Das Ende des Buches und was wir verlieren - ein Essay von Thomas Hettche

Es gibt 119 Antworten in diesem Thema, welches 18.028 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Weiss nicht; noch nie war das Lesen wichtiger als im Zeitalter des Internet. Den Untergang der Kultur haben schon die alten Griechen vor 3'000 Jahren prophezeit ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Lange Texte werden im Internet eben nicht gelesen.


    Gruß, Thomas


  • Lange Texte werden im Internet eben nicht gelesen.


    Gruß, Thomas


    Es gab aber immer schon Menschen, die keine langen Texte gelesen haben. Für das Lesen war früher ja sowieso die Elite zuständig.
    Ich halte die allgegenwärtige Reizüberflutung viel eher für ein Problem. Ich merke es an mir: Bei zuviel TV- oder Internetkonsum werde ich müde und gereizt.Ich will abends nicht schon wieder mit einem technischen Gerät zu tun haben.


    Viele finden die Vorstellung ja so toll, dass e-books den Leser irgendwann auf allen Kanälen ansprechen könnten, sprich mit Filmeinschüben oder passender Musik dazu. Meine Güte, das wäre mein Albtraum und es würde mich nach einem langen Arbeitstag schlicht unendlich nerven.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

    Einmal editiert, zuletzt von Madicken ()

  • Ich war auf der Lesung von Eckhart von Hirschhausen auf der Buchmesse und er meinte ebenfalls, dass die Bücher schöner werden müssten und das eBook dann niemals eine Alternative sein kann. Außerdem erwähnte er eine Studie, die nachgewiesen habe, dass die Menschen sich das Gelesene via Buch sehr viel besser merken als das Gelesene via eBook. Begründet wurde dies durch die damit verbundenen Sinneswahrnehmungen, die beim Lesen eines Buches oder einer Zeitung höher liegen. Er hat einen erschreckenden Prozentsatz genannt (ohne Gewähr: Ich glaube, er meinte, dass beim eBook im Vergleich zum Buch rund 40% mehr vergessen wird). Leider kann ich dazu im Internet gerade nichts finden, aber ich suche weiter.


    Außerdem hatte ich gestern auf der Messe noch das Buch "Digitale Demenz" in der Hand. Die Zukunft liegt sicherlich in den digitalen Medien, aber ob dies so wünschenswert ist, wage ich zu bezweifeln. Den Fortschritt kann man nicht aufhalten, doch ist Fortschritt nicht immer nur positiv (Kutschen belasten nicht unsere Umwelt, aber heutzutage will niemand mehr mit der Kutsche unterwegs sein). Ich denke ebenfalls, dass der Umgang die nachfolgenden Generationen weiter verdummen lässt, doch das ist kein neues Thema. Vor Erfindung des Buchdrucks mussten sich die Menschen die Geschichten merken. Diese Gedächtnisleistung vollbringen heutzutage auch nur noch wenige.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Lange Texte werden im Internet eben nicht gelesen.


    Auch nicht ausserhalb. Warum wohl haben diese Gratiszeitungen solchen Erfolg? Weil jeder Artikel darin - egal ob auf Papier oder im Internet - kurz und knackig daherkommt.


    Den Fortschritt kann man nicht aufhalten, doch ist Fortschritt nicht immer nur positiv (Kutschen belasten nicht unsere Umwelt, aber heutzutage will niemand mehr mit der Kutsche unterwegs sein).


    Es gab zu Beginn des 20. Jahrhunderts mal eine Studie, wonach New York in ein paar Jahrzehnten wegen der vielen Trambahnen, privaten und Taxi-Kutschen (alle von einem oder mehreren Pferden gezogen) im - Pferdemist ersaufen würde ...


    Ich denke ebenfalls, dass der Umgang die nachfolgenden Generationen weiter verdummen lässt, doch das ist kein neues Thema. Vor Erfindung des Buchdrucks mussten sich die Menschen die Geschichten merken. Diese Gedächtnisleistung vollbringen heutzutage auch nur noch wenige.


    Dafür merken wir uns -zig Verkehrsregeln, 50 Benutzernamen + 50 Passwörter für verschiedenste Informatik-Applikationen, SQL- und HTML-Befehle, diverse komplexe Informationen zu 125 verschiedenen Kundenprojekten ... Nein, ich glaube nicht, dass wir dümmer werden. Die Form und der Inhalt der im Hirn abgespeicherten Informationen ändern, die "Bits und Bytes" bleiben in der Summe wohl identisch.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Madicken
    Hm das klingt eigentlich wie ein I Pad Deluxe ;)


    @Nimue
    Im Ebook Unterforum haben ja schon einige bemerkt das sie am Ereader sehr viel schneller lesen - und ich, die ich eh schon als Schnellleserin gelte, habe das bei mir ebenfalls festgestellt. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, ich habe aber auf jedenfall bei mir selbst beobachtet das ich schon etwas konzentrierter bin wenn ich ein normales Buch in der Hand halte. Das sorgt dann sicher auch für den größeren Informationsverlust.

  • Dafür merken wir uns -zig Verkehrsregeln, 50 Benutzernamen + 50 Passwörter für verschiedenste Informatik-Applikationen, SQL- und HTML-Befehle, diverse komplexe Informationen zu 125 verschiedenen Kundenprojekten ... Nein, ich glaube nicht, dass wir dümmer werden. Die Form und der Inhalt der im Hirn abgespeicherten Informationen ändern, die "Bits und Bytes" bleiben in der Summe wohl identisch.


    Die Informationsmenge wird sicher nicht geringer, das bestreitet ja niemand. Nur worin die Weisheit bestehen soll, sich 50 Passwörter zu merken, das erschließt sich mir nicht. Und das ist eben eine Form von Dummheit.


    Heute werden noch lange Bücher gelesen. Ob zukünftig nicht auf jeder Seite irgendwelche Links auf Fotos, Filme etc. liegen müssen und damit der geschlossene Raum Buch aufgegeben wird, muss sich noch zeigen. Ich sehe das wie nimue, ob die digitalen Medien nur Fortschritt bringen, kann man bezweifeln. Dennoch gibt es kein Zurück.


    Gruß, Thomas

  • Es gab aber immer schon Menschen, die keine langen Texte gelesen haben. Für das Lesen war früher ja sowieso die Elite zuständig.
    Ich halte die allgegenwärtige Reizüberflutung viel eher für ein Problem.


    Wieso "viel eher"? "Viel eher" als was? Ich sehe da gar keinen Widerspruch, das Internet ist nur eine Ausprägung.


    Gruß, Thomas

  • Nur worin die Weisheit bestehen soll, sich 50 Passwörter zu merken, das erschließt sich mir nicht. Und das ist eben eine Form von Dummheit.


    Worin die Weisheit bestehen soll, die Ilias auswendig zu können, erschliesst sich mir ebensowenig. Aber es war nimue, die da Gedächtnisleistung und Weisheit (bzw. nachlassende Gedächtnisleistung und Dummheit) parallel gesetzt hat. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Worin die Weisheit bestehen soll, die Ilias auswendig zu können, erschliesst sich mir ebensowenig. Aber es war nimue, die da Gedächtnisleistung und Weisheit (bzw. nachlassende Gedächtnisleistung und Dummheit) parallel gesetzt hat. :winken:


    Hm... ok.. Frage dazu:


    Mensch A: Merkt sich und versteht 500 Seiten Passwörter.
    Mensch B: Merkt sich und versteht 500 Seiten der Ilias (das Verständnis setze ich bei den damaligen Erzählern voraus, denn davon hängt die Erzählweise, die Betonung ab).


    Worin besteht der Unterschied?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zum einen: Ich denke nicht, dass Verstehen mit dem Erzählen einhergehen muss. Sonst wären alle Theaterschauspieler Genies der Literaturinterpretation.
    Zum zweiten: Ich denke nicht, dass die, die die Ilias auswendig erzählen konnten, mehr als eine Handvoll zu ihrer Zeit ausmachten.
    Zum dritten: Nimm mal eine 0 weg, wir wollen nicht allzu sehr übertreiben. Sich 50 Benutzernamen + 50 Passwörter zu merken, ist bedeutend schwieriger als eine in Versform geschriebene und fortlaufende Geschichte auswendig zu lernen. Was die reine Gedächtnisleistung betrifft, und wenn es natürlich maschinengenerierte Passwörter sind und nicht der Geburtstag oder der Vorname meiner Frau. (Was mich daran erinnert: Es kommen noch ca. ein Dutzend PIN-Codes dazu, die der heutige Mensch auch auswendig wissen muss.)
    [hr]
    Auch in Bezug aufs Lesen hat sich in den letzten ca. 150 Jahre schon eine Änderung bemerkbar gemacht. Der Leser zur Goethe-Zeit las intensiv. Er hatte vergleichsweise wenig Bücher zur Hand, die er dafür immer wieder las. Der heutige Leser liest extensiv. Sieht man schon in diesem Forum, wo zwar der SuB ein ständiges Thema ist, und jeder unter 4'500 Büchern auf dem Sub in panischer Angst lebt davor, eines Tages nichts mehr zu lesen zu haben, weil er nur Neues lesen will. Von diesen Leuten lebt auch das Elektro-Buch. Die Zahl der gelesenen Bücher, die Zahl der gelesenen Bücher in der eigenen Bibliothek, wird hier praktisch nicht thematisiert. Von diesen Leuten aber, den Büchersammlern, den Sammlern bzw. Behaltern gelesener Bücher, lebt das Buch.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • und jeder unter 4'500 Büchern auf dem Sub in panischer Angst lebt davor, eines Tages nichts mehr zu lesen zu haben, weil er nur Neues lesen will. Von diesen Leuten lebt auch das Elektro-Buch. Die Zahl der gelesenen Bücher, die Zahl der gelesenen Bücher in der eigenen Bibliothek, wird hier praktisch nicht thematisiert. Von diesen Leuten aber, den Büchersammlern, den Sammlern bzw. Behaltern gelesener Bücher, lebt das Buch.


    Ich frage mich, wo Du mich einordnest. Mein Buch-Gesamtbestand ist sicher mehr als 5000 Bücher. Einen Reader besitze ich seit eineinhalb Jahren - habe aber noch nicht ein einziges Buch darauf gelesen (versucht schon, reizt mich aber nicht). Ich lese inzwischen seltener Bücher ein zweites Mal, behalte aber so ziemlich alle und sammle auch. Ich will neues und altes lesen. Hmmm... irgendwie eigne ich mich wohl nicht für Schubladen.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe weiter vorne Manfred Spitzer eingeführt. Die SZ beleuchtet ihn sehr kritisch:


    http://www.sueddeutsche.de/dig…isch-montiert-1.1462115-2


    Fazit: Ein Populist.


    Das Problem kann halt sein, dass er dennoch recht behält. Das könnte wie in der Umweltbewegung sein, da wurde auch vieles populistisch ausgeschlachtet und übertrieben, so dass dann die seriösen Wissenschaflter auch nicht mehr Ernst genommen wurden und werden. Bei Thema Medienkonsum könnte es ähnlich gelagert sein.


    Gruß, Thomas


  • Ich denke ebenfalls, dass der Umgang die nachfolgenden Generationen weiter verdummen lässt, doch das ist kein neues Thema. Vor Erfindung des Buchdrucks mussten sich die Menschen die Geschichten merken. Diese Gedächtnisleistung vollbringen heutzutage auch nur noch wenige.


    Also mMn lernen wir heute gerade wieder, mehr zu lernen, mehr und besser (selbstständig) zu denken, kreativer zu denken, uns effektiver mehr zu merken.
    Einerseits einfach durch unseren Alltag, in dem wir ständig privat und beruflich Neues lernen müssen (Fortbildungen und im einfachsten Falle Umgang mit neuer Technik), andererseits auch durch zahlreiche Publikationen und Trends, die Lernhilfen, Merkhilfen, Merktechniken und "Lernen als Hobby" propagieren (etwa durch die immer wieder veröffentlichten Leistungen von Hobbygedächtnissportlern etc., die zum Nachahmen anspornen).


    Ich meine, lebenslanges Lernen ist bei vielen Menschen in ihrem Alltag angekommen, ganz ohne Druck.
    Nicht bei allen natürlich, aber bei vielen.
    Vielen Menschen wird immer bewusster, dass und evtl. auch wie sie sich geistig fit halten, herausfordern und selbst fördern können.



    Die Informationsmenge wird sicher nicht geringer, das bestreitet ja niemand. Nur worin die Weisheit bestehen soll, sich 50 Passwörter zu merken, das erschließt sich mir nicht. Und das ist eben eine Form von Dummheit.


    Heute werden noch lange Bücher gelesen. Ob zukünftig nicht auf jeder Seite irgendwelche Links auf Fotos, Filme etc. liegen müssen und damit der geschlossene Raum Buch aufgegeben wird, muss sich noch zeigen. Ich sehe das wie nimue, ob die digitalen Medien nur Fortschritt bringen, kann man bezweifeln. Dennoch gibt es kein Zurück.


    Gruß, Thomas


    Ich erinnere mich, dass kurz vor und während der ersten Veröffentlichung der Harry-Potter-Bände etwas Ähnliches öffentlich diskutiert wurde: Kinder lesen keine langen Bücher mehr.
    Dann kam Harry-Potter 1, 2, 3und 4 und dann kam Harry-Potter 5, ein Buch, das schon die Länge eines Stephen-King-Buches hatte und definitiv nur noch etwas für Leseratten war. Wer also angefangen hatte und nicht auf Wikipedia oder den Film warten wollte, musste da durch, um zu wissen, wie es weiter ging.
    In Konkurrenz dazu stand "Herr der Ringe", eine Reihe, die auch nicht gerade durch knackige Kürze bekannt wurde.
    Die Panem-Reihe, die kürzlich verfilmt wurde, ist mMn auch nicht den kürzesten Jungendbüchern aller Zeiten zuzurechnen (Wir haben in der Schule noch "Die Welle" gelesen, das war dagegen ja eine kleine Broschüre :zwinker:).
    Die Ally Condie-Bücher über Cassia & Kai sind ebenfalls definitiv für Leser längerer Texte bestimmt.


    Man kann nicht unbedingt sagen, dass keiner mehr längere Texte lesen will, auch nicht keiner der Jugendlichen.



    Meiner Meinung nach hat die Verbreitung der Internetnutzung dazu geführt, dass wir bewusster mit Informationen umgehen, effizienter Informationen nutzen und das auch von anderen erwarten. Googlen oder Nachschlagen bei Wikipedia ist selbstverständlich, also sich zu informieren und am besten auch gleich die gesamten Informationen zu verarbeiten, vernetzen und gezielt zu nutzen.
    Diese Erwartungshaltung spricht mMn gegen ein Verdummen der Gesellschaft und auch gegen ein verbreitetes, oberflächliches Lesen.
    Klar, man liest nicht alles was man findet ganz durch, aber man liest trotzdem längere Texte, wenn es sich lohnt.
    Man stelle sich vor, Studenten müssten für Hausarbeiten jedes Buch, das sie zitieren, ganz durchgelesen haben; bei 12-20 Büchern oder mehr pro Arbeit kämen sie damit nur schwer hinterher, wenn sie das Gelesene auch noch kritisch bewerten sollen.
    Selektiv Lesen muss also nicht mal ein Nachteil sein.




    Dabei sollte man bedenken, dass die Menschen, die früher, noch vor nicht allzu langer Zeit, jeden langen Text ganz durchgelesen haben, gar nicht die Möglichkeiten und Auswahl hatten, die uns heute zur Verfügung steht.
    Um es platt zu sagen: Wenn ich 2 Stunden beim Arzt warten muss, lese ich auch 4 Frauenzeitschriften ganz durch und kann danach vermutlich Teile davon auswendig; wenn ich am Zeitschriftenstand nach einer Zeitschrift suche, die ich kaufen möchte, mache ich das eher nicht.


    Ich fände es schade, wenn das Papierbuch ganz verschwindet, denn das bietet doch noch ganz andere Vorteile als das E-Books das AUCH andere Vorteile bietet.
    Ich könnte mir vorstellen, dass E-Books vermehrt dort verkauft würden, wo man ohne viel Gepäck schnell neuen Lesestoff haben möchte: An Flughäfen und Bahnhöfen und Kiosken (auf dem Weg von der oder zur Arbeit), da, wo man im Vorbeigehen mal einen Text (Buch, Zeitung, Zeitschrift) kaufen möchte, aber nichts groß mitschleppen.
    Und natürlich eignet sich das leichtere und hoffentlich günstigere E-Book für reine Texte ohne Bilder, vorzüglich (aus Sicht der Leser jedenfalls) für Romane und Krimis, die man einfach mal so nebenbei lesen möchte, aus Neugier, nicht, um sie für immer zu behalten, nur, weil einen der Klappentext gepackt hat.


    Ich könnte mir gut vorstellen, Bücher, die ich habe, weg zu geben oder weg zu werfen, und als E-Books nachzukaufen: Bücher, die ich zwar behalten möchte, die aber jetzt nur Platz im Schrank weg nehmen, da sie selten wieder gelesen werden, die aber doch zu interessant sind, um sie ganz weg zu geben.



    Ich HASSE allerdings diese ganze Schwarzmalerei:
    Dies wird verschwinden, das müssen wir retten, wir oder "die" werden immer dümmer, diese und jene Fähigkeit wird verkümmern.


    Denkt doch mal ans Kochen:
    Als ich angefangen habe zu kochen, nach 2000, waren die Tütensuppen noch in Mode und es kamen gerade die ersten Kochsendungen ins Fernsehen (kennt noch jemand das "Kochduell" von XOX? :zwinker:). Es wurde der Untergang der Hobbyküche beschrien, eine düstere zukunft gezeichnet, in der man nur noch Tüten aufreißen und nichts mehr mit frischem Gemüse anfangen können würde.
    Und was ist passiert?
    Es kamen immer mehr Kochsendungen, das Image der Köche wurde deutlich verbessert, es wurde fürs Selbst- und Frischkochen geworben und heute ist die Tütensuppe fast wieder verschwunden und immer mehr, gerade jüngere Menschen, kochen nicht nur selbst, sondern kaufen auch sehr bewusst ein.
    Und man kann in jedem Supermarkt immer noch beides kaufen: Frisches Gemüse und Tütensuppen! :zwinker:


    Vielleicht ergeht es dem Papierbuch und dem E-Book ja auch so?


    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ein schöner, melancholischer Kommentar von Sibylle Berg auf Spiegel-Online:
    Die Letzten ihrer Art


    Zitat:
    "Auf einem Fest des Hanser Verlags standen sie beisammen, saßen am Boden, rauchten, tranken, freuten sich an Manuskripten: Die Vertreter einer versinkenden Welt der Bücher, die mehr sind als Bestseller und Stapelware. Prost auf den Untergang!
    (...) Da saßen sie also, die bösen Verwerter, die Feinde der Internetgeneration, die Blutsauger, denen man das Wasser abgraben muss, beziehungsweise das Geld. Indem man es armen Underdogs wie Amazon gibt. Die senffarbenen Blutsauger bei Hanser, die alle an Werte glauben, die heute kaum mehr einen interessieren, weil sich mit ihnen kein Geld machen lässt. "

  • Ach, so lange ich solches lesen kann:


    Du musst aber nicht unbedingt einen Kindle besitzen, damit Du die kostenlosen Bücher bei Amazon nutzen kannst.
    Etwas Arbeit ist aber schon damit verbunden und man muss Amazon-Kunde sein:


    mache ich mir noch keine Sorgen ums Papierbuch. Kaufen, öffnen, lesen. Punkt. Ich muss nicht erst noch Goldmann konvertieren in Droemer-Knaur ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Moin, Moin!


    Apropo... was wir verlieren. Manche empfinden es ja nicht als Verlust. Es gibt eine Tendenz, seine Buchferne <a href="http://www.journelle.de/2223/buch-weglegen/#">schön zu finden</a>. Eine sehr, sehr, sehr trauriger Beitrag.


  • Moin, Moin!


    Apropo... was wir verlieren. Manche empfinden es ja nicht als Verlust. Es gibt eine Tendenz, seine Buchferne <a href="http://www.journelle.de/2223/buch-weglegen/#">schön zu finden</a>. Eine sehr, sehr, sehr trauriger Beitrag.


    Ja, das finde ich jetzt auch recht traurig. Aber vielleicht meint sie ja, sie müsse etwas nachholen, was sie früher versäumt hat? Keine Ahnung...allerdings kann ich mir nicht erklären, wie man darauf kommt, daß nur noch Bücher über Philosophen und Professoren geschrieben werden!? Den Eindruck habe ich nicht, sonst wäre meine Wunschliste sehr kurz :breitgrins:

  • allerdings kann ich mir nicht erklären, wie man darauf kommt, daß nur noch Bücher über Philosophen und Professoren geschrieben werden!?


    Ich glaub', Journelle meinte: Wenn man das Blaue Sofa guckt. Ich kenn's nicht ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ach, so lange ich solches lesen kann:



    mache ich mir noch keine Sorgen ums Papierbuch. Kaufen, öffnen, lesen. Punkt. Ich muss nicht erst noch Goldmann konvertieren in Droemer-Knaur ...


    Und wenn ich solches lese: "Outlawed by Amazon DRM" noch weniger. Versuch das mal mit einem Papierbuch. Unter einem Hausbrand geht da nichts ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)