Iny Lorentz - Die Wanderhure

Es gibt 83 Antworten in diesem Thema, welches 24.544 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Spinnendon.

  • Ich hab das Buch vor einem Monat oder so gelesen, bin mittlerweile bei dem "Das Vermächtnis der Wanderhure" Da bin ich aber irgendwie hängen geblieben und zu einem anderen Buch übergegangen...


    Das zweite Buch, die Kastellanin, hat mich gefesselt. Besonders aufregend war, wie sich die beiden wieder gefunden haben und die reaktionen der jeweiligen, beim ersten wiedersehen und der enthüllung der Wahrheit. :breitgrins:


    Die Wanderhure habe ich wie schon gesagt vor einem Monat angefangen und vor ca. einer Woche fertig gelesen. Die Story ist schon ganz gut, aber ich musste schon mehrmals zum Buch greifen und habe oft eine Pause bis zu 24 h gemacht!!!

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


    Once Upon a Time in a kingdom filled with entchanted books, there was a girl who loved to read.

  • Iny Lorentz – Die Wanderhure


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    Inhaltsangabe: (Dem Buch entnommen)


    Konstanz im Jahre 1410: Als Graf Ruppert um die Hand der schönen Bürgerstochter Marie anhält, kann ihr Vater sein Glück kaum fassen. Er ahnt nicht, dass es dem adeligen Bewerber nur um das Vermögen seiner künftigen Frau geht und dass er dafür vor keinem Verbrechen zurückschreckt. Marie und ihr Vater werden Opfer einer gemeinen Intrige, die das Mädchen zur Stadt hinaus treibt. Um zu überleben, muss sie ihren Körper verkaufen. Aber Marie gibt nicht auf ...


    Es gibt drei Folgeromane:
    - Die Kastellanin
    - Das Vermächtnis der Wanderhure
    - Die Tochter der Wanderhure


    Der erste Satz:


    „Marie schlüpfte schuldbewusst in die Küche zurück und versuchte, unauffällig wieder an ihre Arbeit zu gehen.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Lange hat mich eine Geschichte nicht mehr so gepackt. Das Buch spricht die Emotionen des Lesers unmittelbar an – ich habe so mit Marie zusammen alles miterlebt. Das ist wirklich selten, jedenfalls so durchgängig durch ein immerhin 600 Seiten starkes Buch. Eine beeindruckende Leistung der Autoren!


    Marie als Hauptperson ist natürlich sehr genau charakterisiert. Ihre Wandlung vom einfachen Bürgermädchen zur Rache fordernden Wanderhure ist damit nachvollziehbar und glaubwürdig. Gut finde ich, dass Marie über keinerlei Wunderkräfte verfügt, auch nicht über irgendein geheimes Wissen, das ihr hilft. Gut, sie kann schreiben und lesen, was für die damalige Zeit vermutlich schon ein Geheimwissen ist, aber das ist alles. Marie schlägt sich aus eigener Kraft durch, nur unterstützt durch mehr oder weniger mächtige Helfer. Auch „leidet“ sie nicht an übertriebenem Edelmut – sie schätzt Situationen realistisch ein und kann entsprechend handeln.


    Über Hiltrud, Maries beste Freundin und Beschützerin, hätte ich gerne mehr erfahren. Diese Figur finde ich sehr sympathisch und gelungen. Auch andere Figuren werden oft nur mit einem oder zwei Sätze zu ihrer Vergangenheit beschrieben – bei einigen davon wäre ich an mehr interessiert gewesen.


    Die Ereignisse sind teilweise drastisch beschrieben und beschönigen nichts. Auch die ärmlichen Verhältnisse, in denen Marie und Hiltrud leben, werden unverblümt gezeigt. Dies unterstützt auch das Verständnis Maries Entwicklung gegenüber. Wer so lebt, wer solche Dinge erlebt, ist nicht mehr der gleiche Mensch wie früher und kann auch nicht mehr so einfach dorthin zurück.


    Das Buch ist flüssig geschrieben und liest sich fast von alleine. Ich hatte das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Wobei ich an diesen Tagen fast nichts anderes gemacht habe, denn wenn man mal angefangen hat, muss man unbedingt wissen, wie es Marie weiter ergehen wird. :zwinker:


    Wie ich schon oben sagte, ließ mich Maries Geschichte nicht kalt, sondern ich fieberte mit ihr und drückte die Daumen, dass sie die Rache bekommt, die sie will. Es war ein tolles Leseerlebnis!


    Meine Bewertung: 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße von Annabas :winken:


  • Marie als Hauptperson ist natürlich sehr genau charakterisiert. Ihre Wandlung vom einfachen Bürgermädchen zur Rache fordernden Wanderhure ist damit nachvollziehbar und glaubwürdig. Gut finde ich, dass Marie über keinerlei Wunderkräfte verfügt, auch nicht über irgendein geheimes Wissen, das ihr hilft.


    Das habe ich damals auch so empfunden, genauso wie bei den Roman "Die Löwin" und "Die Kastratin", weswegen ich immer gern zu den Büchern des Autorenpaares greife. :)
    Wenn du die Folgebände noch liest, auf jeden Fall viel Spaß damit. :winken:


  • Wenn du die Folgebände noch liest, auf jeden Fall viel Spaß damit. :winken:


    Den nächsten Band "Die Kastellanin" will ich auf jeden Fall noch ausprobieren.
    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo Annabas,


    ist ja super, dass dir das Buch so gut gefallen hat. Ist ja immer die Gefahr, dass trotz positiver Kritiken einem selber das Buch dann doch nicht so gut gefällt. Aber das ist ja super! :winken: Nach dieser Rezi hätte ich gleich Lust, dass Buch nochmal zu lesen, aber leider ist es bei meinem Eltern in Verwahrung und da komme ich so schnell nicht hin! :rollen: :breitgrins: :zwinker:


    Den nächsten Band "Die Kastellanin" will ich auf jeden Fall noch ausprobieren.


    Wünsche dir ganz viel Spaß bei der Lektüre und bin schon gespannt auf deine Meinung.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • ... dass trotz positiver Kritiken einem selber das Buch dann doch nicht so gut gefällt.


    Tja, so ging es mir mit diesem Buch. Ich mochte es nicht, bin mit Marie nicht warm geworden. Ich habe es zwar zu Ende gelesen, den 2. Teil, den ich direkt mit ausgeliehen hatte, aber ungelesen zurückgegeben.
    Nicht mein Fall.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Ist ja immer die Gefahr, dass trotz positiver Kritiken einem selber das Buch dann doch nicht so gut gefällt.


    Mich hatten eher die negativen Kritiken abgehalten. Ich hatte gehört, es sei historisch schlecht recherchiert (fällt mir üblicherweise nicht auf, weil ich zu wenig historisches Detailwissen habe), es sei schlecht geschrieben (ich fands okay, nicht überragend, aber auch nicht schlecht - einfach gut zu lesen), die Frauen würden nicht wie im Mittelalter reden und handeln (ist mir egal, wenn die Geschichte gut ist) und überhaupt MÜSSE man über das Buch die Nase rümpfen, weil es so erfolgreich ist und daher keine literarische Kunst sein kann (da sage ich mal nichts dazu).


    Aber wie schon in meiner Rezi geschrieben: bei einer guten, emotional geschriebenen Geschichte kann ich das alles übersehen.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Mich hatten eher die negativen Kritiken abgehalten. Ich hatte gehört, es sei historisch schlecht recherchiert (fällt mir üblicherweise nicht auf, weil ich zu wenig historisches Detailwissen habe), es sei schlecht geschrieben (ich fands okay, nicht überragend, aber auch nicht schlecht - einfach gut zu lesen), die Frauen würden nicht wie im Mittelalter reden und handeln (ist mir egal, wenn die Geschichte gut ist) und überhaupt MÜSSE man über das Buch die Nase rümpfen, weil es so erfolgreich ist und daher keine literarische Kunst sein kann (da sage ich mal nichts dazu).


    Das kann ich so unterschreiben. Das ganze Gerede wegen mangelnder Authentizität ist eh viel zu überzogen. Nicht einmal die im Mittelalter verfassten Bücher sind authentisch...


  • Mich hatten eher die negativen Kritiken abgehalten. Ich hatte gehört, es sei historisch schlecht recherchiert


    Also ich habe, nach dem ich mit dem zweiten Buch fertig war ( was ich übrigens im gegensatz zum ersten sehr spannend fand) mal nachgeforscht und war eigentlich verblüfft, dass so gut wie alles stimmt. Mir ist da nichts aufgefallen, was nicht stimmen könnte.


    @ Annabas: hoffentlich gefällt dir das zweite auch so gut wie mir :breitgrins:

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


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  • Nachdem hier nur positive Stimmen zu hören sind, habe ich mir das Buch ausgeborgt und auch gleich zu lesen begonnen.
    Auf Seite 17 angekommen bin ich bis jetzt eigentlich fassungslos: Natürlich kann sich nach so wenigen Seiten kein absoluter Sog einstellen, aber ich finde das Ganze derartig schlecht geschrieben, ich weiß nicht, ob ich noch mehr aushalte.
    Der Stil wirkt abgehackt, ein passabler Absatz wird durch furchtbare Sätze zerstört und die Vergleiche machen mir Angst:

    Zitat

    Ihre Nase war gerade lang genug, um nicht unbedeutend zu wirken, und ihr Mund sanft geschwungen und rot wie Mohn. Dazu besaß sie eine Figur, wie sie ebenmäßiger nicht sein konnte. Über ihren sanft gerundeten Hüften spannte sich eine schmale Taille, gekrönt von Brüsten, die gerade die Größe zweier saftiger Herbstäpfel hatten.


    Kann mir jemand Mut machen? Hatte jemand zu Beginn die gleichen Probleme, die sich aber dann in Luft aufgelöst haben? Wird der Stil besser oder gewöhnt man sich daran?
    Ich bin echt ein bisschen ratlos, normalerweise bin ich bei Forumstipps ziemlich mainstreamig. :confused: (Ich hoffe das klingt nicht blöd :breitgrins:)

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Also ich habe, nach dem ich mit dem zweiten Buch fertig war ( was ich übrigens im gegensatz zum ersten sehr spannend fand) mal nachgeforscht und war eigentlich verblüfft, dass so gut wie alles stimmt. Mir ist da nichts aufgefallen, was nicht stimmen könnte.


    @ Annabas: hoffentlich gefällt dir das zweite auch so gut wie mir :breitgrins:


    Prima, dass es euch gefallen hat.
    Ich muss sagen, diese Reihe hatte mich überrascht, da sie sich für mich mit jedem weiteren Teil steigern konnte. Dies mag aber auch daran liegen, dass ich es drüben auf Leserunden.de zusammen mit dem Autorenpaar gelesen habe. (Also Teil 2 und Teil 3)
    Wer noch Lust hat dort mal in die Leserunden hineinzuschauen:


    Teil 2 / Die Kastellanin: http://www.leserunden.de/index.php/board,78.0.html
    Teil 3 / Das Vermächtnis der Wanderhure: http://www.leserunden.de/index.php/board,82.0.html


    :smile:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Kann mir jemand Mut machen? Hatte jemand zu Beginn die gleichen Probleme, die sich aber dann in Luft aufgelöst haben? Wird der Stil besser oder gewöhnt man sich daran?
    Ich bin echt ein bisschen ratlos, normalerweise bin ich bei Forumstipps ziemlich mainstreamig. :confused: (Ich hoffe das klingt nicht blöd :breitgrins:)


    Ehrlich gesagt, achte ich gar nicht so sehr auf den Schreibstil, mehr auf die Geschichte selbst. Daher ist mir der zitierte Satz auch überhaupt nicht im Gedächtnis.
    Ich würde sagen: lies weiter bis zum Prozess gegen Marie. Wenn dir das Buch bis dahin immer noch nicht gefällt bzw. du in der Geschichte noch nicht drin bist, dann klappe es zu und lies was anderes.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Der Stil bleibt eigentlich ziemlich gleich, anfangs habe ich mich auch etwas darüber geärgert. In Luft hat sich das nicht direkt aufgelöst, ich habe mich irgendwie daran gewöhnt, da ich die Story zu spannend fand, um deshalb abzubrechen. Nachdem du es (momentan) derart schlecht geschrieben findest, kann ich mir nicht vorstellen, dass du mit dem Buch glücklich wirst.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • :winken: sandi und Annabas,


    danke für eure Einschätzungen.
    Ich muss es ja noch nicht gleich zurück geben, vielleicht lese ich bis dahin noch ein paar Seiten. Das gehört auch zum Los der Bibliotheksbücher: Ich bin viel schneller mit dem Abbrechen, weil ich kein Geld dafür ausgegeben habe.
    Den Schock habe ich schon überwunden und lese nun "Ritus" von Markus Heitz, das mir bis jetzt wirklich gut gefällt. Man kann eben auch nicht alles mögen, aber meine Überraschung war im ersten Moment doch groß :zwinker:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Gerade in einem anderen Forum gelesen:
    Am 5.10. läuft auf Sat1 um 20:15 Uhr die Verfilmung der "Wanderhure". Klick!
    Also ich finde die Bilder schon mal vielversprechend - besonders Hiltrud ist toll besetzt.
    Auf den Fernsehabend freue ich mich schon! :klatschen:


    Grüße von Annabas

  • Auf den Fernsehabend freue ich mich schon! :klatschen:


    Obwohl mir das Buch nicht gefallen hat: ich freu' mich auch schon drauf! Ich mag ja Kostümschinken, ich bin also gespannt!
    Danke für den Hinweis, Annabas! :smile:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Obwohl mir das Buch nicht gefallen hat: ich freu' mich auch schon drauf! Ich mag ja Kostümschinken, ich bin also gespannt!
    Danke für den Hinweis, Annabas! :smile:


    Ich bin irgendwie mit der Besetzung von Ruppertus nicht zufrieden. Ich habe ihn mir nämlich nicht so bübisch mit bart vorgestellt sondern eher stramm und rasiert... hoffe ihr wisst, was ich mein!

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


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  • Ja, ich hab die Vorschau sogar schon gesehen. Ich bin auch wirklich mal gespannt, aber kann sein, dass ich mir das auch aufnehmen lassen, weil ich am 5. eigentlich nicht kann ... :rollen: :breitgrins:


  • Den Film werd ich mir auch anschauen, als Roman reizt mich das Ganze ja nicht unbedingt, aber als Film für einen Abend mit den schönen Kostümen^^


    Ich kann jetzt schon sagen, dass der Film kein Ersatz für das Buch ist. So viel wichtiges Fehlt und vieles haben die einfach in den Film gesteckt, war in Widerspruch zum Buch ist!

    Sub 78 :boxen: (SuB, ich sage dir den Kampf an)


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