Bei mir gab es noch keine nackten Tatsachen. Aber einen Kuss! Nachdem die beiden sich geeinigt hatten, dass Prudence dem gefallenen Engel als Gegenleistung für die Entschuligung einen Gefallen schuldig ist, passierte nämlich folgendes:
ZitatSebastian erhob sich aus seinem Sessel und griff nach Prudences Händen. Er zog sie auf die Füße.
"Mylord?"
Er antwortete nicht, aber seine Augen loderten, als er sich ihr näherte. Er beugte den Kopf und preßte seinen Mund auf ihre Lippen.
Sebastians Kuss war ein bewußtes, wohlberechnetes Zeichen sinnlichen Verlangens. Einen solchen Kuss hatte Prudence noch nie zuvor bekommen, doch sie wussste sofort, was er bedeutete. Schreck und Aufregung durchfuhren sie, als sie erkannte, dass Sebastian sie wortlos für sich forderte.
Prudence war überwältigt.
Sie zitterte. Sie konnte kaum atmen. In ihrem Innersten verspürte sie eine heftige Erregung. Ihr ganzer Körper war plötzlich von einer neuen, pulsierenden Energie erfüllt.
Das nächste Kapitel ist aus der Sicht von Sebastian geschrieben. Man erfährt, dass er den Nebel als sein Element oder gar sein Schicksal ansieht. Vor vier Jahren muss etwas passiert sein... Er kämpft gegen diese graue Leere an, einem Ort ohne Gefühle.
Zudem hasst ihn sein Cousin, da dieser und alle anderen Verwandten nichts von der Heirat seiner Eltern wussten, und demzufolge der Cousin der neue Earl geworden wäre. Dumm gelaufen! Es gibt aber auch einen Freund - und einen Spion, der für ihn neue Fälle sucht. Diese kriminalistischen Nachforschungen sind das einzige, das ihn von der grauen Leere ablenken kann. Noch. Denn ich setze da auf eine gewisse junge Dame, die auf ihn schonmal mächtig Eindruck gemacht hat.
Mutig, eigensinnig, mit einem lebendigen Geist und einen unerschütterlichen, nahezu naiven Glauben an das Gute im Menschen. Dazu fantastische Augen von unbeschreiblichem Grün, die sie hinter ihrer Brille versteckte. Etwas ernsthaftes und natürliches sowie eine erfrischende, belebende Güte. Die Beschreibungen muten in einem Nackenbeißer schon fast poetisch an!
Ich frage mich nur, wie ein katzenhaftes Kinn wohl aussieht...
[Amanda Quick - Gefährliche Küsse]