Mich wundert ein wenig, dass Mina sich kaum Gedanken über Jonathans lange Abwesenheit macht. Der letzte von Dracula diktierte Brief von ihm hatte nichts verlauten lassen, dass er sich verspäten würde, da sollte sie sich doch mehr Gedanken machen?
Mich wundert das nicht so. Ich mein, es ist ja auch einfach eine andere Zeit. Heutzutage schreibt man dem anderen ne SMS, wenn man sich fünf Minuten verspätet, aber diese Technik gab es zu dieser Zeit ja noch nicht und ich denke auch, dass das ganze Postsystem noch nicht so "zuverlässig" und schnell war wie wir es heute kennen.
Ich finde es spannend, deshalb stecke ich auch schon mitten im 12. Kapitel, aber so richtig gruselig war es nur im Schloß des Grafen. Und wie geschrieben: Abends zu lesen gruselt schöner als tagsüber. Aber die Spannung besteht eigentlich durchgehend. Langsam stören mich aber einige Ungereimtheiten, wie z. B. im 10. Kapitel, als man für Lucy, die inzwischen Bissmale am Hals aufweist, Bluttransfusionen braucht und ihr von allen zur Verfügung stehenden Spendern Blut überträgt. Über Blutgruppen wusste man damals noch nichts, aber der Zufall, dass alle drei (oder vier?) Spender dieselbe Blutgruppe wie Lucy haben, kommt mir unwahrscheinlich vor. Außerdem ist Lucy gegen Tageslicht resistent, was auch nicht zu der Vampirthese passt.
Ja, das mit den Blutgruppen hat mich auch stutzig gemacht.
Aber ist Lucy wirklich ein Vampir? Ich bin mir da irgendwie noch nicht so sicher ... Ich ziehe es immer noch in Erwägung, dass ein Vampir ihr jedes Mal aufs neue das Blut aussaugt, weil warum soll sonst das Knoblauch helfen? Oder hat wirklich sie ihre Mutter ermordert und deswegen die Erinnerungslücken?