Kritik an Amazon (Arbeitsbedingungen, Problematik Buchhandel etc.)

Es gibt 393 Antworten in diesem Thema, welches 59.320 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von faxefaxe.


  • Ich weiß das von Libri-Mitarbeitern, die berichten, dass das täglich Paletten sozusagen die Straßenseite wechseln. :smile: Aber Namen nenn' ich keine.


    Nun, die Aussage eines Bekannten ist bekanntlich keine nachprüfbare und belegbare Quelle. Auch qualitativ taugt diese wenig. Wieviele Paletten sind es denn täglich?


    Laut
    http://www.amazon.de/Locations…/b?ie=UTF8&node=202988011
    hat das Lager FRA 1 in Bad Hersfeld eine Gesamtfläche von 42000 qm, das FRA 3 sogar 100.000 qm.


    Sind es nur zehn, zwanzig oder gar dreissig, ja sogar Hundert Paletten, die alltäglich die Seite wechseln, ist es noch nicht einmal ein Tropfen auf dem heissen Stein. Schaut man sich die o.g. Seite an, ist es schon erstaunlich, was sich hinter Amazon an Lagerfläche europaweit befindet.


    Dann zu behaupten, Amazon würde kaum was selbst lagern sondern schnell alles bei Libri & Co zu bestellen, ist schon mutig...


    Außerdem, kommt hinzu, dass Libri sich mit diesem Lager eindeutig als Lieferant der Großhändler positioniert. Würde Amazon die Langsmdreher dort nicht bestellen, sondern selbst lagern, wäre man einfach nur dumm und es wäre, wirtschaflich gesehen, eine unglaubliche Ressourcenverschwendung.


    Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-25361995.html


    Soweit ich weiß, war Amazon (FRA 1: 1999) übrigens zuerst da (Libri: 2000)


    Zu "Lalka": wenn Du noch etwas polnisch kannst, würde ich durchaus empfehlen, es im Orginal zu versuchen. Soo schwer ist das Buch auch wieder nicht, die modernen Übersetzungen lesen sich beinahe wie ein aktueller Roman. Es sind zwar recht viele Namen und Wendungen, die einem heutzutage wenig sagen, da die Gegenstände oder Verhaltensweisen längst der Vergangenheit angehören, aber mit leidlichen Kenntnissen in Englisch und vor allem Französisch versteht man noch, um was es prinzipiell geht. Darüber hinaus hilft wikipedia.pl :zwinker:


  • Ja. Laut Fachmagazin Buchreport hat Amazon aber "nur" 1,7 bis 2 Milliarden Euro angenommen aus dem Verkauf von gedruckten und digitalen Erzeugnissen.


    Damit hätte ein einzelnes Unternehmen bereits einen Anteil von rund 20% am Bucharkt. Das ist schon eine bedeutsame Größe, vor allem im Hinblick auf die Struktur des Buchhandels, der ja sonst aus eher kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht. Bei den Verlagen gibt es ja eine Konzentration in einigen größeren Gruppen (Holtzbrinck, Bertelsmann etc.). Wenn im Endkundengeschäft ein Unternehmen bereits einen Anteil von 20% hat, während sich der Rest auf sehr viele Kleine (und ein paar größere) verteilt, hat dieses eine Unternehmen schon eine recht große Marktmacht.


    Zitat

    Man bedenke aber, dass Amazon derzeit sehr stark auf Wachstum und weniger auf Gewinn ausgerichtet ist. In Q3 hat Amazon satte 437 Millionen Dollar Verluste gemacht


    Genau das meine ich mit der aggressiven Unternehmenspolitik. Amazon ist bereit, Schritte zu gehen, die in anderen Unternehmen nie durchgehen würden, weil sie riskant und wirtschaftliche nicht sinnvoll sind. Amazon macht ja (angeblich) trotz des großen Umsatzes immer noch Verluste.


    Zitat

    Daraus läßt sich ableiten, dass diese Wachstumsstrategie auf Dauer sowieso nicht einzuhalten ist und Amazon sich durchaus einer Überdehnung nähert (sehe FK-Quote). So wirklich optimistisch sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung des Unternehmens derzeit sowieso nicht aus.


    Etwas ähnliches haben wir beim Großflächenbuchhandel gesehen. Thalia und Hugendubel haben überall große Flächen besetzt und den örtlichen Klein- und Mittelflächen-Buchhandel kaputtgemacht. Jetzt zeigt sich, dass die Großflächen nicht wirtschaftlich sind und man mit dem Buchhandel nicht die Mieten erwirtschaften kann, die man für eine Fläche wie etwa 4000 qm auf der Stuttgarter Königsstraße zu zahlen hat. Also machen die Großflächen wieder dicht. Aber die Folgen für den klassischen Buchhandel sind fatal, denn die kleinen Läden sind nun mal weg. In der Großstadt, in der ich einige Tage pro Woche arbeite, hatte Thalia drei Großflächen, von denen sie jetzt zwei wieder geschlossen haben. Aber die alten Sortimente sind fast alle kaputtgegangen.


    Will sagen: Der Kahlschlag dauert an. Auch wenn das Konzept von Amazon nicht aufgehen sollte, werden dabei andere Unternehmen über die Klinge springen.


  • Nun, die Aussage eines Bekannten ist bekanntlich keine nachprüfbare und belegbare Quelle. Auch qualitativ taugt diese wenig. Wieviele Paletten sind es denn täglich?


    Ähm, in dem von Dir selbst verlinkten Spiegel-Artikel steht es doch drin:


    Zitat

    Von dort [i.e. Libri] bezieht auch Amazon die nicht so gängigen Bücher - immerhin etwa 30 Prozent seines Absatzes.


    Übrigens interessant in diesem Zusammenhang war auch der Fall des Kleinverlegers Schroer, der mit großem Medienrummel einen Amazon-Boykott ausgerufen hat und dann einige Woche später kleinlaut zurückrudern musste, weil er zugeben musste, dass Amazon sich um seinen Boykott gar nicht kümmerte, sondern seine Titel fröhlich beim Großhändler bezog. An wen der Großhändler liefert, liegt nämlich außerhalb des Einflussbereichs eines Verlegers... Das hätte ich Herrn Schroer auch gleich sagen können. Er kannte offenbar die Vertriebs- und Distributionswege des Buchhandels nicht gut genug...


    http://www.buchreport.de/nachr…8a46029a2e53b1ec6350cf4ee


    Zitat

    Dann zu behaupten, Amazon würde kaum was selbst lagern sondern schnell alles bei Libri & Co zu bestellen, ist schon mutig...


    Dass Amazon 'kaum etwas lagere' hat hier niemand behauptet. Ich habe oben dargelegt, dass Amazon natürlich gut gehende Titel lagert, weil sie beim Bezug direkt durch die Verlage einen höheren Rabatt erhalten als beim Bezug durch das Barsortiment.


    Zitat

    Würde Amazon die Langsmdreher dort nicht bestellen, sondern selbst lagern, wäre man einfach nur dumm und es wäre, wirtschaflich gesehen, eine unglaubliche Ressourcenverschwendung.


    Ja, nichts anderes habe ich ja gesagt. Auch die Leute bei Amazon können rechnen und wissen, dass es sich nicht lohnt, Lagerplatz zu belegen mit einem Buch, von dem sich pro Jahr nur fünf Stück verkaufen.


    Wegen Lalka: Danke für den Tipp. :zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Tomke ()


  • Ich mische auch. Eben weil gerade englische Titel zum Teil in Deutschland schwierig zu bekommen sind.


    Das ist das einzige, was bei meiner Buchhandlung manchmal auch nicht so gut klappt.


    Zitat

    Das schöne ist aber das man trotzdem immer noch die freie Wahl hat. Und dann findet man das Model das am besten zu einem selbst passt. Ich habe z.b festgestellt das ich das anonyme Einkaufen auch im Laden schätze. Ich fühle mich in kleinren Buchläden schon auch mal unwohl wenn ich das Gefühl habe das mich die Buchhändler mit ihren Augen verfolgen. Irgendwie fühlt man sich auch gleich schlecht wenn man nichts findet...


    Das Gefühle kenne ich :err: In meiner Stammbuchhandlung macht mir das nix mehr aus, weil die Buchhändler dort eh wissen, dass ich wiederkomme und beim nächsten Mal vielleicht wieder mehrere Bücher auf einmal kaufe, aber es gibt wirklich solche Läden, in denen man sich unangenehm beobachtet fühlt (nicht nur im Buchhandel, bei Klamottenläden finde ich es z.B. noch viel schlimmer).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ähm, in dem von Dir selbst verlinkten Spiegel-Artikel steht es doch drin:


    Von dort [i.e. Libri] bezieht auch Amazon die nicht so gängigen Bücher - immerhin etwa 30 Prozent seines Absatzes.


    Richtig. Du hast aber behauptet:

    Zitat

    Die großartige Auswahl? Amazon hat kein großes Sortiment, sondern eine Webseite, auf der viele Artikel angeboten werden


    Wenn gerade 30% seines Absatzes Amazon von Libri bezieht, heißt es im Umkehrschluss, dass 70% nicht von dort kommen, vermutlich zum großen Teil eben aus dem eigenen Lager. Damit ist die Behauptung falsch.


    Deine Argumentation hörte sich stets so an, dass ein gewöhnlicher Händler die gleichen Möglichkeiten wie Amazon hat, da auch Amazon eben alles schnell von Großhändlern beziehen würde, wie jede Dorfbuchhandlung auch. Dies stimmt eben nicht.


    Zitat


    Übrigens interessant in diesem Zusammenhang war auch der Fall des Kleinverlegers Schroer, der mit großem Medienrummel einen Amazon-Boykott ausgerufen hat und dann einige Woche später kleinlaut zurückrudern musste, weil er zugeben musste, dass Amazon sich um seinen Boykott gar nicht kümmerte, sondern seine Titel fröhlich beim Großhändler bezog.


    Ja, das ist doch selbstverständlich? Kein Großunternehmen schließt mit jeder Klitsche eigene Verträge, sondern greift auf ein paar strategische Großpartner hin. Nichts anderes tun Deutsche Bahn, Siemens, BMW und Lufthansa schließlich auch. Sogar ich als Selbstständiger muß immer wieder auf Consultingagenturen, sogenannte Sklavenhändler, ausweichen, weil Unternehmen nicht mit mir extra verhandeln wollen sondern nur ihre Partneragenturen bewirschaften.


    Das ist kein Argument gegen Amazon, das ist die gängige Praxis in der Wirtschaft.


    Zitat


    Ja, nichts anderes habe ich ja gesagt. Auch die Leute bei Amazon können rechnen und wissen, dass es sich nicht lohnt, Lagerplatz zu belegen mit einem Buch, von dem sich pro Jahr nur fünf Stück verkaufen.


    Das ist gar nicht so einfach, wie Du hier schreibst.


    Das Lagern von gängigsten Büchern und Bestsellern alleine wäre wirtschaftlich völliger Unsinn, da die meisten Bestellungen nicht nur aus ihnen alleine bestehen. Sobald ein Buch bestellt wird, was nicht im Lager ist, steigen interne Abwicklungskosten und Versand enorm, da dieses teuer und aufwendig nachgeliefert und komissioniert werden müssen. Auch Palettenschieben über die Strasse kostet viel Geld und würde das Geschäft schnell zu einem verlustreichen machen. Es würde zu der absurden Situation führen, dass Ware teilkommisioniert wird und wartet, bis das fehlende Buch da ist, was mit enormen Kosten und Kapatitätseinbussen verbunden wäre. Getrennter Versand kostet aber eben zusätzliches Geld (zwei Verpackungen und auch zwei Mal Lieferkosten)


    Das Lagern von schnell gehender Ware ist betriebswirtschaftlich an sich schon mal sowieso Unfug. Wieso Lagerkapazitäten und -kosten für Bücher aufbringen, von denen sowieso jeden Tag eine ganze Palette geliefert und sofort in den Verkauf gehen kann? Lagerhaltung kostet Geld, viel Geld!


    Ein gesundes Mix zu ermitteln, darauf kommt es an. Dafür arbeiten bei Amazon viele Menschen, die nichts anderes machen, als Statistiken auszuwerten und Prognosen zu treffen. Das ist alles um einiges komplizierter, als man denkt. Daher gibt es im Lager sicherlich ein Mix aus sowohl recht gängiger Ware (schnell zugänglich, an unteren Regalmetern, nicht weit vom Verladeplatz) und weniger gut gehender (weiter entfernt, höhere Regalmeter), um 80% oder noch mehr aller Bestellungen sofort bedienen zu können.


    Lagerhaltung ist eine komplizierte Wissenschaft, nicht einfach nur mit ein, zwei Allgemeinsätzen abzutun.

  • Damit hätte ein einzelnes Unternehmen bereits einen Anteil von rund 20% am Bucharkt. Das ist schon eine bedeutsame Größe, vor allem im Hinblick auf die Struktur des Buchhandels, der ja sonst aus eher kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht. Bei den Verlagen gibt es ja eine Konzentration in einigen größeren Gruppen (Holtzbrinck, Bertelsmann etc.). Wenn im Endkundengeschäft ein Unternehmen bereits einen Anteil von 20% hat, während sich der Rest auf sehr viele Kleine (und ein paar größere)


    Am VERKAUFSMarkt, bzw. Vertriebsmarkt ist Amazon eine Größe. Aber nur hier.


    Bertelsmann erreicht übrigens alleine einen Umsatz von 2,07 Milliarden EUR. Gehen wir von den 7,8 Milliarden Umsatz, wie hier angegeben, hat der Konzern alleine eine Marktmacht von 37%! Mir sind aber keine Artikel begegnet, die Bertelsmann angeprangert und zum Boykott ausgerufen hätten? Gut, vermutlich erzielt Bertelsmann nicht den gesamten Umsatz mit Büchern, aber eine solide Marktmacht sollte die Gruppe auf jeden Fall haben-


    Wie sind übrigens Betrelsmann udn Holtzbrinck so groß geworden? Durch aggresive Marktverdrängung, Aufkauf von Konkurrenten etc. AMazon wird es jedoch übel genommen, diesen Konzernen aber nicht?


    Drei solchen Konzerne können, den Umsatzzahlen nach, Amazon bereits alleine paroli bieten, mal abgesehen von der unterschiedlichen Bilanzstruktur, die ihren mehr Angriffstärke gibt. Dabei gibt es noch viel mehr andere Unternehmen.


    Zitat


    Genau das meine ich mit der aggressiven Unternehmenspolitik. Amazon ist bereit, Schritte zu gehen, die in anderen Unternehmen nie durchgehen würden, weil sie riskant und wirtschaftliche nicht sinnvoll sind. Amazon macht ja (angeblich) trotz des großen Umsatzes immer noch Verluste.


    Nö. 274 Mio USD Gewinn in 2013. AKTUELL machen sie Verluste, was aber offenbar auf die Fire-Tablets zurück zu führen ist und ähnliche Technologien.


    Aggressive Politik betreiben übrigens immer wieder ALLE Unternehmen, sonst wären sie nicht erfolgreich. Dass sie damit zwischenzeitlich in Schieflage geraten, ist nicht ungewöhnlich, Beispiele gibt es genug.


    Zitat


    Will sagen: Der Kahlschlag dauert an. Auch wenn das Konzept von Amazon nicht aufgehen sollte, werden dabei andere Unternehmen über die Klinge springen.


    Richtig. Wirtschaft ist nun einmal ein Geben und Nehmen. Der eine kommt, der andere geht. Wie schnell es gehen kann, sieht man am Beispiel Microsoft. Vor wenigen Jahren noch absoluter Gigant und Marktmacht, aktuell im Zukunftsbereichen (Mobil, Cloud) gewaltig abgeschlagen und beinahe bedeutungslos.


    Kleinere lokale Geschäfte sind einfach der aktuell vorherschenden Tendenz zur Zentralisierung auf einige wenige große Player nicht gewachsen. So erging es den Tante Emma Läden, so ergeht es aktuell den Buchhandlungen. Die meisten davon werden nicht überleben, weil ihr Konzept einfach nicht mehr in die heutige Zeit passt. Da hilft kein Jammern und keine Schuldzuweisung.


    Wenn nicht Amazon zu ihrem Totengräber wird, dann eben ein anderes Unternehmen, mit noch besserem Geschäftskonzept. Nicht, weil Amazon an sich böse ist, sondern weil dies die heutige Zeit eben so erfordert

  • Richtig. Du hast aber behauptet:


    Mein Punkt war der: Amazon bedient sich bei der Breite seines (Buch)sortiments auch der Instrumente des klassischen BUchhandels. Wer Amazon wegen der Breite seines Buchangebotes lobt, greift damit auf eine Infrastruktur (Barsortimente) des Buchhandels zurück, die mit Amazon per se nichts zu tun hat, sondern die durch Lieferanten wie das Barsortiment garantiert wird. Abgesehen von den vielen Angeboten Dritter Partner über den Marketplace, von denen es ja ziemlich viele gibt.


    Zitat

    Wenn gerade 30% seines Absatzes Amazon von Libri bezieht, heißt es im Umkehrschluss, dass 70% nicht von dort kommen, vermutlich zum großen Teil eben aus dem eigenen Lager. Damit ist die Behauptung falsch.


    Wenn es Dir nur darauf ankommt, die Einzelformulierung zu finden, an der Du 'falsch' rufen kannst - geschenkt. Die Faustregel im Buchhandel heißt: mit 20 % der Titel macht man 80 % des Umsatzes. Wenn ich jetzt lese, dass Amazon sogar rund 30 % der verkauften Bücher von Libri bezieht, dann finde ich das bemerkenswert, denn es zeigt, dass ein großer Teil der Breite des Angebotes (also der Bücher, die nicht zu den 20% gehören, die den Großteil des Umsatzes machen, nicht unbedingt vom Amazon Lager kommt.



    Zitat

    Deine Argumentation hörte sich stets so an, dass ein gewöhnlicher Händler die gleichen Möglichkeiten wie Amazon hat, da auch Amazon eben alles schnell von Großhändlern beziehen würde, wie jede Dorfbuchhandlung auch. Dies stimmt eben nicht.


    Gerne präzisiere ich hier noch einmal: Amazon bezieht nicht alles schnell vom Großhändler. Das habe ich m. W. nicht behauptet. Amazon hat ein eigenes Lager, an dem schnell verkäufliche Titel vorrätig sind. Das habe ich mehrfach oben geschrieben. Für die anderen Titel (Spiegel nennt: rund 30% des Absatzes) greift Amazon auf Großhändler zurück. Diese Großhändler beliefern auch normale Buchhandlungen. Libri hat ein Lager von rund 170.000 oder 190.000 Titeln. Das heißt: die buchhändlerische Infrastruktur ist an diesem Punkt identisch und Amazon ist deshalb so leistungsfähig, weil es diese gleiche Infrastruktur nutzt.



    Zitat

    Das ist kein Argument gegen Amazon, das ist die gängige Praxis in der Wirtschaft.


    Das war kein Argument gegen Amazon, sondern ein weiterer Beleg dafür, dass Amazon die benötigten Waren vom Großhändler bezieht. Du wolltest mir oben ja schon quasi unterstellen, ich hätte das lediglich erfunden.



    Zitat


    Das ist gar nicht so einfach, wie Du hier schreibst.
    Lagerhaltung ist eine komplizierte Wissenschaft, nicht einfach nur mit ein, zwei Allgemeinsätzen abzutun.


    Ich weiß nicht, worauf Du hier eigentlich antwortest. Erstens habe ich nicht behauptet, Lagerhaltung und Disposition sei 'einfach'. Und willst Du mir jetzt im Ernst weismachen, dass die Lagerhaltung bei Amazon wie auch bei anderen Händlern und Zwischenbuchhändlern sich nicht im Wesentlichen nach Gängigkeit richtet?


  • Wie sind übrigens Betrelsmann udn Holtzbrinck so groß geworden? Durch aggresive Marktverdrängung, Aufkauf von Konkurrenten etc. AMazon wird es jedoch übel genommen, diesen Konzernen aber nicht?


    Da gibt es klare Unterschiede. Dass Amazon im Markt deutlich aggressiver agiert (jüngstes Beispiel der Streit um die Preisbindung von ebooks zwischen dem Börsenverein und Amazon, der Wunsch von Amazon, die Preisbindung überhaupt abzuschaffen), ist allgemein nachzulesen. Man kann es einfach so zusammenfassen: Während die Großkonzerne als große Player innerhalb eines bestehenden ausbalancierten Systems mit anerkannten Regeln agieren, versucht Amazon ein bisschen als der Bad Guy von außen reinzuplatzen und die Regeln zu ändern.


    Und jetzt noch mein Schlusswort - denn ich habe nicht den Eindruck, dass wir in dieser Diskussion noch wirklich weiterkommen:


    Amazon ist nicht an sich böse. Die machen manche Sachen richtig und vieles auch gut. Als ich im Ausland lebte, habe ich Amazon gerne genutzt, um deutsche Bücher zu bestellen. Aber vieles, was Amazon kann, kann der lokale Buchhändler auch, oft sogar besser und schneller. Und das 'System Amazon' birgt Gefahren für die allgemeine buchhändlerische Kultur und die Struktur des Marktes. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man Amazon unterstützt.


  • Aber vieles, was Amazon kann, kann der lokale Buchhändler auch, oft sogar besser und schneller.


    Ich befürchte, diese Aussage "springt" zu kurz. Ist es nicht vielmehr so, dass vieles was das Internet kann, der lokale Buchhändler nicht kann. Ich kann im Internet Rezensionen lesen, kann in schon ziemlich viele Bücher hineinlesen und hier über Bücher diskutieren. Amazon macht sich nun das Internet zu Nutze und ist dabei etwas besser als andere Internethändler. Ein Buchhändler mag genauso schnell beschaffen, aber das Internet-Einkaufserlebnis kann er eben nicht bieten. Kauf eines Buches in der Mittagspause und am nächsten Tag ist es im Briefkasten. Die Bestellung und Belieferung mag auch beim Buchhändler gehen, die Kataloge sind jedoch eine Katastrophe und bei weitem nicht so nett wie bei Amazon. Und die Kundenmeinungen bekomme ich auch gleich dazu. Und dann gibt es noch 2% Rabatt, wenn man mit der Amazon-Kreditkarte bezahlt. Und das Forum hier kann ich auch noch unterstützen. Es mag nicht viel mehr sein, was Amazon kann, aber es ist hinreichend víel. Das zeigt der Erfolg.


    Das ist auch in anderen Branchen so. Apple ist nur ein bißchen besser als Samsung mit ihren Smartphones (wobei das Rennen noch nicht entschieden ist). Microsoft Word war nur ein bißchen besser als die längst vergessene Konkurrenz von WordPerfect.


    Aber du hast natürlich recht, dass unser Einkaufsverhalten seinen Preis hat. Daran zu erinnern ist gut. Es besteht immer die Gefahr von Strukturen, die man eigentlich nicht will. So lese ich in der FAZ, dass der Bürger diese Art der Massentierhaltung gar nicht mehr will, dabei hat er mit seinem Einkaufsverhalten zum Entstehen dieser Strukturen beigetragen. Und nun kommt man nur schwer davon weg. Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass sich Anforderungen wandeln. So hat sich das Modell "Kaufhaus" (war ich früher regelmäßig) sowie das Modell "Filialbank" (schon seit Jahren keine mehr besucht) m.E. überholt. Und wenn der Durchschnittsleser eben keinen Buchhandel mehr will, dann werde ich das nicht ändern können. Wir werden sehen, ob es reicht, dass ich (und einige andere Leseverrückte) den lokalen Buchhandel weiter unterstütze. Vermutlich nicht.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Ich befürchte, diese Aussage "springt" zu kurz. Ist es nicht vielmehr so, dass vieles was das Internet kann, der lokale Buchhändler nicht kann.


    Ja. Aber der lokale Buchhändler kann dafür auch viel, was das Internet nicht kann. Er hat einen schönen Laden, in den ich gerne gehe. Ich kann mich dort hinsetzen und einen Kaffee oder Tee trinken und mit anderen Menschen sprechen und Freunde treffen. Ich kann in Bücher reinlesen. Und zwar in alle, nicht nur in die, die eine 'SITB'-Funktion haben. Und ich sehe, wie das Buch verarbeitet ist, welches Papier es hat und ob die Schrift groß genug ist. Bei Amazon werden ja zunehmend die Kindle-Versionen der Bücher hinterlegt, das heißt, dass ich beim Reinblättern nur die Kindle-Leseprobe bekomme. Den Satzspiegel und die Schriftart bzw. Schriftgröße sehe ich nicht. Für mich ist das ein wichtiges Kaufkriterium, ich lese sehr ungern zu klein gedruckte Bücher. Bei meinem Buchhändler kann ich das Buch in der Mittagspause kaufen UND mitnehmen. Ich kann sogar ein Buch kaufen, ohne online gehen zu müssen und meine Bankdaten anzugeben.

  • Ja. Aber der lokale Buchhändler kann dafür auch viel, was das Internet nicht kann. Er hat einen schönen Laden, in den ich gerne gehe. Ich kann mich dort hinsetzen und einen Kaffee oder Tee trinken und mit anderen Menschen sprechen und Freunde treffen.


    Mit Ausnahme von zwei Personen liest keiner in meinem Freundeskreis, von vier allgemeinen Buchhandlungen in meiner Nähe ist Thalia die einzige mit guten Sitzmöglichkeiten und dort sitze ich nie lange, weil mich die vielen Menschen und der Trubel stressen, und Kaffee oder Tee darf man in keiner der erwähnten trinken :zwinker: Und mit fremden Menschen ins Gespräch kommen, ist für mich auch eine Stresssituation, der ich jetzt nicht so viel abgewinnen kann.


    Und weil es mich interessiert, habe ich mir die Möglichkeiten zum online bestellen angesehen, mit Ausnahme von Thalia. Die eine, die ich vom Flair gerne mag, aber mitten im Touristengebiet liegt und daher nur bedingt stressfrei ist, hat keine Internetpräsenz, was wohl irgendwie zum Image der wahrscheinlich ältesten bestehenden Buchhandlung Österreichs passt. Die andere, die ich von innen sehr lieblos finde und die in einer Gegend liegt, in der ich sonst nie bin, liefert erst ab 50€ Bestellwert versandkostenfrei, davor 3€ pro Bestellung. Nur die letzte hat einen versandkostenfreien Bestellservice. Während man allerdings aktuelle Bestseller auch auf Englisch findet - für mich wesentliches Kriterium -, ist das Buch, das ich aktuell lese, auch nicht in deren Bestand, weder auf deutsch noch auf englisch. Und Ray Bradbury ist jetzt nicht gerade der exotischste Autor, für mich zumindest nicht.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Da gibt es klare Unterschiede. Dass Amazon im Markt deutlich aggressiver agiert (jüngstes Beispiel der Streit um die Preisbindung von ebooks zwischen dem Börsenverein und Amazon, der Wunsch von Amazon, die Preisbindung überhaupt abzuschaffen), ist allgemein nachzulesen.


    Ach, wirklich?


    http://www.spiegel.de/wirtscha…roffen-sein-a-572209.html
    http://www.tagesspiegel.de/wir…nus-club-vor/1302434.html

    Nanu, da gibt es sogar eine ganze kritische Seite gegen Bertelsmann:
    http://www.bertelsmannkritik.de/index.htm


    Bertelsmann: Übernahme von Grüner und Jahr
    http://www.tagesschau.de/wirts…mann-gruner-jahr-101.html
    http://www.taz.de/!147178/
    Ich zitiere mal: „Die Mitarbeiter dürfen sich darauf einstellen, dass der Alleineigentümer aus Gütersloh ihr Haus konsequent auf Effizienz trimmen wird.“ Und „Schon vor Wochen kündigte das G+J-Management deshalb massive Einsparungen an. Julia Jäkel, die seit 2013 Vorstandschefin bei Gruner ist, holte erst den Rotstift raus und dann das Fallbeil: Im August hatte sie angekündigt, 400 Stellen in den nächsten drei Jahren zu streichen“
    Dass sich Bertelsmann nicht scheut, Mitarbeiter gnadenlos auf die Strasse zu setzen, ist ebenfalls bekannt
    http://www.focus.de/finanzen/n…nzentrale_aid_440965.html


    Darüber hinaus kann ich mich noch gut und gern an die Diskussionen erinnern in der Presse, als Bertelsmann Buchclub als Bedrohung für lokale Händler und die billig gedruckten Eigeneditionen als Umgehung der Buchpreisbindung angesehen wurden.


    Aber klar, NUR Amazon ist schlecht und aggressiv


  • Mein Punkt war der: Amazon bedient sich bei der Breite seines (Buch)sortiments auch der Instrumente des klassischen BUchhandels. Wer Amazon wegen der Breite seines Buchangebotes lobt, greift damit auf eine Infrastruktur (Barsortimente) des Buchhandels zurück, die mit Amazon per se nichts zu tun hat, sondern die durch Lieferanten wie das Barsortiment garantiert wird. Abgesehen von den vielen Angeboten Dritter Partner über den Marketplace, von denen es ja ziemlich viele gibt.


    Ich wüßte nicht, wie Amazon denn deutschsprachige Bücher liefern sollte, ohne auf die Instrumente des klassischen Buchhandels zurückzugreifen. Welche auch immer das sein sollen. Auch Amazon muß schließlich irgendwo die Bücher kaufen. Dass die Logistikkette besser und ausgereifter ist, dass englischsprachige Bücher anderweitig besorgt werden, dass Amazon auch den Versand für diverse Händler übernimmt, auch das führt zu einer Erhöhung des Sortimentes ein, die dem lokalen Buchhandel überlegen ist. Die Servicedienstleitung, Kulanz und blitzschnelle Lieferung führen dazu, dass Amazon dem üblichen Buchhandel überlegen ist, was auch eindeutig zu erkennen ist. Sonst würde man gar nicht das Gespräch führen müssen.


    Abgesehen davon, dass Amazon auch in vielerlei anderen Bereichen (Cloud) unterwegs ist.

    Zitat


    Die Faustregel im Buchhandel heißt: mit 20 % der Titel macht man 80 % des Umsatzes. Wenn ich jetzt lese, dass Amazon sogar rund 30 % der verkauften Bücher von Libri bezieht, dann finde ich das bemerkenswert, denn es zeigt, dass ein großer Teil der Breite des Angebotes (also der Bücher, die nicht zu den 20% gehören, die den Großteil des Umsatzes machen, nicht unbedingt vom Amazon Lager kommt.


    Sei bitte so nett und belege Deine Aussagen. 80% vom Umsatz durch 20% der Titel ist eine Standardaussage des ABC-Models. Eine Studie, die ihre Gültigkeit im Bücherbetrieb belegt, ist mir nicht bekannt. Für Nennung wäre ich verbunden.
    Die folgende Aussage ist ebenfalls falsch. Wie kommst Du darauf, dass die 20% (vorausgesetzt, dies stimmt überhaupt) mit den 30% von Libri überhaupt inhaltlich etwas gemeinsam haben?


    Zitat


    Amazon hat ein eigenes Lager, an dem schnell verkäufliche Titel vorrätig sind. Das habe ich mehrfach oben geschrieben.


    Quelle? Rein betriebswirtschaftlich wäre dies absoluter Unsinn und nur eine klischehafte Verallgemeinerung. Bitte belegen.


    Zitat

    Für die anderen Titel (Spiegel nennt: rund 30% des Absatzes) greift Amazon auf Großhändler zurück.


    30% des Umsatzes über Großhändler bedeutet schließlich, dass 70% über den eigenen Betrieb abgewickelt wird. Wie deckt sich das mit angeblichen 80% Umsatz durch 20% der Bücher? Das verstehe ich nicht. Bitte erläuten.


    Zitat

    Diese Großhändler beliefern auch normale Buchhandlungen. Libri hat ein Lager von rund 170.000 oder 190.000 Titeln. Das heißt: die buchhändlerische Infrastruktur ist an diesem Punkt identisch und Amazon ist deshalb so leistungsfähig, weil es diese gleiche Infrastruktur nutzt.


    Aha. Woher hast Du die Angabe der Titeln? Amazon stehen mit eigenen Lagern und dem des Libris übrigens deutlich mehr zur Verfügung.


    Zitat


    Das war kein Argument gegen Amazon, sondern ein weiterer Beleg dafür, dass Amazon die benötigten Waren vom Großhändler bezieht. Du wolltest mir oben ja schon quasi unterstellen, ich hätte das lediglich erfunden.


    Dass Amazon einen Teil seiner Waren über Großhändler bezieht, ist doch von anfang an klar gewesen. Kein Konzern hat die Ressoucen, um mit jedem noch kleinen Hinterhofverlag eigene Vereinbarungen zu treffen. Nur heißt es noch lange nicht, dass nicht eben große Teile der von Großhändlern bezogene Ware auch in eigenen Lagern gelagert werden, was Du jedoch die ganze Zeit behauptest.


    Zitat

    Ich weiß nicht, worauf Du hier eigentlich antwortest. Erstens habe ich nicht behauptet, Lagerhaltung und Disposition sei 'einfach'. Und willst Du mir jetzt im Ernst weismachen, dass die Lagerhaltung bei Amazon wie auch bei anderen Händlern und Zwischenbuchhändlern sich nicht im Wesentlichen nach Gängigkeit richtet?


    Ich widerlege Deine Aussage, die unmittelbar davor von mir zitiert wurde. Diese ist einfach falsch.


    Selbstverständlich richtet sie sich nicht nach der Gängigkeit, wie auch bei jedem anderen Logistiker auch. Wie bereits aufgeführt, ist reine Vorratshaltung nur von den gängigsten Artikel wirtschaftlich einfach nur unsinnig und wird nirgendwo praktiziert. Als jemand, der bereits wiederholt in diesem Umfeld tätig war und für diverse Unternehmen an der Software gearbeitet hatte, welche dort eingesetzt ist, ja, das kann ich behaupten.
    Entscheidend ist nicht die Vorratshaltung der gängigsten Titel, wie Du immer behauptest, sondern das sogenannte Bestellbefriedigungspotentiall: wie viele angekommene Bestellungen kann ich aus meinem Lagerbestand erfüllen, ohne auf Leerläufe, Rückhaltung der kommissionierten Ware sowie unvollständige Ausnutzung der Ressourcen (i.e. volle LKWs) erreichen kann.


    Anhand diverser Statistiken, Marktuntersuchungen und Abverkaufspotentielle wegen Warenkörbe erstellt, die nach Priorität verteilt werden. Wichtigste Produkte möglichst zeitnah verfügbar, weniger wichtige gern etwas weiter entfernt. Das heißt aber nicht unbedingt, dass nur die Schnellgänger vor Ort gelagert werden, wie so mancher naiv behauptet!


    Ist eine Ware beispielsweise mit großem Lieferaufwand verbunden, wird sie gern auch vor Ort gehalten, um notfalls schnell vorrätig zu sein. Hinzu kommen Waren, die zwar weniger nachgefragt werden, aber doch ausreichend häufig, um stets ausreichenden Vorrat zu haben. Ebenso als hochpriorisiert werden Waren angesehen, die aus bestimmten Gründen vor Ort gehalten werden wollen, weil sie beispielsweise sonst leer stehende Flächen gut ausstatten (ganz leiche, aber voluminöse Objekte, die oberste Regalflächen annehmen können). Es kann auch sein, dass etwas weniger gängige Ware bestellt wird, um einen LKW voll zu machen, der sonst nur halbvoll durch die Gegend kutschieren würde.


    Absolute Schnellgänger werden gar nicht gehalten. Die Ware wird immer wieder palettenweise bestellt, geliefert, sofort in den Verkauf gebracht und versendet, ohne überhaupt Lagerfläche (außer dem schnellen sogenannten Umschlagslager) zu belegen. Lagerhaltung kostet Geld und bindet enorme Ressourcen! Sie ist investiertes Kapital, welches keinerlei Gewinne einbringt, ganz im Gegenteil, an Wert verliert.


    Mit ein paar Allgemeinplätzen und Aussagen von Bekannten lässt sich eben ein so umfangreiches und kompliziertes Thema wie Lagerhaltung nicht abwimmeln.


    So langsam habe ich allerdings zunehmend das Gefühl, dass wir uns im Kreise drehen. Du hast ein paar Aussagen getroffen, ohne diese belegen zu können. Habe ich hingegen mit nachweisbaren Argumenten die Aussagen widerlegt, wurde sogleich ausgewichen.


    Leider ist nun meines Erachtens die Diskussion an einem toten Punkt angelangt. Wir bewegen uns offenbar an der Grenze eines reinen Amazon-Bashing, ohne jede Argumente. Da mir leider meine Zeit etwas zu kostbar ist und die Diskussion offenbar zu keinen Früchten mehr führt, werde ich allerdings ab jetzt von weiteren Beträgen absehen. Ich denke nicht, dass dies noch zielführen ist.


    Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für die Diskussion und klinke mich hiermit aus.

  • 3. Schnelligkeit: oh doch, sehr wohl vorhanden. Vor allem dann, wenn man berufstätig ist, unterwegs und noch Familie hat.
    Bei Amazon: click auf der Homepage, am nächsten Tag ist es im Briefkasten. Mühelos und unabhängig vom Tagesplan,


    Am nächsten Tag im Briefkasten? Wirklich?
    Ich selbst kann das nicht nachprüfen, da ich nicht in Deutschland lebe, aber es gibt hier auch ForistInnen, die andere Erfahrungen gemacht haben:


    ich habe jetzt übrigens meine Prime-Mitgliedschaft bei Amazon gekündigt. Keine einzige Bestellung kam mehr - wie von Amazon versprochen - am nächsten Tag an, trotz rechtzeitiger Bestellung. Alles hat mindestens zwei oder mehr Tage in Anspruch genommen.


    Und das sogar als Prime-Mitglied. Da nehme ich an, dass "nprmale" Lieferungen noch länger brauchen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Alles kommt am naechsten Tag. Wohne nicht in der Grossstadt, aber au h nicht auf dem platten Land. Mit Prime Mitgliedschaft. Teilweise erst um 18 Uhr bestellt. Die Ware geht noch raus. Das ist sensationell. Beim Buchhaendler kann man aber auch bis dahin bestellen und am naechsten Tag abholen.

  • Ich finde es einfach nur schade, dass durch das Internet die kleinen, netten Buchläden (inkl. Arbeitsplätze) verschwinden. Da geht wohl eine Ära zu ende :heul:

  • Ich finde es einfach nur schade, dass durch das Internet die kleinen, netten Buchläden (inkl. Arbeitsplätze) verschwinden.


    Ja. Andererseits: Wem damit ernst ist, der sollte sein Internet-Abo künden und sich hier und in allen Foren abmelden ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Na man muss ja nicht immer gleich in die Extreme verfallen :breitgrins:
    ich z.b. stöbere im net, auch bei Amazon und bestelle dann oft im Buchladen.


  • :gruebel: Ich kann doch die Raubtierkapitalisten im Internet meiden und mich trotzdem im Internet bewegen.


    Ich habe auch das Gefühl, dass zum Beispiel dieses Forum hier den Buchhandel sehr stark fördert. Man muss sich nur mal anschauen, wie wir gegenseitig unsere SUBs in die Höhe treiben (und die Sachen werden ja nicht nur bei Amazon gekauft) :buecherstapel: