Carlos Ruiz Zafón – Der Gefangene des Himmels
Übersetzer: Peter Schwaar
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Inhaltsangabe:
Barcelona 1957:
Daniel Sempere und sein Vater betreiben immer noch den kleinen Buchladen in Barcelona. Eines Abends betritt ein verkrüppelter, alter Mann den Laden und kauft ein sehr wertvolles Exemplar des Romans „Der Graf von Monte Christo“ – und schenkt es gleich weiter an den Ladengehilfen Fermín. Dieser erkennt darin die beabsichtigte Botschaft und erzählt Daniel die Geschichte seiner Gefangenschaft und Flucht im Jahre 1939, als die Gefängnisse voll von Andersdenkenden waren und die brutalen Methoden des Gefängnisleiters Mauricio Valls keine erwähnenswerte Seltenheit waren. Daniel und Fermín nehmen mit dem geheimnisvollen Besucher Kontakt auf, und müssen erkennen, dass nicht nur Fermíns Zukunft auf dem Spiel steht, sondern auch die der ganzen Familie Sempere ...
Das Buch ist der dritte Teil der Barcelona-Tetralogie (Reihenfolge nach Handlung, nicht nach Erscheinungsdatum):
1. Das Spiel des Engels
2. Der Schatten des Windes
3. Der Gefangene des Himmels
4. (noch nicht erschienen)
Der erste Satz:
„In jenem Jahr brachen zur Weihnachtszeit alle Tage bleiern und raureifgetüncht an.“
Meine Meinung zum Buch:
Ich muss die Rezension teilen und erst einmal meinen Ärger über den Verlag oder die Art der Herausgabe los werden. Lange Zeit war die Rede von einer Trilogie und als ich zum ersten Mal in diesem Buch las, dass es eine Tetralogie sein wird, kam mir schon der Verdacht, hier den ersten Teil eines in zwei Teile aufgesplitteten Schlussbands zu bekommen. Und so ist es auch, die Geschichte läuft auf ein späteres Ereignis zu, das (vermutlich/hoffentlich) im vierten Band beschrieben werden wird. Ich fühle mich da schon etwas veräppelt. Ich hätte lieber noch ein Jahr länger gewartet (obwohl ich sehr ungeduldig auf dieses Buch war) und einen runden Abschlussband gelesen.
Die Geschichte selbst hat mir dagegen (wie von diesem Autor gewohnt) sofort wieder sehr gut gefallen. Die Atmosphäre im Buchladen bzw. im Gefängnis hat mich gleich gepackt und ich habe miterlebt, wie hilflos die Protagonisten den Ereignissen ausgeliefert sind. Ich erlebe es selten, dass ich beim Lesen so dicht und nahe an den Personen bin. Trotzdem hat mir ein bisschen etwas gefehlt – der rote Faden läuft eben aus dem Buch hinaus und Fermíns Geschichte alleine kann nicht das ganze Buch tragen.
Schön war es, ein paar alten Bekannten wieder zu begegnen. Allen voran natürlich Daniel Sempere und seinem Vater, dem alten Isaac aus dem „Friedhof der vergessenen Bücher“ und auch dem Schriftsteller David Martín aus dem Band „Das Spiel des Engels“. Allerdings braucht man nicht unbedingt ein Vorwissen aus den vorangegangenen Büchern, die Geschichte setzt neu an. Vermutlich gilt das aber für den nächsten Band nicht mehr – die beiden letzten Bücher werden wohl stärker zusammenhängen bzw. aufeinander aufbauen.
Es werden durch diese Geschichte ein paar Lücken geschlossen – z. B. wird die Geschichte von David Martín mit der von Daniel Sempere verwoben, was mir sehr gut gefällt und was mich auf den Ausgang der Geschichte neugierig macht.
Natürlich werde ich das nächste Buch auch sofort nach Erscheinen kaufen.
Meine Bewertung: diesmal „nur“
Viele Grüße von Annabas