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Hier eine Rezi zu:
Jodi Picoult - 19 Minuten
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ZitatIn neunzehn Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. Neunzehn Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In neunzehn Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. Neunzehn Minuten kostet es, Rache zu nehmen.
Und genau dies tut Peter Houghton, 17 Jahre alt, an einem ganz normalen Schultag an der Sterling High School. An diesem eigentlich normalen Tag erschießt Peter 10 seiner Mitschüler, jeder einzelne geplant.
Josie, eine Freundin Peters aus Kindertagen, überlebt auf wundersame Weise. Sie kann sich nicht erinnern was an diesem Tag passierte, sie weiß nur, dass ihr Freund Matt tot ist.
Peter ist der typische Außenseiter, er wird seit Kindstagen gehänselt und lebt in Isolation zu seinen Mitschülern. Nur Josie steht im Anfangs bei, doch irgendwann merkt sie, dass es einfacher ist beliebt zu sein und so wendet sie sich von Peter ab. Josie steigt zu einem beliebten Mädchen auf und hängt mit genau den Leuten rum die immer wieder auf Peter rumhacken. Währendessen kauert Peter weiterhin am untersten Ende der High School Kette und versucht irgendwie unentdeckt zu bleiben um nicht noch mehr Demütigungen über sich ergehen lassen zu müssen.
Was dieses Buch ausmacht sind die verschiedenen Sichtweisen zu diesem schwierigen Thema. Josie, die eigentlich nur beliebt sein wollte und Angst davor hatte genauso zum Außenseiter zu werden wie Peter. Peters Mutter, Lacy, die sich fragt wie aus ihrem kleinen Jungen ein Mörder werden konnte und wer die Schuld an all dem trägt und vorallem wieviel Schuld sie trägt. Alex Cormier, Josies Mutter und vorallem erfolgreiche Richtern, die den Fall von der juristischen Seite und eher pragmatischen Seite sieht und dabei fast die ohnehin schon schwierige Beziehung zu ihrer Tochter aufs Spiel setzt indem sie den Fall sogar übernehmen will. Und zu guter Letzt natürlich auch Peters Version, der erstaunlicherweise nicht Selbstmord beging nach der Tat.
Außerdem spiegelt dieses Buch einen Teil der heutigen Ängste und Probleme Jugendlicher wieder und führt uns manchmal auf sehr harte Weise die Realität vor Augen.
Der Sprachstil ist sehr angenehm und locker aber dennoch der schwierigen Thematik angepasst. Die vielen Rückblenden in denen die Geschichte erzählt wird halten die Spannung meiner Meinung nach sehr gut aufrecht.
Dieses Buch regt einen sehr zum nachdenken an und es wirft eine Menge Fragen auf. Jeder kennt einen Außenseiter oder war vielleicht sogar selber einer. Waren diese Menschen deswegen potentielle Mörder? Kann ich Peter vielleicht sogar verstehen? Kann ich es nicht und halte ihn für absolut schuldfähig....?
Mir hat es gefallen und gerade nachdem es vor kurzem wieder ein Schulattentat gab musste ich wieder an dieses Buch denken.
Ich vergebe: