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Kästner wird von seiner Mutter gedrängt, endlich eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, die er bereits seit einiger Zeit vor sich her schiebt - und das ausgerechnet im Sommer.
Heraus kommt dabei „Das fliegende Klassenzimmer“, eine Internatsgeschichte in der Weihnachtzeit. Im Zentrum stehen die Freunde Jonathan Trotz (Johnny), Martin Thaler, Matthias Selbmann (Matz), Sebastian Frank und Uli Simmern, die in ihrem Schulalltag beschrieben und deren mehr oder weniger „normale“ Probleme thematisiert werden. Es geht um Angst, Mut, Geldnot, Gerechtigkeit und noch einiges anderes.
Die fünf Gymnasiasten müssen sich im Dauerkampf gegen die Realschüler beweisen und für ihre Ziele nicht selten die Schulregeln brechen. Glücklicherweise können sie immer auf die Unterstützung ihres Hauslehrer Dr. Bökh (Justus) und den „Nichtraucher“, einen Bewohner der angrenzenden Gartenkolonie, zählen.
Besonders hart hat es Martin Thaler, den Klassenprimus, getroffen, dessen Eltern arm sind und der nur am Internat zur Schule gehen kann, weil er Stipendien und andere Unterstützung bekommt. Sehr schwer trifft es ihn, als seine Eltern ihm das Geld für die Fahrkarte nach Hause nicht schicken können, weil sie es einfach nicht aufbringen konnten. In seiner Verzweiflung und Traurigkeit kapselt er sich zunehmend ab und kann am Ende froh sein, einen Lehrer wie Justus zu haben.
Kästner schreibt einmal mehr ein witziges, vielseitiges und in diesem Fall sehr rührendes Buch. Seine Figuren sind authentisch, wirken wie gerade mal eben aus dem Leben gegriffen und machen es dem Leser leicht, sich in ihre Lage zu versetzen - dies ist auch heute noch gut möglich, obwohl das Buch schon vor so langer Zeit geschrieben wurde. Die Probleme haben sich weitestgehend nicht groß verändert.
Wie immer baut Kästner natürlich auch hier wieder seine üblichen moralischen Botschaften ein und versucht, das Gefühl für Werte und Normen beim Leser ein wenig weiter zu entwickeln. Allerdings gelingt ihm dies in dem Fall wesentlich unauffälliger als sonst. Er verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger und schafft es trotzdem, seine Botschaften anzubringen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es bestätigt mich, wie schon viele andere seiner Bücher, in meiner Begeisterung für Kästner.
Meine Wertung: