem was er anhat? Ich finde da hat sie sich genauso oberflächlich und tussihaft verhalten wie die Weibsbilder, auf die sie sonst so herabsieht.

    Sorry, komme momentan leider nicht soviel zum Schreiben, das Kindchen hält mich stark auf Trab...



    Wobei ich immer noch eher an die Todestheorie glaube, vor allem weil Celest auf eine Bemerkung beim Schminken mit Julie so extrem reagiert hat.


    Ja, das glaube ich auch. Ich nehme an, dass die große Überraschung am Ende ohne uns stattfinden wird. Es sind einige Hinweise darauf im Text zu finden, und ich denke, es war der ein oder andere Hinweis zuviel. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin es doch ein wenig kniffliger macht und verschiedene Fährten legt. Wobei wir ja immernoch falsch liegen können...
    Die Hinweis sind glaube ich schon erwähnt worden:
    - Julies Satz im Bezug auf PF: ".. wird ihn schon nicht umbringen."und Celeste fängt fast an zu weinen
    - Die Eltern fahren kein Auto mehr
    - Finns Facebook-Username "Finn ist Gott". Mein erster Gedanke als ich dass das erste Mal gelesen habe, war: Das klingt wie "Finn ist bei Gott."



    Wußtet Ihr, daß dieses Buch der erste Teil einer Triologie ist?


    Hmm, weiss nicht ob ich das jetzt gut finde. Der Roman ist zwar gut zu lesen und unterhaltsam, allerdings für mich jetzt nicht DAS Highlight, dass ich die nächsten Bände auch noch unbedingt haben wollte.



    Der Besuch beim Professor war auch eher... unnötig. Schön, dass Julie helfen will, aber wie soll der Prof eine Diagnose stellen ohne jemals ein Familienmitglied gesehen zu haben?


    Fand ich wiederum ganz interessant. Besonders was der Zustand von Celeste noch für Deutungen neben Asperger und Trauma zulässt. Und was passiert, wenn nichts passiert. "Irgendwann wird es zum Zusammenbruch kommen." Und deshalb verstehe ich nicht, warum die Familie diese Idiotie mit der Pappfigur zulässt statt das, was auch immer da passiert ist, richtig aufzuarbeiten, am besten natürlich als Familie.



    Julies Familie fand ich übrigens furchtbar...


    Julies Onkel ist ein echter Hinterwäldler. Ich hasse das, wenn solche Leute ihre Dummheit auch noch lautstark hinausposaunen.
    Mal abgesehen davon, das Essen dort war ja mal richtig eklig, oder? In grünem Wakelpudding schwimmen neben Bonbons und Dosenmandarinen auch noch Karottenstücke !?! Was ist das denn?

    Dolf Verroen - Wie schön weiß ich bin


    Meine Meinung:


    In 40 kurz gehaltenen Tagebucheinträgen berichtet die zwölf Jahre alte Erzählerin Marie von ihrem Leben auf einer Teeplantage auf der Sklaven die Arbeit verrichten. Zu ihrem Geburtstag bekommt Marie dann einen eigenen Sklaven Koko geschenkt, mit dem sie nach Gutdünken verfährt.


    Als Tochter eines Sklavenbesitzers hat sie das rassistische Weltbild ihrer Familie mit der Muttermilch aufgesogen, sie hinterfragt nichts, sie zeigt keinerlei Mitgefühl. Einerseits ist sie naiv wie ein Kind und versteht viele Zusammenhänge nicht, andererseits erschreckt ihre enorme Gefühlskälte den Sklaven gegenüber.


    Die vierzig Episoden sind kurz gehalten und umfassen jeweils nur ein bis zwei Seiten. Durch den wie ein Prosagedicht angeordneter Text und der großen Schrift ist das Buch sehr schnell durchgelesen. Der Inhalt beschäftigt einen jedoch über das Lesen hinaus.


    Ich denke das Buch ist für ältere Kinder und Jugendliche geeignet um sie an das Thema Sklaverei heranzuführen und begreifbar zu machen, was Sklavenhandel ist. Eine Aufarbeitung des Gelesenen durch die Eltern oder den Lehrer ist hierbei m.E. aber unerlässlich, da seitens des Autors keinerlei Wertung oder Kritik innerhalb des Textes stattfindet und so nur das einseitige, rassistische und sexistische Bild der weißen Kolonialherrschaft stehen bleibt.


    Auch für Erwachsene ist das Buch durchaus interessant, da es mal einen anderen Blickwinkel auf ein altes Thema bietet, das auch heutzutage nicht an Wichtigkeit verloren hat.


    Dennoch ist "Wie schön weiß ich bin" für mich kein Lesemuss, im Gegensatz zu anderen Büchern zu diesem Thema. Für ein Buch, das man in einer halben Stunde durchgelesen hat, ist der Neupreis von 12 Euro zudem ziemlich happig.


    3ratten

    Tina und ich würden sehr gerne dieses Buch gemeinsam lesen. :smile:


    Eshkol Nevo - Vier Häuser und eine Sehnsucht


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    Klappentext:
    In der Wand ist ein Loch, damit man von beiden Seiten an den Schalter fürs warme Wasser kommt. Auf der einen Seite wohnt das Studentenpaar Noa und Amir, auf der anderen Seite Mosche und Sima. Im Haus gegenüber eine Familie, deren Sohn Gidi gerade im Libanon gefallen ist. Dessen kleinem Bruder Jotam gehört eine der verschiedenen Erzählstimmen: unterschiedliche Perspektiven, Tonlagen, Seelenlagen, und so viel wirkliches berührendes Leben. Noa, die die Welt durch eine Linse betrachtet, Amir, der sich besser mit Abschiednehmen als mit Bleiben auskennt, Mosche, der zum Missfallen von Sima immer religiöser wird, Sima, die sich ihrer Versäumnisse bewusst wird, wenn sie hört, wie Noa und Amir sich lieben.


    Schließlich Ssadeq, der arabische Bauarbeiter, dessen Mutter von Rückkehr träumt und noch den Schlüssel zu jenem Haus besitzt, aus dem sie 1948 geflohen ist. Der Ort: ein Vorort von Jerusalem, in dem heute vor allem Kurden leben. Die Zeit: Jene Spanne nach der Ermordung Jitzchak Rabins, als Terroranschläge das Land erschüttern, die Hoffnung auf Frieden zunichte und der Friedensprozeß eingefroren wird.



    Möchte sich uns noch jemand anschließen? :winken:


    Start: noch offen


    Teilnehmer:
    tina
    rubenselfe