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Titel: „Morpheus“
Originaltitel: „Last Witness“
Autor: Jilliane Hoffman
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: Wunderlich; Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg
Seitenzahl: 399
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Justizthriller
Lesedauer: ca. 5 Stunden (verteilt auf zwei Tage) im Oktober 2005
Wann und Wo: 2002 in Miami, Florida
Inhalt: Es scheint die schrecklichste Stunde im Leben von C. J. Larson, der stellvertretenden Staatsanwältin der Stadt Miami. Sie sitzt im Gerichtssaal 4-8, und ihr Freund, Special Agent Dominick Falconetti, wird von Rose Harris, ihrer Freundin, peinlich befragt. Ob es stimme, das sich zwischen ihm und Larson während der Arbeit an den Cupido-Morden vor drei Jahren eine Liebesbeziehung entwickelt habe? Ob es wahr sei, dass Larson Beweismaterial zurückgehalten habe, um William Rupert Bantling zum Tode verurteilt zu sehen? Mit „Ja“ muss Falconetti immer wieder antworten, bis Larson endlich aus ihrem Alptraum erwacht. Aber jetzt beginnt der Alptraum ihres Lebens.
Es ist über drei Jahre her, dass die Cupido –Morde ganz Miami in Angst und Schrecken versetzten. Damals konnten Staatsanwältin C.J. Larson und Special Agent Dominick Falconetti vom FDLE die Mordserie gemeinsam aufklären. Durch die Arbeit an dem Fall wurde aus den beiden Protagonisten ein Liebespaar, das nun ihre Hochzeit plant. Plötzlich geschehen neue Morde – an Polizisten, die nicht nur jede Menge Dreck am Stecken haben, sondern auch alle C.J.s Geheimnis kennen... Dominick ermittelt in Richtung Drogenmilieu und kolumbianische Kartelle und Korruption. Was er nicht ahnen kann: C.J. hat nicht nur panische Angst, dass ihr Geheimnis aufgedeckt wird, Bantlings Berufung stattgegeben wird, sondern muss auch um ihr Leben fürchten, und sie muss dies alles vor ihrem Partner geheim halten...
Die besten Sätze: /
Kommentar: Auch die Fortsetzung von „Retribution“ (Cupido) zeichnet sich durch atemberaubende Spannung aus, wenn sich die Schlinge immer fester zuzieht und die Story auf ihren Höhepunkt zustrebt.
Durch zahlreiche erläuternde Rückgriffe ist „Morpheus“ auch ohne das Erstlingswerk der ehemaligen Staatsanwältin zu verstehen, doch wird der Leser, der das erste Buch kennt, dadurch nicht gestört, da viele Details nicht immer gleich parat sind.
Durch die immer neuen Morde an Polizisten, die mit der Protagonistin und ihrem Geheimnis in Verbindung stehen und neue Facetten der Verstümmelung erhöht sich die Spannung, da unausweichlich der Showdown näher kommt. Besonders emotional ist der Einstieg ins Buch, vor allem, wenn man beide Bände direkt hintereinander liest. Hier schafft Hoffman in wenigen Zeilen, auf eine schockierende Art und Weise den Leser mit den Ängsten C.J.s zu konfrontieren. Nebenbei erfährt man während der kurzweiligen Lektüre, wie auch schon im vorherigen Roman, interessante Details über die Arbeit der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Florida, wo immer noch die Todesstrafe legal ist. Besonders durch die Protagonisten wird die psychische Belastung durch die Polizeiarbeit und die tägliche Konfrontation mit dem Tod deutlich sowie die Tatsache, dass in diesen Berufen die Arbeit immer mit nach Hause genommen wird. J. Hoffman zeigt hier sehr realistisch, dass ein Fall nie nur ein Fall und eine Verurteilung nie das Ende eines Falles ist. Sie führt den Leser gekonnt durch Gesetze und Bestimmungen, die nicht immer zum Schutze der Gesellschaft sind.
Negativ aufgefallen ist mir, dass der zweite Roman kürzer und damit auch flacher ist, als der erste Roman, und mich lange nicht so mitgerissen hat wie „Retribution“, in dem besonders die Belastung des Opfers einer Vergewaltigung deutlich wurde, die das Leben des Täters in der Hand hat.
Allerdings leidet „Morpheus" unter der Existenz von „Cupido". Zu ähnlich hat die Autorin, selbst ehemalige Staatsanwältin, ihren Plot aufgebaut. Die Geschichte wirkt wie eine Wiederholung sowohl in Inhalt, als in ihrem Spannungsbogen. Es gibt letztlich keine neuen „Aufreger". Freilich schafft es Jilliane Hoffman auch in ihrem neuen Roman spannend zu schreiben, falsche Fährten zu legen und bis zum Ende unklar zu lassen, wer denn nun der eigentliche Mörder ist. Doch es beschleicht einen schon das Gefühl, Bescheid zu wissen oder zu erahnen, wer aus dem Kreis der möglichen Verdächtigen wohl dann derjenige ist, welcher...
An John Grisham reicht Hoffman (noch) nicht heran, auch wenn ihr erstes Werk diese Hoffnung schüren konnte.
Ihr zweites Werk dagegen liest sich dann doch eher wie ein Schnellschuss nach dem Erfolg des ersten, leider. Doch auch dieses Buch hat seine Qualitäten und ist durchaus lesenswert. Auch wenn man keine dritten Band mehr lesen möchte, auch wenn dieser wohl anbahnt.
Bewertung: