Camilla Läckberg - Engel aus Eis

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  • Camilla Läckberg – Engel aus Eis
    Übersetzerin: Katrin Frey


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    Inhaltsangabe:


    Der Kriminalpolizist Patrik Hedström nimmt Erziehungsurlaub, denn seine Frau, die Bestsellerautorin Erika Falck, braucht Zeit, um für ihr neuestes Buch zu recherchieren. Eigentlich hat sich Patrik auf die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter Maja gefreut – doch dann kann er doch nicht so schnell von seiner Arbeit loslassen, denn ausgerechnet jetzt passiert ein Mord und Patrik muss einfach seine Nase in die Ermittlungen seiner Kollegen stecken. Aber auch Erika kommt nicht so richtig mit dem Buch voran, denn sie hat auf dem Dachboden die Tagebücher ihrer Mutter gefunden – sowie einen alten Naziorden und ein Kinderhemdchen, das Blutflecken aufweist. Erikas Recherchen beziehen sich nun stärker auf die Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter – und dabei rührt sie an Geschehnisse, bei denen andere Personen Interesse haben, dass sie besser nicht mehr ans Licht kommen sollen ...


    Das Buch ist der fünfte Band um Patrik Hedström und Erika Falck:
    1. Die Eisprinzessin schläft
    2. Der Prediger von Fjällbacka
    3. Die Tochter der Kälte
    4. Die Totgesagten
    5. Engel aus Eis
    6. Sjöjungfrun
    7. Fyrvaktaren


    Der erste Satz:


    „In der Stille waren nur die Fliegen zu hören.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Das Buch ist wie von Camilla Läckberg gewohnt mit vielen handelnden Personen bestückt und wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Da ich das aber aus dem vorangegangenen Buch schon kenne, fiel mir der Einstieg diesmal sehr leicht, denn ich wusste, dass mich das erwarten wird und ich konnte die diversen Verwandtschaftsbeziehungen der diversen Patchwork-Familien gut auseinanderhalten. Einem Neueinsteiger wäre das vielleicht etwas schwerer gefallen, trotzdem kann ich das Buch auch denjenigen empfehlen, die noch kein Buch der Autorin gelesen haben – der Fall an sich ist in sich abgeschlossen und man braucht kein Vorwissen.


    Der Vorteil der unterschiedlichen Perspektiven liegt auf der Hand: als Leser weiß man immer mehr als die Buchcharaktere und man kann den Ermittlungen und Recherchen gelassen verfolgen – und sich genüsslich fragen, wann die Ermittler denn endlich auf das Naheliegende kommen. :zwinker:


    Die Autorin hat in kurzen Abschnitten eine zweite Zeitebene eingefügt, in der sie Ereignisse aus den Kriegsjahren beschreibt. Dies war interessant gemacht und weil die Abschnitte kurz blieben, hat mich das auch nicht aus dem Lesefluss herausgerissen. Normalerweise mag ich mehrere Zeitebenen nicht so sehr in Romanen, aber hier war es in Ordnung und steigerte die Spannung.


    Zwar sind Patrik Hedström und Erika Falck die Hauptpersonen in den Büchern der Reihe, aber die übrigen Protagonisten erhalten ebenfalls eine Geschichte, die Raum in dem Buch einnimmt. Das lese ich sehr gerne, denn die Episoden sind teilweise sehr witzig – diesmal erwischt es wieder Patriks Vorgesetzten Mellberg, der einen Hund „erbt“ und Salsa tanzen lernt – mehr sei nicht verraten. :breitgrins:


    Ein Punkt hat mich gestört: ich hatte das Gefühl, dass zu viele Personen zu viel verheimlichen, das wirkte stellenweise etwas gewollt und unlogisch. Aber sonst war ich mit dem Buch sehr zufrieden. Das nächste Buch von Camilla Läckberg werde ich sicher auch noch lesen – allerdings muss ich es dann auch nicht sofort haben, wenn es erscheint. :zwinker:


    Meine Bewertung: 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Das hatte ich bei vorablesen gewonnen - hab ich meine Rezi hier nicht eingestellt?


    *************************
    Zuerst einmal: wie der Titel zustandegekommen ist, erschließt sich mir nicht so ganz.


    Das vorliegende Buch ist nun schon der fünfte Band von Camilla Läckberg. Erstaunlich, was in einem kleinen schwedischen Dorf namens Fjällbacka alles passiert!


    Das Buch beginnt gleich mitten im Geschehen: 2 Jungs, die als Mutprobe in das vermeintlich leerstehende Haus der Brüder Axel und Erik Frankel einsteigen, finden dort die schon reichlich verweste Leiche von Erik.


    Die Polizei steht erst einmal vor einem Rätsel, es war ganz klar kein Selbstmord oder Unfall, aber wer würde einen alten Historiker umbringen?


    Schnell deuten die Spuren in die Vergangenheit. Und diese Vergangenheit ist eng verknüpft mit der von Elsy, der Mutter von Erica, die mit dem Kommissar Patrik Hedström verheiratet ist. Das Paar ist aus den vorherigen Krimis von Camilla Läckberg schon gut bekannt und wer die Bücher in der Reihenfolge gelesen hat, ist natürlich auch gespannt, wie es bei den beiden privat so weitergeht. Patrik fängt gerade seinen 4monatigen Erziehungsurlaub an und soll sich um die einjährige Tochter Maja kümmern, damit Erica sich um ihr neuestes Buchprojekt kümmern kann. Aber bei einer Mordermittlung schafft es Patrik natürlich nicht, ganz außen vor zu bleiben! Und bei dem einen Toten wird es nicht bleiben!


    Das Buch in aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, einmal aus Sicht der heutigen Ermittlungen, aber auch immer wieder in Rückblenden in die Zeit des Zweiten Weltkrieges in Schweden und Norwegen, so dass der Leser nach und nach erfährt, wie die Geschehnisse um Axel, Erik, Frans, Elsy und Britta zu den heutigen Morden führen konnten. Es gibt viele spannende Nebenhandlungen, so zum Beispiel über die Entwicklung von Fremdenfeindlichkeit in Schweden, aber auch lustige Begebenheiten wie Dienststellenleiter Bertil Mellberg, der in diesem Buch nicht nur als plötzlicher Hundefreund sondern noch auf andere Arten sehr überrascht!


    Ein absolut vielschichtiges Buch, das mich nach dem schwächeren vierten Band nun wieder komplett für die Reihe begeistert hat!

    LG, Dani


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  • Camilla Läckberg führt ihre Hauptfigur, die Schriftstellerin Erica Falck durch ein neues Kapitel ihres Lebens. Sie nimmt nach einer einjährigen Babypause ihre berufliche Tätigkeit wieder auf und setzt sich gleichzeitig mit dem Leben ihrer Mutter Elsy auseinander. Dabei wird die Zeit des 2.Weltkriegs beleuchtet und dessen Auswirkungen auf das ländliche Leben im schwedischen Fiällbacka.


    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, wobei der Übergang anfangs nicht immer ganz klar ist. Man findet sich aber sehr schnell in die beiden Handlungsstränge ein, wobei die jeweils an spannenden Stellen stattfindenden Wechsel für Spannung sorgen. Während im ersten Teil des Romans die familiären Nebenschauplätze der Gegenwart im Umfeld von Erica Falck einen großen Raum einnehmen, legt der Roman im zweiten an Tempo zu und die losen Enden der erst zusammenhangslosen Protagonisten finden rund und einfühlsam zu einem Ganzen zusammen., ohne dass eine Hektik aufkommt, wie es leider recht häufig bei Kriminalromanen gegen Ende zu der Fall ist.


    Im Überblick gesehen, ist der Roman sehr sorgfältig konzipiert und obwohl die Autorin noch recht jung ist, schafft sie es, die sehr unterschiedlichen Personentypen recht glaubwürdig darzustellen. Was mich etwas gestört hat, war die gebetsmühlenartige Wiederholung, dass Ericas Ehemann, der Polizist Patrik Hedstrom im Erziehungsurlaub ist und dass Erica nach einem Jahr Babypause infolge mangelnder geistiger Stimulation schon kurz vor dem intellektuellen Zerfall steht.


    Die Entwicklung der einzelnen Figuren, von den Polizisten Mellberg und Gösta bis hin zu Ericas Schwester, Anna, lässt viel Spielraum offen für neue Folgen der Serie. Ich freue mich darauf, hoffe aber, dass die Babies recht schnell gedeihen, so dass mir mehrseitige Krabbelgruppenszenen in Zukunft erspart bleiben.


    Ich vergebe 5ratten

  • Mein erster Roman von Camilla Läckberg und sicher nicht mein letzter.


    Camilla Läckberg hat den Spannungsbogen das ganze Buch über sehr hoch gehalten und ich war immer wieder von einigen Wendungen überrascht. Das Buch war sehr schön und fesselnd geschrieben, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. Mir hat gerade gefallen, dass immer wieder Geheimnisse aufgedeckt und man manchmal auf falsche Fährten geführt wurde. Einfach ein rundum tolles Buch!


    4ratten von 5

    Liebe Grüße von Babsi

  • Engel aus Eis


    Tyskungen



    In Fjällbacka wird ein Rentner erschlagen. Es handelt sich um einen Historiker, der sich speziell für den 2. Weltkrieg interessierte.


    Polizist Patrik tritt seinen einjährigen Erziehungsurlaub an und hat Startschwierigkeiten, die Arbeit loszulassen. Erika ist froh, dass ihr Mann sich jetzt um Maja kümmern wird und sie endlich in die „Erwachsenenwelt“ zurückkehren kann. Sie will sich wieder dem Schreiben widmen. Allerdings lässt sie sich durch die Tagebücher ihrer verstorbenen Mutter ablenken. Diese war 1945 in derselben Clique wie der ermordete Rentner sowie noch zwei bis drei Personen aus Fjällbacka. Erikas Interesse ist geweckt.



    Dieser Teil ist der einzige, den ich aus der Serie gelesen habe. Der Einstieg fällt aber nicht schwer. Man wundert sich höchstens darüber, dass es einen offensichtlich nutzlosen, unterbeschäftigten Chef bei der Polizei gibt, aber vielleicht ist etwas Ähnliches ja tatsächlich möglich.


    Es handelt sich eigentlich nur teilweise um einen Krimi. Sehr viel Platz nehmen Eltern-Kind-Beziehungen in den verschiedensten Variationen ein.


    Im Ganzen nett, aber ich habe nicht unbedingt Lust gekriegt, mehr aus der Serie zu lesen.


    3ratten


    Bechdel-Test:  :daumen:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Man wundert sich höchstens darüber, dass es einen offensichtlich nutzlosen, unterbeschäftigten Chef bei der Polizei gibt, aber vielleicht ist etwas Ähnliches ja tatsächlich möglich.


    Der hat mich im ersten Band der Reihe auch gewundert, aber andererseits sollte mich nach 15 Jahren Arbeitsleben nichts mehr wundern ... :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Aus dem Schwedischen von Katrin Frey


    Meine Meinung
    Für mich war dieses Buch das zweite aus der Falck-und Hedström-Reihe und obwohl ich vorher nur den ersten Band gelesen hatte, hatte ich keine Probleme, die Handlung nachzuvollziehen. Klar, der Fall ist natürlich sowieso neu, aber auch im privaten Bereich, der durchaus einen gewissen Raum einnimmt, konnte ich den Entwicklungen gut folgen. Das nur mal so vorweg.


    Der Fall an sich hat mir sehr gut gefallen. Das allumfassende Thema ist, kurz gesagt, der Nationalsozialismus in Schweden damals und heute. Ich fand es interessant, darüber zu lesen, zumal man sich hier in Deutschland logischerweise meist mit den deutschen Entwicklungen auseinandersetzt und weniger mit denen in anderen Ländern.


    Auch die vielen verschiedenen Personen fand ich spannend. Man erhält nach und nach immer mehr Einblicke in deren früheres und heutiges Leben und stößt dabei auf schicksalhafte Verbindungen. Wie das alles zusammenhängt, kann man sich zwar schon vor den Geistesblitzen der Protagonisten denken, das nimmt dem Ganzen aber nichts an Spannung. Zumal es noch jede Menge kleinerer Geheimnisse gibt, die es zu lösen gilt.


    Was mir nicht gefallen hat, waren die Abschnitte über das private Leben der Charaktere. Es gibt zwar jede Menge Probleme, aber die lösen sich alle dank des Einfühlungsvermögens und der verständnisvollen Art der Beteiligten in nichts auf. Sogar ansonsten Unbelehrbare werden auf einmal sensibel und zugänglich und letztendlich haben sich alle lieb. Diese süßlich erzählten Handlungsstränge hätte man für mein Dafürhalten auch gerne kürzen können.


    Der Fall an sich konnte mich aber voll überzeugen und es wird sicher nicht mein letzter Roman von Camilla Läckberg gewesen sein.
    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)