LitSchock Monatsrunde April 2011: Fernweh

Es gibt 266 Antworten in diesem Thema, welches 37.141 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ninette.

  • liest: Lothar Baier - Jahresfrist


    Lothar setzte sich wieder intensiv mit der Einsamkeit auseinander. Die macht ihm zu schaffen, denn es gibt Tage, an denen braucht man das Wort eines anderen. Er beschreibt sehr schön, wie das Licht, dass er im Haus anlässt, wenn er nachts nochmal einen Spaziergang macht, zu einem Teil seiner selbst wird und in der Ferne Bezug auf ihn nimmt.


    Leider bin ich nicht viel weiter gekommen, da mich eine unibedingte Lesepause quält. :rollen:


    Denkt dran, morgen wird ausgelost. Wer nicht in den Toph will, möchte mir das heute noch sagen (Ich habe schon Stefanie_j_h und Annabas).
    Ich wünsche euch schon mal schöne letzte Lesetage. Danke für die intensive Teilnahme an alle, die gelesen, geschrieben und im Geiste verreist sind.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Mein Fernweh wurde durch den schnöden Alltag unterbunden, heute und morgen sollte ich aber wieder dazu kommen, dem Abenteurer Burton zu folgen. Ich lasse euch dann wissen, wo wir uns rumtreiben. ;)

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Evelyn Sanders - Muss ich denn schon wieder verreisen?


    Schande über mich. Diese Monatsrunde ging ja mal kräftig daneben, es tut mir leid! Am Sonntag wurden wir alle durch einen Magen-Darm-Infekt lahmgelegt, und seitdem es uns wieder gut geht, sind wir bei dem Wetter viel draußen und mehr unterwegs als zuhause. Wenn ich dann mal hier bin, habe ich keine Lust mehr auf den Rechner, von daher bin ich gar nicht mehr dazu gekommen, weitere Eindrücke zu schreiben.


    Das Buch habe ich jedenfalls durch, und ich muss sagen, dass es wirklich sehr unterhaltsam war. Ich musste viel grinsen und lachen, und das Urlaubsfeeling bei der Lektüre kam in keiner Weise zu kurz. Richtig klasse!
    Vielleicht schaffe ich die Tage noch eine Rezension, aber über die Ostertage sind wir auch wieder nur weg, und die nächste Woche sieht auch wieder voll im Kalender aus. Schau'n mer mal. :zwinker:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • liest: Quattro Stagioni von Stefan Ulrich


    :heul: Ich will nach Roooommm!! Trotz supertollen Wetters draußen versetzt mich das Buch in richtiges Fernweh. Rom ist eine meiner Lieblingsstädte und wenn ich dann noch die ganze Zeit von Dingen lese, die mit italienischen bzw. römischen Eigenheiten zu tun haben, möchte ich mich am liebsten ins nächste Flugzeug setzen und losfliegen.
    Aber gut, so muss ich aus der Ferne "beobachten", wie das Einleben in Rom funktioniert. Und es ist wirklich ziemlich witzig, vor allem eben, wenn man selbst schon einmal dort war. Bisher finde ich es auf jeden Fall noch kein Stück langweilig und ich werde sicherlich heute noch ein bisschen im Fernweh schwelgen.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Sooo,...in wenigen Sekunden wird der neue Monatsleiter feststehen. (Bekanntgabe im Allgemeinen Thread, wie immer)
    Eine Endstatistik gibt es dann am 1. Mai.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Vor ein paar Tagen habe ich mein Buch beendet (Jane Johnson - Die zehnte Gabe) und das wurde zum Ende hin sogar richtig spannend. Am Ende musste sogar ein Geist aus dem Haus vertrieben werden, der war auf dem Dachboden herum gehuscht und hat sogar Feuer gelegt. Aber natürlich ist alles gut ausgegangen. Ich werde versuchen noch irgendwann in der kommenden Woche eine kleine Rezi zu schreiben.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • liest: Trojanow - Der Weltensammler


    Gestern kam ich endlich wieder dazu, Richard Burton auf seinen Reisen zu begleiten. Nach dem kurzen Zwischenstop im lauten und geschäftigen Bombay und einem längeren Aufenthalt in Baroda, einem unaufgeregten britischen Stützpunkt, haben wir viel Zeit in Sindh verbracht, einer inzwischen zu Pakistan gehörenden Region Indiens, bzw. genauer gesagt in der Wüste Thar. Auch wenn ich viel von den hiesigen Sitten und Gebräuchen erfahren konnte und durch Burtons Einsatz als Spion Einblicke in die Politik erhalten habe, stand die Person Burton im Vordergrund. Aber das ist vollkommen in Ordnung. ;) Von einem Vorgesetzten wird er so charakterisiert:


    Zitat von S. 131

    Es gab wenige Männer, auf die er sich verlassen konnte, Männer wie dieser Burton, der vertrauenswürdig von dem Leben der Einheimischen berichtete. Er unterhielt sich gerne mit ihm. Sein Blick auf die Dinge war so frisch, als sei die Schöpfung gerade erst vollzogen worden. Aber eine Schwäche hatte dieser junge Mann, eine fatale Schwäche. Er beließ es nicht dabei, die Fremde zu beobachten. Er wollte an ihr teilnehmen. Er war ihr verfallen, so sehr, dass er sie sogar bewahren wollte in ihrem zurückgebliebenen Zustand. Ihre Positionen standen sich diametral gegenüber. Der General war getrieben, die Fremde zu verändern, zu verbessern. Dieser Burton hingegen wollte die Fremde sich selbst überlassen, weil die Verbesserung der Fremde ihre Auslöschung bedeutet hätte.


    Inzwischen haben wir Indien hinter uns gelassen. Zusammen mit seinem treuen Diener Naukaram sind wir zurück nach England gereist, das uns nach dem farbenfrohen Indien grau begrüßt hat:


    Zitat von S. 225

    Es war ein grausamer Empfang. Naukaram und er, zwei Rosinen, die in einen Sauerteig geworfen wurden. Die Luft war düster, voller Rauch und Ruß, zum Atmen ungeeignet. Der kalte graue Himmel ließ sie schaudern. Alles an der Stadt war klein, kleinkariert, kleingeistig und knauserig, die winzigen Einfamilienhäuser unterwürfig, in den öffentichen Plätzen verknotete sich die Melancholie.


    Kein Wunder, dass es uns schnell wieder in die Fremde zog, diesmal nach Arabien. In Kairo umfingen uns diese Eindrücke:


    Zitat von S. 245

    Die Sonne muss untergehen und der Mond schrumpfen, bis Kairo sich öffnet, wie eine Muschel, und seine Schönheit in Silhouetten offenbart. Sommerliche Sterne, auf die unsichtbare Bedürftigkeit gestreut, sprechen von einer besseren Schöpfung. Streifen von Indigo trennen die Stirnen der Häuser. Mit jedem seiner Schritte taucht er in Blei ein. Ist es das, was ihn immer wieder in die Fremde zieht - die vorübergehende Blindheit?In England, sanft, grün und manierlich, lag alles aufgeschlagen da. Wie kann ein Land so geheimnislos sein?


    Ich bin gespannt, was uns weiterhin erwarten wird.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich möchte vermelden, dass ich - man lese und staune - heute tatsäclich mal mit "Irisches Tagebuch" von Böll begonnen habe. Ich habe die ersten zwei Kapitel geschafft und es gefällt mir recht gut. Böll hält sich momentan in Dublin auf und beschreibt in einer größtenteils witzigen Art und Weise seine Erlebnisse und Beobachtungen

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • liest : Jane Austen - Northanger Abbey


    So, am Wochenende bin ich nun endlich dazu gekommen, mein Monatsbuch anzufangen. Dafür bin ich aber auch schon halb durch :zwinker:


    In Northanger Abbey geht es um Catherine, von der Autorin als "eigentlich keine Heldin" beschrieben, 17jährige Pfarrerstochter vom Land mit neun Geschwistern, von den Mädchen ist sie die Älteste. Zu ihrer großen Freude darf sie mit Bekannten ihrer Eltern, den Allens, mehrere Wochen in Bath verbringen. Zunächst langweilt sie sich dort allerdings zu Tode, da weder sie noch die Allens dort Bekannte haben und es sich natürlich nicht schickt, selbst einfach so welche zu schließen. Dann wird sie aber zuerst Henry Tilney vorgestellt, dessen Charme sie gleich erliegt und kurz darauf den Thorpes, einer Mutter die mit drei Töchtern in Bath weilt. Vor allem mit Isabella Thorpe freundet sie sich schnell an. Isabella ist es auch, die sie mit den Schauerromanen von Ann Radcliffe bekannt macht.


    Damit können dann die Verwicklungen beginnen. Isabellas Bruder John - ein elender Aufschneider - interessiert sich für Catherine, Catherine selbst natürlich für Henry Tilney, dessen Schwester Eleanor ebenfalls nach Bath kommt, ebenso wie Catherines's Bruder James, der mit John Thorpe befreundet ist und sich für Isabella interessiert. Insbesondere John versucht mehrfalls recht perfide, Catherine von den Tilneys fernzuhalten, indem er beiden Seiten gewaltige Lügen auftischt.


    Verlassen habe ich dieses Kuddelmuddel als Isabella und James sich verloben, Isabella aber wohl wenig angetan vom Auskommen ihres Zukünftigen ist und Catherine zu den Tilneys nach Northanger Abbey eingeladen wird, um Eleanor dort Gesellschaft zu leisten.


    Bisher war die Lektüre sehr vergnüglich, da die Charaktere herrlich überspitzt dargestellt werden. Mrs. Allen schwatzt dauern am Thema vorbei über ihre Kleider, Mrs. Thorpe ebenso, nur das sie über ihre Kinder, allen voran Isabella redet. John ist ein absoluter Windbeutel und Isabella eine Schönheit, die leider auch weiß, dass sie schön ist. Ständig redet sie von ihrer Genügsamkeit, um sich gleich nach dem nächsten umzusehen, nachdem sie feststellt, dass James nicht so viel Geld hat, wie sie wohl dachte. Die Ironie, die ich bei Mansfield Park vermisste habe, ist hier auf jeden Fall zu Hauf da :breitgrins:


    Die Parodie der Gothic Novel kommt dann wohl im zweiten Teil des Buchs, bisher stand das gesellschaftliche Leben in Bath im Mittelpunkt. Die Reise nach Northanger folgt jetzt - ich bin gespannt!

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • liest: Trojanow - Der Weltensammler


    Nach einem längeren Aufenthalt in Kairo, wo Burton sich als Arzt und Derwisch ausgegeben hat, sind wir nun zur Hadj aufgebrochen, also zur Pilgerfahrt nach Mekka. Der Brite, der sich einen Ruf als fähiger Arzt und gläubiger, gelehrter Moslem erarbeitet hat, musste die Stadt relativ schnell verlassen, weil er sich auf ein Trinkgelage mit einem Albaner eingelassen hat. Gar nicht gut. Während der Reise lernen wir nicht nur verschiedenste Menschen kennen, sondern sehen auch viel vom Land.


    Wenn ich nicht gerade Burton selbst begleite, kann ich Untersuchungen verfolgen, die der Gouverneur von Dschidda anstellt: es soll herausgefunden werden, welchen Zweck Burton mit der Hadj verfolgte. Momentan wird angenommen, dass er Militärgeheimnisse ausspioniert hat, eventuell sogar für Frankreich, da er in GB vermeintlich zu wenig Ansehen genoß. Burtons Neugier zieht niemand in Betracht.


    Sprachlich gefällt mir das Buch sehr, und auch die Beobachtungen, die Trojanow einerseits von Burton, andererseits von Land und Leuten anstellt, sind spannend. Ich habe jedoch schnell aufgegeben, die zahlreichen fremdsprachigen Begriffe nachzuschlagen. Abgesehen davon, dass eh nicht alle im Glossar stehen, hemmt es den Lesefluss - der Sinn erschließt sich außerdem aus dem Kontext und es kommt direkt ein um so exotischeres Lesegefühl auf. ;)

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Mäusedudler: Ach, ich wusste gar nicht, dass "Northanger Abbey" auch in Bath spielt - ich dachte, nur "Persuasion".


    Ich war mal in Bath und fand es witzig, wie stolz die Stadt auf ihre Verbindung zu Jane Austen ist ... dabei konnte sie Bath gar nicht sonderlich leiden. Ähnlich wie bei Mozart und Salzburg! :breitgrins:

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b


  • Mäusedudler: Ach, ich wusste gar nicht, dass "Northanger Abbey" auch in Bath spielt - ich dachte, nur "Persuasion".


    Ich war mal in Bath und fand es witzig, wie stolz die Stadt auf ihre Verbindung zu Jane Austen ist ... dabei konnte sie Bath gar nicht sonderlich leiden. Ähnlich wie bei Mozart und Salzburg! :breitgrins:


    Was ist denn Bath eigentlich für eine Stadt? Ich meine, ist sie schön, kommt da Urlaubsfeeling auf? Kann man da viel über Jane Austen entdecken, wenn die Stadt so stolz darauf ist? Ich überlege nämlich, da vielleicht auch mal hin zu reisen...

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Heinrich Böll-Irisches Tagebuch
    Ach, ich bin übrigens bis zur Hälfte mit meinem Buch durch. Ich hatte andere Erwartungen daran. Für mich ist es nicht so tagebuchtypisch geschriben und ich hätte mit mehr Landschaftsbeschreibungen und Informationen zur Geschichte gerechnet. Böll erzählt aber eher von Beobachtungen der Gesellschaft. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch.

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • liest Jane Austen: Northanger Abbey


    Die letzten Tage wieder nicht so viel Zeit zum Lesen gehabt, aber immerhin bin ich von Bath zur Northanger Abbey gekommen. Catherine ist zunächst etwas enttäuscht, weil sie sich die Abbey älter und düsterer vorgestellt hat, wie in einem Schauerroman eben. Trotzdem schafft sich es schon wunderbar, sich in allerlei Ängste und Mutmaßungen reinzusteigern. Die geheimen Dokumente im hintersten Schrankfach, das sie nachts bei Kerzenschein durchstöbert hat, haben sich zu meinem größten Vergnügen als Rechnungen herausgestellt. Derzeit verdächtigt sie den alten Colonel Tilney finsterer Machenschaften.

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted


  • Was ist denn Bath eigentlich für eine Stadt? Ich meine, ist sie schön, kommt da Urlaubsfeeling auf? Kann man da viel über Jane Austen entdecken, wenn die Stadt so stolz darauf ist? Ich überlege nämlich, da vielleicht auch mal hin zu reisen...


    Urlaubsfeeling, ähm ... ich war nur 2 Tage dort und bin mit einer Oberschenkelzerrung einen Halbmarathon gelaufen, also ist meine Erinnerung vielleicht etwas getrübt. :elch:
    In sehr schöner Erinnerung ist mir jedenfalls das Jane-Austen-Museum geblieben. Ob es sich auszahlt, extra wegen Bath nach England zu reisen, wage ich eher zu bezweifeln - aber wenn man sowieso im Land ist (so wie ich damals), ist es auf jeden Fall ein hübscher Abstecher. :smile:

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Nur fürs Protokoll: Ich habe mein Buch beendet, eine Rezi kommt bestimmt noch, aber ob ich das noch im April schaffe, kann ich nicht versprechen.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Breña:
    Das klingt bis jetzt alles sehr schön, was du über den Weltensammler schreibst. Besonders das:


    Sprachlich gefällt mir das Buch sehr, und auch die Beobachtungen, die Trojanow einerseits von Burton, andererseits von Land und Leuten anstellt, sind spannend.
    ...
    es kommt direkt ein um so exotischeres Lesegefühl auf. ;)


    Vielleicht sollte ich mir das Buch doch bald einmal vornehmen.


    ___________________


    Ich habe inzwischen mit meinem dritten (besser gesagt dem zuerst gemeldeten) Monatsbuch angefangen:
    Maiju Lassila: Die seltsame Bärenjagd


    Der Anfang war beschwerlich zu lesen, so daß ich die ersten ca. 20 Seiten zweimal lesen mußte, bis ich richtig hereinkam. Eine große Herausforderung für mich sind die ungewohnten finnischen Namen - ich kann mir nur sehr schwer merken, wer wer ist.


    Das Ganze spielt in einem finnischen Dorf namens Pirttipohja, im Herbst. Dort treibt ein Bär sein Unwesen, der schon mehrere Kühe und Kälber gerissen hat, so daß den Bauern die Milch fehlt.


    Es geht das Gerücht, daß der Bär gesehen wurde. Da beschließen zwei der Geschädigten, sie heißen Olli und Mikko, gemeinsam auf die Jagd zu gehen und den Bären zu erlegen, zu welchem Zwecke sie ihre Beile schärfen. Dann aber geht der eine erstmal in den Wald, um Holz zu hacken... Hier war ich etwas verwirrt, weil beide zuerst das eine sagen, dann das andere tun. Dann kam ich dahinter, daß das wohl der spezielle Humor dieses Buches ist: sie haben einfach Angst! Ihre Frauen sagen dann auch noch zu jedem der beiden, er möge doch den jeweils anderen vorangehen lassen, damit ihm selber nichts passiert... :breitgrins:


    Außerdem geht auch noch alles Mögliche schief, bei dem einen brennt die Sauna ab (die übrigens eine sehr wichtige Einrichtung ist und ständig im Gespräch ist, unter anderem werden offenbar die Kinder in der Sauna geboren), es gibt Streit um einen Steg über den Bach.... Einen seltsamen Umgangston miteinander haben sie in den Familien, die Frauen zetern auf die Männer ein und ständig wird über andere Personen hergezogen. Keiner sagt jemals so richtig, was er denkt.


    Irgendwann also machen sich Olli und Mikko auf den Weg, den Bären zu suchen. Den hat aber offenbar gar niemand gesehen, sondern der einzige Zeuge gibt an, er habe ihn brüllen gehört... :lachen:
    Dann finden sie Misthaufen vom Bären, könnten aber auch von einem Elch sein... Aus all dem schließen sie, daß der Bär zwei Junge hat und wo sie sich verstecken. Hier konnte ich dann nicht mehr ganz folgen. :entsetzt:


    Auf dem Rückweg stoßen sie im Wald auf eine geheime Schnapsbrennerei eines anderen Dorfbewohners. Und da sie ja drei Bären praktisch schon erlegt haben :zwinker:, tauschen sie deren Felle (gegerbt wohlgemerkt) gegen ein Faß Schnaps ein, daß sie auch sofort versaufen. :breitgrins: Am nächsten Morgen wachen sie mit einem Brummschädel auf und stellen fest, daß sie nun das Problem haben, das Gerben der Felle bezahlen zu müssen... :breitgrins: :breitgrins:


    An der Frage, wer denn nun die Felle gerben soll, entbrennt dann ein Streit zwischen den beiden Bärenjägern. In diesen werden noch andere Dorfbewohner hineingezogen, es kommt zu übler Nachrede, Verleumdungen, gerichtlichen Anzeigen - die ganze Sache eskaliert.


    Nun bin ich einerseits gespannt, wie es weitergeht und die Sache sich auflöst, andererseits ist das Buch etwas sperrig zu lesen und die Grundstimmung (alle ziehen übereinander her, reden schlecht übereinander und jeder denkt vom anderen nur das Schlechteste und versucht ihm eins auszuwischen) gefällt mir nicht. Ich weiß daß das humoristisch/ironisch sein soll, aber es trifft meinen Humor nicht ganz, es ist allzu negativ...


    Ich zitiere hier mal noch den hinteren Klappentext des Buches mit Informationen zum Leben des Autors, die auch ziemlich freudlos klingen:
    Maiju Lassila (eigentlich Algot Tietäväinen-Untola) wurde 1868 als Sohn eines Bauern in Tohmajärvi in Ostfinnland geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Sortavala arbeitete er zunächst als Volksschullehrer, später versuchte er sich im Holzhandel und siedelte nach Petersburg über. 1904 kehrte Lassila nach Finnland zurück und war als Journalist und Agitator tätig, zunächst für eine bürgerliche Partei, später für die Arbeiterzeitung "Työmies". Nach der Niederlage der Revolution wurde er verhaftet und auf dem Schiffstransport zur Hinrichtung am 21. Mai 1918 erschossen.
    Maiju Lassila hinterließ ein umfangreiches literarisches Œuvre - Romane, Erzählungen und Dramen -, sein erstes Buch, "Harhama", ein autobiographischer Roman, erschien 1909. Zu den besten Werken Lassilas gehören seine humoristischen Erzählungen aus dem bäuerlichen Leben, wie "Tulitikkuja lainaamassa" (1910, dt. Streichhölzer) und "Liika Viisas" (1915, Allzu klug)

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • liest: Die Stadt der träumenden Bücher


    Hallöchen ihr Lieben,


    oh man, obwohl das Thema der der Monatsrunde so klasse ist, habe ich gerade wenig Muse zu lesen...aber ich wollte zumindest mal vermelden, dass ich eigentlich schon vor langer Zeit angefangen habe und jeden Tag ein bisschen was lese, allerdings erst auf S. 70 bin. :( Aber es ist total klasse...noch verwirrt mich das alles etwas mit Buchhaim und den ganzen lustigen Menschen und Gegebenheiten, die sich dort zutragen, aber es ist klasse und ja, auch anders als gedacht, kein zweiter Schatten des Windes. Gerade bin ich an der Stelle, an der erzählt wird, die der Berüchtigte Bücherdieb aus den Katakomben (Name entfallen :( ) verschwunden ist bzw. dass er verschwunden ist und niemand so recht weiß, was mit ihm passiert ist. ;) So, ich hoffe, ich komme im Zug noch dazu ein wenig zu lesen...aber wenigstens habe ich die Monatsrunde nicht ganz versäumt. ;)


    Liebe Grüße


    bella*

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y