Jo Nesbø - Der Leopard

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Hallo zusammen,


    eigentlich kann ich es kaum glauben, aber ich habe tatsächlich keinen Thread zum neuen Thriller von Jo Nesbø gefunden (und auch die Suchfunktion nicht). Ich hoffe, dies ist korrekt - ansonsten bitte ich eine Moderatorin, mein Geschreibsel zu verscheiben...


    ___


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Jo Nesbø, Leopard
    (Ullstein Verlag, Januar 2010)
    ISBN 978-3-550-08774-5
    698 Seiten; 21.95 € (HC)
    Originaltitel: Panserhjerte
    Harry-Hole-Reihe (8. Fall)




    Harry Hole ist am Ende. Der Kommissar, der den beinahe schon legendären Schneemann (siehe gleichnamiges Buch) überführt hat, sumpft in Bangkok vor sich hin. Dort soll ihn nun die junge Kollegin Kaja aufspüren und anschließend nachhause bringen, denn im weit entfernten Oslo gibt es mehrere ungeklärte, brutale Mordfälle und Holes Chef hofft, dass sein (ehemals) bester Ermittler dem Täter auf die Spur kommt...
    Kaja gelingt es schließlich, Harry Hole zur Rückkehr zu überreden, allerdings nicht mit beruflichen Mitteln – Harrys Vater liegt schwer krank in einem Krankenhaus und hat nicht mehr allzu lange zu leben. So gelangt Harry, der alkoholkranke Kriminalkommissar, wieder nach Norwegen und mischt schon bald in den Ermittlungen mit. Doch er stößt (mal wieder) auf Widerstand in den eigenen Reihen. Harry – und seine etwas unorthodoxe Art zu ermitteln – hat nicht sonderlich viele Freunde bei der Osloer Polizei und jetzt kommt auch noch das rivalisierende Kriminalamt hinzu – mit einem karriereorientierten Leiter, der Harry schon bald alles streitig machen will. Doch Harry wäre nicht HarryHo, wenn ihm dazu nichts einfallen würde...
    Aber währenddessen knöpft sich der gesuchte Mörder immer weitere Opfer vor – und er geht dabei mit viel Grausamkeit zu Werke, aber auch mit Unberechenbarkeit und Intelligenz. Harry und seine engsten Kollegen kommen zwar auf die ein oder andere Spur, aber sind es auch die richtigen? Und so hat nicht nur Harry mit falschen Fährten und gut gestreuten Finten zu kämpfen, sondern auch der/ die LeserIn! Zudem führt Jo Nesbø dieses Mal gleich über drei Kontinente: Harry Hole muss aus dem thailändischen Drogen- und Mafiasumpf nach Europa zurückgeholt werden um in halb Norwegen zu ermitteln und zwischendurch noch in Afrika, genauer in Goma, einer Stadt im Kongo an der Grenze zu Ruanda, zu landen.


    Mir hat der achte Fall um den Kommissar Harry Hole ausgesprochen gut gefallen! Anfangs war ich zwar entsetzt, wie tief der Ermittler gesunken ist, aber im Gegensatz zu so manchem literarischen Kollegen hat es mich lange nicht so genervt... Jo Nesbø schreibt seit einigen Fällen meiner Meinung nach auf beachtlichem Niveau – seine Thriller sind sehr gut angelegt, kaum zu durchschauen und gespickt mit reichlich Wendungen, die einen bald atemlos lesen lassen. Darüber vergesse ich auch gerne mal die etwas deftigeren Szenen, in denen das Auffinden der Mordopfer oder gar deren Tod beschrieben werden...


    "Leopard" ist von Beginn an bis zum Schluß ein temporeiches Buch mit einigen ruhigen, nachdenklichen Stellen wenn Harry seinen sterbenden Vater im Krankenhaus besucht, ziemlichen Abstürzen eines durch und durch traurigen und vielleicht auch ratlosen (mit sich selbst) Harry Hole - aber vor allen Dingen mit einem genialen Ermittler, der einen quer durch 704 Seiten und reichlich falsche Vermutungen jagt...



    FAZIT: Bleibt zu hoffen, dass der Autor dieses Thriller-Niveau noch lange halten kann – er gehört für mich definitiv zur Crème de la Crème dieses Genres!


    5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Langsam aber sicher komme ich auf den Geschmack. Früher konnte man mich mit Büchern von skandinavischen Autoren fast schon jagen, aber mittlerweile gefallen mir ihre Kriminalromane mehr und mehr. Vom Norweger Jo Nesbø hatte ich bisher noch nichts gelesen und eigentlich ist es auch keine sonderlich gelungene Idee mit dem achten Band einer Reihe zu beginnen, aber das Buch ist mir halt zwischen die Finger geraten. Glücklicherweise ließ sich „Leopard“ auch sehr gut ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, die notwendigen Informationen wurden zwischendurch vom Autor eingestreut und man fühlte sich nicht unwissend alleingelassen.


    Das Buch beginnt damit, dass der Held der Reihe erst einmal aus Hongkong, wo er völlig versumpft ist, nach Oslo zurückgeholt werden muss, da sein (ehemaliger) Chef ihm als einzigem zutraut, den aktuellen Serienmörderfall lösen zu können.


    Die Krimihandlung selber war spannend und bot so einige Wendungen, bis der Täter endlich feststand, interne Querelen wurden gut in die Geschichte eingearbeitet und auch wenn ich die Stimmungsschwankungen des abgewrackten Helden häufiger nicht nachvollziehen konnte, wirkte er größtenteils sympathisch.


    Ein paar Kleinigkeiten haben mich allerdings gewundert: Dass alle Norweger Skifahren, Schneemobilfahren und klettern können, kann ich ja noch hinnehmen, aber dass eine Behörde mehrfache Dienstreisen nach Übersee genehmigt, erscheint mir doch etwas weit hergeholt. Schlecht recherchiert, aber trotzdem eher amüsant fand ich eine Szene über Deutschland: „Wusstest du, dass die Sprache der Ostdeutschen sich in den vierzig Jahren, die die DDR existierte, so weit verändert hat, dass ein empfindsames Ohr den Unterschied zu Westdeutsch hört?“ – die Person, um die es geht, stammt aus Leipzig!


    Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, ich werde mir jetzt zwar nicht unbedingt alle Nesbø-Romane kaufen, wenn mir aber wieder mal einer in die Hände fällt, würde ich ihn schon ziemlich gerne lesen.


    4ratten


  • Schlecht recherchiert, aber trotzdem eher amüsant fand ich eine Szene über Deutschland: „Wusstest du, dass die Sprache der Ostdeutschen sich in den vierzig Jahren, die die DDR existierte, so weit verändert hat, dass ein empfindsames Ohr den Unterschied zu Westdeutsch hört?“ – die Person, um die es geht, stammt aus Leipzig!


    Darüber bin ich auch kurz gestolpert, konnte es dann dennoch akzeptieren. Denn es gibt schon einige Begrifflichkeiten, die in der BRD nicht bekannt/ in Gebrauch waren. Auf Anhieb fallen mir da Dinge wie MuFuTi, Broiler, Kaufhalle, Plaste, urst, ABV (= Abschnittsbevollmächtigter), Rennpappe, Behelfsetikett, Winkelement, Grilletta, Muttiheft, etc. ein. Von daher finde ich das "empfindsame Ohr" nicht verkehrt...


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Sie ist ja aber nicht dadurch aufgefallen, dass sie sich einen Broiler bestellt hat oder so, sondern konkret durch den Akzent. Und da finde ich, schert er dann doch zu viele Gegenden über einen Kamm. Ein Leipziger Akzent ist ja wirklich ziemlich unüberhörbar, da braucht das Ohr nicht sonderlich "empfindsam" für zu sein, aber es gibt ja schließlich durchaus Gegenden in Ostdeutschland, denen man ihre Herkunft nicht anhört - Norddeutsch ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht viel anders als in Schleswig-Holstein, einem Berliner höre ich nicht an, ob er aus Ost- oder West-Berlin stammt und mein Kollege, der auf der ostdeutschen Seite der Mauer nahe Göttingen aufgewachsen ist, klingt auch ganz "unauffällig". :zwinker:
    Gerade wo bei Nesbø so häufig von norwegischen Akzenten der unterschiedlichen Landstriche die Rede war, macht er es sich mit Deutschland da etwas einfach.

  • Das war mein erster Roman des Autors und ich war erstaunt, dass ich mich so problemlos zurechtfand, auch ohne die Vorgänger gelesen zu haben.
    Gleich am Anfang geht es sehr beklemmend los, als einer der Morde aus der Sicht des Opfers geschildert wird und ich war mir nicht sicher, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Doch zum Glück schwenkt die Handlung dann nach Hongkong, wo sich eine Polizistin darum bemüht den Ermittler Harry Hole wieder nach Schweden zurückzuholen.
    Harry Hole ist ein in sich zerrissener Mensch, der scheinbar alles verloren hat. Was ihm an Gefühlen noch geblieben ist, betäubt er mit Alkohol und Drogen. Doch in seinen klaren Momenten ist er ein genialer Jäger von Serienkillern. Gerade diese Fähigkeit bringt immer Probleme und Komplikationen in sein Leben. Aber ohne seine Hilfe kann der Täter nicht gefasst werden. Das Klischee des kaputten Ermittlers wird in Kriminalromanen ja gerne bemüht. Trotzdem hat mir Harrys Figur mit seinem bissigen Humor und seiner Verletzlichkeit sehr gut gefallen.
    Die Morde sind brutal und grausam, aber zum Glück beschreibt sie der Autor nicht bis ins letzte Detail, sondern gerade so ausführlich, dass man sich genau vorstellen kann, was passiert ist. Den Rest überlässt er der Phantasie des Lesers.
    Doch damit nicht genug kommen auch noch Intrigen und Kompetenzgerangel innerhalb der Polizei dazu, was die Auflösung des Falles zusätzlich behindert.


    Mit diesem Krimi ist dem Autor ein spannendes Buch gelungen, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten hat, wozu auch nicht zuletzt der bissige Humor beigetragen hat, durch den die Handlung nicht gar so düster ist wie bei anderen nordischen Autoren.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    LG, Aurian

  • Meine Erwartungen an das Buch wurden leider nicht ganz erfüllt. Ich habe schon viel über den Autor gehört und mehr Spannung und grausame Details erwartet. Mit 699 Seiten ist das Buch ja nicht unbedingt dünn, was mich stellenweise sehr genervt hat, weil alles so langsam voranschreitet. Ich konnte nicht mitfiebern bzw. war mir ziemlich schnell klar, wer der Täter war, obwohl ich immer gehört habe, dass das bei dem Autor eher nicht der Fall wäre.


    Harry Hole fand ich als Person auch nicht besonders aufregend. Er ist der typische Ermittler, der psychische Probleme hat und ständig darüber nachdenkt, den Polizeidienst zu quittieren. Auch die anderen Charakteren wurden gemessen an der Seitenzahl ziemlich ungenau dargestellt. Aber klar, es gibt ja schon einige Bücher der Serie, vielleicht fehlt mir da einfach was, weil ich mitten in der Serie eingestiegen bin. An manchen Stellen kennt man sich nicht ganz aus, wenn man den Vorgänger “Schneemann” nicht gelesen hat, aber man bekommt ziemlich schnell eine grobe Ahnung davon, was vorgefallen war. Um dem Fall folgen zu können muss man daher nicht die gesamte Serie gelesen haben.


    Das Buch an sich würde ich nicht als schlecht oder langweilig bezeichnen, aber ich hätte mit mehr grausamen Details und Schilderungen gerechnet. Ich hatte kein einziges Mal das Gefühl, etwas wirklich neues und dramatisches zu lesen. Und ich lese nicht mal viele Krimis oder Thriller. Das hat mich doch etwas enttäuscht, aber vielleicht bin ich da auch einfach zu hart im Nehmen.


    Alles in allem war es für mich ein sehr durchschnittliches Buch. Es hat mich weder besonders begeistert noch gelangweilt.


    3ratten

  • Das klingt ganz danach, als würde es mir gefallen. Ich brauche keine Bücher mit grausamen Details, denn Blut und Eingeweide sehe ich jeden Tag in allen Variationen. :rollen:

  • Jo Nesbø


    Leopard


    Panserhjerte


    Teil 8 der Harry-Hole-Reihe



    In Oslo treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Die ersten Opfer kommen durch ein grausiges Folterinstrument zu Tode, später wird der Täter vielseitiger. Die Mordkommission schickt Kaja nach Hongkong, um Harry Hole zu finden und zurückzubringen. Man ist der Meinung, dass nur Harry das Zeug hat, es mit dem Killer aufzunehmen. Harry hatte nach dem Schneemann-Fall gekündigt, ist in Asien hängengeblieben und hat eigentlich gar keine Lust, wieder in Ermittlungen verstrickt zu werden. Aus mehreren verschiedenen Gründen tut er es dann doch und hängt bald zwischen den Dienststellen Mordkommission und Kriminalamt, die sich gegenseitiges Kompetenzgerangel bieten.


    Die Fahndung kommt in Schwung, führt ins finsterste Herz Afrikas und auf verschneite norwegische Berghütten. Es gibt persönliche Probleme, Rückfälle, Brutalitäten, Intrigen, Liebeleien…



    Es ist sicherlich nicht empfehlenswert, bei Teil 8 in eine Serie hineinzuspringen. Unterhaltsam und spannend und kaum vorhersehbar war der Krimi trotzdem, wahrscheinlich lese irgendwann noch einen Teil. Außerdem ist es interessant, dass auch von meinen Vorrednerinnen hier einige auch bei diesem Teil angefangen haben.


    Harry war mir oft etwas zu cool, zu abgeklärt. Merkwürdigerweise hatte ich beim Lesen ständig Hugh Laurie (Doctor House) im Kopf, wenn von dem großen Mann Harry die Rede war.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Irgendwie wiederholt sich der Stil seiner Bücher: guter spannender solider Anfang....machmal ein langgezogener Mittelteil....und dann ein spektakuläreres wenig realistisches Ende.


    Ich fand das Buch nur mittelmäßig. Die Grundstory war ja recht gut. Aber wenn man es im Nachhinein mal nüchtern betrachtet, ist alles ziemlich sehr sehr weit hergeholt.
    Zudem springt die Handlung nachher zwischen vielen Personen und deren wechselnden Charakteren, so dass man schon gut mitlesen/mitdenken muss. Ich fand es phasenweise relativ schwierig, bei allen Personen noch die Überblick, bzw. die Relation untereinander zu halten.


    Das Ende fand ich eher mäßig. Die Bücher kommen wir teilweise wie James Bond vor mit furiosem Ende. Wenig raffiniert, eher brutal. Da fand ich die Haken Nesser Bücher schon wesentlich ausgeklügelter.


    Werde wohl auch noch die letzten Bücher der Serie lesen...wenn man halt einmal angefangen hat.


    Insgesamt vergebe ich


    3ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Zwei junge Frauen werden auf bizarre Weise gefoltert und getötet, mit einer ungewöhnlichen Mordwaffe, die keinen Zweifel daran lässt, dass da ein Zusammenhang besteht. Genau die Art von Fall, die nach einem feinen Spürsinn wie dem von Harry Hole verlangt, doch der hat sich nach traumatischen Ereignissen nach Hongkong geflüchtet und frönt dort vorwiegend seinen Süchten. Die Polizistin Kaja Solness wird kurzerhand losgeschickt, um ihn zurückzuholen und schafft es tatsächlich, den spröden Ex-Kollegen zur Rückkehr nach Oslo zu bewegen.


    Wenig später geschieht ein weiterer aufsehenerregender Mord, und bald führen die Spuren zu Tony Leike, der gerade in den Klatschblättern Schlagzeilen macht, weil die Hochzeit des Nobodys mit der Tochter eines schwerreichen Reeders bevorsteht, und in den Kongo, wo Leike in zwielichtige Geschäfte verwickelt ist.


    Während er versucht, die Verknüpfungen zwischen den Indizien und involvierten Personen klarzukriegen und vor allem zu verhindern, dass der Mörder erneut zuschlägt, kämpft Harry, zurück in der Heimat, erst recht mit den Dämonen der Vergangenheit und muss auch noch mit ansehen, wie sein Vater im Krankenhaus dahinsiecht. Keine leichte Zeit für den eigenbrötlerischen Ermittler.


    Eins vorweg: ich habe nicht alle bisherigen Bände der Reihe gelesen und insbesondere fehlt mir der unmittelbare Vorgänger, so dass ich nicht alle Anspielungen auf das Vergangene nachvollziehen konnte, obwohl das Wichtigste (nicht nur einmal) erwähnt wird.


    Vermutlich hätte ich aber dennoch das eine oder andere auszusetzen gehabt an diesem 8. Fall für Harry Hole. Angefangen mit Harry selbst, der sämtliche Klischees vom einsamen Ermittlerwolf bedient, von den Altlasten aus der Vergangenheit über die Suchtproblematik bis zu den abgeranzten Stiefeln. Das hat mich im ersten gelesenen Band gar nicht so gestört, hier ging es mir aber mit fortschreitender Handlung zunehmend auf die Nerven.


    Der Fall selbst ist ohne Frage spannend, und ich habe die Auflösung kaum erahnen können. Als sie dann kam, fand ich sie aber einigermaßen konstruiert. Fesselnd und regelrecht beklemmend ist auch der Showdown in einer Berghütte mit allem, was bei Verfolgungsjagden im Gebirge an Dramatik dazugehört - blöd nur, dass es danach noch 200 Seiten lang weitergeht und das Spannungsniveau nicht wirklich gehalten wird.


    Überhaupt hätte man das Buch gerne um einiges kürzen und straffen können, ohne dass die Handlung darunter gelitten hätte, an einigen Stellen drehte es sich doch ziemlich im Kreis und es waren mir am Ende ein bisschen zu viel der Zutaten: ausbeuterische Bergwerke im Kongo und andere internationale Verwicklungen, widerlich-kreative Folterinstrumente, gestörte Typen aller Art, Bergdrama, Kompetenzgerangel zwischen zwei Ermittlungsbehörden, Liebes- oder vielmehr Matratzensportgedöns, ein paar fiese Ekelszenen und mittendrin unser gebeutelter Held.


    Mir war's zu lang, zu überfrachtet und leider auch zu klischeebeladen, trotz eines mitreißenden Mittelteils reicht das nicht für eine richtig gute Bewertung und ich werde die Serie erst mal nicht weiterverfolgen.


    Der Titel ist auch reichlich unpassend. Es wird genau einmal in Afrika eine nicht näher bezeichnete gefleckte Raubkatze tot durchs Bild getragen, ansonsten ist das Buch komplett leopardenfrei. Der Originaltitel "Panserhjerte" (Panzerherz) hingegen klingt zunächst rätselhaft, erklärt sich aber aus dem Kontext des Buches und erscheint mir sehr viel treffender.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen