1 - Kapitel 1 / Mittwoch (Seite 5 - 111)

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  • Was für ein Einstieg ins Buch. Ich konnte mich nicht beherrschen und bin nun schon am Ende des ersten Leserundenabschnitts angelangt :redface: Das Buch liest sich locker und leicht und es hat mich gleich auf Anhieb fasziniert. Dieser Humor mit den leichten sexuellen Anspielungen ist einfach nur toll.


    Der arme Judd. Als gehörnter Ehemann ohne Frau, ohne gescheite Wohnung und ohne Arbeit muss er sich nun durchs Leben schlagen und zu allem Überfluss ist seine Ex-Frau nun auch noch von seinem Ex-Boss schwanger. Eigentlich hätte man ja denken müssen, dass das gar nicht mehr möglich ist, nachdem Judd ja die wichtigsten Teile des Herrn fast abgefackelt hat, aber es ging wohl noch. Und dann muss Judd zur Beerdigung seines verstorbenen Vaters und soll dort sieben Tage Schiwa sitzen. Das Zusammentreffen der Familie ist auch recht erheiternd, handelt es sich doch um einen sehr gemischten Haufen. So richtig lieb hat sich da wohl keiner. Mal sehen was noch alles so ans Tageslicht kommt im Verlauf der sieben Tage. Die erste merkwürdige Andeutung für mich war schon mal die von Horry, der zu Judd gesagt hat: "Mein Bruder von einer anderen Mutter". Da könnte ja vielleicht Wahrheit hinter stecken, oder??


    Jedenfalls gefällt mir der Schreibstil von Jonathan Tropper wirklich gut. Ein lauter Lacher meinerseits wechselt mit einem dezenten Lächeln ab. Einfach schön.... :klatschen:

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Ja, es liest sich wirklich leicht und ist sehr humorvoll. Als Anspielung würde ich die Schlafzimmerszene allerdings nicht bezeichnen, das war schon ziemlich deutlich formuliert und fast zu breit ausgewalzt.


    Bereits im ersten Kapitel, als erstmals von der Schiwa die Rede war, kam mir der Gedanke, dass der verstorbene Vater genau gewusst hat, was er seiner Familie mit dem Wunsch nach einer Schiwa antut und dass er vielleicht den Hintergedanken hatte, sie auf diese Weise endlich dazu zu bringen, ihre Probleme anzusprechen und aufeinander zuzugehen. Später in diesem Abschnitt bekommt man mehrmals Eindrücke davon, dass die Geschwister sich untereinander alles andere als gut verstehen. Es ist nur noch nicht klar, ob es Neid oder etwas anderes ist.


    Judd, der Ich-Erzähler, steckt in einer schweren Krise, er ist verletzt und voller Trauer, und ein bisschen Selbstmitleid schwingt wohl auch mit. Ich würde ihm fast wünschen, dass er sich mit seiner Noch-Ehefrau wieder versöhnt.


    Interessant finde ich Phillip, den jüngsten Bruder. Er hat sich zwar bislang am meisten treiben lassen und dem konventionellen Familienleben den Rücken gekehrt, aber dass er sich nun mit einer älteren Frau zusammengetan hat, bei der er offenbar unter dem Pantoffel steht, lässt Rückschlüsse zu, dass gerade er sich einen stabilen Familienverband wünscht, der ihm Sicherheit bietet und Grenzen setzt.


    Von Wendy und Paul, den anderen Geschwistern, waren noch nicht viele Details zu erfahren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Wendy als einzige Tochter noch eine Rolle spielt.

  • Ich bin jetzt auch durch mit dem ersten Abschnitt. Es gefällt mir sehr gut. Liest sich leicht und locker. Bei der Torten-Erwähnung habe ich mich schiefgelacht! Überhaupt ist es nach meinem Empfinden ein hin und her zwischen lustig und ... deprimierend. Mit Schwerpunkt auf lustig.


    Für mich hat das Ganze bisher zwei fast voneinander unabhängige Ebenen: Die Judd-Jen-Geschichte und die Schiwa bzw. das Foxman-Familienchaos.


    Der Satz "...mein Bruder von einer anderen Mutter." hat mir sehr gut gefallen. Aber ich messe ihm eigentlich keine geheimnisvolle Bedeutung zu. Mal sehen...


    Meine Lieblingscharaktere bisher sind Judd, Jen und Horry. Wobei Mutter Foxman auch was hat. (Und der durchgeknallte Phillipp scheint mir ganz nach ihr zu geraten zu sein...)


    Allgemeine Frage: Soll hier gespoilert werden oder kann man davon ausgehen, dass nur jene reinschauen, die besagte Abschnitte schon gelesen haben?

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

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  • Allgemeine Frage: Soll hier gespoilert werden oder kann man davon ausgehen, dass nur jene reinschauen, die besagte Abschnitte schon gelesen haben?


    Nein, Spoiler musst du nicht einsetzen. Dafür haben wir die Unterthreads zu den einzelnen Abschnitten erstellt, dann läuft eigentlich niemand Gefahr, etwas ungewollt zu früh zu lesen. Ich gehe mal davon aus, dass das erste Posting in einem Unterthread nicht gleich eine detaillierte Inhaltsangabe des gesamten Abschnittes ist.

  • Hallo,


    ich bin auf Seite 78 angelangt und ziemlich unschlüssig, was ich von diesem Buch halten soll und ich kann eigentlich noch nicht besonders viel dazu sagen. Es hat teilweise witzige Szenen, aber vielleicht muss ich mich erst ein wenig einlesen und ich denke auch, dass dieses Buch, welches sprachlich doch eher einfach gehalten ist vielleicht n einem zu starken Kontrast mit meinem zweiten Leserundenbuch steht, welches sehr gut ist.
    Ich werde auf alle Fälle weiterlesen und ich lasse mich überraschen wie es mit dieser meshuggenen Meshpokhe weitergeht.


    Viele Grüße Tina

  • Mich hat eigentlich überrascht wie interessant dieses nicht sooooo spannend wirkende Thema ist. Ich meine, ich habe auch nicht gedacht dieses Buch wäre langweilig, aber auch ich habe inzwischen den ganzen ersten Abschnitt gelesen obwohl ich bisher eigentlich keine Zeit zum Lesen hatte :zwinker:


    Judd tut mir unglaublich leid. Frau weg. Haus weg. Job weg. Gedemütigt. Vater tot, und jetzt "darf" er sich auch noch mit seiner Familie auseinander setzten. Kein Wunder das er sich hundeelend fühlt.


    Die Szene in der Judd Jen beim Fremdgehen erwischt, war mir etwas zu ausformuliert. Es ging einfach zu lange. Die Beschreibung von Judds Gedankewelt gefällt mir allerdings trotzdem gut. Er begreift was passiert... und dann doch irgendwie nicht. Seine Gedanken hopsen hin und her, das gefällt mir. Die Überlegeung/ Hoffnung er könnte sich im Nachbarhaus befinden fand ich sehr witzig. Und das er die Torte geschmissen hat... :breitgrins:


    Wie Jen wohl reagiert wenn sie merkt das ihr Schwiegervater tot ist und sie Judd einfach nur genervt hat? Bin mal gespannt ob darauf überhaunt eingegangen wird, aber das interessiert mich schon. Und was hat es mit Pauls Hundebiss auf sich? Wendy finde ich nicht so spannend, aber vielleicht ändert sich das noch und Phillip, naja... der hat wahrscheinlich die größten Probleme von allen. Mutter Hillary.... also das muss man als Kind erstmal verkraften. Sie scheint ja auch nicht oft zu Hause gewesen zu sein, oder? Denn Linda ist ja da gewesen, was für mich auch durch den schon von euch genannten, sehr süßen Satz "...mein Bruder von einer anderen Mutter." von Horry deutlich wird.


    Die Geschwister sind so unterschiedlich und sich im Grunde doch so ähnlich.
    Die ganzen Familienprobleme die so im Untergrund schweelen werden sicher noch für Spaß (und hoffentlich auch für Überraschungen) beim Lesen sorgen.


    Es gefällt mir gut das man so viel schmunzeln und lachen kann, obwohl die beschriebenen Probleme von Judd ja eigentlich nur zum heulen sind. Andererseits... so ist das Leben leider oft genug. Es gehen so viele Ehen (auf unschöne Art) kaputt und durchgenkallte Familien + Probleme sind auch nicht gerade selten. Trotzdem (oder gerade deswegen?) macht es mir Spaß darüber zu lesen.

  • Zitat

    Die Beschreibung von Judds Gedankewelt gefällt mir allerdings trotzdem gut. Er begreift was passiert... und dann doch irgendwie nicht. Seine Gedanken hopsen hin und her, das gefällt mir. Die Überlegeung/ Hoffnung er könnte sich im Nachbarhaus befinden fand ich sehr witzig. Und das er die Torte geschmissen hat...


    Mir gefällt auch gerade das besonders gut. Und schließlich kann man sich doch in eine solche Situation auch hineinversetzen. Ich kann vollkommen nachvollziehen, dass Judd erst häppchenweise realisiert was da tatsächlich passiert und es dann auch nicht wirklich wahrhaben will. Verzögerte Reaktion sozusagen.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Dank einer Zugfahrt heute konnte ich den ersten Abschnitt nun auch beenden.


    Das Buch liest sich ganz schnell und locker weg, der Schreibstil ist nicht sehr anspruchsvoll, aber alles ist durchaus humorvoll geschrieben, auch wenn es in Judds Leben aktuell recht wenig zu lachen gibt.


    Die Szene, in der Judd Jen beim Fremdgehen erwischt, war mir auch etwas zu lange ausgeführt und etwas zu deutlich in den sexuellen Details. Sowas lese ich dann lieber nicht in dieser Ausführlichkeit.



    Bereits im ersten Kapitel, als erstmals von der Schiwa die Rede war, kam mir der Gedanke, dass der verstorbene Vater genau gewusst hat, was er seiner Familie mit dem Wunsch nach einer Schiwa antut und dass er vielleicht den Hintergedanken hatte, sie auf diese Weise endlich dazu zu bringen, ihre Probleme anzusprechen und aufeinander zuzugehen.


    Ich vermute auch fast, dass der Vater bei dem Wunsch nach einer Schiwa gewisse Hintergedanken hatte. So wie er sonst beschrieben wird, glaube ich nicht daran, dass er kurz vor dem Tod noch gläubig geworden ist. Sicher wollte er seine Familie mal wieder zusammenbringen und sie zum Reden bringen. Es scheint ja viele Themen zu geben, die mal zwischen den Geschwistern angesprochen werden sollten.


    Das Kennenlernen von Judd und Jen fand ich ganz süß und auch allgemein ihre Beziehung und ihr Eheleben. Da gab es viele süße Momente, auch wenn die Ehe am Ende wohl gescheitert ist. Bei mir besteht noch die klitzekleine Hoffnung, dass die Ehe noch zu retten ist, aber rational betrachtet kann man da fast nichts mehr machen. Außer Jen ist doch von Judd schwanger? Betrogen hat sie ihn aber trotzdem.


    Die interessantesten Figuren (abgesehen von Judd) sind für mich bisher Horry und Philipp. Ich bin gespannt, was es über die komplette Familie noch zu lesen gibt...

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  • Die Szene, in der Judd Jen beim Fremdgehen erwischt, war mir auch etwas zu lange ausgeführt und etwas zu deutlich in den sexuellen Details. Sowas lese ich dann lieber nicht in dieser Ausführlichkeit.


    Aber gerade das macht die Erwähnung der Torte für mich so lustig. Nach 10 Seiten Zeitlupen-Detail-Beschreibungen dachte ich mir auch "Nun langts aber mal, Herr Tropper, lass den Mann etwas TUN!" ...und dann dieser Satz: "Wahrscheinlich ist dieser Zeitpunkt genauso gut geeignet wie jeder andere, um zu erwähnen,..." :totlach:

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  • Die Geschichte fängt ja ziemlich heftig an und erinnerte mich erst mal an meinem Vater der vor 2 Jahren auch an Krebs gestorben ist - da war ich erst etwas erschrocken, hat sich aber dann durch den locker leichten Stil des Autoren gleich gelegt. Ich finde es sehr flüssig zu lesen - dachte schon das dauert ewig bei den über 400 Seiten, aber es liest sich nur so weg wie nichts.
    Die einzelnen Geschwister sind uns ja nun bekannt - näher bisher nur Judd (den ich mag), Phillip etwas und minimal Wendy. Ich glaube auch -wie ihr-, dass sich der Vater bewusst für diese Schiwa entschieden hat. Damit sich die Familie mal mit sich selbst auseinander setzen muss, das war ja wohl die letzten Jahre eher nicht der Fall.


    Ich glaube Judd wollte gerne, dass er im falschen Haus war als er dies erleben musste. Die Ausführlichkeit hätte nicht sein müssen, aber das sollte wohl eher witzig rüber kommen. Ich kann gut verstehen, dass er die Torte geschmissen hat - für was anderes war sie doch leider nicht mehr zu gebrauchen. Er hat es grad nicht besonders einfach, aber es wird sicher noch schwieriger denke ich.
    Die Mutter finde ich ja auch ziemlich heftig - da glaube ich gerne, dass alle Kinder einen leichten Schaden weg haben.


    Phillipp hat ja nun alle ziemlich überrascht mit seiner neuen "Verlobten". Sie ist wohl das genaue Gegenteil von allen bisherigen Freundinnen die er hatte.
    Bin gespannt auf die weiteren Tage - ich amüsiere mich herrlich mit dem Buch.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Hallo,
    ich habe diesen Abschnitt gestern Abend beendet und musste so einige Male grinsen, was man sich so gegenseitig an den Kopf knallt. Auch die Dialoge mit Charlie fand ich witzig. Das ehemalige Kindermädchen mag ich sehr gerne (mir fällt gerade nicht der Name ein und ich habe auch das Buch nicht dabei). Ich denke, es komtm viel zu oft vor, dass Kinder einer engere Bindung zu ihrer Tagesmutter, bzw. ihrem Kindermädchen haben, als zuihrer eigenen. Schade finde ich auch, dass sich der Vater so sehr von seinen Söhnen distanziert hatte, sobald sie eine eigenen Meinung entwickelt haben. Es gibt Dinge im Leben welche, ist der Zeitpunkt verpasst nicht mehr zu richten sind.
    Ich finde auch, dass sich das Buch leicht und flott lesen läßt.


    Viele Grüße Tina

  • Tina da hast du allerdings sehr recht mit deiner Meinung zu "oftmals engeren" Beziehungen zu Kindermädchen als zu den eigenen Eltern. Ich fand es auch sehr schade, dass sich der Vater ab einem gewissen Alter der Kinder so zurück gezogen hatte. Das Warum hat man ja bisher leider nicht erfahren. Evtl. kommt da ja noch was.

    Liebe Grüße JaneEyre

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  • Hallo


    Jetzt bin ich auch fertig mit dem Abschnitt, leider bin ich in letzter Zeit immer so müde.
    Mir gefällt das Buch sehr gut, ich war wirklich überrascht, denn ich hatte Angst es wird sehr trocken und langweilig. Besonders überrascht hat mich, dass man auch mehr über das Leben von Judd erfährt, ich dachte es wird wahrscheinlich nur vom Shiwas sitzen handeln. Die Szene als seine Frau fremd geht ist mir viel zu genau beschrieben gewesen. Doch auch mir hat das Gedankenspiel von Judd sehr gut gefallen. Leider hat er das ja nicht sehr oft.


    Die Mutter passt so gar nicht in mein Bild, wenn ich an eine "ältere" Dame denke die gerade ihren Mann verloren hat würde ich auf gar keinen Fall an so eine Frau denken.


    Philip finde ich super, denn er lebt sein Leben wie es ihm gefällt ohne sich von der Familie etwas sagen zu lassen. Ich bin gespannt ob er in der seriösen Frau die wahre Liebe gefunden hat bzw. wie lang er so ein geregeltes Leben aushält.


    Ich glaube bei Wendy wird die Fassade noch bröckeln und ihr wahres ICH zum Vorschein kommen. Denn sie muss schon einiges ertragen mit ihrem Mann der ihr nicht hilft und den kleinen Kindern die gerade in einem sehr schwierigem Alter sind.


    Paul durchschaue ich noch nicht so richtig, aber ich glaube er ist eher ein bodenständiger Typ.


    Die ganze Familie tut mir Leid denn zu ihrer Trauer kommt noch das Aushalten der Gäste hinzu, denen man immer und immer wieder alles ganz genau erzählen muss.

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.