Astrid Lindgren - Ronja Räubertochter

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 13.635 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Apfelkuchen.

  • Ich bin ja ganz verwundert, dass es noch keinen Thread dazu gibt. Aber nun gut, dann mach ich halt einen auf. :)


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    Klappentext:


    "In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollte der Donner über die Berge. Ja, es war eine Gewitternacht, dass sich selbst alle Unholde, die im Mattiswald hausten, erschrocken verkrochen ... "
    Mitten im Wald, zwischen Räubern, Graugnomen und Wilddruden, wächst Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis, auf. Eines Tages trifft sie auf ihren Streifzügen Birk, den Räubersohn aus der verfeindeten Sippe von Borka. Und als die Eltern den beiden verbieten, Freunde zu sein, fliehen Ronja und Birk in die Wälder ...


    "Die wilde Romantik, die Kraft des Ursprünglichen dieser Geschichte steckt an ... " Süddeutsche Zeitung


    "Ein Höhepunkt in der Kinderliteratur." Hessischer Rundfunk


    Meine Meinung:


    Ein großartiges Buch! Ich liebe die Kinderbücher von Lindgren einfach ...
    In diesem Buch ist die Freundschaft zwischen Birk und Ronja im Vordergrund. Eine innige und tiefe Freundschaft, die alles aushält. Lebensgefährliche Abenteuer und sogar die verbitterte Feindschaft ihrer Familien. Dabei sind die beiden so lebensfroh geschildert, dass man gar nicht anders kann, als die beiden ins Herz zu schließen. Und man wünscht sich, jeder hätte einen so guten Freund auf dieser Welt, wie die beiden es füreinander sind.
    Aber auch die Moral der Räuberei wird in diesem Buch diskutiert. So will Lindgren die Kinder nicht in dem Glauben lassen, dass die Räuber durchweg böse oder gut sind. Die Räuberbande wird als ziemlich herzlich, aber auch wilde Bande beschrieben - und an ihrer "Arbeit" wird ebenfalls Kritik geübt. Das Gespräch, in dem Mattis Ronja aufklärt, was sie treiben und was "Räuberei" wirklich ist, ist sehr schön gestaltet.
    Allerdings sollte man vorsichtig sein bei Kindern - einige Fluchwörter hat das Buch schon drin. (Was natürlich logisch ist bei einer solchen Räuberbande!) So kommen Wörter wie "Hundsfott" oder "Hosenschisser" ziemlich häufig vor. Ich persönlich finde es nicht so schlimm, aber mir fällt auf Anhieb eine Mutter ein, die Probleme damit hätte, dieses Buch ihrem Kind vorzulesen.


    Nicht desto trotz auf jeden Fall verdient das Buch:
    5ratten

  • Ich liebe Ronja^^ und ich hab damals die Verfilmung angeschaut, das Buch gaanz oft gelesen und hatte gaaanz viel Spaß damit! (Und keines der Schimpfwörter jemals benutzt *g* ) Ich finde Lindgren trifft den perfekten Ton für ein Kinderbuch und das gefällt mir an ihren Bücher heute so sehr.

  • Ronja Räubertochter ist eine der ganz dünn gesäten Ausnahmen, bei denen mir der Film sogar besser gefällt als das Buch.
    Wenn ich den Film anschaue, murmel ich anschließend immer tagelang
    "Pfui Pfui, wieso denn bloß? Pfui Pfui." :breitgrins:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Meine Kinder hatten beim Vorlesen überhaupt keine Probleme mit dem Hosenschisser. Wobei ich eher Bedenken hatte, ist der im Buch leider doch recht drastisch beschriebene Bärenkampf, der im Film zum Glück ziemlich weit abgemildert wurde.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Ah, dann war ich vielleicht doch etwas zu kritisch mit den "harten" Wörtern. Ich kann einfach nicht einschätzen, wie sowas bei Kindern dann doch ankommt. Aber ich denke mal, es kommt auch darauf an, wie man es den Kinder "beibringt".


    An den Film erinner ich mich leider nicht mehr wirklich, aber ich hab jetzt die Woche ein Theaterstück dazu gesehen, was mir auch total gut gefiel. "Wiesu denn bluß?" war da auch wirklich super klasse! :breitgrins:


  • An den Film erinner ich mich leider nicht mehr wirklich, aber ich hab jetzt die Woche ein Theaterstück dazu gesehen, was mir auch total gut gefiel. "Wiesu denn bluß?" war da auch wirklich super klasse! :breitgrins:


    Meine Freundin arbeitet am Theater und sie hatten in der letzten Spielzeit Ronja,...in der Zeit ging das auch nur
    "Wiesu denn bluuß? Macht putt unser Dach."

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:


  • Ah, dann war ich vielleicht doch etwas zu kritisch mit den "harten" Wörtern. Ich kann einfach nicht einschätzen, wie sowas bei Kindern dann doch ankommt. Aber ich denke mal, es kommt auch darauf an, wie man es den Kinder "beibringt".


    Wer bringt bei? Wenn Erstklässler auf dem Schulhof mit Sätzen wie "Fang mich doch, du Eierloch" herumlaufen, dann sehe ich einen Hosenschisser doch als vergleichsweise harmlos an (ich frage mich, was da im Schwedischen stand?). Meine beiden haben sich lediglich amüsiert über die Ausdrücke; das heißt ja nicht, dass sie gleich die Etymologie und die Assoziationen begreifen.



    @Imperator
    Naja aber mal ehrlich Märchen sind zum Teil viel grausamer und auch das kriegen die Kids gebacken.


    Das ist von Kind zu Kind verschieden. Meine Neunjährige begeistert sich für Military-SF-Animes, bei denen würde sich ihr älterer Bruder unter dem Tisch verstecken, wenn ich ihm erlauben würde, mitzuschauen. Aber wenn die Herrschaften noch im Kindergarten- oder Einschulungsalter sind, dann spukt einem doch immer noch das Ideal von der gewaltfreien Erziehung im Kopf herum: Besser, wenn die Kleinen möglichst lange gar nicht erfahren, dass es so etwas Schreckliches gibt usw., und dann entpuppen sich solche Szenen wie in "Ronja" doch als irritierend kontraproduktiv.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Wer bringt bei? Wenn Erstklässler auf dem Schulhof mit Sätzen wie "Fang mich doch, du Eierloch" herumlaufen, dann sehe ich einen Hosenschisser doch als vergleichsweise harmlos an (ich frage mich, was da im Schwedischen stand?). Meine beiden haben sich lediglich amüsiert über die Ausdrücke; das heißt ja nicht, dass sie gleich die Etymologie und die Assoziationen begreifen.


    Bei sowas müssten meiner Meinung nach die Lehrer auch ein wenig härter vielleicht mal durchgreifen oder zumindest mit den Kinder ein ernsthaftes Gespräch in der Gruppe suchen.



    Was Märchen betrifft: Ich hab vor ein paar Jahren nochmal zu Struwwelpeter gegriffen und war geschockt. Ich habe diese brutalen Geschichten als Kind geliebt ... Mir kamen sie auch überhaupt nicht so grausam vor wie jetzt. Ich denke, man Kindern oftmals schon mehr zumuten als Erwachsene (mich eingeschlossen) zuweilen denken.

  • ich finds toll. Total märchenhaft und so. Habs immer gern gelesen.

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    Warum zum Kuckuck habe ich dieses Buch nicht schon als Kind gelesen?
    Ich kann mich noch erinnern, dass ich von der Verfilmung hin und weg war, aber die literarische Vorlage habe ich erst zwei Jahrzehnte später in die Finger bekommen.


    Im Mattiswald hausen zwei verfeindete Räubersippen, die Mattisbande und die Borkabande. Was niemand wissen darf, ist, dass sich die einzigen Kinder, Ronja und Birk, heimlich miteinander angefreundet haben. Die Beziehung zwischen den beiden ist wirklich herzerwärmend beschrieben - wie eine alternative und kindlichere Version von Romeo und Julia.


    Aber auch die Vater-Tochter-Beziehung spielt eine wichtige Rolle und die Frage, wie ein Kind damit umgeht, wenn es erkennt, dass ein Elternteil doch nicht der unfehlbare Fels in der Brandung ist, für den es ihn immer gehalten hat.
    Viele weitere zeitlose Themen wie Freiheit, Verantwortungsbewusstsein und Integrität fließen in die Handlung ein, alles kindgerecht aufbereitet.
    Es gab in dem Buch mehrere Szenen, die mich sehr bewegt haben, aber eine der intensivsten war bestimmt ...



    Da kam auch wieder ganz stark die Erinnerung an die Verfilmung hoch und daran, dass das schon als Kind eine emotionale Schlüsselszene für mich war.


    Es ist ein Buch zum Versinken und zum Mitleben und eines von denen, die ich bedenkenlos jedem ans Herz legen würde.


    5ratten

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluebell ()

  • Die von dir angesprochene Szene war wirklich toll und sehr intensiv.

  • Da fühle ich mich doch gleich angesprochen :breitgrins:


    Ich liebe Ronja einfach, schon seit meiner Kindheit. :herz: Meine Lieblingsstellen sind



    HAch, so ein schönes Buch :herz:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien


  • Da fühle ich mich doch gleich angesprochen :breitgrins:


    Ich habe mich auch gewundert, dass in dem Thread noch gar kein Beitrag von dir ist! :clown:
    Ja, was Ronja unter "sich vor etwas hüten" versteht, ist wirklich genial! :lachen:

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  • Astrid Lindgrens Ronja Räubertochter ist fast jedem ein Begriff - so war es auch bei mir, aber ich bin mir nicht sicher ob ich das Buch als Kind gelesen oder vorgelesen bekommen habe. Für mich war es jedenfalls so als würde ich zum ersten Mal in die Geschichte hineinversinken.


    Obwohl das Buch bereits Anfang der 80er Jahre erschienen ist, wirkt die Geschichte kein bisschen veraltet. Sie ist nach wie vor wunderschön zu lesen und vermittelt die wichtige Botschaft, dass Zusamenhalt, Freundschaft und Familie immer im Vordergrund stehen sollten. Denn zusammen schafft man einfach mehr! Ein Leitsatz, der auch in der heutigen Zeit viel zu oft vergessen wird - man sehe nur, welche Konflikte gerade so herrschen.


    Ronja ist als Räubertöchter von Mattis viel in den Wäldern unterwegs und lernt selbstständig mit den dort lauernden Gefahren, seien es Gestalten oder Abgründe, umzugehen. Erst als sie auf Birk, den Sohn der Borkaräuber trifft, erkennt sie, wie schön es zu zweit sein kann. Wären die Borkaräuber bloß nicht die Feinde der Mattisräuber...


    Ich war sofort tief drinnen in der Geschichte. Lindgren beschreibt sehr bildhaft diese phantastische Welt, die zwar oberflächlich so ist wie unsere, in der aber viele uns unbekannte Gestalten leben. Sie ist für mich richtig zum Leben erwacht. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und mich nach jeder Pause wieder gefreut, mehr über Ronja zu erfahren.


    Die Sprache, die Lindgren benutzt, passt perfekt zu der Umgebung, die sie hier geschaffen hat. Es wird viel geschimpft, mal derber mal eher lustiger, mal mit Wörtern, die wir alle kennen (zum Beispiel Hosenschisser), mal mit frei erfundenen Ausrücken (zumindest kannte ich sie nicht). Eigentlich handelt es sich ja um ein Kinderbuch, das meiner Meinung nach Erwachsene genauso gut lesen können. Inwieweit diese Schimpfwörter für Kinder unpassend sind, kann ich nicht so richtig beurteilen. Über vieles werden sie sich aber auf jeden Fall kaputt lachen (zum Beispiel wann mal wieder einem Räuber ein Furz entkommt).


    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es hat mich etwas überrascht, wie gut obwohl es doch eigentlich ein Kinderbuch ist. Vielleicht sollte ich generell eine Astrid Lindgren Auffrischung andenken.


    5ratten

  • Gruselig verstehe ich. Ich bin am Überlegen ob es einem 6-jährigen gefallen könnte oder ob es noch etwas zu früh ist.


    Ich persönlich fand ja dieser Szene wirklich grausam:

  • Gruselig verstehe ich. Ich bin am Überlegen ob es einem 6-jährigen gefallen könnte oder ob es noch etwas zu früh ist.

    Kommt auf das Kind an. Für meinen Sechsjährigen ist es definitiv nichts. Generell würde ich es eher so ab 8 Jahren einsortieren, aber das ist eben sehr individuell.


    Der Kerl und ich sagen immer mal wieder "Wiesu tut er/sie su?" :P

    Oh ja, das Zitat verwenden wir auch gerne (und das, obwohl mein Mann das Buch gar nicht kennt. Er hat es sich bei mir abgeschaut ;) )