Beiträge von Enid

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    Im schicken Brooklyner Viertel Park Slope kreuzen sich in einem langen heißen Sommer die Wege von vier Müttern: Oscarpreisträgerin Melora, enttäuscht von ihrer Karriere, überfordert mit ihrem Adoptivkind, erliegt der Verlockung des Taschendiebstahls. Die Journalistin Rebecca fängt einen Flirt mit einem Filmstar aus dem Viertel an. Lizzie, eine ehemalige Lesbe, fühlt sich noch immer bzw. wieder zu Frauen hingezogen. Karen beschäftigt sich obsessiv mit dem Wohlergehen ihres vierjährigen Sohnes und der Jagd nach der ultimativen Vierzimmerwohnung im richtigen Schulbezirk. Während sich ihre Schicksale miteinander verschlingen (und manchmal aufeinander prallen), kämpfen die Frauen um ihre Beziehungen, ihren Verstand … und ihre Spielplatzverabredungen.


    Kurz: Es geht um vier Mütter und ihren Alltag. Und keine der Frauen führt ein gewöhnliches, unaufregendes Leben.
    Melora, die berühmte Schauspielerin, hat psychische Probleme und begeht einen Diebstahl, der aufzufliegen droht und damit ihre Karriere vermutlich beenden würde. Erst nach und nach lernt sie wieder, ihr Leben in den Griff zu bekommen, und findet auch wieder zu ihrem Mann. Dieser hatte sie zwischenzeitlich mit einer anderen Frau betrogen - Rebecca. Denn diese war auf der Suche nach einem Abenteuer oder mehr, da sie sich von ihrem eigenen Mann immer mehr distanzierte. Letztendlich musste sie einsehen, dass auch die Affäre keinen Neuanfang für sie bedeutete.
    Lizzie ist auch auf der Suche, und zwar nach einer Freundin. Diese glaubt sie zunächst in Rebecca gefunden zu haben, sie sucht deren Nähe (auch körperlich). Auf diese Weise versucht sie, ihre Einsamkeit zu bekämpfen, da ihr Mann als Musiker beruflich viel unterwegs ist und die Beziehung darunter leidet. Erst als diese Situation sich beruhigt, gelingt es Lizzie, sich von Rebecca zu lösen.
    Karen ist geradezu besessen von Melora, sie will unbedingt ihre Freundin werden, beobachtet sie, versucht, eine Wohnung in der Nähe zu kaufen und freundet sich mit deren Kindermädchen an. Als sich ihr die Gelegenheit bietet, Melora zu erpressen, ergreift sie diese Chance und es entsteht eine "Zwangsfreundschaft" zwischen den beiden. Nach dem Beseitiigen der Beweise kann Karen die Verbindung zu Melora allerdings nicht mehr halten und sucht sich ein neues "Opfer".


    Es gibt also viel Drama im Leben jeder der vier Frauen. Jede hat mehr oder weniger große Probleme, die eine Kette neuer Probleme nach sich ziehen.
    Zum Teil ohne es zu wissen sind die vier Frauen sich verbunden, laufen sich regelmäßig über den Weg und beeinflussen das Leben der anderen.
    Amy Sohn erzählt die Geschichte der vier Frauen schön ausführlich, anschaulich, sehr direkt und ohne Tabus. Dabei gelingt es ihr, dass es beim Lesen nie langweilig wird, sondern stets lustig und unterhaltsam bleibt. Wobei es mich manchmal schon überraschte, wie gestört die Frauen zu sein scheinen, wie weit sie gehen, um ihre Ziele zu erreichen - auch wenn gerade dies für Außenstehende nicht nur schockierend, sondern auch amüsant sein konnte!


    4ratten


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    Ja, hmm, ich weiß jetzt auch nicht, ob ich dir dennoch zu dem Buch raten soll oder nicht.
    Gefallen hat es mir ja schon, aber es gibt bestimmt passendere Bücher mit "mehr" New York.

    Lily Bretts Buch "New York" umfasst eine Reihe von Erzählungen zu verschiedenen Themen (geschrieben 1999/2000).
    (Anmerkung: Nicht immer ist die titelgebende Stadt Bestandteil der Anekdoten, aber in einigen berichtet die Autorin von ihrem Leben in New York.)
    Die Themen sind also vielzählig, es geht um Chinatown oder den Lärm in der Stadt, aber auch um das Warten in der Toilettenschlange im Theater. Lily Brett kann zu scheinbar jedem Thema etwas sagen und dies auf unterhaltsame Art und Weise. Manchmal wird sie dabei sehr privat und erzählt aus ihrem Leben, von ihrem Mann, ihrem Vater, ihren Kindern, manchmal ist es allgemeiner.


    Die Texte sind alphabetisch nach Titel geordnet und alle etwa gleich lang, nämlich ungefähr 2,5 Seiten. So kann das Buch auch in kleinen Happen gut gelesen werden.
    Ich hingegen habe es recht schnell durchgelesen (es sind auch nur 160 Seiten) und es wurde mir dabei auch nicht langweilig!



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    oder wie die Wissenschaft in die Berge kam


    In St. Peter in den Alpen ist das Leben ein wenig anders. Hier lebt eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, auf Traditionen bedacht. Dem jungen Johannes reicht das nicht. Als bei ihm ein Bandwurm entdeckt wird, will er mehr darüber wissen und beginnt sich fortzubilden und verlässt das Dorf für sein Studium. Entgegen aller Erwartungen schafft er dies und kehrt als Dorfarzt nach St. Peter zurück.
    Das Verhältnis zu seiner Tochter, die sich der Dorfgemeinschaft angepasst hat, ist angespannt, regelmäßig kommt es zu Streit. Erst in seinem Enkel Johannes findet er Unterstützung und sieht in ihm ein Talent, das er fördern möchte. Dieser sieht in seinem Großvater ein Vorbild und eifert ihm, vor allem nach dem Unfalltod des Großvaters, nach und möchte ebenfalls Arzt werden. Von der Dorfgemeinschaft grenzt er sich aus, besucht eine Schule außerhalb des Dorfes. Erst als es mit dem gewünschten Schulabschluss nicht klappt, beginnt er allmählich, auch am Dorfleben teilzunehmen.


    Ein langer, umfangreicher Roman, in dessen Zentrum die Leben der beiden Johannes' stehen.
    Der erste Teil erzählt vom Großvater, dessen Werdegang und wie er es vom Schnitzer zum Dorfarzt schaffte und so einen Sonderstatus in der Dorfgemeinschaft einnimmt.
    Im zweiten Teil erfährt der Leser die Geschichte des Enkels, der ebenfalls Johannes heißt und der der Nachfolger seines Großvaters werden möchte und am liebsten mit seinen Büchern in seinem Zimmer bleiben möchte. Sein Weg scheint vorprogrammiert, bis zu einem Wendepunkt am Ende seiner Schullaufbahn. Danach suchter, sehr zur Freude seiner Mutter, seinen Platz im Dorf.


    Ich war gespannt auf diesen Roman, von dem ich so viele begeisterte Meinungen und Rezensionen gelesen hatte. Und muss nun zugeben, dass ich zwischendurch nicht immer ganz so begeistert war, da der Roman für mich ein paar Längen hatte. Nichtsdestotrotz gefielen mir die beiden zentralen Geschichten um die beiden Johannes' sehr gut - allerdings die des Großvaters mehr als die des Enkels, dessen Vorgehen ich manchmal nur bedingt nachvollziehen konnte.
    Die Dorfgemeinschaft wurde manchmal doch etwas simpel und eingeschränkt dargestellt, sie blieb aber auch zuerst immer als Gruppe, in der jeder jeden kennt und alls über jeden weiß, eher außer Acht. Erst, als der jüngere Johannes einen Freund aus dem Dorf fand und so langsam "Zutritt" zur Gemeinschaft fand, erfuhr man als Leser auch ein wenig mehr, vor allem, dass die Bewohner gar nicht so einfach sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.


    Fazit: Es dauerte ein wenig, bis ich in die Handlung fand, und trotz einiger Längen war ich gerne in St. Peter dabei und begleitete die beiden außergewöhnlichen Charaktere auf ihrem Weg.


    4ratten


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    Original: Ten Things I've Learnt About Love


    Erzählt wird, wie der deutsche Titel schon nahe legt, von Alice und Daniel.
    Sie ist nach der Trennung von ihrem Freund viel in der Welt unterwegs und hat kaum Kontakt zu ihrer Familie. Als ihr Vater im Sterben liegt, kommt sie nach Hause zurück. Nach dem Tod des Vaters muss sie überlegen, wie es in ihrem Leben weitergehen will.
    Er ist obdachlos und auf der Suche nach seiner Tochter, von der er nur den Namen kennt. Er ordnet Dingen und Namen Farben zu und mag es, Spuren zu hinterlassen und sich vorzustellen, dass seine Tochter diese (und damit irgendwie auch ihn) findet.


    Alice versucht, nach ihrer Rückkehr wieder mit ihrer Familie zurecht zu kommen und ihren Platz wieder zu finden. Auch die Trennung von ihrem Freund Kal muss sie noch verarbeiten. Dabei erschien sie mir immer sehr hilflos und ohne Orientierung, vor allem im Umgang mit ihren Schwestern. Sie lässt fast alles einfach auf sich zukommen und schiebt die Entscheidung über ihre Zukunft immer weiter auf.
    Daniel klammert sich an die Hoffnung, seine Tochter zu finden. Als er dann durch Zufall die Todesanzeige ihres Vaters und damit ihren Namen liest, beschließt er, die Gelegenheit zu nutzen und Kontakt aufzunehmen, trotz seiner Angst vor Alice' Reaktion.


    Alice und Daniel sind sich beide ähnlich, beide sind ruhelos, auf der Suche nach Etwas / Jemandem und wissen nicht, wie es bei ihnen weitergehen soll.
    Als sie dann endlich aufeinander treffen, scheint Alice zu spüren, dass es sich nicht nur um einen ehemaligen Bekannten ihrer Eltern handelt.
    Ich empfand beide als sehr traurige Menschen, die Halt benötigen und ihn nicht finden. Die Annäherung der beiden verläuft sehr behutsam, vorsichtig, man merkt, dass immer etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen ist. Alice wird gleich neugierig auf diesen Menschen, den sie noch nie sah und zunächst überhaupt nicht zuordnen kann.


    Die Kapitel erzählen abwechselnd aus der Sicht von Daniel und Alice.
    Dazwischen kommen, ebenfalls abwechseln, Zehnerlisten der beiden zu allen möglichen Themen, Erinnerungen, Vorlieben und Ähnliches.
    Die Kapitel sind recht kurz, so dass man rasch zwischen den beiden Sichtweisen hin und herwechselt. Auch durch die Listen erfährt man nicht nur Belangloses über die Charaktere, sondern auch, warum ihr Leben so verlief.


    Eine schöne, wenn auch traurige Geschichte, die meiner Meinung nach durchaus noch hätte ausgebaut werden. Gerade die Treffen von Daniel und Alice und der Schluss waren etwas knapp für meinen Geschmack. Gerade Alice hätte sich doch mehr Fragen stellen müssen, warum Daniel sie aufsuchte. Die Idee fand ich sehr interessant, aber leider fehlte mir dann doch etwas, ich habe mich öfter gefragt, warum die beiden sich so verhalten, warum sie sich nicht mehr Fragen stellen, warum sie nicht mehr über die Vergangenheit miteinander reden, warum immer etwas zwischen ihnen fehlte.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



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    Major Pettigrew's Last Stand


    Mit dem deutschen und dem englischen Titel hat man auch gleich die beiden Hauptpersonen des Buches: Ernest Pettigrew, der beim Militär war und von allen Major genannt wird, und Mrs. Ali, die aus Pakistan stammt und Ladenbesitzerin ist.
    Major Pettigrew ist Witwer, seinen Sohn sieht er nur selten und nun ist auch noch sein Bruder gestorben. Da lernt er Mrs. Ali, die ihm ihre Hilfe anbietet, näher kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich erst eine Freundschaft, mit der Zeit eine Liebe. Allerdings wird das Verhältnis der beiden von den jeweiligen Familien und der Dorfgemeinschaft nicht unbedingt gut aufgenommen.


    Für mich ist der englische Titel der passendere, weil ich beim Lesen eher Major Pettigrew als "bestimmende" Hauptperson empfand. Natürlich ist Mrs. Ali ebenso wichtig, aber meiner Meinung nach wurde mehr aus der Perspektive des Majors erzählt.
    Der hat es gerade nicht leicht. Sein Bruder ist gestorben und er erwartet nun, dass die beiden Pistolen des Vaters, die nach dessen Tod je an einen Sohn gingen, nun bei ihm wieder zusammen kommen. Allerdings haben seine Schwägerin und seine Nichte andere Pläne und möchten die Pistolen verkaufen. Hinzu kommt, dass der Sohn des Majors, der kaum den Kontakt zu seinem Vater hält, nun in der Nähe ein Haus zusammen mit seiner Freundin kaufen möchte. Dies alles hält den Major natürlich auf Trab. Und dann möchte er natürlich noch die Zeit finden, Mrs. Ali zu treffen.
    Und auch diese hat im Moment einige familiäre Probleme. Sie führt den Laden mit dem Neffen ihres verstorbenen Mannes. Die beiden haben sehr utnerschiedliche Ansichten über das Leben und die Familie. Als dann auch noch die ehemalige Freundin des Neffen auftaucht und sich herausstellt, dass die beiden ein Kind haben, wird die Situation nicht einfacher. Und dann soll die Familie auch noch akzeptieren, dass Mrs. Ali sich mit Major Pettigrew angefreundet hat.


    Tja, so weit ein Teil der Handlung. Leider konnte mich das Buch nicht so richtig überzeugen. Die Geschichte ist nett, das Ende natürlich etwas vorhersehbar, auch größtenteils was die Nebenhandlungen betrifft. Aber leider empfand ich die ganze Geschichte auch etwas langweilig. Ich wollte gar nicht unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht, denn ihre Geschichte konnte mich nicht fesseln. Schade, die Handlung klang interessant und viel versprechend.
    Ich habe das Buch dennoch fertig gelesen, da es sich schnell lesen ließ und ich so trotz der ~ 400 Seiten nicht so lange braucht. Und so richtig furchtbar war es ja auch nicht.


    Deshalb reicht es insgesamt schon noch für drei Ratten.
    3ratten




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    Ich habe das Buch auch vor ein paar Tagen beendet.


    Mir hat es auch wieder gut gefallen. Wirklich Neues ist zwar nicht passiert, die Geschichten waren sich alle recht ähnlich, aber eben typisch Anne.


    Ich hatte ja schon überlegt, ob Anne Elizabeth mit zu Dora und Davy nimmt. Aber gut, dann kam eben ihr Vater. Immerhin besser für das arme Kind, als bei "the Woman" bleiben zu müssen. :smile:


    Schön fand ich auch die Episode mit Minerva Tomgallon und ihren vielen unglücklichen Geschichten. Dass Anne mal nicht zu Wort kommt... :breitgrins:


    Und dann der traurige Abschied nach drei Jahren - wobei Anne durchaus Grund zur Freude hat, schließlich ist jetzt die Wartezeit vorbei und sie kann endlich Gilbert heiraten.



    Im nächsten Band wird dafür geheiratet :herz:. Wärt ihr nochmal mit dabei? :zwinker:


    Also, ich schon! :zwinker:

    Ich kann mich euren Meinungen anschließen.
    Anfangs hatte ich noch Probleme mit dem Buch, konnte noch nicht wirklich was damit anfangen, weil ich es nichteinschätzen konnte.
    Aber bei knapp 550 Seiten hat man als Leser ja Zeit, sich an das Buch zu gewöhnen (denn so, dass ich es abbrechen wollte, begann es auch nicht!).


    Die Protagonisten erzählen abwechselnd aus ihrer Sicht, so dass sich für den Leser erst allmählich für jeden Einzelnen ein Gesamtbild entsteht. Dadurch ändert sich die Einschätzung der Charaktere auch immer wieder. Colettes Halbbruder Harvey z.B. fand ich manchmal furchtbar anstrengend, in anderen Momenten tat er mir dann einfach nur leid. Colette gefiel mir recht gut; auch sie hatte es nicht einfach, mit dem alten Vater, dessen "anderen Familien", mit der Mutter, die kaum Zeit hat. Auch die Sichtweise von Elis erster Frau fand ich interessant, da man so erfuhr, was an die Medien drang und was die Welt und Elis Fans mitbekamen.


    Mir gefällt es sehr, wenn sich eine Geschichte durch die Beiträge verschiedener Personen erst nach und nach entwickelt und man erst am Ende einen Überblick hat und alle Zusammenhänge kennt. Solche Bücher lese ich gerne, und aus diesem Grund hat mich auch "Halb so wild" überzeugen können.
    Und wenn aus der Sicht mehrerer Personen erzählt wird, muss man ja auch automatisch immer weiterlesen, weil man auf das nächste Kapitel der Lieblingsperson wartet oder es bei jemandem gerade spannend aufgehört hat, dieser Teil der Handlung aber erst in vier Kapiteln weiter geht. So sind dann auch recht umfangreiche Bücher wie dieses schnell ausgelesen, weil sich ab einem gewissen Moment ein Sog beim Lesen entwickelt und man einfach nicht mehr unterbrechen möchte.


    Und mittlerweile habe ich von David Baddiel das nächste Buch auf dem SUB liegen und hoffe, dass mir das ähnlich gut gefallen wird. :smile:


    4ratten


    Erstaunt hat mich der letzte Absatz. Diese minimale Grabstein, so ohne jede Zier und Inschrift, hätte ich nun nicht erwartet. Gab es womöglich eine letzte Verfügung von Valjean oder war dies von Cosette veranlasst? Stammen die Bleistift-Zeilen von ihr?
    Wie auch immer, das Grab passt zu ihm!


    Wenn ich mich richtig erinnere, wollte Valjean doch so ein einfaches Grab haben. Ich glaube, an einer Stelle kam etwas in diese Richtung vor.
    Na ja, jedenfalls bin ich auch der Meinung, dass es zu ihm passt. Bescheiden, mit wenig auskommen und vor allem nicht auffallen.


    Ich weiß nicht wirklich, wer die Bleistift-Zeilen verfasst haben könnte, aber ob es Cosette war? Sie hat ja vor allem gegen Ende eher den Eindruck gemacht, als ließe sie Marius für sich denken und nähme alles so hin wie es nun mal ist. Ob sie durch das Bekanntwerden aller Ereignisse und der Versöhnung mit Valjean sich doch noch mal geändert hat? Möglich wäre es schon... Ich hab auch keine wirkliche Idee, wer es sonst gewesen sein könnte.



    Und ja, es stimmt schon, manchmal erzählte Hugo so ausführlich, bis ins kleinste Detail, auch wenn es sich nur um eine Nebenfigur handelte, die einmal erschien. Und am Ende hatte er es dann eilig. Vielleicht wollte er nach über 1500 Seiten fertig werden?
    Aber nach meinem Empfinden fängt das so ab der Barrikade an. Ab der Stelle habe ich das Gefühl, dass Hugo sich mehr auf die Handlung konzentrierte und seltener und weniger umfangreich ausschweift. (Ohne das jetzt wirklich anhand der Seitenzahlen oder Ähnlichem nachgeprüft zu haben, nur mein persönliches Empfinden.)


    Mal schauen, was das dritte Jahr noch so bringt. Elizabeths Großmutter müsste noch "ver-Anne-t" werden, schließlich kann Anne doch Summerside nicht verlassen und ihre kleine Freundin in diesem kalten und strengem Heim zurücklassen. Oder taucht der Vater der Kleinen auf? Ich bin auf jeden Fall sicher, dass hier noch was passieren wird.


    Genau darauf warte ich auch noch. Schließlich hat sie sich schon mit Elizabeth angefreundet, da muss also noch eine "Rettungsaktion" kommen. Ich bin gespannt. :smile:


    Und dass Anne Diana wohl gar nicht besucht (oder Diana sie) fand ich auch sehr seltsam. Die beiden waren doch so eng befreundet und konnten es sonst gar nicht erwarten, sich zu treffen. Und jetzt kommt da nur so ein halber Satz und das war es. Hatten die sich irgendwann mal gestritten und ich erinnere mich nicht mehr daran?




    Ich stehe hier jetzt ein bisschen auf dem Schlauch, hoffe aber einfach mal, dass es nichts Schlimmes ist und es dir bald wieder besser geht, liebe Enid! :winken:


    Danke! :winken: Wird schon werden!

    So, mittlerweile habe ich Gilbert auch kurz getroffen.
    Na ja, gut, aber beim Besuch an Weihnachten zu Hause ging es dann doch mehr um Katherine als um Gilbert. :breitgrins:
    Bei dem Besuch habe ich dann auch gemerkt, dass ich es schade finde, dass die ganzen anderen Personen dieses Mal nicht erwähnt werden, von Diana liest man sonst nichts, was bei Anne zu Hause passiert, weiß man auch nicht - dabei schreibt Anne ihnen doch sicherlich auch Briefe.
    Ich hoffe, dass da vielleicht noch etwas kommt - oder dass Anne bald wieder dorthin zurück kehrt. :zwinker:



    Die Szene bei den Taylors gehört auch zu meinen Lieblingen. Dass Anne so fies sein kann, hätte ich ihr gar nicht unbedingt zugetraut, aber offenbar hat genau das Eindruck auf den knurrigen Cyrus gemacht. Lustig fand ich, dass der am Rande noch die hässliche Vase zerdeppert hat :breitgrins: Und auch die alte garstige Mrs. Gibson hat in Anne so ein bisschen ihre Meisterin gefunden. Die arme Pauline! Der wünsche ich einen lieben Mann, damit sie endlich von der Ollen weg kann!


    Ja, irgendwie hat Anne bei einer Familie nach der anderen ihren Auftritt, um mürrische Personen umzustimmen oder für Familienfrieden zu sorgen. Jemand möchte heiraten, kein Problem, Anne hilft. Jemand möchte zu einer Hochzeit, kein Problem. Jemand hat Verwandte, die anstrengend oder gar unmöglich sind? Anne kann ja mal mit ihnen reden.
    Manchmal finde ich es ja schon etwas zu viel, aber andererseits macht ja genau dies den Charme der Bücher aus. :breitgrins:

    Siebtes Buch bis Ende


    Ja, Valjean scheint leiden zu wollen. Er kann es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, bei Cosette und Marius zu bleiben, da er sich wegen seiner Vergangenheit schuldig fühlt. Er findet, dass er kein Recht darauf hat, glücklich zu sein. Also beichtet er Marius seine Geschichte - und lässt dabei natürlich die guten Taten aus. Allerdings hat er Angst, dass nun auch Cosette davon erfährt. So treffen Marius und Valjean ein Abkommen, mit dem niemand zufrieden sein kann. Valjean, weil er Cosette nicht mehr so oft sieht, Marius, weil er Valjean eigentlich am liebsten gar nicht mehr in seinem Haus haben möchte und ihm den Umgang mit seiner Frau verbieten würde wenn es ginge.
    Marius zieht die falschen Schlussfolgerungen. Natürlich kann man das verstehen, er bekommt ja auch nicht alle Informationen.
    Dennoch finde ich es sehr hart, wie schnell er seine Meinung über Valjean ändert und versucht, diesen so komplett auszuschließen.


    Auch Cosette ist verwirrt wegen des Verhaltens von Valjean. Die täglichen Besuche im dunklen Keller, sie versteht diese neue Regelung nicht. Und Marius ist ihr keine Hilfe. Er veranlasst stattdessen Änderungen im Kellerzimmer (kein Feuer, fehlende Sessel), um Valjean darauf hinzuweisen, dass er diese Besuche nicht gut heißt. Valjean versteht diese stummen Hinweise und zieht sich zurück, stellt seine Besuche bei Cosette ein.
    Cosette wiederum nimmt die Anzeichen zwar auch wahr, reagiert aber nicht wirklich, sie nimmt alles hin wie es geschieht und versucht kaum, zu verstehen, warum Valjean dies tut. Wie sehr er leidet, scheint sie auch kaum zu bemerken.
    Es fällt mir schwer, dieses Verhalten von Cosette zu verstehen. Immerhin ist Valjean doch für sie ihr Vater (auch wenn sie weiß, dass er nicht ihr richtiger Vater ist), aber sie nimmt einfach alles hin und ist durch die fehlenden Besuche auch kaum beunruhigt und hinterfragt nichts. Für Marius war es dadurch sehr einfach, Valjean und Cosette zu trennen, zumal auch Valjean Marius' Entscheidungen hinnimmt, weil er sich im Unrecht sieht.


    Auch das Geld von Cosette möchte Marius nicht verwenden, da er davon ausgeht, dass Valjean unrechtmäßig zu diesem Vermögen kam. Auch dies bringt Valjean dazu, dass er sich weiter zurück zieht, er gibt auf und scheint mit allem abgeschlossen zu haben.


    Und dann taucht plötzlich Thénardier auf, mit vermeintlich geheimen Informationen, die für Marius aber nur teilweise neu sind. Dennoch hat Thénardier natürlich die entscheidenden Informationen, dass Valjean Javert nicht umbracht und natürlich dass er Marius rettete (auch wenn Thénardier dies anders verstand). Sein Erpressungsversuch scheitert so zwar, aber durch Marius' vermeintliche Schuld Thénardier gegenüber erreicht dieser dennoch, was er wollte.
    Marius hingegen erfährt endlich die volle Wahrheit über Valjean und dass er sich in mancher Hinsicht irrte. Er handelt sofort und fährt mit Cosette zu Valjean, wo die beiden quasi in letzter Minute ankommen, so dass sie sich noch mit ihm aussöhnen können und Valjean zufrieden sterben kann.


    Auch wenn das Ende versöhnlich ist, so ist es doch auch traurig.
    Wenn man so viele Seiten über mit Valjean mitgelitten hat, wünscht man ihm nicht noch ein Ende in Einsamkeit. Thénardier hätte doch ein paar Wochen vorher schon bei Marius auftauchen können, so dass Valjean das lange Warten auf Cosette und die langen einsamen Tage erspart geblieben wären. Schließlich hat auch der Arzt gesagt, dass er nur deshalb so abbaut, weil er auf jemanden wartet.

    Fünftes Buch



    Zu gerne hätte ich von der Begegnung zwischen Valjean und Gillenormand gelesen. Das hat Hugo, der doch sonst so ausführlich erzählt, einfach unter den Tisch fallen lassen. :sauer:


    Ja, das stimmt, darüber hätte ich auch gerne mehr erfahren. Ich fand es sowieso etwas seltsam, dass Gillenormand nicht mehr über Cosettes Herkunft erfahren wollte und Valjean ein wenig ausgefragt hat. Klar, Cosette war für ihn eine Waise und daher bei Valjean gelandet, aber irgendwie hätte ich von ihm erwartet, dass er da noch etwas weiter nachfragt. Vermutlich war ihm aber auch klar, dass Valjean nicht unbedingt Auskunft geben wollte. Darüber hinaus war er einfach so glücklich, dass Marius wieder gesund war und er ihn wiederhatte, dass ihm alles andere einfach egal war.



    Marius sucht seinen Retter. Valjean gibt sich ihm nicht zu erkennen, obwohl er dadurch in das Glück von Marius und Cosette (und Gillenormand) integriert werden könnte. Er hat sicher unter anderem Angst vor den Fragen, die diese Nachricht nach sich ziehen würden - Warum war er auf der Barrikade? Wieso hat er ausgerechnet Marius gerettet? Kannte er ihn etwa, wenn ja, woher?


    Es muss für Valjean sehr schwer gewesen sein, zu akzeptieren, dass er Cosette nun an Marius "abgegeben" hat. Ich hoffe, zu sehen, wie glücklich Cosette dabei ist, hat ihm geholfen, den teilweisen Verlust zu ertragen.



    Sechstes Buch
    Die Hochzeit von Cosette und Marius, auf die die beiden keinen Tag länger warten wollten.
    "Zufälligerweise" hat sich Valjean kurz vorher an der rechten Hand verletzt, so dass er keine offiziellen Dokumente bei der Hochzeit unterschreiben konnte. Somit konnte er verhindern, dass später die Ehe eventuell annulliert wird, falls seine wahre Identität ans Licht kommt. Er hat nichts mit seinem falschen Namen unterschrieben.
    Wieder einmal finde ich es faszienierend, wie gut Valjean alles plant und an alle Eventualitäten denkt.


    Tja, und dann taucht Thénardier wieder auf, der die Hochzeitskutsche auf der Straße sieht und Valjean darin erkennt. Dass er nichts Gutes vorhat, versteht sich von selbst. Bald wird er wieder auftauchen und versuchen, erneut Ärger zu machen.


    Doch zuerst noch die Hochzeitsfeier. Auch hier zieht sich Valjean schon früh zurück und fährt in sein Zuhause, in dem er nun ganz alleine ist. Was mag an diesem Tag in ihm vorgehen? Leidet er nur, weil Cosette nun endgültig nicht mehr bei ihm ist und er ihrem Glück nicht im Wege stehen will? Leidet er an den Erinnerungen? Schließlich packt er ja auch seinen Koffer mit den Sachen von damals, den Unzertrennlichen aus.

    Zitat

    An Prüfungen war Jean Valjean gewöhnt.


    So heißt es gegen Ende des sechsten Buches. Das stimmt auch, aber manchmal macht Valjean es sich vielleicht auch unnötig schwer. Er kann seine Vergangenheit nicht hinter sich lassen und hat Angst, dass auch Cosette deshalb Probleme bekommen könnte, wenn diese ans Licht kommen sollte.


    Ein wenig schade finde ich es schon, dass Cosette sich nicht mehr um Valjean kümmert. Er war bislang der Mittelpunkt ihres Lebens, dass sie ihn in ihrem Glück mit Marius nun so sehr ausblendet und sich nicht fragt, wie es ihm geht... Klar, sie ist verliebt und mit dem Beginn ihres neuen Lebens beschäftigt, aber dennoch sollte da noch Zeit für ein paar Gedanken an ihren Vater sein.

    Viertes Buch


    Javerts Selbstmord. Obwohl ich Javert ja sehr mag, konnte ich seine Beweggründe auch dieses Mal beim Lesen nur schwer nachvollziehen. Für ihn war die Welt bislang geteilt in Gut und Böse. Er selbst verkörperte das Recht und damit das Gute, Valjean als ehemaliger Sträfling war, unabhängig von der Schwere seiner damaligen Tat, der Böse. Eine Veränderung und damit ein Wechsel von Böse zu Gut gab es für Javert nicht.
    Als Valjean ihn auf der Barrikade frei ließ, erkannte Javert, dass sein kategorisches Denken falsch ist. Dies muss ihn ziemlich erschüttert haben, denn anschließend handelt er selbst gegen das Gesetz, indem er wiederum Valjean frei lässt. Seine bisherige Weltanschauung bricht zusammen. Er erkennt, dass Valjean nicht der schlechte Mensch ist, für den er ihn hielt, sondern im Gegenteil viel Gutes getan hat, als Bürgermeister Madeleine und auch danach. Als Javert sich bewusst wird, dass es mehr als nur Pflicht und Pflichterfüllung gibt im Leben, bricht er zusammen und sieht für sich nur einen Ausweg.




    Dieser Javert war ein eigentümlicher Mann und irgendwie bedauere ich seinen Tod mehr als den von manch anderen.


    Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen!


    Oje, das tut mir leid. Ich Depp hätte ja draufkommen können, dass es auch was anderes sein könnte. Sorry :knuddel: Und alles Gute!


    Danke! Und kein Problem, ist ja egal, was es ist, ich freue mich über gute Wünsche! :winken:



    Das finde ich auch ein bisschen schade. Ich habe ein bisschen weitergelesen und bin jetzt bei Kapitel 10 im 2. Jahr. Da ist Gilbert ja mal ganz kurz aufgetaucht, aber eben nur kurz.


    Da bin ich auch demnächst, dann freue ich mich darauf! :breitgrins:

    Danke für die Genesungswünsche. Leider ist es bei mir keine Erkältung und es wird mich wohl noch ein wenig begleiten, aber immerhin geht es mir besser als letzte Woche. :winken:



    Die Probleme mit den Pringles lösen sich allzu schnell wieder in Wohlgefallen auf und auf einmal sind ihre ehemaligen Widersacher ihre besten Freunde. Nicht dass ich Anne unbedingt negative Erlebnisse und Erfahrungen an den Hals wünschen würde, aber manchmal ist schon alles ein bisschen zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen.


    Ja, das fand ich auch. Sie leidet unter den Pringles, will aber weiterhin auf die nette Art versuchen, die Familie doch noch für sich zu gewinnen. Und bei diesem Versuch hat sie ungwollt das Glück, dass es ganz anders als gewollt klappt und die Pringles ihr das Leben nicht mehr schwer machen.
    Hmm... ich bräuchte vielleicht auch mal eine Anne, die ich auf der Arbeit oder so einsetzen könnte. :breitgrins:


    Ich finde es ja schön, dass Anne und Gilbert sich endlich gefunden haben. Aber dafür kommt Gilbert nun für meinen Geschmack viel zu selten vor. Ich hätte gerne zwischendurch zumindest mal Auszüge aus einem Brief von ihm, um ein wenig zu wissen, was er zwischenzeitlich macht. Anne erzählt so ausführlich von allem und dem Leser wird die Gegenseite vorenthalten. Tse... :breitgrins:

    Gleich vorweg:
    Es ist schwierig, den Inhalt dieses Buches kurz wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten.
    Im Mittelpunkt stehen Marie und Jakob. Marie lernt Jakob kennen, war aber vorher mit Joe zusammen, der starb. Dessen Freund Gery ist nun mit Jakobs Ex-Freundin Sonja zusammen. Man sieht, das fängt schon kompliziert an.
    Doch auch die Verwandtschaft von Marie und Jakob spielt eine Rolle und die Beziehungen der vielen Charaktere untereinander sind teilweise etwas verworren.
    Am Ende hat jeder mit jedem irgendetwas zu tun, auch wenn nicht jeder sich dessen immer bewusst war. Manche Beziehungen blieben geheim.


    Aber eins haben alle gemeinsam: Sie müssen mit Enttäuschungen und Rückschlägen fertig werden und sich damit abfinden, dass es nicht immer ein Happy End gibt. Vor allem die Protagonisten stehen vor der Entscheidung, ob sie sich mit dem zufrieden geben, was sie momentan haben oder ob sie einen Neuanfang wagen sollen.


    Durch die große Zahl der Personen ist es manchmal etwas schwierig, einen Überblick zu haben. Mehr als einmal musste ich etwas blättern, um wieder zu wissen, wer nochmal wie mit wem verwandt war, wer wen kennt und wer was über wen weiß oder nicht wissen darf.
    Es wäre wohl gut gewesen, hätte ich mir gleich zu Beginn eine Übersicht angelegt, um mir alle Personen aufzuschreiben und so einen besseren Überblick über das Handlungs- und Beziehungsgeflecht zu behalten. (Anmerkung: Vielleicht ist das in der gebundenen oder der Taschenbuchausgabe vorhanden. Ich habe das eBuch gelesen.)


    Dennoch: Insgesamt ein empfehlenswertes Buch. Ich mag es, wenn viele kleine Geschichten in eine große eingewebt werden und die Personen immer wieder in anderen Zusammenhängen auftauchen und sich so für den Leser allmählich ein Gesamtbild aufbaut.


    4ratten


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    *meld*
    Tut mir leid, dass ich mich noch nicht gemeldet habe. Dabei habe ich euch nicht vergessen und pünktlich mit dem Buch angefangen.
    Aber ich bin momentan gesundheitlich angeschlagen und Anfang letzter Woche ging gar nichts merh, da hab ich nach der Arbeit und dem Haushalt gleich geschlafen. :redface:


    Die ersten Briefe von Anne haben einem direkt beim Einstieg in ihre Welt geholfen. Sie schreibt, wie sie redet. Aber das muss ihr doch schwergefallen sein, weil ihre Gedanken bestimmt immer schneller waren als ihre Hand beim Schreiben. Und dann ihre bilderreiche Sprache, z.B. als sie die verschiedenen Winde beschrieb... ach, so wie Anne halt immer redet und redet. :breitgrins:


    Ansonsten gibt es bislang dieselben Themen wie sonst auch. Die - natürlich erfolgreiche - Wohnungssuche, das Kind, um das sie sich kümmern kann (Elizabeth), die Problemschüler, hier die Pringles...


    Diese Pringles (und ja, ich muss immer an Chips denken wenn ich den Namen lese :breitgrins:)


    Ich musste nicht an die Chips denken - bis ich diesen Kommentar las, seitdem schon. :breitgrins:
    Aber die Familie macht es Anne wirklich nicht einfach, dabei bemüht sie sich so.
    Die Besuche bei den Familien ihrer Schüler waren bestimmt richtig anstrengend. Da ist ein Elternabend schon praktischer, alle Eltern kommen auf einmal zur Lehrerin, so hätte Anne das an einem einzigen Abend erledigen können.

    Zweites und drittes Buch


    Jetzt geht es für Valjean und Marius in die Kanalisation von Paris und natürlich erhält der Leser erstmal einen allgemeinen Überblick und historische Informationen zum Pariser Kanalisationssystem. Ich babe zwar nicht vor, mal auf den unterirdischen Spuren Valjeans zu Wandlen, aber der Einschub zog sich ja auch nicht, das war daher schon in Ordnung.


    Dann zurück zu Valjean, dessen Kraft unglaublich groß sein muss. Erst die Zeit auf der Barrikade, ohne Essen, mit wenig Schlaf, und dann schleppt er Marius quer unter Paris durch und schafft es auch, durch Überlegen und ein wenig Glück, den richtigen Weg zu finden und nicht entdeckt zu werden. Aber das "Auf-der-Flucht-Sein" ist ihm durchaus bekannt, er weiß, worauf er aufpassen muss. Nur, dass er diesmal schweres Gepäck dabei hat. Wahrscheinlich hatte er insgeheim immer befürchtet, dass er irgendwann in seinem Leben wieder auf der Flucht sein wird...
    Dann trifft er ausgerechnet auf Thénardier, den er erkennt, der ihn aber nicht erkennt. Einerseits ist dies in Valjeans Zustand schon verständlich, andererseits hat er ihn nach Jahren auch auf der Straße wiedererkannt. Aber gut, Thénardier hat wohl nicht gerade damit gerechnet, dass nun Valjean ausgerechnet an der Stelle auf ihn wartet. Und dann entlässt er ihn in die vermeintliche Freiheit, geradezu in die Arme von Javert. Aber da Valjean ihm sowieso seine Adresse gegeben hat, macht dies für Valjean keinen großen Unterschied, er wusste ja, dass Javert bald auf ihn wartet.
    Umso überraschender die folgenden Handlungen von Javert, der sonst immer Pflicht und Gesetz an oberste Stelle stellte: Er erlaubt Valjean erst, Marius zu dessen Großvater zu bringen, dann lässt er ihn selbst auch noch kurz nach Hause und zuletzt verschwindet er dann ohne ein Wort. Was mag in ihm vorgehen, dass ihn dazu bewegt hat? Seit vielen Jahren sucht er nach Valjean, es war immer sein Ziel, diesen wieder zu verhaften und endlich hat er ihn und dann lässt er ihn gehen...