Stephen King - Joyland

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.134 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ruby Tuesday.

  • Nee ich hab's mir noch nicht gekauft, weil ich hält nicht sicher bin ob's mir gefällt und in der Bib war es immer ausgeliehen wenn ich da war.
    Also ich fand die Kings bisher zu langweilig am Anfang und dann zu abgedreht und auch zu brutal.
    Dolores zum Beispiel,

    Und bei cujo kam ich nicht rein.
    Da joyland kein Horror direkt sein soll und die Geschichte mich interessiert dachte ich eben ich Versuchs mal.


    Spoilermarkierung gesetzt. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Mit Dolores und Cujo ist Joyland nicht zu vergleichen.


    Bei den beiden von dir genannten steht das Grauen im Vordergrund, bei Joyland wird mehr erzählt. Sehr gut erzählt, atmosphärisch dicht, anschaulich, als wäre man mittendrin.
    Vielleicht bekommst du mal die Gelegenheit, das Buch auszuleihen. Dann hast du kein Risiko.

  • Gib ihm ruhig mal eine Chance. Das Buch ist wirklich schön und kommt gänzlich ohne Splatter und mit relativ wenig Grusel aus.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja ich glaub das mache ich. Ich hab von ihm seine Anleitung zum schreiben gelesen und er ist mir sehr sympathisch dabei geworden. Deshalb möchte ich ihm gerne eine chance geben,zumal ja viele sehr begeistert sind von ihm,meine schwester auch. Und wie gesagt das klingt interessant.

  • Um Geld für sein Studium zu verdienen, arbeitet der 21-jährige Devin im Sommer 1973 in einem Vergnügungspark. Nachdem ihm seine erste große Liebe per Brief die Freundschaft kündigt, stürzt er sich geradezu in die Arbeit, die ihm erstaunlich gut gefällt. Weniger gut gefällt ihm die Geisterbahn des Parks, die von einer unheimlichen Aura umgeben ist, da dort eine junge Frau herumspuken soll, die darin ein paar Jahre zuvor ermordet wurde. Als dann zwei ganz bestimmte Kinder, die ihm eine Hellseherin vorhergesagt hat, seinen Weg kreuzen, beginnt für Devin eine turbulente Zeit.


    Irgendwie komme ich an Stephen King nicht vorbei. Er hat mir mit seinen früheren Büchern schon viele schöne Stunden beschert, deshalb greife ich doch immer wieder zu, wenn mir ein neues Werk in die Hände kommt. In diesem Fall hat er mich leider nicht überzeugt. Zum einen fehlte das Gänsehautgefühl, weil sich der Gruselfaktor doch ziemlich in Grenzen hielt, zum anderen war mir die Geschichte zu einfach. Natürlich ist Devin Freundschaft mit dem jungen Mike etwas ganz besonderes, für's Herz ist etwas geboten und die Rückblende in die 70er Jahre, die mir persönlich noch sehr präsent sind, gefiel mir auch. Aber selbst alles zusammengenommen war mir der Plot zu simpel. Gemessen am Umfang bleibt dieses Buch deutlich hinter den anderen King-Romanen zurück und entsprechend schnell ging es mit einigen Ereignissen. Wenn man überlegt, dass die Handlung aus mehreren Abschnitten besteht (Devins Liebeskummer, die Arbeit im Vergnügungspark, die Aufklärung des Mords, seine Beziehung zu Annie, die Beziehung zu Mike), dann sind 350 groß bedruckte Seiten einfach zu wenig, um alles angemessen zu beschreiben und nachzuvollziehen.


    3ratten

  • Inhaltsangabe:


    Sommer 1973: Devin Jones ist gerade 21 Jahre alt, als er das erste Mal heftigen Liebeskummer verspürt. Seine Freundin Wendy zeigt wenig Interesse daran, den Urlaub mit ihm zu verbringen. So beschliesst Devin, den Sommer über im bekannten Freizeitpark "Joyland“ zu arbeiten und so das Geld für sein Studium aufzubessern. Doch etwas überschattet den Spass im Park: In der Geisterbahn wurde vor Jahren eine junge Frau von ihrem Freund ermordet. Einige der Mitarbeiter wollen den Geist der Frau dort in der Dunkelheit des Gruselkabinettes gesehen haben. Devin kann das zwar nicht glauben, hofft aber doch irgendwie, ihr zu begegnen…


    Meine Meinung:


    Diese Geschichte entwickelt sich ganz langsam. Obwohl hier und da ein Hauch Grusel und Übersinnliches Platz findet, geht es doch eher um die zwischenmenschlichen Dinge. Genau das, finde ich, kann Stephen King sehr gut. Die leisen Töne machen diese Geschichte aus. Mit einer Liebe zum Detail lässt King hier Lebensgeschichten entstehen, man erfährt so viel über die einzelnen Personen, dass man denkt, sie müssten real und am Leben sein. Mir gefallen vor allem auch die Gedankengänge, die Devin hat. Lebensweisheit und Abgeklärtheit findet man darin, manches ist Lustig und anderes regt zum Nachdenken an. Ich finde das geht über eine Gruselgeschichte weit hinaus. Früher bedeutete King für mich, eine gut erzählte Horrorstory mit menschlichen Abgründen, heute ist es eher eine toll erzählte Geschichte über Menschen und ihre Beweggründe plus eine Prise Grusel. Mir gefällt das viel besser. Aber ich mochte "Love" schon sehr gerne, was viele eher langweilig oder langatmig empfanden.


    Die Geschichte wird von Devin selbst erzählt, allerdings ist er da schon ein älterer Mann. Das merkt man auch an seiner teilweise doch sehr reifen Sicht auf die Dinge. Dadurch erfährt man auch, wie es manchen von seinen damaligen Freunden im späteren Leben erging. Das hat für mich die Geschichte schön abgerundet.


    Es ist eine ruhige Erzählung, die gemächlich vorangeht. Doch gegen das Ende hin baut sich nochmal Spannung auf und man erfährt endlich, wer hinter dem Mord steckt. Mir hat Joyland sehr gut gefallen, daher gebe ich 5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Wie schön, dass Du das Buch auch so gerne mochtest, aus eben jenen Gründen, weshalb ich so begeistert war :klatschen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine: Nicht zu vergessen der Jesus-Drachen. Alleine für den sollte es einen Extra-Punkt geben :breitgrins:


    Nach "Christine" war dies mein zweites Buch von Stephen King und hat mir noch besser gefallen: Viel 70er-Jahre-Flair, sympathische und glaubwürdige Protagonisten und ein ungewöhnliches Setting durch den Vergnügungspark als Handlungsort.
    Mit der Aufklärung des zurückliegenden Mordfalls hatte ich überhaupt nicht gerechnet und bin dem Autor komplett auf den Leim gegangen, was den Mörder betrifft, auch wenn ich schon ziemlich bald den Verdacht hatte, dass es jemand aus Devins Umfeld sein könnte.
    Besonders gut gefallen haben mir die übersinnlichen Elemente wie der Geist des ermordeten Mädchens in der Geisterbahn oder die besonderen seherischen Fähigkeiten von Mike und "Madame Fortuna". Ausgerechnet Devins Kumpel Tom, der sich gewöhnlich über alles lustig macht, sieht den Geist und hat mit diesem Erlebnis sein Leben lang zu kämpfen, weil dies alle rationale Konzepte sprengt, die er sich bisher über die Welt zurechtgelegt hatte...
    Nur einen Kritikpunkt habe ich: Das Buch ist mit 283 Seiten in der englischen Ausgabe viel zu kurz. Allein über den Vergnügungspark-Alltag hätte ich noch mal mindestens 200 Seiten lesen können. Dev ist ein sehr sympathischer Protagonist, der selbst unbeliebte Aufgaben wie den Auftritt im Hundekostüm ernst nimmt - deshalb schaut man ihm dabei so gerne über die Schulter.
    Einen Pluspunkt gibt es dafür, dass Stephen King um alle gängigen Kitschfallen einen großen Bogen macht:


    Alles andere hätte mich auch schwer gestört, weil ich mich dann als Leser nicht ernst genommen fühle. Es ist nun mal nicht alles Zuckerguss im Leben, und das darf ein Autor seinen Lesern auch zumuten.


    Ich vergebe
    4ratten