Faust - Der Tradödie erster Teil von Johann Wolfgang Goethe
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Umschlagtext: Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heisem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor...
Verlag: Reclam
Seiten: 135
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Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe nun schon an die zehen Jahr
Herauf, herb und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
(...)
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben.
(...)
Allein dieser Monolog in Fausts Studierzimmer enthält so viel Wahrheit und zeitlose Gültigkeit, dass ich ihn immer wieder lese.
Dann erst der Dialog Mephistos mit dem Schüler Fausts!
M: Zwar ist´s mit der Gedankenfabrik
Wie mit einem Weber-Meisterstück,
Wo ein Tritt tausend Fäden regt,
Die Schifflein herüber hinüber schießen,
Die Fäden ungesehen fließen,
Ein Schlag tausend Verbindungen schlägt.
Der Philosoph, der tritt herein
Und beweist Euch, so müsst es sein:
Das Erst wär so, das Zweite so,
Und drum das Dritt und Vierte so
(...)
Das preisen die Schüler allerorten,
Sind aber keine Weber geworden.
(...)
S: Kann euch nicht eben recht verstehen.
M: Das wird demnächst schon besser gehen,
Wenn ihr lernt alles reduzieren
und gehörig klassifizieren.
Wissenschaftskritik und ein Plädoyer für geistige Freiheit in so viel Sprachwitz und Ironie zu kleiden, ist alleine schon ein Meisterstück.
Den Faust sollte man auf der Bühne sehen, das finde ich auch. In einer traditionellen, gut besetzten Inszenierung ohne Firlefanz. Es ist ein Genuss.