Rico, Oskar und die Tieferschatten
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[size=9pt]für Kinder ab 10 Jahren[/size]
Rico ist ein tiefbegabtes Kind. Er ist nicht dumm, aber manchmal fallen einfach Dinge aus seinem Kopf heraus, oder er verliert den roten Faden, bei dem er auch gar nicht sicher ist, ob er wirklich rot ist. Eines Tages lernt er jüngeren, aber hochbegabten Oskar kennen, der immer mit einem Motorradhelm unterwegs ist, weil er sämtliche Unfallstatistiken im Kopf hat und weiß wie gefährlich die Welt ist.
So unterschiedlich die beiden sind, sie haben auch eine Gemeinsamkeit, denn wie Rico anmerkt: „Es ist merkwürdig, dass die Leute mit einem nicht so Schlauen praktisch genauso wenig anfangen können wie mit einem nicht so Dummen.“
Oskar und Rico werden Freunde. Doch dann wird Oskar von Mister 2000 entführt. Einem Kidnapper, der ganz Berlin in Atem hält, weil er Kinder entführt und dann 2000 € von ihren Eltern fordert. Rico nimmt seinen ganzen Mut zusammen und macht sich allein daran, seinen Freund zu befreien…
Andreas Steinhöfel ist für mich schlichtweg der beste Kinderbuchautor, den es in Deutschland im Moment gibt. Die Geschichte um Rico ist witzig, berührend und spannend und verzichtet dankenswertweise auf den nervigen pädagogischen Zeigefinger. Ich sehe einige Übermuttis schon bei einigen Stellen des Romans zusammenzucken. „So was darf man doch in einem Kinderbuch nicht schreiben!“. Natürlich darf man und es macht dieses Buch so wunderbar ehrlich und authentisch.
Das Besondere an „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ ist die Erzählperspektive. Denn wir lesen Ricos Ferientagebuch in dem er seine Erlebnisse aufschreibt. So können wir ihm direkt in den Kopf gucken und merken, dass Rico gar nicht dumm ist. Sondern dass er eine andere Sichtweise hat und seine Gedanken andere Wege gehen.
Zudem kann Andreas Steinhöfel einfach verdammt gut schreiben. In diesem Buch sind so viele tolle (und wahre) Sätze, dass ich irgendwann kleine Markerchen eingeklebt habe um sie schnell wieder finden zu können.
Ein Buch dem ein Platz auf der Nominierungsliste für den Jugendliteraturpreis schon fast sicher ist. Sag ich jetzt einfach mal so.