Frank Schätzing - Breaking News

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.222 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lilli33.

  • Das Buch von Frank Schätzing, welches am 06. März 2014 erscheinen wird, wirft seine Schatten voraus.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Zeit bringt diese Woche einen Vorab-Druck, die FAZ bespricht in ihrer Samstags-Ausgabe vom 01.03. den Roman auf einer ganzen Seite. Wie sie das macht, ist schon furios, denn Andreas Platthaus besucht den Autor in seiner Kölner Wohnung. Breaking News ist ein detailliert recherchierter Politthriller, der die Nahost-Problematik aufhellen soll und seinen Höhepunkt am 09. November 2011 erreicht. Wie dieser Höhepunkt aussieht, wird natürlich nicht verraten. Doch Schätzing streitet eine tiefere Absicht bei der Wahl des Datums ab. Die Handlung des Romans umfasst zwei Stränge, der eine spielt sich innerhalb von drei Wochen ab, der andere geht über 80 Jahre. Der Autor hat für die geschichtlichen Hintergründe umfassend recherchiert und diese dann in spannender Weise, so Platthaus, in Romanform gebracht. Platthaus ist rundherum begeistert, auch wie Schätzing es stilistisch fertig bringt, die unterschiedlichen Stränge wieder zusammenzubringen.


    Der Artikel, der sicher noch in den nächsten Tagen online gestellt wird, zeigt auch auf, welch großer Marketing-Aufwand vom Verlag betrieben wird. Es wird nach sechs Auftritten auf der lit.cologne im Herbst eine Tournee geben, die mit herkömmlichen Lesungen nichts gemein haben, vielmehr werden Film- und Tonsequenzen in das Spektakel eingebaut.


    Interessant auch die Hintergrundinformationen, warum sich Schätzing bisher in den USA nicht durchsetzen konnte. Beim Schwarm gelang dies nicht, da seine Verlegerin kurz vor der Veröffentlichung geschasst wurde, der Nachfolgeroman Limit war mit über 1300 Seiten zu dick für amerikanische Leser. Nun sind es 970 Seiten geworden und er hofft auf den Durchbruch.


    Eine tiefere Botschaft hat Schätzing übrigens nicht. Für ihn gilt: "Let me entertain you."


    Die Startauflage liegt angeblich bei 500.000 Exemplaren, 200.000 mehr als bei seinem letzten Werk - wenn man diesen Angaben denn trauen kann.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • :entsetzt:


    Bücher von Don deLilli lesen die Amerikaner nicht, oder?


    Underworld: 820 S.


    Thomas Pynchon: Against the Day, 1100 S.


    werden doch da auch gelesen...


    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • In D ist es doch auch nicht anders, ein unbekannter Autor kann nicht mit 1300 Seiten debütieren. Die Wohlgesinnten mit 1500 Seiten wurde kein Erfolg - trotz intensiven Marketings. Bei 350 Seiten gelingt das viel leichter.


    Gruß, Thomas

  • Heute erscheint das Buch von Schätzing. Gibt es einen Run hier im Forum?


    Gruß, Thomas

  • Nö, ich muss erstmal Limit lesen und das kann noch dauern :breitgrins:
    Ich mag Schätzings Arz zu Schreiben durchaus, muss aber dazu auch in der Stimmung sein, da er sich gerne mal in der Handlung verliert und ich dann das Gefühl habe nie wieder fertig zu werden *g* Mal schauen, der Inhalt klingt zumindest interessant.

  • Den "Schwarm" und auch "Limit" hatte ich in Nullkommanix durch, fand ich fesselnd, extreme Pageturner. Der Neue soll ja seine Längen haben, aber auch wieder ein hochinteressantes Thema, les ich, sobald ich eine preislich reduzierte Version bekomme. Vom Auftreten her finde ich Schätzing höchst unsympathisch, aber seine Bücher gut. So komplexe Thriller müssen die Amis erst mal hinkriegen!

  • "Ich kann ihn nicht lesen" - so lautet die Quintessenz eines Leserbriefes, der in FAZ vom 08.03. abgedruckt wird. Und zwar weil Schätzing auf dem Ganzkörperfoto der FAZ Cowboy-Boots trägt. Der Berliner Leser führt weiter aus, dass er zwar gut aussehe, aber eher wie ein Schauspieler. Bücher von Autoren, die auch in Modezeitschriften abgebildet sein könnten, möchte er nicht lesen. So hat er auch eine Autorin nicht lesen können, die eine geradezu perfekte giftgrüne Handtasche bei einer Lesung mit sich herumtrug.


    Nun denn. Man kann sich ja mal selber fragen, inwieweit das Aussehen des Autors für die Wahl eines Buches einen Ausschlag gibt. Ich mache dazu einen extra Thread auf.


    Gruß, Thomas

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Titel und Autor: Breaking News von Frank Schätzing


    Klapptentext: Wo immer die Welt brennt - Starreporter Tom Hagen ist an vorderster Front dabei, zu jedem Risiko bereit. Bis er in Afghanistan den Bogen überspannt. In einer einzigen mörderischen Nacht verliert er alles, Renommee, Geld, Zukunft. Drei Jahre später bietet sich in Israel die Gelegenheit zum Comeback. Doch was ein journalistischer Coup zu werden verspricht, entwickelt sich unversehens zu einer Hetzjagd durch die explosivste Region der Welt. Auf der Flucht vor Geheimagenten und Killern kämpft Hagen ums nackte Überleben - gegen eine Verschwörung, deren Anfänge ins koloniale Palästina zurückreichen, in eine von Mythen durchzogene Epoche, als die Saat für den Nahostkonflikt gelegt wurde...


    Inhalt: Das Buch beschreibt die Entwicklung zweier Familien von 1929 bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen die miteinander befreundeten drei Söhne der Familien - Jehuda und Benjamin Kahn und Ariel (genannt Arik) Scheinermann. Aus Arik Scheinermann wird der spätere Ariel Scharon werden. Die Parallelhandlung spielt in der Gegenwart rund um den Kriegsreporter Tom Hagen, der bemüht ist sein Renommee in der Journalistenszene wieder herzustellen. Hierzu kauft er vertrauliche Dokumente an. Der israelische Geheimdienst und eine andere geheimnisvolle Organisation sind ihm direkt auf den Fersen - eine Lüge seinerseits löst eine fatale Kettenreaktion aus, an deren Ende es die Frage zu beantworten gilt, ob Ariel Scharon ermordet wurde.


    Meine Meinung: Dies ist mein drittes Buch von Frank Schätzing. Der Schwarm und Limit mochte ich gerne - auch dieses Buch überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus Sachinformationen und (Politik-)Thriller. Der Nahostkonflikt wird kenntnisreich und detailliert dargestellt und mir wurden einige neue Perspektiven eröffnet.
    Die Hauptcharaktere wurden sehr gut charakterisiert und man kann mit den verschiedenen Personen mitfühlen und auch ihre Art der Entscheidungsfindung gut nachvollziehen. Besonders über die Agentin Cox würde ich persönlich gerne noch weitere Bücher lesen.
    Allerdings brauchte es seine zeit (ca. 170 Seiten) bis ich mit den Charakteren in diesem Buch "warm" wurde, auch hat es sicherlich einige Längen. So richtig spannend wurde es für mich erst ab Seite (ca) 550, davor würde ich das Buch nicht als "Thriller" bezeichnen, sondern eher als sehr gut angelegte Familiensaga.
    4ratten

  • Frank Schätzing – Breaking News

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    OA: 2015
    976 Seiten
    ISBN: 978-3462045277


    Inhalt:


    Tom Hagen, gefeierter Star unter den Krisenberichterstattern, ist nicht zimperlich, wenn es um eine gute Story geht. Die Länder des Nahen Ostens sind sein Spezialgebiet, seine Reportagen Berichte aus der Hölle. Doch in Afghanistan verlässt ihn sein Glück. Hagens Ruf ist ruiniert, verzweifelt kämpft er um sein Comeback. Drei Jahre später bietet sich die Gelegenheit in Tel Aviv, als ihm Daten des israelischen Inlandsgeheimdienstes zugespielt werden. Hagen ergreift die Chance – und setzt ungewollt eine tödliche Kettenreaktion in Gang ...
    »Breaking News« ist ein mitreißender Thriller vor dem Hintergrund einer epischen Saga. Zwei Familien wandern Ende der Zwanzigerjahre nach Palästina ein – in eine von Legenden, Kämpfen und Hoffnungen beherrschte neue Welt, wo Juden, Araber und britische Kolonialherren erbittert um die Vorherrschaft ringen. Bis in die Gegenwart, über Generationen hinweg, spiegeln und prägen beide Familien Israels atemlose Entwicklung.
    Als Hagen in der jungen Ärztin Yael Kahn eine unerwartete Verbündete findet, erkennt er, dass auch sein Schicksal eng mit der Geschichte des Landes verbunden ist. Doch mit Yael an seiner Seite gehen die Probleme erst richtig los.


    Eigene Meinung:


    Frank Schätzing gehört zu den Autoren, die ihre Hausaufgaben ordentlich machen. Die Grundlage dieses Buches ist eine hervorragende Recherche.
    Dieses Buch hat nicht nur zwei, sondern einige verschiedene Handlungsebenen und es ist Frank Schätzing außergewöhnlich gut gelungen, sie so zu arrangieren, so dass sie perfekt zueinander passen, sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.
    Mit Sicherheit war die kein einfaches Unterfangen, schon alleine was die Komplexität der Thematik anbelangt. Es geht hier nicht nur um den Staat Israel, sondern auch um all das, was in diesem ungewöhnlichen Land immer wieder die Stimmung brodeln und kochen lässt. Die Themen reichen von den Siedlungsprojekten, über Geheimdienstaktivitäten, Militäreinsätze, Geschichte, Religion und die Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur dieses Landes

    Es ist immer schwer eine genaue Erklärung für die Entstehung des Nahostkonfliktes zu finden, aber da Schätzing hier über Generationen hinweg anhand einer Familie, die Geschichte des Staates wiedergibt und erklärt, beginnt man einige Dinge zu verstehen und kann nachvollziehen, warum genau hier Religion und Politik zu einer explosiven Mischung führen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Person von Ariel Sharon. Er ist wohl der ambivalenteste Politiker dieses Landes und somit eine Figur, die viel zur politischen Situation des Nahen Ostens beitragen hat. Schätzing berichtet aber nicht nur vom politischen Leben dieses umstrittenen Mannes, sondern führt den Leser durch die Kindheit und Jugend. Hier sehen wir nicht Ariel Sharon, den Politiker, sondern Arik, den Jungen aus dem ländlichen Israel. Man sieht ihn aufwachsen und sich verändern; sieht, wie aus einem Kind ein politischer Hardliner wird, der dennoch das Potential hat, eigene Handlungen zu überdenken und zu verändern.


    Besonders schätze ich am Autor, dass eine wunderbare Objektivität und Sachlichkeit den politischen Hintergrund untermauert. Hier geht es nicht darum wer angefangen hat oder wer gut und wer böse ist.
    In diesen sachlichen Tenor der Geschichte hat Schätzing nun einen Roman gewebt, dem es ebenfalls nicht an Glaubhaftigkeit fehlt, wenn nun auch dieser reine Fiktion ist. Auf erstaunlich leichte Weise hat der Autor es hier geschafft Realität und Fiktion so miteinander zu verbinden, dass sich daraus eine wunderbare, unterhaltsame und zugleich informative Einheit ergibt. Man ist unterhalten und lernt dabei sehr viel, ohne das Gefühl zu haben belehrt zu werden. Der Geschichtsunterreicht findet quasi nebenbei statt.
    Die Handlung und die Protagonisten sind glaubhaft und sehr detailliert dargestellt und führen uns durch Israel, Religion, Geschichte und die verschiedenen Ebenen von Shin Bet und Zahal.
    Wer sich auch nur ansatzweise für Israel und seine politische Situation von gestern und heute interessiert, der wird auf wunderbare Weise unterhalten. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite und am Ende klappt man zufrieden das Buch zu. Dieser Roman wird in Erinnerung und die gewonnen Informationen noch lange im Gedächtnis bleiben.
    Der ein oder andere wird sogar seine bisherige Meinung ein wenig revidieren, weil er zu verstehen beginnt und sich noch einige Zeit mit dem Thema Nahost auseinander setzen wird.


    4ratten

  • Das Buch könnte wirklich spannend sein. Doch leider wird der Spannungsbogen immer wieder durch die ständigen Rückblicke in der Geschichte zweier israelischer Familien gestört.
    Zunächst wird das Scheitern von Tom Hagen beschrieben, mit dem ersten Rückblick auf die Familiengeschichte in Israel. So dass man sich fragt, ob man in falschen Buch weiter liest, weil erst nachdem man sich durch die ersten Jahrzehnte der Familiengeschichte gearbeitet hat, geht es mit Tom Hagen weiter. Man hat schon fast vergessen, dass es Tom Hagen gibt.
    Natürlich ist die Geschichte Israels gut recherchiert und die Familiengeschichten auch gut erzählt. Aber sie passen nicht zu den Thriller-Konzept des Buches. Zwar habe ich viele neue Informationen über die Geschichte Israels bekommen. Mein Problem ist, dass dies einfach nicht zu einem „echten“ Thriller passt. Da die geschichtlichen Einwürfe, dem „Thriller“ immer wieder unterbrechen. Hierdurch geht viel zu oft der Spannungsbogen verloren.

  • Die Ursache des Konfliktes liegt so weit zurück, dass es gut war, diesen eben an der Geschichte dieser beiden Familien zu erklären, da es ansonsten zu sachlich geworden wäre. Gerade, weil es sich hier um Privatpersonen handelt, bekommt man eine ganz andere Bindung dazu. Außerdem ist es interessant etwas über die frühen Jahre von Ariel Sharon zu erfahren. Ein sehr umstrittener Politiker und maßgeblich beteiligt, an der Entwicklung des Konfliktes.

  • Ich habe jetzt fast 200 Seiten gelesen und bin immer noch nicht warm geworden mit dem Buch. Das heißt ich gebe jetzt auf.;(

    Einerseits machen mich die einzelnen Geschichten neugierig darauf, wie es weiter gehen könnte (ansonsten hätte ich bestimmt überhaupt nicht so weit gelesen). Aber wenn ich ein wenig in den Plot eingetaucht bin, wechselt er zu einer anderen Person und ich bin wieder raus.?( Außerdem sind die langen und verschachtelten Sätze mir oft einfach zu anstrengend. Zudem kenne ich mich mit den geschichtlichen Hintergründen kaum aus, so dass ich es deswegen an manchen Stellen auch anstrengend zu lesen fand.

    Schade, aber um abends ein paar Seiten zur Entspannung zu lesen, ist dieses Buch nichts für mich.

  • Taschenbuch: 976 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)

    ISBN-13: 978-3596030644

    Preis: 18,00 €

    auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend


    Inhalt:

    Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an.


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet.


    Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft.


    Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen.


    Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.


    ★★★☆☆