Charlotte Brontë - Jane Eyre

Es gibt 130 Antworten in diesem Thema, welches 26.027 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ninette.

  • Habt ihr das auch bemerkt? Jane spricht im 25. Kapitel von einem germanischen Gespenst - einem Vampir.
    Wieso bloß germanisch?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Andererseits werden beide ja als wenig gutaussehend beschrieben, da sucht man sich vielleicht lieber jemanden, der mit sich selbst auf einem Level ist und Jane hat ja allgemein nicht die größte Auswahl an alleinstehenden Männern.


    Ich habe mir schon überlebt, ob Janes Gefühle nicht zum größten Teil auf den generellen Mangel an Männern zurückzuführen ist. Rochester ist ja der erste Mann, der sich wirklich mit ihr beschäftigt.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • 26. Kap.
    Ist es nicht ein arg großer Zufall, wie Mason überhaupt von der bevorstehenden Hochzeit Rochesters erfährt? Ist die Welt wirklich soooo klein?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Hey,
    ich befinde mich erst mitten im 13. Kapitel
    Jane musste leider feststellen, dass nicht nur in ihrer Schule Routine und Langweile herrscht, sondern auch in anderen Häusern. Wobei ihr Leben wohl trotzdem auf Thornfield angenehmer ist. Aber ich gehe davon aus, dass Janes Sehnsucht nach mehr Leben wohl irgendwann auch erfüllt wird.
    Mr. Rochester ist mir unglaublich unsympathisch! Aber es wäre wohl auch langweilig zu lesen, wenn er ein liebenswürdiger Mensch gewesen wäre. Noch gibt es ja auch Hoffnung, dass sich hinter seiner unfreundlichen Art doch noch ein netter Mensch versteckt!


    Witzig fand ich die Beschreibung eines Bildes: Heidelberger Schloß am Rhein mit einer Anmerkung, dass es sich um einen geografischen Fehler im Original handelt. :breitgrins: Wahrscheinlich hätte ich diesen Fehler einfach überlesen :redface: wenn nicht extra eine Anmerkung gemacht worden wäre.



    foenig:
    Was strickst Du denn? (Ich hab mein erstes Paar Weihnachtsgeschenk-Socken fertig und stricke nun wieder ein Paar für mich)


    Ich versuche mich an einem Kapuzenschal für mich, aber ich bin blutige Anfängerin. Es ist mein erster Strickversuch und ich komme nur unglaublich langsam voran... aber noch bin ich motiviert und es macht Spaß!


  • Also ich muss sagen, dass ich es richtig gut fand, dass Jane Mr Rochester verlassen hat. Ich fand es vorher immer schecklich wie unterwürfig sie sich ihm gegenüber verhalten hat. :rollen: Selbst nach der Verlobung hat sie ihn noch gesiezt und ständig mein Herr oder mein Gebieter genannt, während er sie gar nicht richtig ernst nimmt und wie ein Püppchen behandelt. Als Jane dann gegangen ist hat sie sich zum ersten Mal seinem Willen wiedersetzt und dass getan was sie selbst für richtig hält. Außerdem denke ich, dass Mr Rochesters Mätresse nicht glücklich gewesen wäre, weil sie es nicht aus eigener Überzeugung sondern nur ihm zu Liebe getan hätte.


    Ich fand es auch gut, dass sie gegangen ist. Das war ja schrecklich, wie er sie mit Geschenken überhäufen wollte in den Wochen vor der Hochzeit, obwohl ihr das überhaupt nicht behagt hat.


    Sind euch eigentlich auch die Wechsel im Tempus aufgefallen? Zum Beispiel im Kapitel 22 und am Beginn von Kapitel 28 ist die Erzählzeit plötzlich das Präsens. Was könnte dieser Wechsel für eine Funktion haben?


  • Sind euch eigentlich auch die Wechsel im Tempus aufgefallen? Zum Beispiel im Kapitel 22 und am Beginn von Kapitel 28 ist die Erzählzeit plötzlich das Präsens. Was könnte dieser Wechsel für eine Funktion haben?


    Ja, das ist mir aufgefallen, ich mag solche Wechsel, wenn sie gut eingesetzt sind, sehr gerne. Ich hab in der Zeit etwas über das erzählende Präsens gefunden: "Im Roman ist das Präsens ein Stilmittel, das von großen Schriftstellern, die in der Regel das Präteritum bevorzugen, zur Steigerung der Intensität eingesetzt wird. Es handelt sich um das erzählende Präsens, das in einem Vergangenheitsfeld unversehens bedrohliche Gegenwärtigkeit herstellt." Quelle


    Mir ist es vor allem im 17. Kapitel (glaub ich) aufgefallen, als Jane im Salon in der dunklen Ecke sitzt und die Gesellschaft beschreibt. Das war unglaublich spannend gemacht.

  • Ich mag das Präsens nicht so gern.


    Nachdem ich jetzt 2 Tage kaum vorwärtsgekommen bin und mit durch seitenweises gefühlsdusseliges Geplärre gekämpft hat, ist Jane jetzt gerade dabei, Thornfield zu verlassen. Hoffentlich wird es danach wieder besser. Diejenigen mit den kürzeren Büchern hatten vielleicht nicht so viel von diesem Gejammer.
    Rochester liegt schluchzend auf dem Sofa - einen derartigen Mann trifft man ja nun tatsächlich nicht in jedem Roman.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Nach der Hochzeit sind mir die Gefühlsdusseleien gar nicht so negativ aufgefallen. Mich haben eher Rochesters schwülstige Liebeserklärungen vor der Hochzeit etwas genervt. Das war einfach zu viel des Guten und wirkte fast schon lächerlich.

  • Ich habe das Buch mittlerweile beendet, werde meine letzten Leseeindrücke aber nach und nach posten.


    An alle, die bereits bis Kapitel 21 oder darüber hinaus gekommen sind:
    Was sagt ihr eigentlich zum Schicksal von John Reed? Mein erster Impuls war "das geschieht ihm nur recht", aber irgendwie tat mir seltsamerweise Mrs. Reed plötzlich leid. Erleben zu müssen, wie das eigene Kind sich zugrunde richtet und sich schliesslich umbringt ist hart. :sauer:

  • Zu den "Gefühlsduseleien":
    Die haben mich fast wahnsinnig gemacht :rollen: Irgendwie paßte das für mich gar nicht
    zu den beiden Personen. Eigentlich halte ich sowohl Jane als auch Rochester für eher
    kopfgesteuert - das ihnen etwas mehr Spontanität vielleicht gut getan hätte in machen
    Punkten steht außen vor :zwinker:


    Kiba:
    Ich frag mich ehrlich, ob ich nur ne gekürzte Ausgabe erwischt hatte - ich hab zumindest
    keine Anhaltspunkte irgendwo gefunden *kopfkratz*
    Wie du aber siehst, war auch in dem Buch noch genügend "Schmarrn" drin :breitgrins:




    @Dani:
    Mit Mrs. Reed konnte ich irgendwie kein Mitleid entwickeln. Auch wenn Jane ihr am Ende verziehen hat - ich konnte es irgendwie nicht.

    LG<br />Anne

  • Von was für Gefühlsduseleien redet ihr denn? :confused: Meint ihr die Gespräche zwischen Jane und Rochester?
    Für mich war das Buch an keiner Stelle zu gefühlsduselig oder langatmig, ich habe jede Zeile genossen, auch die Dialoge und vor allem die Stellen, an denen Jane einfach nur nachdenkt. :smile: Aber Geschmäcker sind halt verschieden. :zwinker:


    Sehr schön finde ich z.B. die Stelle im Kapitel 17, als Jane über Rochesters Äusseres und ihre Gefühle nachdenkt:
    [quote author=Jane Eyre]Most true is it that 'beauty is in the eye of the gazer'. My master's colourless, olive face, square, massive brow, broad and jetty eyebrows, deep eyes, strong features, firm, grim mouth - all energy, decision, will - were not beautiful, according to rule; but they were more than beautiful to me: they were full of an interest, an influence that quite mastered me - that took feelings from my own power and fettered them in his. I had not intended to love him; the reader knows I had wrought hard to extirpate from my soul the germs of love there detected; and now, at the first renewed view of him, they spontaneously revived, green and strong! He made me love him without looking at me. [/quote]
    :herz:

  • Du hast schon recht, ich fand die späteren Dialoge auch viel weniger "spritzig" und vor allem Jane war zu Beginn viel "bissiger" und eigensinniger in den Gesprächen mit Rochester. Ich fand es auch ein bisschen übertrieben, wie sehr sie ihn anhimmelt. An einer Stelle (weiss gerade nicht mehr in welchem Kapitel) spricht sie ja sogar davon, dass sie keine Religion mehr braucht, weil sie Rochester zu ihrem "Gott" gemacht hat oder so ähnlich. :zwinker:

  • Ich habe das 31. Kapitel gelesen.


    Jane verlässt in Schock und Betäubung Thornfield und findet sich dann ohne alles irgendwo an einem Wegkreuz wieder - was für ein beängstigende Situation! :entsetzt:


    Nach 2 schrecklichen Tagen hat sie aber wieder Glück und findet Aufnahme. Der Job als Lehrerin in der Dorfschule hört sich doch ganz nett an, vor allem ist sie dort endlich mal unabhängig.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Ich habe das 31. Kapitel gelesen.


    Jane verlässt in Schock und Betäubung Thornfield und findet sich dann ohne alles irgendwo an einem Wegkreuz wieder - was für ein beängstigende Situation! :entsetzt:


    Ich fand ihre Flucht auch sehr eindrücklich geschildert. Wie sie da plötzlich auf der Strasse auf dem Boden liegt und nicht mehr aufstehen möchte und sich nur noch wünscht zu sterben... Für mich war das irgendwie der Wendepunkt der Geschichte, eine Art "Tiefpunkt". Als sie wieder aufsteht scheint das wie ein Zeichen, dass sie es schaffen wird und dass es wieder bergauf geht. :smile: Apropos Zeichen, mir kommt vor es wimmelt in diesem Buch nur so von Vorzeichen und Vorausahnungen: Raben, gespaltene Bäume,...

  • Ich komme momentan leider so gar nicht voran mit dem Lesen, ich hoffe ihr seid trotzdem noch für Diskussionen offen. Ich habe jetzt bis Kapitel 20 gelesen und bin gerade etwas verwirrt.


    Grace Poole spielt da nach wie vor eine recht seltsame Rolle und dieser Mason ist verwundet worden. Irgendwie blicke ich momentan gar nicht durch, was das Ganze jetzt soll und was diese Personen und seltsamen Ereignisse mit der Geschichte zu tun haben. Ging es euch da auch so? Und klärt sich das alles noch auf?


    Ansonsten fand ich das Kapitel ganz witzig, in dem Rochester sich als Wahrsagerin getarnt hat. Jane hat das natürlich gleich durchschaut, die anderen Damen sind da wohl nicht so clever.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • @stefanie: Als ich so weit war wie du jetzt habe ich auch nicht verstanden was hinter den ganzen seltsamen Ereignissen steckt. Ich war an dem Prunkt an dem sich alles aufklärt (keine Sorge es wir sich aufklären) mindestens genauso überrascht und schockiert wie Jane.
    Mir gefielen die gruseligen Szenen allerdings sehr gut. Und ich fand es auch nicht schlimm mal eine Zeit lang nicht alles zu durchschauen und ein bisschen im Dunkeln zu tappen. Das mach das Buch für mich erst richtig spannend.

  • Ich finde die gruseligen Szenen ja auch irgendwie interessant, ich habe nur immer das Gefühl, dass ich nicht so richtig durchblicke und das vielleicht an meiner fehlenden Aufmerksamkeit liegt. Aber wenn sich das alles noch klärt, lese ich mal mit Hoffnung weiter :smile:

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  • Ich dachte beim Lesen auch, ich hätte nicht aufgepaßt und was verpaßt.
    Aber nachdem ich die Auflösung gelesen hatte und dann nochmal durch das
    Buch gegangen bin (mach ich bei so dünnen Klassikern fast immer) ist mir
    nichts aufgefallen, was auf DIESE Auflösung hingedeutet hätte.


    Wobei ich zugeben muss, dass mir so einiges schon sehr unheimlich war.....

    LG<br />Anne

  • Also ich fand die Auflösung des Spuks ziemlich vorhersehbar. Die genauen Hintergründe habe ich natürlich nicht erraten, aber ich war mir dennoch bereits nach dem ersten Anschlag relativ sicher, dass die Ursache eben jener Natur (oder wie auch immer man das spoilerfrei formulieren möchte) sein würde. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, inwieweit das Buch für diese Vermutung verantwortlich ist. Ich weiß im Nachhinein nur noch, dass ich alles andere als überrascht gewesen bin... :rollen:


    [hr]


    Ich habe das Buch inzwischen übrigens auch beendet.
    Beziehungsweise: Es ist ausgelesen, doch richtig fertig bin ich damit noch nicht. Was die Bewertung angeht, bin ich mir nämlich noch relativ uneins. Als ich das Buch aus der Hand gelegt habe, war ich noch ganz angetan. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt es mir, ohne dass ich sagen könnte, woran das liegt. Im Übrigen war ich überrascht, wie leicht sich das Buch (auf Englisch) lesen ließ. Da ich mich mit Emily Brontës "Wuthering Heights" aus mir unerfindlichen Gründen schwer tue, hatte ich fast befürchtet, dass Charlotte Brontës "Jane Eyre" eine ebenso unerfreuliche Leseerfahrung werden könnte. Gott sei Dank war dann aber das Gegenteil der Fall, sodass ich keine Einlesezeit benötigt habe. :smile:


    Was das Lesen zwischenzeitlich ziemlich unterhaltsam gemacht hat, war, dass ich ständig die Musik aus dem Jane-Eyre-Musical im Ohr hatte und die Figuren auch mit den entsprechenden Stimmen gesprochen haben. Aber das nur am Rande.