Das Haupt der Welt
Sachsen in den 930er Jahren
Otto ist noch recht jung, als er die Krone übernimmt und deutscher König wird. Er ist ein guter, fähiger Herrscher, aber seine Brüder fühlen sich übergangen.
Sein Halbbruder Thankmar hätte als der Ältere ein größeres Anrecht, aber es war Gemauschel um Thankmars Mutter und die Gültigkeit dieser ersten Ehe ihres gemeinsamen Vaters.
Henning ist ein jüngerer Bruder, der sich einbildet, größeres Anrecht zu haben, weil er „im Purpur geboren“ wurde, also zu einer Zeit, als der Vater bereits König war. Diese Meinung wird auch von Mathildis, der gemeinsamen Mutter, unterstützt.
Die Familie ist also gespalten und schmiedet Ränke. Hinzu kommen diverse unzufriedene Fürsten und geltungsbedürftige Bischöfe, marodierende Ungarn, unkooperative Slawen und vieles mehr. Gablé hat also eine bunt schillernde Palette zur Verfügung und entwirft wieder einmal mit gekonnter Hand einen historischen Roman, der mich trotz seines Umfangs von 860 Seiten nicht gelangweilt hat.
Meine Lieblingsfigur war natürlich auch Thankmar mit seinen ironischen Bemerkungen. Schade, dass man in der zweiten Buchhälfte schon auf ihn verzichten musste.