David Mitchell - Cloud Atlas/Der Wolkenatlas

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 12.168 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alexander90.

  • Hallo ihr Lieben!


    Da dieses Buch schon ewig bei mir subbt und dieses Jahr auch auf meiner SLW-Liste steht, habe ich nach dem nötigen Ansporn gesucht, um endlich mit der Lektüre zu beginnen. Gefunden habe ich etwas ganz Tolles, nämlich den 6-Minuten-Trailer zum Film, der bald erscheint. --> Klick zum Trailer auf Youtube.


    Und wow! Alleine dieser Trailer hat mir Gänsehaut bereitet und mich richtig berührt. Dabei weiß ich noch gar nicht genau, worum es geht. Aber der Anreiz ist da, Cloud Atlas wird mein nächstes SLW-Buch und der Film wird garantiert im Kino in 3D (soweit vorhanden) konsumiert. :breitgrins:


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    Inhalt:
    Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman. In einer Erzählung, die den Globus umspannt und vom 19. Jahrhundert bis in eine post-apokalyptische Zukunft reicht, durchbricht David Mitchell die Grenzen von Zeit, Genre und Sprache und schenkt uns eine fesselnde Vision vom Machthunger der Menschheit und wohin dieser uns führen wird.


    Ich habe gesehen, dass es zu zwei anderen Mitchell-Büchern hier schon Meinungen gibt, aber dieses hier interessiert mich am meisten. Ich stürze mich demnächst (vermutlich noch heute :redface:) auf den Wälzer. Hat denn jemand dieses Werk schon gelesen? Und wenn ja, bin ich natürlich gespannt auf eure Meinungen und was ihr vom Film-Trailer haltet. Mich hat jedenfalls schon lange keine Vorschau mehr so begeistert. Ich hatte direkt Tränchen in den Augen. Und echte Gänsehaut auf den Armen... (vielleicht bin ich aber auch nur das richtige Zielpublikum)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe dieses Buch - wie auch "Ghostwritten" und "Number9dream") vor Jahren gelesen. Ich mag Mitchells Bücher, habe aber immer das Problem zu sagen, wovon sie eigentlich handeln. Ich lasse mich mit den Ereignissen mittreiben und genieße sie. Nur was genau mir an den Büchern gefällt, kann ich nicht sagen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Huhu!


    Ich habe lange genug gebraucht, aber heute bin ich doch fertig geworden mit diesem sechsten SLW-Buch (so fleißig war ich schon länger nicht mehr).


    Meine Meinung:
    Ein Roman, der aus sechs zusammenhängenden Geschichten besteht, die jedoch von Zeit und Raum getrennt sind. Adam Ewing schreibt im 19. Jahrhundert auf einem Schiff auf dem Pazifik sein Tagebuch und hält fäst, wie ihn eine böse Krankheit immer und immer mehr gefangen nimmt. Robert Frobisher, ein junger, enterbter Komponist, erzählt in Briefen von seinen Eskapaden, Luisa Rey, eine engagierte Journalisten zur Reagan-Ära, versucht eine Verschwörung aufzudecken. Der weibliche Klon Sonmi-451 erzählt vor ihrer Exekution einem Interviewer ihre Geschichte. Timothy Cavendish, ein kleiner Verleger von Romanen, muss aus seiner ganz persönlichen Hölle ausbrechen und ein hawaiianischer Junge weit in der Zukunft versucht zu verstehen, was mit der Zivilisation passiert ist.


    So wirr und unterschiedlich das klingen mag, diese Geschichten sind fest miteinander verknüpft. Das Herausfinden des "Wie" war für mich der größte Spaß an diesem dicken Roman. Anfangs kommen die Hinweise noch subtil und langsam daher, später wird offensichtlicher, wie alles miteinander verknüpft ist. Besonders toll fand ich auch, dass wir als Leser sehen, was aus der Menschheit wird, lange nachdem Charaktere, die im 18. Jahrhundert leben schon nicht mehr leben. Wir verfolgen nicht nur unterschiedlichste Charaktere, sondern vor allem auch die Entwicklung der Menschheit. Dass wir zu großen Konsumenten werden, wundert mich nicht. Die Zukunftsvisionen von David Mitchell fand ich am spannendsten und erschreckendsten.


    Auch sprachlich ist das Buch eine Herausforderung. Jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Stil und ihr eigenes Format. Es gibt eine Geschichte in Briefform (wovon wir allerdings nur eine Seite lesen), ein Tagebuch, einen Ich-Erzähler, ein Interview, eine Geschichte in der dritten Person usw. Aber auch was das Vokabular betrifft, hat sich Mitchell einiges ausgedacht. In seinen futuristischen Geschichten etwa finden sich völlig neue, erfundene Wörter, die perfekt in die Situation und die Welt passen, die er erschaffen hat. Für mich war - trotz wirklich guten Englischkenntnissen - hier teilweise hohe Konzentration nötig.


    Das Ende jeder einzelnen Geschichte war höchst zufriedenstellend und die Lektüre hat sich für mich damit auch schon gelohnt. Gewünscht hätte ich mir allerdings noch ein großes, überraschendes oder erschreckendes Ende. Das blieb leider aus. Insgesamt, einer der außergewöhnlichsten Romane, die ich je gelesen habe. Empfehlen würde ich ihn nur Leuten, die solche zusammengebastelten Geschichten mögen und denen es nichts ausmacht, auch mal 250 Seiten auf die Auflösung einer Geschichte zu warten. :zwinker:


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Lese es gerade auf deutsch. Mir hat der Filmtrailer gefallen, allerdings war ich leider dann doch nicht im Film. Das Buch gefällt mir bisher ganz gut, auch wenn man anfangs echt noch nicht weiß, was es soll.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.


  • Ich habe nach ca. 30 Seiten aufgegeben...


    Hätte ich auch fast. Durchhaltevermögen lohnt sich aber. Der Stil ändert sich von Geschichte zu Geschichte extrem. Mir hat die erste Geschichte auch am wenigsten gefallen, aber kämpfe dich durch (oder schlimmstenfalls blättere vor) und schau, ob dir die nächste mehr zusagt. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Nö, von Müssen ist ja keine Rede. Ich meinte nur, dass es sich nach 50 Seiten drastisch ändert. Dann wieder nach von mir aus 100 Seiten usw. Ich mache mir bei solchen Büchern immer Sorgen, dass ich einen ganz tollen Teil verpasse, wenn ich nicht die ersten Kapitel lese, auch wenn sie nicht flutschen.


    Aber insgesamt ist mir das Werk auch nicht so beeindruckend im Gedächtnis geblieben wie es verkauft wird. Beim Lesen hat es mich mehr beeindruckt als im Nachhinein. Als Must-Read würde ich es nicht ansehen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe letzte Woche den Film gesehen und fand ihn super. Endlich wieder einmal so eine richtig gute Story. Daher werde ich das Buch wohl bei Gelegenheit auch noch lesen, da ich denke, dass manche Dinge im Buch bestimmt noch besser zur Geltung kommen.


    Aeria und Wendy: Hm, vielleicht ist das auch ein bisschen die Frage, wie sehr das Thema einen anspricht? Das ist ja nicht gerade einfach zu verarbeiten (jetzt nur mal vom Film her gesehen)...


  • Ich habe letzte Woche den Film gesehen und fand ihn super. Endlich wieder einmal so eine richtig gute Story. Daher werde ich das Buch wohl bei Gelegenheit auch noch lesen, da ich denke, dass manche Dinge im Buch bestimmt noch besser zur Geltung kommen.


    Das geht mir genauso, Stormy. Je nachdem könnte man doch eine LR daraus machen? Ich wäre jedenfalls dabei :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Ich hatte den Filmtrailer im Kino gesehen und wollte eigentlich reingehen, bin ich aber bisher doch nicht. Das Buch gab's auf Wunsch zum Geburtstag. Am Anfang habe ich auch gedacht: 'jetzt komm mal zum Punkt', aber mittlerweile-ich bin in der Mitte- ist es richtig gut und man hat die Zusammenhänge auch raus. Besonderer Fan bin ich von der fünften Geschichte.

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  • Ich habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen. Der richtige Kick kam erst, nachdem ich gemerkt hatte, dass die einzelnen Geschichten irgendwie miteinander verbunden waren. Dann musste ich unbedingt wissen wie's weitergeht und konnte kaum mehr aufhören. :smile:

  • Ich habe die Verfilmung des Buches im Kino gesehen und bin seitdem total neugierig auf das Buch. Nachdem ich jetzt die Rezi gelesen habe, habe ich das Buch auf meine Wunschliste eingetragen :smile:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Ich bin jetzt fast fertig. Meiner Meinung nach lässt sich der Autor einige Chancen entgehen.


    Das ist schade, denn an sich ist das Buch wirklich gut, mit vielen Stellen, die nachdenklich machen.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

    Einmal editiert, zuletzt von mn1712 ()

  • Das Buch ist mir irgendwann einmal auf einem Wühltisch in die Finger gefallen und die Verfilmung war der Auslöser, es nun endlich zu lesen.


    Normalerweise beginne ich so eine Rezension gerne mit einer Inhaltsangabe, um meine Eindrücke in die richtige Reihenfolge zu bringen, doch eine inhaltliche Zusammenfassung fällt mir diesmal schwer, da gerade die Episodenhaftigkeit eine Haupteigenschaft des Buches ist, also lasse ich es lieber ganz sein. Am Anfang, und besonders als der erste Abschnitt mitten in einem Satz endete, habe ich mich gefragt, wie Mitchell diese Einzelepisoden zu einer runden Gesamtgeschichte zusammenfügen will. Die Suche nach Zusammenhängen, die mit der Zeit immer deutlicher wurden, hat mich aber recht schnell gefangen genommen. Dass noch dazu jede Geschichte in ihrem eigenen Stil geschrieben ist, macht dabei einen besonderen Reiz aus, auch wenn ich mich sprachlich mit einer der Geschichten (der hawaiianischen) nicht so ganz anfreunden mochte.


    Ziemlich am Ende gibt es eine Beschreibung des titelgebenden Musikstücks, dessen Aufbau identisch zu dem des Buches ist, wodurch meine Faszination von dieser Mischung aus Parabel und Kreisform in der Anordnung der Geschichten, gerade im Nachhinein betrachtet, noch einmal verstärkt wurde.


    Leider verursache diese Kunstform auch genau meine persönliche Kritik an dem Buch, mir fehlt es an gefühlsmäßiger Bindung zu irgendwem oder irgendetwas. Es gab immer eine gewisse Distanz zwischen mir und dem Buch, ein Versinken war unmöglich, ich blieb immer ein Betrachter von außen.


    Ich mag die grundsätzliche Idee hinter dem Roman, die Motive, die Mittel der künstlerischen Umsetzung allerdings mehr als das Ergebnis des Ganzen. Das Ganze ist für mich wie ein Kunstwerk von Gericht in einem Edelrestaurant, von dem man allerdings nicht satt wird.


    4ratten


    PS

  • Ich bin auch schon ganz neugierig. Dass das Buch in unserer Bücherei ständig ausgeliehen ist, deute ich als gutes Zeichen. Aber ich glaube, ich lasse diesen Thread erst mal außen vor, bis ich das Buch selbst gelesen habe, sonst steigen die Erwartungen mit jeder neuen Rezi ins Unermessliche.

  • Das geht mir aber auch so. Wenn ich ein Buch unbedingt lesen möchte, dann wende ich mich dem dazugehörigen Thread erst intensiv zu, wenn ich es selbst gelesen habe.