David Nicholls - Zwei an einem Tag

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 17.206 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel: One Day


    Die beiden Hauptfiguren Emma und Dexter verbringen nach ihrem Studienabschluss eine Nacht miteinander. Danach wirft der Autor jedes Jahr zum gleichen Tag einen Blick auf die beiden und verfolgt ihren weiteren Lebensweg. Während ihre Leben sich unterschiedlich entwickeln mit verschiedenen Präferenzen in Bezug auf Karriere, persönliche Entwicklung und Beziehungen, bleibt die Freundschaft zwischen beiden die ganze Zeit bestehen, auch wenn sie manchmal unter den äußeren Umständen und neuen Beziehungen leidet.


    Am Anfang gefielen mir die beiden Hauptpersonen und damit auch das Buch gar nicht: Dexter war ein arroganter Schnösel und Emma unsicher und von Komplexen geplagt. Während man sie aber so durch die Jahre begleitet, kommt man ihnen dann jedoch näher, Emma wird selbstbewusster und man erkennt Dexter Unsicherheit hinter der Arroganz, auch wenn das bei mir nicht für echte Sympathie reicht.


    "Zwei an einem Tag" ist ein Buch, bei dem man sich am Anfang überwinden muss weiterzulesen, aber dann vom Schicksal der Hauptpersonen und ihrer "Anhängsel" gefesselt ist. Der Autor bleibt nicht an der Oberfläche, sondern schildert ganz genau die Tiefpunkte und auch solche Schwächen, die die Personen selber gar nicht wahrnehmen, so dass man ihnen öfter einmal ins Gewissen reden möchte - das macht aber glücklicherweise häufig der jeweils andere. Emma und Dexter halten sich gegenseitig einen Spiegel vor, der manchmal dazu beiträgt, das Leben wieder in positivere Bahnen zu lenken. Ich bin fast genauso alt, wie Emma und Dexter und so hatte die Geschichte der beiden etwas von Tagebuchlesen, die einzelnen Lebensphasen konnte ich nachvollziehen und letztendlich entpuppt sich das Leben der beiden trotz des Glamours, den der Autor eingebaut hat, als genauso banal wie unser eigenes.


    4ratten

  • David Nicholls – Zwei an einem Tag

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    OT: One Day
    OA: 2009
    544 Seiten
    ISBN:978-3036955421


    Inhalt:


    Die Geschichte beginnt am 15.07.1988. Emma und Dexter feiern ihren Collegeabschluss und verbringen die Nacht miteinander. Am nächsten Tag gehen sie auseinander und beide folgen getrennt ihren eigenen Wegen, nachdem sie sich in der Nacht zuvor gefragt haben, wo sie beide wohl mit 40 Jahren stehen. Der Leser begleitet in diesem Buch die beiden Protagonisten durch diese Zeit.


    Eigene Meinung:


    Das Buch ist schon interessant auf Grund seiner Struktur. Es beginnt am 15. Juli 1988 und dieser Tag wird 19 Jahre lang beschrieben. Wir begleiten Emma und Dexter durch diese Zeit ihrer Freundschaft, welche aus Höhen und Tiefen besteht. Diese langwährende Freundschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt und nicht immer kann sie diesen Herausforderungen standhalten. Die Situationen sind realistisch, die Leben der beiden spannend und man will wissen, wie es weitergeht. Der Leser hofft und leidet mit den beiden und wird sich einige Male in der ein oder anderen Situation wiederfinden. Außerdem erweckte diese Geschichte viele Erinnerungen mein eigenes Leben in der Zeit der 80er und 90er Jahre.
    David Nicholls gelang es, diese Geschichte zu einem unerwarteten, aber gelungen Ende zu bringen, welches einen perfekten Abschluss darstellte.
    Ein schönes, sehr kurzweiliges Buch.


    4ratten


    Tina

  • Huhu, ihr Lieben,


    Auch ich habe mich hinreißen lassen und in ein mir sonst eher fremdes Genre gewagt. Die Idee, eine Liebesgeschichte zu erzählen, die sich über viele Jahre hinweg erstreckt, hat mir immer schon gefallen. Ich habe das englische Original gelesen.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Meine Meinung:
    Nach dem Abschluss auf der Uni lernen sich Dexter und Emma mehr oder weniger im Bett kennen. Dass sie die ganze Nacht mit Reden verbringen, finde ich wunderbar. Man lernt sofort beide Personen kennen, ihren Sinn für Humor, ihre Träume und Ängste. Und ich persönlich mochte beide auf Anhieb.
    Dann kommt jedoch die Überraschung - das nächste Kapitel spielt am selben Tag, aber ein ganzes Jahr später - und so geht es auch weiter. Jedes Kapitel erzählt von den 24 Stunden des St. Swithin's Day, des 15. Julis. Natürlich wird in Erinnerungen und Rückblicken auch klar, was im Jahr dazwischen alles passiert ist, aber wirklich teilhaben darf man als Leser nur an diesem einen Tag.


    Dexter und Emma entwickeln sich also weiter, beginnen zu arbeiten, ziehen in andere Städte, lernen Leute kennen. Dabei haben sie beide ihre guten und schlechen Phasen, möchten hin und wieder alles hinschmeißen und glauben zu anderen Zeitpunkten, sie könnten die ganze Welt umarmen. Eines bleibt aber konstant: Der Kontakt und die tiefe Freundschaft, die beide verbinden. Auch wenn sie streiten - wie jeder normale Mensch - und die Beziehung auch mal auf Eis liegt, Dex und Em, das gehört doch irgendwie zusammen.


    Mit Freude habe ich die Geschichte der beiden Protagonisten verfolgt. Selbst, wenn das Buch nur aus der Sicht von einem der beiden erzählt wäre, hätte es mir noch gefallen. Denn so sehr ich mich in Emma wiedererkannt habe, so sehr konnte ich auch Dexters Agieren nachvollziehen. Die wilden Jugendjahre, Emmas Faible für Literatur (ich glaube, da sehen wir uns alle ein bisschen in Emma :zwinker:), ihre geheimen Träume, schlechte und gute Entscheidungen, die getroffen werden. Wie sie langsam aber sicher erwachsen werden - die eine Hälfte des Gespanns wesentlich schneller als die andere. :breitgrins:


    Nun muss ich zum Ende aber noch etwas loswerden:


    Ich fand das Ende also sehr gelungen und werde mir demnächst "Starter for Ten" vom selben Autor vorknöpfen. Den Film dazu kenne ich ja schon (mit James McAvoy :flirt:). Und auf die Verfilmung von "One Day" mit Anna Hathaway bin ich jetzt doppelt gespannt.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: (den halben Punkt Abzug gibt's auch nur, weil es trotz allem nicht mein Genre ist)


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Huhu :winken:


    Ich habe das Buch heute Morgen beendet und kann mich den positiven Stimmen nur anschließen. (Und kaum zu glauben, dass so ein tolles Buch bei mir seit 2009 auf dem SUB lag :rollen:)
    Die Idee, nur einen bestimmten Tag im Leben von zwei Menschen zu beschreiben und das über mehrere Jahre, fand ich sehr originell und wirklich toll umgesetzt. Anfangs war es zwar etwas gewöhnungsbedürftig immer nur eher "wenig", bzw. "bruchstückhaft" etwas über die Personen zu erfahren und was in der Zeit passiert ist, aber mit steigender Seitenzahl hat mir das ausgesprochen gut gefallen :)


    Den Anfang, also die ersten Jahre, fand ich gut und spannend zu lesen, aber irgendwie hatte es sich dann für mich angefangen zu ziehen. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass ich zwischendurch nicht in Lesestimmung war und meine Ausgabe von "One Day" so ein großformatiges, englisches Taschenbuch ist, was ich nicht so gerne lese und es mir dann dadurch schwer fiel, mehrere Seiten auf einmal zu lesen.
    Allerdings ab, ca. Seite 155 hat sich das dann ziemlich geändert. Fast die restlichen 300 Seiten habe ich gestern, bzw. nachts im Bett bis halb 3 Uhr gelesen und heute Morgen die letzten 30 Seiten! Und das, wo ich das Buch nicht mal so furchtbar spannend fand (wie z. B. in einem Thriller), aber ich wollte trotzdem unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht und vor allem, ob sie sich "kriegen" oder nicht.
    Emma mochte ich von der ersten Seite an und beim Lesen sind mir doch ein paar Parallelen zu mir selbst aufgefallen, Dexter war mir zwar nicht unbedingt so furchtbar sympathisch, aber nett fand ich ihn trotzdem. Naja, das hat sich dann aber im Laufe des Buches geändert, je mehr er mit Medien und Fernsehen zu tun hatte, desto unsympathischer wurde er mir. :rollen: Leider, auch wenn ich trotzdem seine Reaktionen, etc. nachvollziehen konnte.



    Nun muss ich zum Ende aber noch etwas loswerden:




    Ich fand das Ende also sehr gelungen und werde mir demnächst "Starter for Ten" vom selben Autor vorknöpfen. Den Film dazu kenne ich ja schon (mit James McAvoy :flirt:).


    Oh, davon gibt es einen Film? Wusste ich gar nicht :) Dann bin ich mal gespannt, wie dir das Buch gefallen wird, irgendwie reizen mich die anderen Bücher von Nicholls nämlich so gar nicht, dabei würde ich gerne noch etwas von ihm lesen. Hm.


    Von mir gibt es insgesamt auch 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:
    (Mit Tendenz zu mehr, da ich mir vorstellen könnte, dass mir das Buch mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel noch besser gefallen könnte)

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen, obwohl ich eigentlich sonst einen großen Bogen darum gemacht hatte, denn es ist einfach nicht unbedingt mein Genre. Aber als ich den Trailer zu der Verfilmung gesehen hatte, und ich die beiden Hauptdarsteller klasse finde und sich auch die Geschichte total faszinierend anhörte, habe ich nun doch zu dem Buch gegriffen. Und ich bin sehr froh, es getan zu haben :smile:


    Die Idee zwei Menschen, die im Leben des anderen immer irgendwie präsent sind, jahrelang am Tag ihres Kennenlernens zu beobachten, finde ich einfach großartig. Emma und Dexter sind eigentlich zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch sind sie über all die Jahre untrennbar. Mal knistert es, mal herrscht Funkstille, aber immer ist eine gewisse Vertrautheit und Freundschaft zwischen beiden. Dadurch, dass man die beiden über all die Jahre begleitet und immer an einem Tag im Jahr bei ihnen "vorbei schaut", kann man die Entwicklungen gut beobachten, die beide durchmachen und wie sie sich dadurch immer wieder voneinander wegentwickeln und dann wieder zueinander finden.


    Ich finde es total schade, dass mich der Stempel "Liebesgeschichte" so lange von diesem Roman abgeschreckt hatte, denn hier geht es um so viel mehr. Noch dazu habe ich mich großartig amüsiert, es ist teilweise richtig witzig, und stellenweise recht philosophisch. Ich hatte oft das Bedürfnis mir Textstellen rauszuschreiben, oder habe sie mehrmals gelesen, weil sie mich so bewegt haben. Und dass ich so geheult habe, dass ich gar nicht mehr weiterlesen konnte, das habe ich auch schon lange nicht mehr gehabt.. :redface:


    Eine wirklich schöne, kluge und bewegende Geschichte über die Irrungen und Wirrungen des Lebens, über Freundschaft und die große Liebe!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    ~ The world is quiet here ~

    Einmal editiert, zuletzt von Cookie ()

  • Wie ich sehe, hat die Verfilmung doch ein wenig gefruchtet - ich bin nicht die einzige, die dadurch zu dem Buch gegriffen hat. ;)


    Wie auch schon die anderen gesagt haben, fand ich die Idee immer nur einen Tag im Leben zu beschreiben, nämlich der Tag, an dem die zwei sich kennen gelernt haben, sehr originell und schön umgesetzt. Dadurch, dass der Schriftsteller schon auch auf Eckdaten anderer Tage im Jahr eingegangen ist, hat man schon einen recht umfassenden Eindruck von deren Leben bekommen und war auch immer sehr neugierig, was denn alles im "letzten" Jahr passiert ist.
    Allerdings habe ich teilweise wie kathchen empfunden, da das Buch sich in der Mitte ein wenig gezogen hat. Doch verflüchtigte sich das dann auch am Ende des Buches.
    Doch wie Wendy war ich auch ziemlich geschockt.


    Zusammengefasst: Zwischendurch hatte das Buch für mich zu wenig Tiefgang, ich war zwar gut unterhalten, aber viel mehr auch nicht. Allerdings trösten mich dann die letzten 100 Seiten darüber hinweg, wo das wieder aufgehoben wird. Ansonsten eine schöne anrührende Liebes-Freundschaft-Geschichte.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich habe inzwischen auch den Film gesehen und muss sagen, die Umsetzung hat gar nicht geklappt. Es war zwar zu erwarten, dass es schwierig wird, diese 20 Jahre in einem 2-Stunden-Film unterzubringen, aber leider ist es den Filmemachern gar nicht gelungen, diese Bindung zwischen Emma und Dexter gut aufzubauen.


    Das Ende hat auch im Film gewirkt, das schon. Aber insgesamt würde ich vom Film abraten (auch wenn Anne Hathaway total süß aussieht mit ihrer Kurzhaarfrisur) und Interessierten lieber das Buch in die Hand drücken. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Dieses Buch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Die Idee, die Geschichte immer am gleichen Tag eines Jahres spielen zu lassen, finde ich ebenfalls originell, allerdings bin ich dadurch etwas schlecht in die Handlung reingekommen, weil am Anfang die Jahre scheinbar nur so dahinflogen. Ich fand es sehr schade, dass man

    Mein größtes Problem waren aber die Charaktere. Ich konnte mich so gar nicht mit Emma und Dexter identifizieren, mit Emma vielleicht noch ein bisschen, aber mit Dexter gar nicht. Ihr Schicksal und ihre Beziehung ließ mich weitgehend kalt. Auch habe ich mich gefragt, warum niemand Dexter auf sein offensichtliches Alkoholproblem hinweist. Ich hatte das Gefühl, dass das Leben von Emma und Dexter in Wellen verlief. Immer wenn er obenauf war, hatte sie Probleme oder umgekehrt. Das kam für mich etwas zu konstruiert daher.


    Das Ende hielt ich für sehr passend und es hätte mich auch gerührt, wenn der Rest des Buches mich ebenso schon berührt hätte, aber das hat es wie gesagt nicht. Dennoch habe ich "Zwei an einem Tag" nahezu verschlungen und habe öfters bis nachts um halb drei gelesen, was bei mir nicht oft vorkommt. Nicholls hat demnach einen Schreibstil, der mich durchaus zu fesseln vermag, wenn es auch seine Charaktere nicht tun. Deswegen werde ich es wie Wendy machen und mir demnächst "Starter for 10" von Nicholls vorknöpfen, da mir die Verfilmung sehr gut gefallen hat.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Aufgrund Eurer begeisterten Postings habe ich mir das Buch vor einigen Monaten zugelegt und seitdem immer wieder versucht, reinzukommen. Leider ist es mir nicht gelungen. Ich konnte einfach kein Interesse für das Leben der beiden Protagonisten aufbringen und dachte die ganze Zeit beim Lesen: Ja, und?


    Schade, die Idee finde ich originell.


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)


  • Aufgrund Eurer begeisterten Postings habe ich mir das Buch vor einigen Monaten zugelegt und seitdem immer wieder versucht, reinzukommen. Leider ist es mir nicht gelungen. Ich konnte einfach kein Interesse für das Leben der beiden Protagonisten aufbringen und dachte die ganze Zeit beim Lesen: Ja, und?


    So ähnlich ging es mir auch, aber mich hat wie gesagt der Schreibstil bei der Stange gehalten. Hast du das Buch denn abgebrochen oder liest du es noch weiter?

  • Ich empfand es auch so, dass das Buch teilweise einige Längen aufweist, allerdings hat das Ende einiges für mich wett gemacht und wurde ich für mein Empfinden für das "Durchhalten" belohnt. Ich kann allerdings verstehen, wenn man das Buch nicht zu Ende lesen will.

  • Mir hat das Buch super gefallen, obwohl dieses Genre nicht so meins ist.
    Ich hab mich den beiden so nah gefühlt und kannte das Gefühl, das man soviel tun und ändern möchte und dann doch nichts tut und das Leben so dahin dümpelt.
    Ich fand es zu keiner Zeit langweilig und habe immer gehofft das es noch gut endet.
    Wobei ich das Ende trotz allem sehr sehr gut finde.
    Es lässt einen nachdenklich zurück.

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.

  • Ich habe sehr lange gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Mich persönlich hat es sehr zum Nachdenken gebracht. Ich denke, fast jeder kennt das, wenn ein Mensch immer wieder in seinem Leben auftaucht - es sei nun dahingestellt, ob es dabei um Liebe geht oder nicht. Und dann liest man so ein Buch, das einem klar macht, oft liegt das Glück so nah, doch man ergreift die Chance nicht. Es ist ein Buch für das man definitiv in der richtigen Stimmung sein muss. Nichts wird kitschig oder unrealistisch dargestellt und genau das macht es in manchen Momenten auch schwer - denn genauso ist es auch im echten Leben. Man fängt als Leser nicht an zu träumen oder zu schwärmen, nein, man sieht der Realität ins Auge. Ich muss aber auch zugeben, dass ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht nur halb so berührend gefunden hätte.


    Ein anderer Grund, warum ich so lange gebraucht habe, ist dass sich die Geschichte teilweise doch etwas in die Länge zieht. An manchen Stellen wurde ich sehr unaufmerksam und habe nur noch drüber gelesen. Manche Dinge interessierten mich nicht und waren für die Geschichte auch nicht weiter von Bedeutung. Dazu kommen die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln, die es doch manchmal scher machen, sich zu orientieren.


    Ich wusste am Anfang nicht, wie das Buch enden würde. Ich hatte eine Vermutung, die sich zum Teil auch bestätigt hat, aber das wahre Ende hat mir netterweise meine Mama mal so nebenbei verraten. Zuerst habe ich mich fürchterlich geärgert, weil ich das überhaupt nicht mag, wenn Spannung verloren geht. Aber in diesem Fall hat es mich in weiterer Folge nicht mehr besonders gestört. Der Weg zu diesem Ende war hier wichtiger als es selbst. Auch wenn die Botschaft des Buches meiner Meinung nach durch das Ende noch verstärkt wird. Das Ende erntet auch viel Kritik, weil es dann doch etwas in die kitschiger Richtung geht. Meiner Meinung nach ist das aber dann auch der wahre Kitsch des Lebens und für mich so absolut nachvollziehbar.


    Alles in allem empfand ich One Day als sehr berührendes Buch, dem aber die ein oder andere Kürzung nicht geschadet hätte. Den Film zum Buch habe ich (noch) nicht gesehen, daher kann ich hier keine Vergleiche anstellen. Eine Bewertung fällt mir hier ziemlich schwer, denn es hat mich zum Nachdenken gebracht und beschäftigt mich noch immer, aber trotzdem konnte es mich nicht richtig überzeugen.


    3ratten und ein :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Huch, ich dachte ich hätte hier schon längst etwas dazu geschrieben :zwinker:


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Aufbau, dass eigentlich immer nur ein Tag im Jahr erzählt wird, und man den Rest durch Gespräche erfährt, hat mir gut gefallen.


    Den Film hab ich auch schon gesehen. Na ja, das Buch fand ich schon besser. Kann aber auch daran liegen, dass ich die Schauspielerin (mir fällt der Name gerade nicht ein) nicht sonderlich gerne sehe.


    Übrigens hat mich mein Freund auf eine Idee gebracht (er hat den Film mitgucken müssen ;) ), die ich gar nicht hatte (ich spoilere mal lieber, sagt mir Bescheid falls ihr denkt das darf jeder lesen):


  • Übrigens hat mich mein Freund auf eine Idee gebracht (er hat den Film mitgucken müssen ;) ), die ich gar nicht hatte (ich spoilere mal lieber, sagt mir Bescheid falls ihr denkt das darf jeder lesen):


    Neeeeeee, das kann ich mir gar nicht vorstellen.
    Erstens soll es ja keine Science-Fiction Geschichte sein (auch wenn das spannend gewesen wäre :breitgrins:) und zweitens

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Bei mir ist es auch schon ein Weilchen her, dass ich das Buch gelesen habe, aber deine Rezi marimirl gefällt mir richtig gut. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch damals verschlungen habe und es mir ziemlich gut gefallen hat. Micht hat das Buch damals auch sehr zum Nachdenken gebracht und meine Einstellung zu vielen Dingen hat sich auch ziemlich verändert. Ich denke die Geschichte macht einem deutlich, wie schnell es im Leben "vorbei" sein kann, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Und ja, das stimmt, selbst ich habe festgestellt, dass es Menschen in meinem Leben gibt, die irgendwie immer mal wieder auftauchen und man sich zwar kurzzeitig aus den Augen verliert, aber irgendwie nie vollständig.
    Ich finde übrigens die Idee an sich schön, dass man einen Tag im Jahr hat, an dem man sich einfach jedes Jahr sieht und trifft und man auch weiß, dass es dem anderen da genauso geht. (Ich beziehe das jetzt aber eher mal auf eine Freundschaft, da es in einer Beziehung irgendwie klar sein sollte, dass man sich öfter sieht. :zwinker: )

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y


  • Ich finde übrigens die Idee an sich schön, dass man einen Tag im Jahr hat, an dem man sich einfach jedes Jahr sieht und trifft und man auch weiß, dass es dem anderen da genauso geht. (Ich beziehe das jetzt aber eher mal auf eine Freundschaft, da es in einer Beziehung irgendwie klar sein sollte, dass man sich öfter sieht. :zwinker: )


    Das stimmt. Aber das ist eigentlich ein Punkt, den ich nicht so ganz verstanden haben. Vielleicht habe ich das überlesen oder nicht mitbekommen, weil ich so lange an dem Buch gelesen habe, aber für mich schienen die Zusammentreffen meistens doch eher zufällig und ich hatte selten das Gefühl, es fiebern beide diesem Tag entgegen. Da spielen aber sicher auch die Zeitsprünge eine große Rolle.

  • Ich muss gestehen, hier finde ich den Film besser als das Buch... und das passiert ganz selten.


    Ich hab das Buch auch vor einigen Monaten gelesen und mich mehr oder minder durchgequält. Die Idee ist (wie viele hier schon geschrieben haben) originell, der Schreibstil flüssig, aber das wars dann auch schon. Ich war an vielen Stellen gelangweilt, mochte beide Charaktere nicht wirklich und einzig das Ende hat mir gefallen.


    Den Film hab ich mir dann aus Langeweile angeschaut und fand ihn doch um einiges unterhaltsamer, wohl auch, weil hier natürlich aufgrund der begrenzten Zeit keine Längen entstehen konnten. Und Anne Hathaway hat natürlich auch noch einiges raus gerissen - sie ist einfach eine tolle Schauspielerin.


    Viele Grüße
    Nicole

  • @ Wendy und marimirl
    Ja, ich habe auch versucht meinem Freund die Idee auszureden, aber er meinte dann nur ich bin zu gutgläubig und romantisch um das zu hinterfragen :breitgrins:
    Ich will das so auch gar nicht denken, finde die Idee irgendwie doof.


    Die Idee von dem einen Tag finde ich auch gut. Nur leider weiß ich glaube ich bei kaum einer Freundin mehr, an welchem Tag unsere Freundschaft tatsächlich begonnen hat :zwinker: Könnte also schwierig werden.


    Wenn man das Buch liest kommt es einem manchmal so vor, als ob 20 Jahre wie im Fluge vergehen. Da sollte man Chancen tatsächlich nutzen, denn es geht schneller als man denkt und man weiß nie was der nächste Tag bringt.
    Trotzdem denke ich auch, dass es eben für alles eine richtige Zeit gibt, und nicht in jeder Lebenslage passt es eben.