Dan Simmons - Drood

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  • Hallo Ihr Lieben,


    Mina: Sehr schade, aber wenn dir das Buch nicht zusagt, macht das keinen Sinn!


    Wow, ihr legt ja alle ein Tempo vor... Ich habe irgendwie zu wenig Zeit und brauche auch länger, ob den ganzen Ausschweifungen von Collins zu folgen! :redface: :zwinker:


    Habe jetzt bis einschließlich Kapitel 2 gelesen.
    Die Sicht auf Charles Dickens von Collins finde ich ja irgendwie schon fast amüsant! :breitgrins: Laut Collins leidet Dickens zumindest nicht an Bescheidenheit! :breitgrins: Er ist ja kein einfacher Romancier, sondern einzigartig! :rollen: :breitgrins:



    Den Zusammenhang mit Kannibalismus habe ich auch nicht so ganz verstanden, aber vielleicht kommt das ja noch.


    Die Herleitung zum Kannibalismus habe ich auch nicht so ganz verstanden? Charles denkt doch eigentlich, dass Drood wohl eher den Menschen zum Tode herüber hilft bzw. ihren Tod verschuldet, oder? Wie er da auf Kannibalismus kam, habe ich dann auch nicht so ganz verstanden... :gruebel:


    Bei Hypnose und Laudanum musste ich auch schmunzeln! Das lässt sich bestimmt gut miteinander kombinieren! :breitgrins:


    Ich vermute übrigens, dass Drood wirklich der Tod ist und ihn daher auch nur Charles Dickens gesehen hat! Drood und "Dead" wären ja auch nicht so weit voneinander entfernt, oder? Da passt dann auch dazu, dass sich Drood v. a. in den Armenvierteln herum treibt... *Spekulation aus* :breitgrins:


    Die Geschichte mit dem Arm der Frau, fand ich übrigens sehr gruselig! :entsetzt: Ich habe aber nicht verstanden, wieso Charles das Gefühl hatte, die Hand würde noch zudrücken, obwohl da kein Mensch mehr dran war??? :hm:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo,


    ich habe jetzt bis zum 10. Kapitel gelesen und das Buch gefällt mir immer besser, es wird immer spannender und man bekommt häppchenweise immer mehr geboten, an Antworten aber auch wieder an neuen Fragen.


    Kapitel 7
    Hier war ich zuersteinmal sehr enttäuscht, dass ich jetzt so mir nichts dir nichts sitzen gelassen wurde und mit keinem Wort mehr Dickens Ausflug zu Drood in die Unterstadt erwähnt wurde. Nun ja, aber es kam eine neue mir sehr unsympathische Figur hinzu. "Inspector" Field. Ein ehemaliger Hüter des Gesetzes, der sich nicht scheut durch Erpressung Informationen zu bekommen. Allerdings muss ich sagen, dass mir in diesem Kapitel Collins sehr unsympathisch geworden ist, bezüglich seines falschen Spieles seiner Lebensgefährtin gegenüber. diesbezüglich bin ich wohl sehr konservativ oder spießig, aber für zweigleisiges fahren in einer Beziehung habe ich kein Verständnis.


    Kapitel 8
    Auch in diesem Kapitel erfahren wir nicht sehr viel Neues, außer dass sich Dickens und Collins zu einem Spaziergang begeben. Hier muss ich auch noch erwähnen, dass ich mittlerweile ziemlich genervt bin von Collins Laudanumsucht und diesem ständigen Jammern nach der Droge und ich dachte mehr als einmal, dann bleib halt mit deinem A... zu Hause. :rollen:


    Kapitel 9
    Dieses Kapitel fand ich absolut spannend und interessant, zumal man jetzt unsicher ist, ob Drood, welcher ja von Anfang an so unheimlich dargestellt wurde, wirklich ein so böser Mensch ist. Ich mag es in Büchern, wenn man nicht von Anfang an weiß wer der "Böse" ist und wer seine guten Seiten hat.


    So nun werde ich noch ein wenig weiterlesen und ich bin schon sehr gespannt, was wir noch so alles erfahren werden.


    Viele Grüße Tina


  • Die Geschichte mit dem Arm der Frau, fand ich übrigens sehr gruselig! :entsetzt: Ich habe aber nicht verstanden, wieso Charles das Gefühl hatte, die Hand würde noch zudrücken, obwohl da kein Mensch mehr dran war??? :hm:


    Das hat er sich wohl in seiner Euphorie, noch jemanden lebend zu finden, einfach eingebildet. Oder es war noch Leben in den Muskeln, die zuckten. Angeblich rennen ja geköpfte Hühner manchmal auch noch herum. Dazu könnte Tina bestimmt mehr sagen.




    Nun ja, aber es kam eine neue mir sehr unsympathische Figur hinzu. "Inspector" Field. Ein ehemaliger Hüter des Gesetzes, der sich nicht scheut durch Erpressung Informationen zu bekommen.


    Diesen Herrn finde ich spannend. Er ist so besessen, den Massenmörder zu finden, den er in Drood vermutet, dass er zu allen Mitteln greift. Bei Collins hat er ganz gut erkannt, wo er ansetzen muss, um ihn zum Spitzel zu machen. Als ehemaliger Inspektor hat er sicher eine Menge Menschenkenntnis und bildet einen Kontrast zu unseren beiden Literaten. Eine Figur von diesem Schlag tut der Handlung gut.



    Allerdings muss ich sagen, dass mir in diesem Kapitel Collins sehr unsympathisch geworden ist, bezüglich seines falschen Spieles seiner Lebensgefährtin gegenüber. diesbezüglich bin ich wohl sehr konservativ oder spießig, aber für zweigleisiges fahren in einer Beziehung habe ich kein Verständnis.


    Zu dieser Kategorie kann man Dickens auch zählen. Seine Frau nach vielen Ehejahren und zehn gemeinsamen Kindern vor die Tür zu setzen, ist nicht die feine englische Art. Immerhin hat er so viel Anstand, seine Zuneigung zu Ellen Ternan nicht öffentlich zu machen.



    Kapitel 9
    Dieses Kapitel fand ich absolut spannend und interessant, zumal man jetzt unsicher ist, ob Drood, welcher ja von Anfang an so unheimlich dargestellt wurde, wirklich ein so böser Mensch ist. Ich mag es in Büchern, wenn man nicht von Anfang an weiß wer der "Böse" ist und wer seine guten Seiten hat.


    Ja, hier wird Drood als Opfer dargestellt. Das verträgt sich nicht ganz mit dem Mörder, der er sein soll. Aber diese Ungewissheit erhält die Spannung.
    In diesem Kapitel gibt es wieder einen Hinweis auf die ständige unterschwelligen Kontroversen zwischen den beiden Autoren, als Dickens Collins mit einem Hund und dessen Ergebenheit vergleicht. Damit macht er gleichzeitig deutlich, dass er in ihrer Beziehung die Position des Herrchens einnimmt.



    Im 11. Kapitel erzählt Collins aus seinem Leben, stellt aber seinen Bruder, dessen Krankheit und Ehe in den Mittelpunkt. Auch die grüne Frau taucht wieder auf und hinterlässt sichtbare Zeichen auf Wilkies Hals. Vielleicht gibt es sie ja tatsächlich und die einzige Halluzination ist die grüne Haut. Bei Wilkies Opiumkonsum wäre es nicht verwunderlich, wenn er Wahn und Realität nicht mehr auseinanderhalten kann.


    Im 12. Kapitel macht Dickens Anspielungen darauf, dass Collins gefährlich werden kann, wenn er nicht gebändigt wird. Ahnt er, dass Wilkie ihn ausspionieren soll? Drood ist, wenigstens im Moment, nicht das zentrale Thema der Erzählung. Mindestens genauso heikel wie seine mysteriöse Geschichte ist die Beziehung Collins/Dickens. Simmons macht immer wieder Andeutungen auf ihre Brisanz und erhält dadurch die Spannung.


    Eine gewisse Affinität zum englischen Schauspiel und englischer Literatur sind bei diesem Buch von Vorteil, denn Collins nimmt immer wieder Bezug auf seine und Dickens Werke und ihre schauspielerischen Aktivitäten. Im 13. Kapitel hat sich die Handlung inhaltlich weit von Drood entfernt, bis Letzterer kurz vor Ende des Kapitels dann unerwartet wieder auftaucht und durch Dickens' Schlafzimmerfenster blickt. Er versteht es, sich in Szene zu setzen.

  • Huhu :winken:


    ich muss zugeben, dass mich das 3. Kapitel ganz schön aufgehalten hat. Das war stellenweise ziemlich langweilig.
    Gerade die Ausführungen um das Theaterstück fand ich ermüdend.


    Eine gute Abwechslung war Collins Recherche nach Drood und der Besuch bei Dickenson "mögen seine Wunden schwären und zu Geschwüren werden" :breitgrins: Da ist wohl jemand ganz schön sauer :zwinker:
    An seiner Stelle wäre ich aber vorsichtiger mit dem Laudanum, diese Halluzination am Ende des Kapitels war alles andere als nett :entsetzt:


    Jetzt möchte ich wieder spannende Dinge über Drood lesen :lesen:


    Das hat er sich wohl in seiner Euphorie, noch jemanden lebend zu finden, einfach eingebildet. Oder es war noch Leben in den Muskeln, die zuckten. Angeblich rennen ja geköpfte Hühner manchmal auch noch herum.


    Oh... so ein Huhn habe ich auch schon gesehen. Da brauchten die Nerven einfach noch eine Weile, bis der fehlende Kontakt zum Hirn bemerkt wurde :zwinker:


    LG Kati

  • Da fällt mir gerade ein, es gibt einen sehr guten Film über Franz Anton Mesmer, den Begründer des Mesmerismus, der wirklich sehr anschaulich zeigt, was geschieht und auch wie subjekt das Ganze ist. Übrigens mit einem hervoragenden Schauspieler:


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    Ich liebe diesen Film. :breitgrins:


  • Wow, ihr legt ja alle ein Tempo vor...


    Bitte lasst euch von meinem Tempo nicht stören, ich mache nur ein bisschen flotter, weil ich nächste Woche wegen eines Kurzurlaubes wahrscheinlich weniger zum Lesen komme.


    Ich habe heute noch ein bisschen weitergelesen und fand das 15. Kapitel bemerkenswert. Zunächst erzählt Wilkie von seinen früheren Erfolgen und Misserfolgen. Man bekommt ein immer besseres Bild von ihm und für mich ist er die interessanteste Figur der Handlung. Es ist zwar Dan Simmons, der Wilkies Charakter als zurückhaltend zeichnet, aber ich habe den Eindruck, dass Wilkie zu Lebzeiten tatsächlich so bescheiden und diszipliniert war, wenn man mal von seiner Opiumsucht absieht.


    Auf dem Weg zu einer Lesung von Dickens wird Wilkie von drei Männern überfallen, die es offensichtlich nicht auf sein Geld abgesehen haben. Collins wird von einem gewissen Reggie Barris gerettet, der sich wohl auf Weisung von Inspektor Field als Leibwächter betätigen soll. Wer hat diese drei Männer geschickt? Sollten sie Wilkie einschüchtern?


    Die Lesung von Dickens muss ja sehr beeindruckend sein, wenn er schon mit speziellen Lichteffekten arbeitet. Er versteht es auch beruflich, sich bei jeder Gelegenheit in Szene zu setzen. Mich hätte allerdings besonders interessiert, wie die Lesung abgehalten wurde. Zweitausend Zuhörer in einem Saal, ohne die technischen Hilfsmittel der heutigen Zeit - ob da alle etwas verstanden haben? Lautsprecher gab es damals doch bestimmt noch nicht :rollen:

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Hallo Ihr Lieben,


    Doris Ich bin Dir auf den Fersen, wie Sultan. :breitgrins:


    Ich habe nämlich jetzt auch das 13. Kapitel beendet, aber entweder habe ich da ein paar Seiten übersprungen, oder Doris hat geschwindelt mit ihrer Kapitelangabe, denn ich habe bis jetzt noch von keinen Überfall auf Collins gelesen. :gruebel:
    Die Szene im Stall, bei der Weihnachtsfeier in Dickens Haus fand ich auch spannend. Ich war ja fest davon überzeugt, das Dickenson mausetot ist, aber zum Glück ist er nur geschlafwandelt. Ich finde ihn jetzt nicht übermäßig sympahisch, aber was Böses wünsche ich ihm auch nicht.
    Was ich nun wirklich sehr verrückt fand, war die Prügelei von Shakespearenanhängern bis zum Eingreifen der Nationalgarde. :vogelzeigen: Das muss ich unbedingt noch recherchieren, ob dem wirklich so war, aber bei den Amis kann ich mir fast alles vorstellen. :breitgrins:


    Viele Grüße Tina

  • Sorry, Tina, ich meinte das 15. Kapitel. Da konnte ich meine eigenen Notizen nicht mehr richtig lesen. Habe es auch schon ausgebessert.


    Jetzt verschwinde ich lieber, bevor Sultan mich erwischt :wegrenn:


  • Die Lesung von Dickens muss ja sehr beeindruckend sein, wenn er schon mit speziellen Lichteffekten arbeitet. Er versteht es auch beruflich, sich bei jeder Gelegenheit in Szene zu setzen. Mich hätte allerdings besonders interessiert, wie die Lesung abgehalten wurde. Zweitausend Zuhörer in einem Saal, ohne die technischen Hilfsmittel der heutigen Zeit - ob da alle etwas verstanden haben? Lautsprecher gab es damals doch bestimmt noch nicht :rollen:


    Zum einen dürfte ein gut Teil des Publikums des Lesens unkundig gewesen sein und sich dementsprechend leise verhalten haben, um nur ja nichts zu verpassen. Wahrscheinlich hättest Du auch eine Stecknadel fallen hören. Zum anderen habe ich mal irgendwo gelesen, daß Dickens wohl auch kein Problem mit wirklich richtig lautem Lesen hatte. Das zusammengenommen dürfte schon helfen. Und dann kommt noch die Frage hinzu, was für ein Saal das war. In einem gut konstruierten Theater hören ja auch alle die Schauspieler, ohne daß diese unter Technik begraben werden ...

  • Hallo zusammen!


    Da es mit dem Lesen bei mir inzwischen wieder recht gut klappt und ich die Hoffnung habe wenigstens mit Tammy noch Schritt halten zu können, habe ich gestern noch mit Drood begonnen.


    Sehr weit bin ich noch nicht gekommen. Das Erste Kapitel ist beendet. Es dauerte einige Seiten bis ich mich in den Stil eingelesen hatte. Die direkte Ansprache an den Leser finde ich nicht weiter störend.


    Wie einige von euch bereits schrieben, scheint Collins auf Dickens eifersüchtig zu sein. Wie sonst liesse sich erklären, dass er ihn in so schlechten Licht beschreibt. Besonders die Erwähnung, wie Dickens auf den türlosen Abort saß und nach Papier brüllte, finde ich da sehr bezeichnend. Seht her - auch er ist nur ein Mensch aus Fleisch und Blut - wie jeder von uns. Vielleicht ist es aber auch mehr ein ambivalentes Gefühl das Collins Dickens gegenüber hat, da er seine Aufzeichnungen erst 125 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht sehen will. Damit will er doch Dickens und seine Nachkommen vor den darin geschilderten Ereignissen schützen.


    Auch ich hatte erst viel später mit Droods Auftauchen gerechnet und war ebenso positiv überrascht.
    Allein die Beschreibung Droods lässt einen schon leicht gruseln. :breitgrins:
    Im Moment tendiere ich dazu, dass er nur Dickens Vorstellungskraft entsprungen ist. Ob der Gute sich bei dem Unglück vielleicht den Kopf gestossen hat? Allerdings deutet Collins an, dass Dickens Drood mit dem Tod in Verbindung bringt. Er sagte Colllins ja, dass er ihn zu diesem Zeitpunkt nicht für den Tod gehalten hätte.


    Der abgetrennte Arm muss für Dickens ein arger Schlag gewesen sein. Er mochte anschließend ja nicht mal mehr seine Geliebte berühren.


    Seine Haltung gegenüber seiner Frau hat mich mal wieder heftig geärgert. Seine Einstellung Frauen gegenüber finde ich selbst für seine Zeit etwas überzogen.


  • Da es mit dem Lesen bei mir inzwischen wieder recht gut klappt und ich die Hoffnung habe wenigstens mit Tammy noch Schritt halten zu können, habe ich gestern noch mit Drood begonnen.


    :five: Sehr schön, dass du wieder Freude am Lesen hast und noch besser, dass du mir Gesellschaft leistest! :breitgrins: :zwinker:



    Wie einige von euch bereits schrieben, scheint Collins auf Dickens eifersüchtig zu sein. Wie sonst liesse sich erklären, dass er ihn in so schlechten Licht beschreibt. Besonders die Erwähnung, wie Dickens auf den türlosen Abort saß und nach Papier brüllte, finde ich da sehr bezeichnend. Seht her - auch er ist nur ein Mensch aus Fleisch und Blut - wie jeder von uns. Vielleicht ist es aber auch mehr ein ambivalentes Gefühl das Collins Dickens gegenüber hat, da er seine Aufzeichnungen erst 125 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht sehen will. Damit will er doch Dickens und seine Nachkommen vor den darin geschilderten Ereignissen schützen.


    Ich glaube Collins leidet auch darunter, dass Dickens ihn zwar als Freund sieht, aber doch so ein bisschen auf ihn herabsieht! Der "Unnachahmliche" :breitgrins: hält sich schon für etwas Besonderes und gerade Collins bekommt da doch immer wiede etwas ab. Gleichzeitig ist sind sie aber Freunde und so mag Collins ihn halt auch... So eine typische Hass-Liebe! :rollen: :breitgrins:



    Seine Haltung gegenüber seiner Frau hat mich mal wieder heftig geärgert. Seine Einstellung Frauen gegenüber finde ich selbst für seine Zeit etwas überzogen.


    Ja, die Haltung von Dickens Frauen gegenüber finde ich auch sehr macho-haft und einfach nur unmöglich! :grmpf: Ganz schlimm, wie er seine Frau behandelt! Was ich nur echt hart finde, dass die Schwägerin dann die Betreuung der Kinder übernimmt. Ob sie dann wohl heimlich dafür sorgen konnte, dass Cathrine ihre Kinder noch sehen kann? Je mehr ich darüber nachdenke desto mehr muss ich mich aufregen: Er betrügt sie nach Strich und Faden und dann wirft ER sie aus dem Haus und nimmt ihr die Kinder weg! Das ist so grausam... :grmpf: :grmpf: :grmpf:



    Eine gute Abwechslung war Collins Recherche nach Drood und der Besuch bei Dickenson "mögen seine Wunden schwären und zu Geschwüren werden" :breitgrins: Da ist wohl jemand ganz schön sauer :zwinker:
    An seiner Stelle wäre ich aber vorsichtiger mit dem Laudanum, diese Halluzination am Ende des Kapitels war alles andere als nett :entsetzt:


    :breitgrins: Ja, diese Unsympathie, die der junge Dickenson bei Collins hervorgerufen hat, fand ich auch sehr lustig! Irgendwie fand ich das total amüsant da aus Sicht von Collins alles zu lesen, da er teilweise so richtig zynisch wurde! :breitgrins:


    Die Halluzination war ja echt übel! :entsetzt: Würde mich ja interessieren, ob diese Frau auch einen Namen hat oder ob sich Collins einfach schon so daran gewöhnt hat, dass er sich mit Laudanum zudröhnt und dann Geister sieht, die ihn von der Treppe stürzen wollen??? Wäre doch besser, wenn er die Finger von den Drogen lassen würde... :belehr: :zwinker:


    Oh... so ein Huhn habe ich auch schon gesehen. Da brauchten die Nerven einfach noch eine Weile, bis der fehlende Kontakt zum Hirn bemerkt wurde :zwinker:


    :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt: Aber es stimmt, bei Hühner habe ich davon auch schon gehört. Denke aber, dass es wohl wirklich v. a. die Einbildungskraft von Dickens war, dass er da noch Druck gespürt hat! Schlimm, schlimm!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Für mich ist Drood der Tod, der am Unfallort Menschen "einsammelt", Dickens hatte ja auch etwas Ähnliches verstanden (wobei es ja im Englischen diesen Gleichklang nicht gibt??).


    Das fand ich auch eigentümlich. Sogar im Deutschen kam mir eher ein anderer Ausdruck in den Sinn als Tod. Nun bin ich mir nicht sicher, ob es diesen Ausdruck nur in Süddeutschland gibt, aber ich musste sogleich daran denken. Drud, oder auch Trud. Das würde auch dazu passen, dass die Verletzten nach seinem Besuch tot waren.




    Was das ganze mit Kannibalismus zu tun haben soll, ist mir allerdings nicht klargeworden.


    Wie Dickens auf Kannibalismus kam, blieb mir auch ein Rätsel. Außer er ist der Ansicht, Drood absorbiere die Lebensenergie der Menschen und zählt es somit zum Kannibalismus.


    Im zweiten Kapitel treffen Collins und Dickens zusammen. Ich wusste gar nicht, dass die Tochter von Dickens mit dem jüngeren Bruder von Collins verheiratet war. Wie angedeutet, war dieser krank und beim Nachlesen stellte sich heraus, dass er wirklich an Krebs gestorben ist. Dickens scheint ein feines Gespür zu haben.


    Überrascht war ich von den meilenweiten Spaziergängen die Dickens täglich macht. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.


    Das Zugunglück hat für ihn doch erhebliche Nachwirkungen. Er wird sich doch recht kräftig den Kopf gestossen haben, und wollte nur keine Schwäche zeigen. Immerhin verkraftet er im Moment nicht einmal Schrittgeschwindigkeit.


    Weshalb er den jungen Dickensen wohl so umsorgt?
    Ich bin neugierig, wie die beiden dieses Phantom namens Drood finden wollen.



    :five: Sehr schön, dass du wieder Freude am Lesen hast und noch besser, dass du mir Gesellschaft leistest! :breitgrins: :zwinker:


    :smile:


    Oh... so ein Huhn habe ich auch schon gesehen. Da brauchten die Nerven einfach noch eine Weile, bis der fehlende Kontakt zum Hirn bemerkt wurde :zwinker:


    Etwas ähnliches habe ich vor einiger Zeit bei C. J. Sansom (Die Pforte der Verdammnis) gelesen. Dort berichtet der Erzähler, dass der abgeschlagene Kopf von Jane Seymour noch zu sprechen versuchte. :entsetzt: Das waren sicher auch die letzten Reflexe der Gesichtsmuskulatur.

  • yanni, Du bist wieder da ... schön :klatschen:
    Ich bin übrigens auch noch nicht so weit.


    Kapitel 4 war richtig klasse. So schön düster mag ich es.
    Dickens hat ja wirklich sehr nützliche Kontakte. Jetzt startet er sogar mit Leibwächter-Detektiv in die Armenviertel.
    Während des Besuches bei Sal hat dieser richtig Eindruck gemacht. Ohne große Probleme erfahren wir mehr über Drood, als man sich vorstellen könnte.
    Eine gruselige Geschichte... wieviel Wahrheit steckt da wohl drin? :zwinker:


    Jetzt wollen sie in die Unterstadt, so gefällt mir das :popcorn:

  • Yanni, schön, dass du nun doch mitliest!


    Und dann kommt noch die Frage hinzu, was für ein Saal das war. In einem gut konstruierten Theater hören ja auch alle die Schauspieler, ohne daß diese unter Technik begraben werden ...


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es damals überhaupt schon Theater oder andere öffentliche Häuser gab, in die so viele Besucher passten. Aber Simmons wird schon wissen, wovon er schreibt. Mrs. Dalloway wüsste dazu vielleicht mehr.


    :breitgrins: Ja, diese Unsympathie, die der junge Dickenson bei Collins hervorgerufen hat, fand ich auch sehr lustig! Irgendwie fand ich das total amüsant da aus Sicht von Collins alles zu lesen, da er teilweise so richtig zynisch wurde!


    Ich habe den Eindruck, dass Collins Angst hat, Dickenson könnte ihm seinen Platz bei Dickens streitig machen. Angst müsste er eigentlich nicht haben, denn Dickenson kann ihm in keiner Hinsicht das Wasser reichen, aber da steckt schon etwas Größeres hinter der Abneigung.

  • Hallo zusammen,


    yanni: ich bin auch noch nicht weit gekommen! :winken:


    Ihr seid ja echt schnell - ich habe gerade mit Mühe das 4. Kapitel geschafft, hatte zuwenig Zeit zum Lesen und ärgere mich parallel noch mit Mr. Feynman rum.


    Im 4. Kapitel ging es ja düster zu - die Beschreibung der dunklen Londoner Stadtteile und dieser Opiumhöhle war gruslig-amüsant, aber ich denke, hier wurde ganz kräftig übertrieben! :breitgrins:
    Wenn es stimmt, daß Drood bereits verstorben ist und sozusagen ein Zombie ist, dann begegnen uns (bzw. Dickens und Collins) wohl tatsächlich Gespenster.


    Naja, ein Gespenst halt. :breitgrins:
    Ich hatte den Inhalt des Buches so verstanden, dass es in Richtung Fantasy geht, oder liege ich da jetzt völlig falsch? Uups, wäre dem nicht so, dann würde ich meine Aussage doch noch mal revidieren. :zwinker:


    Ja, ein Gespenst, genau das meinte ich, aber im London des Jahres 1865 ist ein Gespenst für mich eben keine reale Person, sondern Einbildung oder eine Halluzination (die durchaus durch reale Ereignisse ausgelöst werden kann), denn wir befinden uns ja nicht in einer Phantasiewelt. Aber das ist sicher Ansichts- oder Definitionssache.


    Langweilig finde ich es allerdings bisher nicht. Ich bin die nächsten 10 Tage weg und werde das Buch mitnehmen, leider kann ich von dort aus nicht über meine Lesefortschritte berichten. Ich bin gespannt, wie weit ich in der Zeit komme.


    Ich wünsche euch schöne Lesestunden und melde mich in 10 Tagen wieder! :winken:
    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • yanni, Du bist wieder da ... schön :klatschen:



    Yanni, schön, dass du nun doch mitliest!


    Ich freue mich auch, dass es doch noch geklappt hat. :smile:



    Kapitel 3
    Hier hatte sich für mich eine kleine Länge eingeschlichen. Wilkies Ausführungen zu seinem und Dickens gemeinsamen Theaterstück "The Frozen Deep" ließen mich (Achtung, Wortspiel!) kalt. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, Simmons wollte hier ein wenig Werbung für seinen Vorgängerroman "Terror" machen, der ja auch die verschollene Franklin-Expedition thematisiert.


    Zum einen wollte er sicher auch auf seinen Roman Terror aufmerksam machen - passt ja auch so schön - zum anderen zeigte er aber auch auf, wie Collins und Dickens zusammen gearbeitet haben und wie es zu diesem Verhältnis mit der Schauspielerin kam. Wenn Dickens wirklich so war, wie beschrieben, war er schon ein eigentümlicher Mensch. Schlüpft für eine von ihm organisierte Benefizveranstaltung in die Rolle eines Mannes, aber mit diesem Aussehen will er keine Belobigung von der Queen empfangen. Ein eitler Pfau. :zwinker:


    Warum Dickens so viel Aufhebens um den jungen Dickenson machte, verstehe ich nicht. Da kann ich die Verärgerung Collins gut nachvollziehen. Bei dem ist jede Hilfe fehl am Platz!


    Nachdem ich gelesen habe, wie viel Laudanum der gute Wilkie tagtäglich in sich reinschüttet, wundert mich keine Erscheinung mehr - auch nicht mit grüner Haut. :breitgrins:
    Der Mann führt scheinbar sogar einen doppelten Haushalt. Hier die Lebensgefährtin mit Kind, was aber nicht seins ist, oder? Und dort die Geliebte. Tztz, was sind denn das für Sitten.


    Im 4. Kapitel gehts endlich los. Die Beschreibung der Londoner Stadtteile ist ja echt düster, wie man es aus den Romanen von Dickens schon kennt. Die entsorgten Babyleichen ließen mich schaudern - aber wenn man darüber nachdenkt, kann es gut so gewesen sein. Beerdigungen kosten Geld, das dort keiner hatte. Wahrscheinlich waren einige sogar froh in Zukunft keinen zusätzlichen Esser mehr verköstigen zu müssen.


    Die Informationen über Drood waren höchst interessant. Er soll also von den Toten wieder auferstanden sein. Wer weiß, ob er von dem Matrosen wirklich getötet wurde, oder ob dieser bei seinem Bericht etwas übertrieben hat. Die Totenbeschwörung passt ja in die ägyptische Glaubenswelt, da wundert es nicht, dass weder Sal noch der gute Hibbert mehr damit zu tun haben wollen. Dass dieser sich so vehement weigert die beiden in die Unterstadt begleiten zu wollen, sollte uns jetzt schon das Gruseln lehren. :zwinker:


    Mir war gar nicht bewußt, dass Dickens richtige Lesereisen gemacht hat.

  • In Kapitel 5 steigen wir mit Collins und Dickens in die Londoner Unterwelt. Über das Kanalisationssystem habe ich ja schon in verschiedenen Büchern gelesen. Das muss ein stinkender und schauriger Ort gewesen sein. Aber dass es dort auch römische Loculi gab, die so weit verbreitet waren ist mir neu. Collins fühlt sich dort sichtlich unwohl, was sicher auch mit seinem Laudanumentzug zu tun hat. Und dass er den Revolver nur wegen der Ratten an sich genommen hat, möchte ich auch bezweifeln. :zwinker:



    Das 6. Kapitel fand ich sehr spannend. Auch da gibt es wieder Schilderungen aus den Abwasserkanälen, bei denen ich durchaus geneigt bin zu glauben, dass es damals wirklich Bewohner dort unten gab. Collins lässt sich nur widerwillig überreden, mitzukommen und würde viel lieber sofort umkehren. Dickens kennt sich dort erstaunlich gut aus. Er ist ganz anders, als ich ihn mir immer vorgestellt habe, viel dynamischer.


    Ja, Dickens ist sehr unternehmungslustig. Ich hielt ihn viel eher für einen etwas phlegmatischen Menschen. Seine ausgedehnten Spaziergänge belehrten mich jedoch schon ein anderes.
    Als er über Poe sprach, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das Zusammentreffen der beiden hätte ich gerne miterlebt. Als dann Collins zu gerne einen Rückzieher gemacht hätte, konnte ich es Dickens nachfühlen, dass er in diesem Moment lieber mit Poe dort unten gewesen wäre.
    Da wären dann beide in ihrem Element gewesen. :breitgrins:


    Die beiden Fährjungen müssen ein eigentümlicher Anblick gewesen sein! Ob Dickens wirklich mit Drood zusammentrifft und wenn ja, werden wir erfahren, was die beiden zu bereden hatten?

  • Ich glaube, ich werde mal etwas langsamer machen mit meiner Berichterstattung, weil doch einige viel weiter hinten sind als ich. Hoffentlich kriege ich es nachher noch auf die Reihe, was mir bei den jeweiligen Kapiteln durch den Kopf ging. Weiterlesen werde ich trotzdem, wenn also jemand von den Vorauseilenden Diskussionsbedarf hat, kann ich auf jeden Fall mitreden.


    Aktuell bin ich bei Kapitel 28. Pauschal kann ich sagen, dass es mit der Spannung rauf und runter geht, aber immer interessant ist. Mir gefällt allerdings auch der Teil sehr gut, der sich mit der Freundschaft zwischen Dickens und Collins beschäftigt. Es ist die aufschlussreiche Studie einer komplizierten Beziehung in ständig schwelender Rivalität.

  • So, ich habe auch wieder etwas weitergelesen:


    Kapitel 14
    Collin begnügt sich mittlerweile nicht mehr mit Laudanum, nein er ist soweit, dass er Opium braucht. Dieser immense Rauschmittelkonsum lässt natürlich immer mehr Zweifel an Collins Worten aufkommen und nun erhält er noch von Field die Option an qualitativ hochwertiges Opium zu kommen. Fiel scheint wirklich besessen Drood zu fangen, denn ihm ist anscheinend kein Preis zu hoch dafür. Ich denke da steckt bestimmt noch eine ganz persönliche üble Erfahrung zwischen den beiden dahinter, dass er sich so sehr darin verbissen hat.


    Kapitel 15
    Da konnte Collins Field ja einmal dankbar sein, dass er ihn so pedantisch überwachen lässt. Der Überfall hätte übel ausgehen können. Die Projektion von Drood am Ende der Lesung war gespenstisch, aber ich bin mir nicht sicher, ob es Collins Einbildung war oder ein Effekt den Dickens mit Absicht inszeniert hatte.


    Kapitel 16
    Collins Einstellung Frauen gegenüber geht mir ebenfalls gegen den Strich. Es sind schon ganz schöne Machos die beiden. Interessant die Idee von Collins, dass Dickens selbst Drood ist. Mal sehen, was dabei herauskommt.


    Ich muss gestehen, dass es mir etwas graust, dass das Buch so dick ist, denn so richtig vom Hocker haut es mich nicht, aber ich bleibe ersteinmal dran.


    Viele Grüße Tina


  • Kapitel 7
    Hier war ich zuersteinmal sehr enttäuscht, dass ich jetzt so mir nichts dir nichts sitzen gelassen wurde und mit keinem Wort mehr Dickens Ausflug zu Drood in die Unterstadt erwähnt wurde.


    Es ist richtig gemein seine Leser so zappeln zu lassen! :grmpf:
    Dieser Inspektor Field ist ja ein unangenehmer Zeitgenosse. Als Detektiv muss er aber ein Ass sein, so viele Einzelheiten wie er über Collins und Dickens weiß. Scheinbar habe ich es in einem der vorigen Kapitel nicht richtig verstanden, als Collins über seine neueste Gespielin sprach. Ich war der Meinung, er wollte mit dieser Martha einen neuen Hausstand gründen und seine jetzige Lebensgefährtin abservieren. Da muss ich wohl etwas falsch verstanden haben. Denn sonst ließe er sich ja damit nicht erpressen.


    Im achten Kapitel bekommen wir wenigstens ein paar Informationen von Dickens. Ob und in wie weit Collins diese an Field weitergeben wird?
    Collins ist doch echt ein richtiges Weichei gegenüber Dickens. Wenn er doch ohne sein Laudanum keinen Tag übersteht, weshalb hat er dann nicht immer eine Dosis dabei?
    Dass mit dem unterirdischen Tunnel fand ich höchst amüsant! Passt zu der Person wie uns Dickens hier präsentiert wird.