Bettina Belitz - Splitterherz

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 15.763 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.


  • Pandora
    Ach ja was hälst Du denn jetzt von Splitterherz? :)


    Heute wurde bekanntgegeben das der zweite Teil von Splitterherz Scherbenmond heißen wird. Ich bin gespannt :breitgrins:


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Buch bei der Hälfte weggelegt und nie wieder angefasst habe. Ich hatte (und habe) eigentlich vor, es zu Ende zu lesen, aber derzeit lese ich so viel für die Arbeit, dass privater Lesestoff kaum mehr Platz findet und dann suche ich mir lieber Sachen aus, auf die ich mehr Lust habe, als auf "Spiltterherz". Vielleicht wird es ja jetzt in den Semesterferien besser...

  • Ellie ist 17 und wird aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, weil ihre Eltern aus beruflichen Gründen aufs Land ziehen. Die Umstellung ist für sie alles andere als leicht. Der Kontakt zu ihren alten Freunden bricht ab, sie leidet unter Schlafstörungen und lernt auch noch den geheimnisvollen Colin kennen, der sie immer wieder zurückweist und wegschickt.


    Ellie war mir gleich von beginn an sehr unsympathisch und das wurde auch im Laufe des Buches nicht besser. Sie verstellt sich, um Freunde zu finden, lehnt alles "normale" ab und zwingt sich dazu, so "cool" wie die anderen zu sein. Andererseits ist sie aber ein ganz normaler Teenie, der eine Ader für melodramatische Gedanken und Handlungen hat. Prinzipiell macht für mich eine unsympathische Hauptfigur noch nicht automatisch das ganze Buch schlecht. In diesem Fall muss man das ganze Geschehen allerdings aus Ellies Sicht lesen, was auf Dauer sehr anstrengend ist.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Länge des Buches. Auf den ersten 200 Seiten passiert einfach nichts. Ellie findet sich schwer in ihrer neuen Umgebung zurecht, schläft ständig ein, träumt seltsame Dinge, schläft wieder ein, fällt zur Abwechslung in Ohnmacht ... Ihre Treffen mit Colin sind ebenso geheimnisvoll wie unbefriedigend. Man erfährt rein gar nichts über ihn, weiß nichts über sein seltsames Verhalten und kann die Beziehung zwischen den beiden nicht richtig einordnen. Erst nach einem Drittel des Buches kommt etwas Spannung auf, die aber recht schnell wieder abflacht und in einem unspektakulären Ende "gipfelt".


    Ich mag es nicht, wenn jedes Jugendbuch automatisch mit anderen erfolgreichen Jugendbüchern verglichen wird und trotzdem muss ich sagen, dass ich hier oft automatisch Parallelen zu Twilight gezogen habe. Auch wenn es hier keinen Vampir gibt, so ist es doch wieder eine Liebesgeschichte zwischen einem Mensch und einem andersartigen Wesen, das Prinzip, das dahinter steckt ist also doch wieder das gleiche. Da ein Autor nicht jedes Mal das Rad neu erfinden kann, stören mich diese Parallelen nicht, ich habe nur oft gelesen, dass "Splitterherz" ganz anders ist, als alle anderen Jugendbücher, die aktuell auf dem Markt sind. Und dem kann ich einfach nicht zustimmen.


    Ich mochte den Schreibstil und die Erzählweise der Autorin eigentlich ganz gerne, genervt hat mich nur Ellie und teilweise die Geschichte an sich. Trotzdem hat das Buch mich manchmal gefesselt, teilweise war es auch richtig spannend, allerdings ist das nicht genug für ein Buch mit über 600 Seiten. Was mich aber am meisten nervt, ist dass es sich schon wieder um eine Trilogie handelt und ich deshalb nochmal zwei dieser dicken Wälzer kaufen und lesen muss, um endlich das Ende zu erfahren. So schlecht fand ich das Buch nämlich nicht, dass mir das Ende egal wäre. Und das Ende von Splitterherz selbst ist sehr unbefriedigend.


    Von mir gibt es mit gutem Willen 2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Ich kann dich verstehen, stefanie_j_h. Ich hatte zwar nicht so das Problem mit Ellie, aber so begeistert war ich von dem Buch auch nicht. Band 2 + 3 will ich mir aber auch noch durchlesen, um zu erfahren, wie es ausgeht. Wenn die Bücher allerdings nicht besser werden, weiß ich nicht, ob ich sie weiter lesen kann. ;)

  • stefanie_j_h
    Ich habe mit interesse deine Meinung gelesen! Da ich selbst das Buch sehr mag hat es mich schon interessiert warum es jemandem nicht gefällt. Für mich hat der Roman zum Beispiel keine Längen, ich empfand es als sehr angenehm das die Geschichte sich Zeit lässt. Ich mag es nicht wenn schon nach wenigen Seiten zuviel passiert.Gerade das Colin und Elli keine Beziehung haben in der von Anfang an alles klar definiert ist war übrigens für mich einer der Hauptpunkte der mir gut gefallen hat.
    Andererseits finde ich aber schon das Du damit recht hast,neu ist die Konstellation der Handlung selbst nicht. Da ich solche Bücher im Normalfall ziemlich meide (wenn Nimue das Buch nicht so gut besprochen hätte glaube ich nicht das ich es gelesen hätte) kann ich es natürlich nur mit Twilight vergleichen. Ich lese den Roman ja gerade wieder und momentan stößt bei mir am größten nach wie vor Leos Nachname auf... das ist mir dann doch zu hm bösartigerweise "jugendbuchmäßig"...
    Pandora hat ja hier im Thread vor allem kritisiert das momentan viele Jugendbuchfiguren die Außenseiterrolle haben und das sie das bei Elli sehr gestört hat. Zu der Tatsache an sich kann ich nicht viel sagen da ich kaum Jugendbücher lese und ich diese Entwicklung daher nicht verfolgen konnte. Aber Elli selbst, ich glaube ich habe mich in Grundzügen einfach extrem wiedererkannt, mag sein dass das bei mir auch dazu geführt hat das ich Elli mag und das ich ihr bestimmte Verhaltensweisen dadurch nicht so angekreidet habe wie ich das vielleicht in einem anderen Kontext tun würde. Ich glaube ich habe vielleicht auch einen Hang zu Außenseiterrollen in Büchern, für mich konnte Frau Belitz daher genau meinen Nerv treffen.

  • Um es noch einmal zu betonen: Ich habe kein Problem mit Außenseiterhelden an sich, wenn es gut gemacht ist. In dem Fall hat mich dieses absolute Schwarz-Weiß-Zeichnen und die generelle Ablehnung von allem Jugendlichen gestört. Ich mag diese pseudoerwachsenen Heldinnen, die mit Ablehnung für ihre Altersgenossen und aufgesetzer Vernunft und Moral durchs Leben gehen, nicht.
    Hier ist Ellie die einzige, die sich gegen Mobbing einsetzt, in Patricia Schröders "Vollmondkuss", wo mir das das letzte Mal aufgefallen ist, ist die Heldin Jolin fürchterlich belesen und engagiert sich natürlich gegen soziale Ungerechtigkeiten, während alle anderen oberflächliche Parties feiern.

  • Pandora
    Ja so hab ich das auch verstanden, wollte nur nicht einen ellenlangen Satz daraus drehn. :) Ich hab übrigens noch den Ganzen abend darüber nachgedacht *g* ich glaube weil ich gerade ein Hörbuch mit einer jugendlichen Hauptfigur höre *g* Ich glaube fast das solche Figuren einerseits deshalb auftauchen weil ich das Gefühl habe jeder möchte gerade individuell und ein Außenseiter sein möchte, zumindest hab ich den Eindruck, Außenseiter sein scheint irgendwie populär zu sein. Und ganz ehrlich... diese Ablehnung von Ellis Seite her kann ich sogar nachvollziehen... klingt vielleicht wirklich abgedroschen aber es gab eine Zeit in meinem Leben in der hab ich genauso gedacht. Man muss ja auch noch sehn das man die Figuren nur durch Ellie betrachtet, deshalb sehn wir im Roman auch nur das was sie sehen möchte und das ist schon ziemlich oberflächlich. Gerade was Maike betrifft stimme ich Dir schon zu. Für mich ist Ellie eine Figur im Zwiespalt, manchmal wächst sie über sich hinaus und ist recht erwachsen und manchmal benimmt sie sich eben doch noch wie ein Kind, ein Teenager eben, den grade die Sache mit dem Alkohol ist wirklich mehr als bescheuert. Da kommt dann wieder ihre Unsicherheit raus - finde ich zumindest.


  • Um es noch einmal zu betonen: Ich habe kein Problem mit Außenseiterhelden an sich, wenn es gut gemacht ist. In dem Fall hat mich dieses absolute Schwarz-Weiß-Zeichnen und die generelle Ablehnung von allem Jugendlichen gestört. Ich mag diese pseudoerwachsenen Heldinnen, die mit Ablehnung für ihre Altersgenossen und aufgesetzer Vernunft und Moral durchs Leben gehen, nicht.
    Hier ist Ellie die einzige, die sich gegen Mobbing einsetzt, in Patricia Schröders "Vollmondkuss", wo mir das das letzte Mal aufgefallen ist, ist die Heldin Jolin fürchterlich belesen und engagiert sich natürlich gegen soziale Ungerechtigkeiten, während alle anderen oberflächliche Parties feiern.


    Hm, vielleicht hat mir das Buch deshalb so gut gefallen. In meiner Schule (Hauptschule) war das damals nämlich genauso (nur etwas boshafter, wenn auch nicht grausam). :sauer:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zu den Außerseiterheldinnen:
    Es soll sich jetzt keiner beleidigt fühlen, weil ich das jetzt pauschal sage, aus eigenen Beobachtungen (auch an mir selbst!) heraus und damit bestimmt keinen persönlich meine. Wie heißt es so schön? Ausnahmen bestätigen die Regel!


    Bei den "coolen" Leuten in der Jugend ist das Lesen ja ziemlich out, d.h. eher die nicht so coolen Leuten greifen zu einem Buch. So hat man einen Typus an Jugendlichen kreiert, mit dem sich die meisten jugendlichen Leser evtl am ehesten identifizieren können. So kommt es - meiner Meinung nach - zu den vielen Helden in einer Außenseiterrolle.

  • Ellie ist 17 Jahre alt, als sie aus ihrer gewohnten Umgebung der Kölner Großstadt gerissen wird und mit ihren Eltern in ein kleines Dorf zieht. Da es für sie sehr schwer ist Kontakt zu anderen zu knüpfen, bleibt sie meist für sich und auch der Kontakt zu ihren Freunden aus Köln bricht immer mehr ab. Zu dem leidet sie unter Schlafstörungen und schläft in den merkwürdigsten Orten ein und kann sich nicht erinnern, wie es dazu kommen konnte. Bald lernt sie den geheimnisvollen Colin kennen. Er erscheint immer wieder dann, wenn sie in Not ist. Jedoch immer, wenn sie sich ein wenig näher kommen, weist er sie von sich zurück.


    Ellie ist ein sehr schwieriger Charakter. Sie verstellt sich, damit sie dazugehört und nicht als Außenseiterin abgestempelt wird. Dies gelingt ihr in der neuen Schule jedoch nicht. Dazu ist sie auch noch häufig schlecht gelaunt und lässt dies an ihren Mitmenschen aus. Kein gutes Mittel um sich Freunde zu machen...


    Die ersten 200 Seiten fand auch ich schwierig, dadurch, dass Ellie ständig einschläft, wurde ich immer wieder aus der Geschichte geworfen und konnte nicht einorten konnte, wohin dies führen sollte. Mit jeder Seite konnte ich mich immer besser in die Geschichte einfinden und wurde regelrecht in die Geschichte eingesogen, obwohl ich Ellie als Person eher unsympathisch fand.


    Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr gerne und konnte mich ohne Problem gut in ihre Beschreibungen einfinden und mir die Situationen und Umgebungen gut vorstellen. Das Ende des Buches fand ich eher schwierig. Es war in meinen Augen alles sehr konfus und wirr und machte für mich wenig Sinn, wie es geendet hat. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, hoffe ich, dass es in den kommenden Büchern schneller zu der eigentlichen Geschichte kommt und dass die Sachen, die in diesem Teil offen blieben, dann geklärt werden.


    Insgesamt fand ich das Buch ganz gut, obwohl ich die Protagonistin eher unsympathisch fand, ich hoffe, dass man in den folgenden Bänden mehr über Colin erfährt und Ellie ein bisschen umgänglicher wird. Diese schlechte Laune von ihr, fand ich auf die Dauer recht anstrengend!


    Daher bekommt das Buch von mir:
    3ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

    Einmal editiert, zuletzt von YRachel ()

  • Nachdem ich mir das Buch aufgrund der begeisterten Kritiken bereits zum Geburtstag gewünscht hatte, konnte ich mich gerade noch bis zur Leserunde zusammenreißen.
    Das wunderschöne Cover lockt den Leser geradezu unwiderstehlich an.


    Insgesamt kann ich mich den guten Kritiken nur anschließen!
    Die Handlung nimmt einen sofort gefangen, der Stil ist wunderbar flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin.
    Besonders das Zusammenspiel aus dramatischen Szenen und Humor hat mir gefallen. Immer wieder gab es Stellen, bei denen man sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
    Das langsame Erzähltempo hat mich keineswegs gestört, dadurch kam die Stimmung des Romans besonders gut zu Geltung.
    Etwas nervend fand ich ab und an die ausgeprägte „Zurück zur Natur“- Propaganda, allerdings schadet die gerade in einem Jugendbuch wohl nie.


    Bei der Handlung und der Konstellation der Figuren kommt man natürlich nicht umhin, immer wieder Vergleiche zur „Bis(s)“- Reihe zu ziehen.
    Das liegt nun mal in der Natur der Sache.
    Erfreulicherweise konnte ich feststellen, dass „Splitterherz“ ein ganz eigenes Werk ist.
    Dennoch denke ich, dass besonders „Twilight“-Leser auch hier ihren Spaß haben werden.
    Diese seien aber vorgewarnt: Vampire werdet ihr hier nicht finden!


    Die Hauptprotagonistin Ellie war mir sympathisch. Ein Punkt, der bei mir eine durchaus wichtige Rolle spielt.
    Dennoch kann ich die Klagen von anderen Lesern über ständige Heul- und Schlafattacken gut nachvollziehen.
    Einerseits ist sie ein typischer Teenager mit all deren wechselhaften Stimmungen, andererseits ist sie schon reifer als ihre Klassenkameraden.


    Mich hat jedoch etwas anderes viel mehr gestört.
    Der Außenseiter als Held einer Geschichte hat ja schon Tradition.
    Ich selbst lese solche Geschichten auch sehr gerne, dennoch war mir Ellie hier zu sehr Außenseiterin. Sämtliche Klischees wurden furchtbar übertrieben. :rollen:
    Sie hat keine Freundinnen [size=6pt](nein, die beiden Schnepfen aus der Großstadt zählen nicht)[/size], alle Gleichaltrigen sind oberflächlich und herzlos. Einzig Tillmann scheint nicht in das Raster zu passen.
    Selbst die introvertierte Bella (um beim naheliegenden Vergleich zu bleiben) hatte Freundinnen.
    Ich persönlich fühle mich jedoch schon fast selbst etwas angegriffen.
    Schließlich war jeder von uns mal in Ellies Alter und ich denke, dass ich und auch die sehr viele andere nicht so waren.
    Du meine Güte!
    In zwei Schulen wird es doch wenigstens EIN nettes Mädchen geben!
    Ich hoffe sehr, dass sich Ellies übermäßig starke Isolation in den nächsten beiden Bänden etwas lockert.


    Colin als Ellies Gegenpart fand ich hingegen durchweg gelungen. Sehr attraktiv, so dass man Ellies Faszination nur zu gut verstehen kann, aber auch geheimnisvoll und gefährlich genug um Schaudern hervorzurufen.
    Eine unwiderstehliche Mischung!


    Hochspannung sucht man über weite Teile der Handlung umsonst, doch liefert uns Bettina Beelitz dann ein überraschend dramatisches Finale. Hier konnte auch Ellie mich wieder voll überzeugen.


    Das Ende an sich ist durchaus in sich abgeschlossen und befriedigend, so muss man als Leser nicht Nägel kauend auf den nächsten Band warten.
    Mein romantisches Herz hofft natürlich auf ein baldiges Wiedersehen zwischen Ellie und Colin. :herz:
    So freue ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung!


    4ratten

  • Nachdem die Bücherei das Buch nun dahatte und eure Meinungen mich neugierig gemacht hatten, habe ich es auch mal gelesen.


    Mein Fazit: ein schönes Buch, aber so ganz hundertprozentig hat es mich nicht überzeugt...


    Etwas mehr Tiefe wäre nicht schlecht gewesen - aber es ist halt ein Jugendbuch. Der Schreibstil ist schön und flüssig zu lesen, und gefallen hat mir, wie die Faszination langsam aufgebaut wurde, die Colin auf Ellie ausübte, und das Ganze in dieser mystischen Atmosphäre. Eine Jugendschwärmerei schön nachvollziehbar dargestellt - das habe ich genossen (man war ja schließlich auch mal jung :zwinker:).


    Ich habe Stephenie Meyers "Biss..."-Reihe nicht gelesen, kenne allerdings die Handlung und muß sagen, gewisse Parallelitäten drängen sich auch mir hier durchaus auf.


    Ellie ist eine sehr eigene Person, ihr nennt sie unfertig auf einigen Gebieten und viel reifer auf anderen. Das sehe ich auch so, halte das ich aber nicht für unglaubwürdig oder überzogen. Jeder hat starke und schwache Seiten und einige der Gedanken, die sie sich so machte, hatte ich auch so oder ähnlich in meiner Jugend...Gewundert habe ich mich, wie ungeschickt und unbedacht sie oft am Anfang des Buches wirkte - ich meine das ständige Verlaufen und sich-in-Gefahr-bringen, ihre Art ruppig mit anderen Menschen umzugehen. Wenn etwas übertrieben war, dann das - aber wenn ich es recht verstanden habe, erklärte sich einiges davon mit


    Gut fand ich, daß es bis fast zum Ende nicht ganz klar war, ob Elli


    Auch mit der Außenseiterrolle Elisabeths hatte ich keine Probleme. Ich fand das nicht überzogen dargestellt.



    Sie hat keine Freundinnen (nein, die beiden Schnepfen aus der Großstadt zählen nicht), alle Gleichaltrigen sind oberflächlich und herzlos. Einzig Tillmann scheint nicht in das Raster zu passen.
    ...
    In zwei Schulen wird es doch wenigstens EIN nettes Mädchen geben!


    Doch, wenn ich die Jugend hier (in Südwestdeutschland) so sehe und was an den Schulen abgeht, kann ich mir das sehr wohl vorstellen. Ich meine nicht, daß alle herzlos wären. Aber an viele ist ganz, ganz schwer heranzukommen, besonders wenn jemand ein wenig anders ist.


    Ziemlich irritiert und verwirrt ließ mich das Ende des Buches zurück. Da lief für mich einiges nicht stimmig und logisch ab und ich hatte am Ende zwei große Fragezeichen in den Augen...


    Trotzdem, kein schlechtes Buch und ich bereue es durchaus nicht, das Buch gelesen zu haben.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Meine Eindrücke
    Als erstes hat mich der Schreibstil bezaubert mit Sätzen wie „Etwas hat sich verändert. Ich kann es wittern. Die Luft ist weicher geworden, der Wald grüner, der Nachthimmel schwärzer. Der Mond weint.“ Bis mich auch die Geschichte verzaubert hat, hat es etwas gedauert, denn Ellies Probleme haben mich anfangs etwas irritiert. Zum einen hat sie Probleme einzuschlafen und dann wieder fällt sie an den unmöglichsten Orten in Tiefschlaf. Außerdem hatte ich oft das Gefühl, dass sie sich selbst das Leben schwer macht. Doch sobald Colin auftaucht, hat es mich doch gepackt.


    Es geht aber nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern auch um ein junges Mädchen in der Pubertät. Sie hat sich bis zur Selbstaufgabe angepasst, nur um dazu zugehören. Das geht so weit, dass sie fast schon nicht mehr weiss, wer sie eigentlich ist und was sie will. Es ist schwierig wenn man anders ist und deshalb von den Mitschülern nicht akzeptiert wird. Wer solche Probleme in seiner Jugend nicht hatte, kann mit diesen Schilderungen eventuell wenig anfangen und findet Ellies Verhalten nervig. Doch sie sind leider näher an der Realität, als man denkt.


    Auch geht es darum, dass Ellie in einem Alter ist, in dem man sich von seinen Eltern abnabelt, eigene Entscheidungen trifft und bewusst die Verbote der Eltern ignoriert. Vor allem die Beziehung zum Vater spielt hier eine große Rolle. Er ist das erste große Idol vieler Mädchen und wird irgendwann von der ersten großen Liebe entthront.


    Die eigentliche Faszination geht für mich von Colin aus. Ich habe jeder Begegnung von ihm und Ellie entgegengefiebert. Er ist geheimnisvoll und abweisend und spielt trotzdem mehr als einmal den Retter in der Not. Das ist eine gefährliche, aber auch anziehende Mischung.


    Die Autorin nimmt sich Zeit um ihre Geschichte zu erzählen und die Stimmungen und Gedanken ausführlich zu schildern. Mir war das nie zu viel, vor allem weil ich den Schreibstil sehr schön und angenehm zu lesen finde. Doch wer lieber auf schnelle und actionreiche Geschichten steht, sollte die Finger von dem Buch lassen.


    Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall auch lesen. Doch brauche ich erst etwas Abstand und warte den richtigen Moment ab, bis ich wieder Lust habe eine etwas ausführlichere, aber dafür schöne, Geschichte zu lesen. Wobei mich die Kurzbeschreibung auf Amazon schon sehr neugierig gemacht hat.


    4ratten


    LG, Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Anfangs stand ich dem Buch etwas skeptisch gegenüber, denn obwohl ich Jugendfantasy hin und wieder sehr gerne lese, habe ich so meine Schwierigkeiten mit romantischen Liebesgeschichten. Meine Sorgen waren unbegründet und Colin hat mich offenbar auch in seinen Bann gezogen. ;) Ellie, die als Stadtkind erst den Kulturschock des Landlebens erlebt, aber dann die Schönheit darin entdeckt, fand ich ausgesprochen gut dargestellt. Für mich ist sie ein typischer Teenager mit realistischen Launen und Problemen, schließlich wird sie gerade aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, in dem sie zuvor mit Müh und Not Fuß gefasst hat. Schon das ist wohl eine Situation, auf die die wenigsten Jugendlichen mit sprühendem Charme reagieren würden. Hinzu kommen das verwirrende Verhältnis zu Colin und die unfassbaren Enthüllungen, die auch ihren Vater mit einbeziehen.


    Leider bleiben alle Figuren neben Ellie und Colin blass, die meisten aus dem sowieso kleinen Personenkreis erscheinen nur sehr sporadisch in der Geschichte und bekommen gar keine Chance, etwas Profil zu entwickeln. Angesichts der Liebe zum Detail, die ansonsten vorherrscht, finde ich diese schablonenhaften Figuren sehr schade. Geradezu erschreckend fand ich, wie wenig Ellies Mutter eine Bezugsperson zu sein scheint. Dass Ellie gegen ihren Vater rebelliert erklärt sich aus den Geschehnissen, dass sie Colin ihrer Mutter vorzieht fand ich allerdings nicht nachvollziehbar.


    Sehr angenehm fand ich den Stil; gut lesbar, nicht platt, aber auch nicht übertrieben verschnörkelt. Und vor allem wird man zum Weiterlesen getrieben, auch wenn die Handlung gerade nur dahinplätschert. Das Erzähltempo wird nur an wenigen Stellen angezogen, und dennoch wird man in den Bann des Buches geschlagen. Während des Lesens war das wunderbar, im Nachhinein frage ich mich allerdings, wie sich so wenig Handlung auf so viele Seiten erstrecken konnte.


    Das Ende ist irgendwie seltsam, so wenig abschließend, die Geschehnisse brechen einfach ab. Zwar gefällt mir dies besser als ein zuckersüßes Ende, das auch gar nicht zur Stimmung des Buches gepasst hätte, aber der Verdacht drängt sich auf, dass Scherbenmond sich nahtlos anschließen wird.


    Insgesamt wurde ich prächtig unterhalten, denn auch wenn die Geschichte vielleicht nicht neu und einzigartig ist, ist sie gut umgesetzt und bietet neben realistischen Teenagerproblemen eine faszinierende fantastische Welt. Außerdem wird das, was neben der Geschichte um Ellie und Colin vermittelt werden soll – man selbst zu sein, die Natur bewusst wahrzunehmen, sich seinen Ängsten zu stellen und Stärke daraus zu ziehen –ohne moralisch erhobenen Zeigefinger angesprochen und wirkt dadurch umso besser.


    Mit etwas gutem Willen komme ich auf 4ratten.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Wow, Breña... hätte ich nicht gedacht, dass Dir "Splitterherz" tatsächlich gefällt. Klasse :klatschen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Wow, Breña... hätte ich nicht gedacht, dass Dir "Splitterherz" tatsächlich gefällt.


    Ich auch nicht. :breitgrins:


    Jetzt brauche ich aber auch eine Pause von Ellie und Colin, obwohl meine Freundin mir heute schon begeistert von Scherbenmond vorschwärmte.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Hallo Ihr Lieben!


    Nachdem ich mich nach dem Erscheinen des Buches strikt geweigert hatte, dieses Buch auch nur in die Hand zu nehmen, habe ich es nun verschlungen :breitgrins:


    Eigentlich mag ich keine Geschichten, die in Deutschland spielen und auch keine Personen mit deutschen Namen :kotz:
    So wie mein Filmgeschmack ist, ist wohl auch mein Buchgeschmack. Aber es gibt ja auch ein paar ausnahmen, was Autoren angeht und dazu gehört jetzt auch Bettina Belitz.


    Ich freu mich schon tierisch drauf "Scherbenmond" zu lesen und erst auf den 3. Teil :jumpies:



    So, nun aber zurück zu "Splitterherz"


    Eure Beiträge und Kommentare zu dem Buch habe ich aus Absicht noch nicht gelesen um meine Eindrücke nicht zu sabotieren :breitgrins: Aber irgendwo habe ich gelesen, dass jemand Ellie ziemlich nervig fand. So empfand ich das jetzt überhaupt nicht. Ich fand ihre Schlafgewohnheiten etc. sehr nervig aber Ellie an sich mochte ich. Nur auf den letzten 100 Seiten fand ich sie noch komischer als eh schon :gruebel:


    Meine Freundin hat das Hörbuch gehört und meinte das Buch habe einen komischen Schluss... Das finde ich jetzt nun nicht. Ich finde eher, dass Tessa zum Schluss nicht wirklich in die Geschichte gepasst hat und Ellie ziemlich blauäugig und naiv in die ganze Sache reinmaschiert ist. Aber das war es dann auch schon. Der Schluss, so wie er ist, war ja irgendwo abzusehen. Ich weiß jetzt auch nicht, wieso sie ihn komisch fand... :gruebel: muss echt nochmal nachhaken.


    Ehrlich gesagt, wäre ich Ellie gewesen, ich hätte auch keinen Bock gehabt von Köln ins Niemalsland zu ziehen. Ich wohn auf dem Land und wär froh, wenn ich die Möglichkeit hätte irgendwo wohnen zu können wo immer was los ist und ich nicht ewig fahren muss um in die Zivilisation zu kommen. Zumal ja auch ihr Handy und das Internet nicht funktionieren. Meine Güte, da würd ich mich erschießen, wenn ich dadurch keinen Kontakt zu meinen Freunden hätte. Die neue Schule scheint auch nicht grade das Wahre zu sein und ihre Klassenkameraden wirken auch sehr distanziert auf mich. Klar, Ellie versucht nicht wirklich sich anzupassen, aber ich hätte die ersten Wochen auch meine Probleme und würde erst mal auf Abstand gehen. Und ihr Freudinnen aus Köln sind auch keine sehr große Hilfe um das Ganze für sie erträglicher zu machen.


    Kein Wunder also, dass sie von Colin fasziniert ist und versucht mehr über ihn herauszufinden. Was gibt es denn auch schon groß, was man in diesem Dorf anstellen kann. Da ist Detektiv spielen schon viel aufregender und wie man merkt ist Ellie nicht die Einzige, die das Spiel beherrscht.


    Jetzt mal ein kleiner Abstecher zu Colin. Am Anfang hab ich mich echt gefragt, was verbirgt dieser Kerl? Man hat ja so gut wie nichts erfahren. Und er war mir auch ehrlich gesagt nicht grade sehr sympathisch aber umso mehr ich von ihm erfahren habe umso mehr habe ich angefangen ihn zu mögen :breitgrins: Besonders zum Schluss hin :flirt: Da hätte ich so gerne mit Ellie getauscht. Aber irgendwie auch nicht. Diese Art von Liebeskummer wollte ich mir echt nicht freiwillig antun. Aber was soll man machen... wo die Liebe eben hinfällt.


    Aber eines verstehe ich echt nicht. Wie kann man vor Pferden Angst haben? Die Spinnen verstehe ich ja noch aber ein Pferd... Ich hab zwar großen Respekt vor diesen Tieren und bin auch vorsichtig was den Umgang angeht aber Angst... Dabei muss Louis ein so schönes Exemplar sein. Und dann noch Mister X, die Katze. Der kleine Kerl würde bestimmt gut zu meiner Kleinen passen, wobei ich befürchte, dass er nicht lange der Herr im Haus wäre :lachen:


    Zu Ellies Klassenkameraden und Freunden kann ich echt nicht viel Sagen. Ihre angeblich besten Freundinnen aus Köln sind reine Püppchen, Maike ist mir zu undurchsichtig und Benni ist ein Alles-Wissen-Woller. Sowas kann ich gar nicht leiden. Entweder redet eine Person freiwillig über sich selbst oder eben nicht. Aber bei ihm ist es ja schon eine Sucht alles über jeden wissen zu wollen. Klar, wenn jemand neues auftaucht ist man neugierig aber ihre Klassenkameraden versuchen ja nicht mal wirklich sie kennenzulernen. Nein es wird anhand ihrer Klamotten etc. beschlossen sie als eingebildet abzustempeln.


    Oh man. Ich glaub ich hör besser mal auf zu schreiben, sonst wird das hier noch ein Roman :redface:


    Dem Buch gebe ich 4ratten
    Es ist zwar sehr gut, was meinen Geschmack angeht aber es gibt immer noch die Möglichkeit sich zu verbessern und das hebe ich mir gerne für "Scherbenmond" auf :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Jade

    Du bereust nie die Dinge, die Du getan hast. Nur die, die Du nicht getan hast !&nbsp; :gruebel:

  • Huhu :winken:


    Auch ich habe mir das Buch schon zu Weihnachten schenken lassen und es nun endlich gelesen!
    Ich habe mich mit jade.day anfangs auch mit den deutschen Namen und Örtlichkeiten etwas schwer getan... außerdem war ich kritisch, da ich nunmal im Westerwald wohne und die Orte durchaus kenne (z.B. Altenkirchen)


    Ich muss sagen bis zur Hälfte des Buchs habe ich mich gefragt: "Was finden die meisten an diesem Buch?!"
    Ich fand die Geschichte etwas langatmig und zwischendurch auch übertrieben. Wie bereits gesagt, kenne ich den Westerwald und sein "schönes" Wetter, aber


    Auch war sie mir einfach bis dahin überhaupt nicht sympathisch. Sie war mir auch einfach zu negativ, zu übertrieben, auch hier wieder zu "konstruiert".


    Colin fand ich lange auch ziemlich uninteressant, da mich seine äußerliche Beschreibung doch etwas zu sehr an Edward erinnert hat


    Das stößt mir einfach etwas auf... Außerdem dachte ich mir die ganze Zeit über ja schon,

    .
    Auch seine wahre Identität als

    war mir zu konstruiert

    .


    Ok, nun genug von den Spoilern :zwinker:
    In der zweiten Hälfte finde ich dreht sich die Geschichte, und dann würde ich auch die guten Rezensionen mirt den meisten hier teilen. Die Hauptfigur entwickelt sich wirklich weiter und wird auch in meinen Augen sympathischer.
    Ich habe die zweite Hälfte in zwei Tagen verschlungen, während ich für die erste Hälfte fast zwei Wochen gebraucht habe... deswegen auch nur 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Ich werde "Scherbenmond" auf jeden Fall lesen, da mir das Ende hier besonders gut gefallen hat! Allerdings lasse ich mir da wenigstens ein paar Wochen Zeit...

    &quot;Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderen Welt: man soll ihn nicht wecken.&quot;&nbsp; -Richard Benz- <br />:leserin:&nbsp;&nbsp; Karin Slaughter - Letzte Worte<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Hermann Hesse - Siddharta<br />