Nele Neuhaus - Schneewittchen muss sterben

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  • Habe das Buch eben beendet und bin nicht enttäuscht worden, hatte mir einiges erhofft!
    Zuerst muss ich euch zustimmen: Der Titel ist ziemlich gut gewählt, er bleibt im Gedächtnis und verrät rein gar nichts vom Inhalt. Hatte mir das Buch gekauft, auch wenn ich wusste, dass es schon das vierte der Autorin ist - Buchhandlungen verführen zu so etwas :breitgrins:


    Zum Inhalt: Was gibt es Besseres für ein großes Geheimnis, in das Außenstehende nicht eingeweiht werden als ein kleines Dorf? Der Schauplatz bietet sich an und ist sehr gut gewählt! Finde die Atmosphäre, die im Dorf herrscht, sehr gut beschrieben (kenne so was von dem Dorf meiner Eltern, nur einen Mord gab es da bisher nicht).
    Außerdem sind die Charaktere alle sehr "naturgetreu" beschrieben, alles Menschen mit Stärken, Schwächen, eigenen Sorgen und einem Gewissen.
    Die Geschichte, die Nele Neuhaus erzählt, lädt dazu ein, immer wieder Vermutungen über den Täter anzustellen. Immer wieder kommen neuen Details heraus und so ändern sich auch immer wieder die Tatverdächtigen.


    Ein sehr gutes Buch! 4ratten

  • Meine Meinung:
    Ich bin mit meiner Meinung eher bei Holden und allegra.


    Der Krimi ist ziemlich spannend und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen; die Art, wie die Autorin schreibt, gefällt mir recht gut. Positiv finde ich die detaillierte Beschreibung der Chraktere und ihres beruflichen und privaten Umfeldes.


    Daher finde ich es schade, daß sie sich ein Thema gewählt hat, daß ich in dieser Form schon vielfach als Fernsehkrimi gesehen habe und ich daher etwas "ausgelutscht" empfunden habe:

    .
    Die Autorin bringt in diese Thematik leider keine Neuerungen rein, sondern bedient sich recht vieler Klischees - schade, ich bin überzeugt, daß hätte Nele Neuhaus besser hinkriegen können, denn der ein oder andere Handlungsstrang lag wirklich bis fast zum Schluß im Dunkeln, da hätte sie die offensichtlicheren eher vernachlässigen sollen.


    Von Bodenstein war mir anfangs auch nicht sehr sympathisch (ich kenne die anderen Bände nicht, daher war das mein erstes Kennenlernen der Charaktere), was sich aber mit der Zeit gewandelt hat.



    Ich persönlich fand das zu übertrieben, auch wenn ich denke das die Figur sich wohl absichtlich in diese Richtung bewegt hat damit sie in der Entwicklung nicht stehen bleibt. Trotzdem, hier hätte ich mir etwas weniger Dramatik gewünscht.


    So ging es mir auch, teilweise war seine Entwicklung mir ebenfalls zu dramatisch.


    Insgesamt gab es mir etwas zu viel Affären in dem Buch - das erscheint mir zu unrealistisch. Und ich muß sagen, ein Teil des Endes - für mein Empfinden auch etwas zu langgezogen - fand ich sogar regelrecht abstrus. Aber sowohl bei Bodenstein als auch beim Ende hat die Autorin es dann gerade noch geschafft, die Kurve zu kriegen, um mich wieder versöhnlich zu stimmen :breitgrins:



    Zum Inhalt: Was gibt es Besseres für ein großes Geheimnis, in das Außenstehende nicht eingeweiht werden als ein kleines Dorf? Der Schauplatz bietet sich an und ist sehr gut gewählt! Finde die Atmosphäre, die im Dorf herrscht, sehr gut beschrieben (kenne so was von dem Dorf meiner Eltern, nur einen Mord gab es da bisher nicht).


    Das kann ich so gar nicht bestätigen, jedenfalls für unser Dorf :breitgrins: Aber wer weiß, in einem Nachbardorf geschah am Hlg. Abend ein Mord, der bisher nicht aufgeklärt werden konnte - vielleicht tun sich dort noch solche Abgründe auf :breitgrins:


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Auch ich habe das Buch jetzt beendet und fand es ganz gut. Ich lese ja ganz gerne Regionalkrimis(was jetzt nicht heisst das ich diese Buch als solchen sehe) und obwohl ich nicht aus der Gegend der Geschichte komme, kennt man doch so einiges.
    Zum Inhalt muß ich mich ja nicht auch noch äussern.
    Es hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, aber Frau Neuhaus hat mich schön an der Nase herum geführt.
    Niemals hätte ich mit diesem Ende gerechnet.
    Trotzdem war ich von der aufgebauten und wieder abgebrochenen Spannung leicht genervt,denn das erinnerte mich an Tanja Kinkels Schreibstil,welcher mir nicht gefällt.
    Die Protagonisten, fand ich sehr gut beschrieben, und ich habe mit einigen sehr mitgefühlt und bei anderen war ich kurz davor nur noch Hass zu empfinden.
    Einerseits war ich fasziniert wie ein einziger Mensch ein ganzes Dorf in Schach halten kann und doch war ich von diesem Menschen angewidert.


    Im Großen und ganzen sehr gutes Buch, alltäglich Krimi-Thematik,teils verwirrend, aber gut

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Erster Satz: Die rostige Eisentreppe war schmal und führte steil nach unten.


    Klappentext
    An einem düsteren Novembertag finden Bauarbeiter auf dem stillgelegten Flugplatz der US-Armee in Eschborn ein menschliches Skelett, nur wenig später wird eine Frau von einer Brücke auf die Straße gestoßen. Die Ermittlungen führen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein in die Vergangenheit: vor vielen Jahren verschwanden in dem kleinen Taunusort Altenhain zwei Mädchen. Ein Indizienprozess brachte den mutmaßlichen Täter hinter Gitter. Nun ist er in seinen Heimatort zurückgekehrt. Als erneut ein Mädchen vermisst wird, beginnt im Dorf eine Hexenjagd.


    Meine Meinung
    Ich lese die Krimis von Nele Neuhaus sehr gerne, besonders natürlich, da ich aus der weitläufigen Gegend komme und deshalb einige Örtlichkeiten ihrer Krimis kenne. Auch mag ich die beiden Hauptermittler mittlerweile sehr gerne, so dass ich auch deren weitere Entwicklung in diesem vierten Fall mit Spannung verfolgt habe. Allerdings bekam mir das Privatleben, besonders das von Bodenstein, schon fast zu viel Dramatik in Verbindung mit den ebenso dramatischen Geschehnissen des Kriminalfalles, auch wenn ich es mit Spannung und Mitgefühl verfolgt habe. Fast hatte ich aber schon das Gefühl, es wurde zu viel auf einmal in das Buch gepackt. Denn so spannend natürlich auch die ganzen Verwicklungen zwischen den Dorfbewohnern zu lesen waren, war es mir gegen Ende dann dort auch etwas zu dick aufgetragen und ich dachte nur, so viele Verbrechen jetzt und in der Vergangenheit, so viel Betrug, Vertuschung, Mord und Totschlag und auch noch zahlreichen Affären zwischen all den Leuten auf einem Fleck waren doch etwas zu viel auf einmal. Mit der Zeit wirkte es teilweise auf mich, als hätte die Autorin alle Vergehen, die es noch irgendwie gibt und so viele Leute wie dafür möglich sind, zusammengeworfen, um es noch dramatischer zu machen. Das hat mich innerlich ein bisschen die Augen rollen lassen.


    Aber trotzdem, und das schafft die Autorin mit ihren Büchern immer wieder, hat mich der Krimi vom Anfang bis zum Ende gefesselt und ich konnte das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen. Abgründe taten sich in dem kleinen Dorf auf, als die Autorin die vergangenen Morde durch die Ankunft des damals verurteilten Tobias wieder aufleben ließ. Ich wurde so richtig wütend auf die Falschheit und Verbohrtheit dieser Menschen und ahnte schnell, dass es böse enden wird und die wirklichen Täter alles dafür tun würden, dass die Vergangenheit verborgen blieb. Diese bedrohliche Stimmung hat die Autorin toll spüren lassen. Die Spannung blieb dabei fast immer oben und jede neue Erkenntnis und jede neue Entwicklung ließ mich immer weiterblättern. Dabei hat man als Leser aufgrund der Perspektivwechsel auch immer einen zusätzlichen Einblick in Vorgänge auf Seiten der Dorfbewohner, was noch mehr Stoff zum Spekulieren gab und natürlich auch kommende Verbrechen früher erahnen und die Spannung nochmals steigern ließ.


    Trotz der teils an Personen und dramatischen Ereignissen etwas überladenen Geschichte war auch dieser Fall wieder ein Pageturner für mich und ich freue mich schon auf den nächsten Fall der Autorin.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung:


    Nach einer zehnjährigen Haftstrafe versucht der dreißigjährige Tobias Sartorius sich wieder in den Alltag einzufügen. Doch bereits beim Betreten seines Elternhauses muss er feststellen, dass nichts mehr ist, wie es mal war. Der Hof liegt brach, die einst gut besuchte Gaststätte ist schon seit langer Zeit geschlossen und seine Mutter hat sich schon vor Jahren von seinem Vater getrennt. Da seine Eltern ihm bei den Besuchen im Gefängnis immer eine heile Welt vorgespielt haben, ist der Schock umso größer als er feststellen muss, dass auch das Leben seiner Eltern in Scherben liegt. Dabei weiß Tobias selbst nicht so genau, was vor 11 Jahren eigentlich passiert ist, als zwei siebzehnjährige Mädchen einfach spurlos verschwanden. Doch die Beweise sprachen gegen ihn.


    Jetzt hat er die Strafe abgesessen und ist zurück. Eine Welle des Hasses schlägt ihm entgegen und zu seinem Entsetzen scheint die Vergangenheit sich zu wiederholen, denn schon wieder ist ein Mädchen verschwunden ...


    Dies ist bereits der vierte Band aus der Bodenstein / Kirchhoff-Reihe und zugleich mein Einstieg in ebendiese. Gut fand ich, dass ich beim Lesen nie den Eindruck hatte, dass mir aus den früheren Bänden etwas an Informationen fehlt.
    Nele Neuhaus hat einen sehr flüssigen Schreibstil und genau der hat mich richtig gefesselt. Nach und nach lernt der Leser die Bewohner des Dorfes kennen und kann ungefähr nachempfinden, wie Tobias sich fühlen muss, diese eingeschworene Gemeinschaft gegen sich zu haben. Die Autorin hat es geschafft, ihre Charaktere so zu stricken, dass ich nicht mehr wusste, wem man noch trauen kann und wem nicht.


    Dieser Roman gehört für mich eindeutig zu den Krimi-Highlights in diesem Jahr. Die anderen Bücher aus der Reihe werde ich ganz bestimmt auch lesen.



    Hier die Reihenfolge der Bände:


    1. Eine unbeliebte Frau
    2. Mordsfreunde
    3. Tiefe Wunden
    4. Schneewittchen muss sterben


    5ratten

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

  • Meine Meinung
    Das ist wieder mal typisch für mich, dass ich eine Krimireihe von hinten aufrolle :rollen: Aber so kann ich wenigstens sagen, dass man das durchaus kann und nicht das Gefühl hat, den einen oder anderen Zusammenhang nicht zu kennen.


    Ich muss odenwaldcollies recht geben wenn sie sagt, dass das Thema nicht neu ist. Mich hat es nicht gestört, denn die Geschichte ist spannend erzählt, wenn sie auch manchmal ein bisschen vorhersehbar ist. Manches hat sich auch wederholt. das hat michgegen Ende ein bisschen gestört. Aber wer der Täter war und was hinter der Tat gesteckt hat, hat mich dann doch überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet.


    Trotz kleinerer Abstriche hat mich Schneewittchen muss sterben voll überzeugt und wird nicht der letzte Krimi von Nele Neuhaus sein, den ich lesen werde.
    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Von hinten ja nicht ganz, eher so aus der Mitte :breitgrins: Diesen Monat erscheint ja schon Band 8.

    LG, Dani


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