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"Faunblut" von Nina Blazon
Klappentext:
Eine Metropole am Rande der Zeit. Eine Herrschaft im Zeichen der Gewalt. Und eine Liebe wider jede Vernunft.
Als Jade, das Mädchen mit den flussgrünen Augen, den schönen und fremdartigen Faun kennenlernt, ist ihre Welt bereits am Zerbrechen. Aufständische erheben sich gegen die Herrscherin der Stadt und die sagenumwobenen Echos kehren zurück, um ihr Recht einzufordern. Jade weiß, auch sie wird für ihre Freiheit kämpfen, doch Faun steht auf der Seite der Gegner...
Rezi:
Der Klappentext ist ein wenig nichtssagend, er hätte mich wohl nicht neugierig gemacht, hätte nicht Nina Blazon dieses Buch geschrieben. Und wäre das Cover nicht so schön gewesen. Und – wäre der Titel nicht so faszinierend gewesen. Letzterer ist aber sehr irreführend, es geht nicht um Faune, jedenfalls nicht in der ziegenfüßigen Gestalt, in der man sie erwartet, und schon gar nicht um deren Blut. Wer also ein Buch über Fabelwesen erwartet, wird enttäuscht werden.
Die 19jährige Jade Livonius lebt zusammen mit ihrem Vater Jakub im heruntergekommenen Hotel Larimar. Ihre Heimatstadt, die keinen Namen zu haben scheint, steht unter der Herrschaft der grausamen Lady Mar und ihren nicht weniger grausamen zwölf Lords. Die Bewohner müssen ständig auf der Hut sein, denn überall lauern die Jäger der Lady, für die ein Menschenleben nicht viel zählt. Seit einiger Zeit häufen sich in der Stadt Morde, die den sagenumwobenen Echos zugeschrieben werden. Diese Wesen sind angeblich Furcht erregende Kreaturen, die aus einer Laune heraus töten und nicht einmal eine Sprache haben. Als Jade auf ihrem Ausflug zum Schwarzmarkt zweien dieser Wesen begegnet und feststellt, dass die Gerüchte über die Echos nicht stimmen, beginnt sie Fragen zu stellen. Doch das ist in der Stadt der Lady lebensgefährlich.
Kurz darauf bekommen Jade und ihr Vater neue Gäste – den geheimnisvollen Echo-Jäger Tam und seinen Assistenten Faun, der Jade auf Anhieb nicht zu mögen scheint. Jade und Faun kommen sich schon bald näher, doch ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern. Beide haben Geheimnisse und außerdem scheint Faun auf rätselhafte Weise an Tam gebunden zu sein.
Schon nach zwei Seiten wird klar, dass dieses Buch komplett anders ist als die anderen Bücher der Autorin. Es ist düsterer, rätselhafter, erwachsener. Hätte nicht Nina Blazons Name draufgestanden, ich hätte einen anderen Autor/eine andere Autorin vermutet.
Ich hatte nur auf wenigen Seiten das Gefühl, mich in einer Fantasy-Welt zu befinden. Die von Nina Blazon erschaffene Stadt wirkt sehr düster, aber auch irgendwie real, sie scheint einer europäischen Stadt der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts nachempfunden zu sein. Und mittendrin in dieser fast realen Welt findet man seltsame Geschöpfe, alte Legenden und eine Widerstandsbewegung. Eine wirklich gelungene Mischung.
Die Figuren kommen sehr lebendig rüber, jede Romanfigur scheint ein Geheimnis zu haben – Jade, ihr Vater, die Köchin, Faun, Lady Mar sowieso. Es ist spannend, sich Seite für Seite an die Auflösungen heranzutasten, einiges vermutet man bereits am Anfang, anderes überrascht einen total.
Das Buch liest sich leicht, hat ein angenehm rundes Ende und ist, soweit ich das erkennen kann, ein Einzelband. Nina Blazons neuer Stil tut dem Roman sehr gut und ich hoffe, dass auch die zukünftigen Romane ähnlich geschrieben sein werden.
Das ist eines der wenigen Bücher, die für einen ReRead vorgesehen sind und zwar schon bald. Ein größeres Kompliment an ein Buch fällt mir nicht ein.
+
***
Aeria