LitSchock Monatsrunde Oktober 2011: Schwere Brocken

Es gibt 295 Antworten in diesem Thema, welches 38.618 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mäusedudler.

  • las: Etel Adnan - Sitt Marie-Rose


    Dieses Buch war wirklich ein schwerer Brocken, gut, dass ich es in der Monatsrunde endlich angefangen habe. Ich habe mich hier an einer Rezi versucht.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • liest Vernimm mein Flehen


    Wer mein Monatsrundenbuch noch lesen und sich überraschen lassen möchte, sollte meine Postings besser auslassen, denn ohne Spoiler kann ich unmöglich davon berichten. Es passiert so viel und immer wieder Neues, und über irgendetwas muss ich ja schreiben - abgesehen davon, dass ich schockiert bin, wie sehr man in einer Familie aneinander vorbeileben kann oder sich bewusst Gefahren aussetzt, deren Auswirkungen man nicht abschätzen kann.


    Kathleen ist zwar ein außergewöhnlich Talent, dabei aber unfähig, Freundschaften zu schließen. Sie wurde vom Vater so vereinnahmt, dass neben dem Üben kaum noch Zeit blieb, sich ein ihrem Alter entsprechendes soziales Umfeld zu schaffen. James kehrt 1917 als Invalide aus dem Krieg zurück und schickt Kathleen nach New York, nicht nur, um Gesang zu studieren, sondern um nicht ständig mit der Versuchung konfrontiert zu werden, sich an ihr zu vergreifen. Nachdem er einen anonymen Brief erhält, holt er Kathleen sofort aus New York zurück. Sechs Monate später stirbt sie bei der Geburt von Zwillingen. Die Kinder werden von Materia durch einen Notkaiserschnitt gerettet. Kurze Zeit später nimmt sich Materia das Leben, weil sie in ihrem religiösen Wahn eine Schuld bei sich sieht, mit der sie nicht leben kann. Eines der Babies kommt dann durch unglückliche Umstände auch ums Leben und das zweite, ein Mädchen, wächst in James Familie wie seine eigene Tochter auf.


    Puh, ganz schon was los. So als Zusammenfassung hört es sich immer noch nach einem Nackenbeißer an, aber stilistisch ist es eine ganz andere Kategorie.

  • Meinen schweren Brocken werde ich jetzt auch in Angriff nehmen:


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    M.G. Sanchez: Rock Black. Ten Gibraltarian Stories


    Klappentext: Rock Black, M. G. Sanchez's critically-acclaimed short story sequence, takes us back to the late 80s and early 90s – a time when large quantities of tobacco were being smuggled from Gibraltar into Spain, the British government was threatening the colony with Home rule, and the Spanish authorities were subjecting the Gibraltarians to a concerted campaign of political harassment. Within its pages we find an almost anthropological gallery of 'types': reluctant tobacco smugglers, drunken English squaddies, small-town hedonists, Costa del Sol prostitutes, passing hippie travellers, as well as the constantly resurfacing figure of the jobless Gibraltarian teenager Peter Rodriguez. Described by the UK critic Rob Stanton as 'a necessary corrective after a prolonged period of silence,' Rock Black remains among the most significant books of Gibraltarian fiction ever written.


    Da wird die Meßlatte ja schon recht hoch gehängt. Oder auch nicht, ich kenne ja keine sonstige Literatur aus Gibraltar, mit der ich vergleichen könnte. Also lasse ich mich einfach mal überraschen.

  • Ich habe gestern mit meinem Brocken begonnen:



    Miquel de Palol - Im Garten der sieben Dämmerungen

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    Beschreibung:
    Erst jetzt veröffentlicht der Berliner Aufbau-Verlag einen Roman, der im katalanischen Original schon vor zehn Jahren erschienen ist. Ausgerechnet im Entspannungsjahr 1989 legte der katalanische Autor Miquel de Palol ein Buch vor, in dem Krieg auf allen Ebenen herrscht. Im Jahre 2025, so will es der Autor, bricht der dritte Weltkrieg aus; und wer Einfluss und Mittel genug hat, setzt sich ab aus den besonders bedrohten grossstädtischen Ballungsräumen. In der Idylle des Exils – ein luxuriös ausgestattetes Landhaus, sanfte Hanglage inmitten der Pyrenäen – trifft sich die haute volée von Barcelona, um das Ende des Krieges abzuwarten. Einige der dort Versammelten haben engste Verbindung zum Bankhaus Mir, das in der internationalen Hochfinanz ganz oben mitspielt. Eine intrigante Runde, die zum Ausbruch des Krieges offenbar das Ihre beigetragen hat. Jetzt, am Rande des Abgrunds, lassen sie die jüngsten Ereignisse noch einmal Revue passieren.
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    Ich habe bis jetzt die Einleitung und das erste Kapitel gelesen. Das Buch spielt in der Zukunft irgendwann in der Mitte des 21sten Jahrhunderts. Barcelona wurde in einem atomaren Angriff zerstört und der Erzähler schafft es sich in Sicherheit zu bringen. Sein Exil ist ein verstecktes rießiges Gebäude irgendwo in den Pyrenäen. Dort befinden sich schon einige bekannte Persönlichkeiten ihrer Zeit. In diesen Kapiteln werden die Protagonisten in groben Zügen vorgestellt. Ich denke, dass das eigentliche Geschehen in den nächsten Kapiteln beginnen wird. Aus diesem Grund kann ich noch nicht viel über dieses Buch sagen.


    Viele Grüße Tina

  • ...liest: Röpke/Speit - Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene


    Bin nun auf Seite 142 (von 222) und das Buch beschäftigt mich sehr. Warum wird die NPD nicht endlich verboten?


    Außerdem kenne ich einige (ältere) Leute (darunter leider auch meine Mutter, Jahrgang 1935 :rollen:), die "endlich nichts mehr" über den Holocaust hören wollen, weil das doch alles schon "so lang vorbei" ist. Denen müsste man dieses Buch als Pflichtlektüre geben, denn die Ansichten, die damals zum Holocaust geführt haben, gibt es auch heute noch (nicht nur) in der NPD.


    Ich werde das Buch nun fertig lesen und danach noch ein paar Tage meine Eindrücke sacken lassen, bevor ich die Rezension dazu schreibe.


    stefanie_j_h: ich möchte bitte nicht in den Lostopf für die nächste MR-Leitung.

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • Ich bin mit dem Labyrinth der träumenden Bücher fertig, muss es aber erst einmal sacken lassen, denn die Enttäuschung wiegt grade schwerer als die positiven Eindrücke. Die Enttäuschung kommt allerdings nur von der Tatsache, dass erst auf der letzten Seite erklärt wird, dass es sich hierbei um einen Zweiteiler handelt und man nun, wer weiß wie lange, warten muss, um die neuen Abenteuer weiter lesen zu können :grmpf: sowas empfinde ich als bodenlose Frechheit, allein schon der Preis von 25 € lässt ein vollständiges Buch erwarten

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:


  • Ich bin mit dem Labyrinth der träumenden Bücher fertig, muss es aber erst einmal sacken lassen, denn die Enttäuschung wiegt grade schwerer als die positiven Eindrücke. Die Enttäuschung kommt allerdings nur von der Tatsache, dass erst auf der letzten Seite erklärt wird, dass es sich hierbei um einen Zweiteiler handelt und man nun, wer weiß wie lange, warten muss, um die neuen Abenteuer weiter lesen zu können :grmpf: sowas empfinde ich als bodenlose Frechheit, allein schon der Preis von 25 € lässt ein vollständiges Buch erwarten


    Gut, dass du mich vorwarnst. Dann lasse ich es, sobald es eingezogen ist, erst mal im Regal „reifen”.

  • ich habe mit meinem französischen Brocken begonnen:


    Serge Patient – Le nègre du Gouverneur


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    Die Geschichte beginnt damit, dass der Sklave des Gouverneurs in inniger Umarmung mit einer jungen Weißen gesehen wurde. Durch die Überschrift Prolog-Epilog wird aber direkt klar, dass das nicht der Beginn der Geschichte ist, sondern eher deren Ende.


    Ich habe neben meinem PC gelesen, um gleich nachschlagen zu können. Die ersten 10 Seiten haben jedenfalls ganz gut funktioniert, auch wenn ich ziemlich ungenau lese - hauptsache ich verstehe worum es ungefähr geht :breitgrins:


  • Ich habe neben meinem PC gelesen, um gleich nachschlagen zu können. Die ersten 10 Seiten haben jedenfalls ganz gut funktioniert, auch wenn ich ziemlich ungenau lese - hauptsache ich verstehe worum es ungefähr geht :breitgrins:


    Mach ich mit den Franz. Comics auch so :breitgrins: welche Seite nutzt du denn fürs Übersetzen?

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Warum es für mich ein Brocken ist?
    Ich bin schon 6 Mal bis Seite 124 gekommen ...
    Außerdem braucht man für viele Sachen Hintergrund, und ich möchte endlich mal den Vergleich der Hauptfigur >Hendrik Höfgen< mit dem Schauspieler >Gustaf Gründgens< (der die Vorlage für die Figur sein soll) ziehen.

  • liest: M.G. Sanchez – Rock Black. Ten Gibraltarian Stories


    Gestern und heute habe ich die ersten drei Geschichten gelesen. Obwohl es ein recht umgangssprachliches Englisch und noch dazu mit Gibraltar-Spanisch durchsetzt ist, liest es sich erstaunlich gut. Verbindender Aspekt bislang ist, so jedenfalls mein Eindruck, das spezifische Identitätsgefühl der Gibraltarer. Mit den Spaniern wollen sie nicht in einen Topf geworfen werden, auch wenn sie diesen in Aussehen und Mentalität oft sehr nahe sind und auch spanische Namen tragen. Lieber pflegt man eine Britishness, die aber sehr schnell zerbröselt, sobald man Briten aus dem Mutterland gegenübersteht. Das ist zum Teil durch herablassendes Betragen Letzterer den Gibraltarern gegenüber begründet, scheint mir aber zum Teil auch einfach Minderwertigkeitskomplexe auszudrücken. Mal sehen, wie sich das in den weiteren Geschichten entwickelt.

  • Ich habe mit meinem zweiten Monatsrundenbuch begonnen, einem 1639 spielenden Abenteuer-Jugendbuch:


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    Bjarne Reuter - Prinz Faisals Ring


    Der dreizehnjährige Tom Collins lebt mit seiner Mutter und seiner Halbschwester auf der kleinen Karibikinsel Nevis, die Familie ist bei einem Schankwirt untergekommen, der sie für Kost und Logis hart arbeiten lässt. Tom träumt vom großen Reichtum, um seiner Mutter ein besseres Leben zu ermöglichen (nicht seiner Schwester, die beiden sind sich spinnefeind), und sucht daher nach Wrackteilen und Treibgut. Nachdem ein Schiff vor der Küste gesunken ist, findet er zwei Überlebende: den Spanier Ramon und einen Sklavenjungen. Als Lohn für seine Rettung verspricht Ramon Tom die Hälfte des Sklaven, welcher der Sohn eines Königs aus Westafrika sein soll. Und dieser König hat demjenigen, der seinen Sohn zurückbringt, sein halbes Reich versprochen. Tom lässt sich darauf ein, doch nach einiger Zeit verschwindet Ramon eines nachts mit dem Sklaven - und Tom bricht auf, um ihnen zu folgen.


    Bisher habe ich das erste von vier Büchern gelesen und werde gut unterhalten, ohne allerdings in Begeisterung über das Buch auszubrechen. Reuter hat neben dem Skalvenhandel weitere zeitgenössische Aspekte eingebracht, zum Beispiel taucht ein Inquisitor auf Nevis auf. Das einzige, was mir bisher nicht gefiel, war, wie grausam Tom mit "seinem Sklaven" umgeht. Das entspricht zwar dem Zeitgeist, aber in einem Buch, das ab 12 Jahren empfohlen wird, sollte das nicht unkommentiert geschehen.


    Und jetzt bin ich gespannt auf die Abenteuer, die Tom erwarten. a010.gif


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ach ja, eine Woche ist vorbei, und von meinen über 1300 Seiten habe ich noch nicht mal 100 geschafft. Wenig Lesezeit im Moment. Wenn das so weiter geht, brauche ich bis Weihnachten :sauer:.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • liest Vernimm mein Flehen


    Bei mir gab es zwischenzeitlich eine Flaute, in der zwar einiges passierte, die Handlung aber trotzdem auf der Stelle trat.


    James' Töchter sind inzwischen 10, 16 und 17 Jahre alt. Lily, die jüngste, weiß immer noch nicht, dass sie die Tochter der verstorbenen Kathleen ist. Sie hält James für ihren Vater. Von ihrem wirklichen Vater weiß man nichts. Mercedes, die älteste, kümmert sich aufopferungsvoll um die Familie und wird immer religiöser. Frances hat den schwersten Stand. Sie wird für jede Kleinigkeit von ihrem Vater grün und blau geschlagen, und ich bin mir nicht sicher, ob es nur bei den Schlägen bleibt. Trotzdem lässt sie keine Gelegenheit aus, ihn zu provozieren. Eines Tages beschließt sie, dass sie die Schule verlassen wird und sorgt selbst für ihren Ausschluss, indem sie einen Jungen sexuell nötigt. Dann findet sie Arbeit in einem zwielichtigen Etablissement, das von ihrem libanesischen Onkel Jameel betrieben wird. Sie singt schlüpfrige Lieder, spielt Klavier und tanzt in aufreizenden Kostümen oder gibt sich als naives kleines Mädchen, das später geneigten Bewunderern nach der Darbietung im Hinterzimmer noch andere Dienste erweist, ohne aber bis zum Äußersten zu gehen. In der Familie allerdings würde sie alles für ihre Schwestern tun.


    Frances ist der interessanteste Charakter von allen, auch wenn sie nach außen als unerträglich erscheint. Im Moment ist sie diejenige, die das Buch für mich rettet. Die anderen Personen sind mehr oder weniger Durchschnitt und gehen ein wenig unter.

  • liest: Rebecca Gablé - Das Lächeln der Fortuna


    geschafft: 915 von 1193 Seiten


    So toll das Buch am Anfang war, inzwischen wird es ein richtig schwerer Brocken. In der Hauptsache liegt es daran, dass ich mit der Hauptfigur Robin immer größere Probleme bekomme. Ich hatte ja schon geschrieben, dass er aus allen Situationen zu gut herauskommt und hinterher meistens besser da steht als vorher. Das zieht sich immer weiter durch die Geschichte und es beginnt mich zu stören, dass Robin nichts, was ihn trifft oder betrifft, auch charakterlich ändern konnte. Er ist von Anfang der Geschichte an immer die gleiche Person und während sich alle um ihn herum weiterentwickeln, bleibt er immer der gleiche. Es scheint alles an ihm abzuprallen. Der Tod seiner Frau trifft ihn zwar schon, aber zwei Seiten später macht er wieder irgendwas anderes und alles scheint vergessen - frisch auf ins nächste Abenteuer. :sauer:


    Natürlich werde ich das Buch zu Ende lesen, ich will ja nicht umsonst so weit gekommen sein. :zwinker:
    Kennt vielleicht jemand die anderen Waringham-Bücher von Rebecca Gablé und kann mir sagen, wie dort die Hauptfiguren aufgebaut sind? Im Moment habe ich das Gefühl, als wollte ich keines davon mehr lesen. Das wäre aber schaden, denn von Robin abgesehen finde ich, dass "Das Lächeln der Fortuna" wirklich ein sehr schönes Buch ist.


    Grüße von Annabas :winken:

  • @Annabas
    Ja dieses sich aus allem Rauswinden... das hat mich beim zweiten Mal Lesen des Romans auch gestört. Ich kann deine Kritik daher gut nachvollziehen, ich habe den zweiten Band Die Hüter der Rose ja auch gelesen und fand schon das es bei John auch so ist... abgesehen davon das mir John insgesamt eher unsympathisch war... Für mich sind die Romane von Rebecca Gablè gut zu lesen, aber ich muss sie mir nicht dringend kaufen. Einfach weil ich sie kein zweites Mal lese. Auf den neuen Wahrhingham hab ich mich trotzdem gefreut :breitgrins: Ich lese in den nächsten Wochen Das Spiel der Könige und werde auf jedenfall im Thread dann darüber berichten. :)